Zotac Sonix PCIe SSD im Test: Mit Phison PS5007 gegen Intel und Samsung

Michael Günsch
64 Kommentare
Zotac Sonix PCIe SSD im Test: Mit Phison PS5007 gegen Intel und Samsung

Der erste neue Spieler in der High-End-Klasse

Intel SSD 750 und Samsung 950 Pro – mehr Auswahl hatten Enthusiasten im Endkundenhandel bisher nicht, wenn eine sehr schnelle SSD mit PCI Express 3.0 x4 und NVMe sowie Transferraten von 2.000 MB/s und mehr in den heimischen PC wandern sollte. Samsungs OEM-Modelle sind aufgrund der fehlenden Herstellergarantie nicht für jeden eine Option.

Das neue Jahr bringt mehr Konkurrenz

In diesem Jahr wird die absolute Oberklasse der Client-SSDs mit neuen Produkten weiterer Hersteller vielfältiger. Der erste Neuling entstammt einer Firma, die erst kürzlich den Bereich der Solid State Drives für sich entdeckt hat: Zotac, hierzulande vor allem für Grafikkarten mit Nvidia-GPU bekannt ist.

Auf SSD-Debüt folgt gleich die Königsklasse

Erst im vergangenen Sommer wagte Zotac vor heimischer Kulisse erste Gehversuche mit einer gewöhnlichen SATA-SSD-Serie und brachte im Oktober die ersten Zotac-SSDs auch nach Deutschland.

Die erste SSD mit Phison PS5007

Der nächste Schritt auf diesem Parkett ist eine gänzlich andere SSD für ein gänzlich anderes Marktsegment. Die Zotac Sonix PCIe SSD tritt mit Transferraten von bis zu 2.600 MB/s beim Lesen und 1.300 MB/s beim Schreiben gleich in der höchsten Leistungsliga an. Zugleich stellt sie die erste SSD mit dem Phison-Controller PS5007 dar, auf dessen Basis weitere Produkte anderer Drittanbieter erwartet werden.

Die Technik der Zotac Sonix

Die Zotac Sonix ist eine SSD im Steckkartenformat mit PCIe-x4-Anschluss, die sich in PCIe-Slots der Bauart x4 oder höher nutzen lässt. Für die maximale Leistung muss der Slot mit mindestens vier PCIe-3.0-Leitungen versorgt sein. Die Speicherkapazität beträgt 480 GByte, andere Modelle umfasst die Serie nicht. Zum Lieferumfang gehört neben der Slotblende im Vollformat eine weitere mit halber Höhe (Low Profile), womit die Karte auch in besonders kompakten Gehäusen eingesetzt werden kann.

Zotac Sonix PCIe SSD in der Verpackung
Zotac Sonix PCIe SSD in der Verpackung
Der Lieferumfang der Zotac Sonix PCIe SSD
Der Lieferumfang der Zotac Sonix PCIe SSD
Eine Low-Profile-Blende als Zubehör
Eine Low-Profile-Blende als Zubehör

Natives PCIe-Design statt M.2 im Huckepack

Anders als beispielsweise Plextors PCIe-SSDs der M6e-Familie handelt es sich bei der Zotac Sonix nicht um ein M.2-Modul auf einer Adapterkarte, sondern um ein natives Add-in-Card-Design, bei dem die Komponenten direkt auf die Platine gelötet sind.

Nach Abnahme der mit Luftschlitzen versehenen Abdeckung auf der Oberseite kommt ein massiver Aluminium-Kühlblock zum Vorschein. Unter diesem sitzen Controller, vier NAND-Packages und der DRAM-Chip von Nanya. Alle geben ihre thermische Verlustleistung über Wärmeleitpads an den Kühler ab. Die Kühlrippen sowie die Abdeckung sind derart gestaltet, dass bei Gehäusen üblicher Bauweise die Zuluft der Frontlüfter die Karte durchströmt und an der gelochten Slotblende entweicht.

Auf der Rückseite befindet sich eine Backplate mit ausgestanztem Zotac-Logo, die nicht nur der Optik dienlich ist. Denn hinter der Metallplatte sitzen vier weitere Speicherbausteine mit Wärmeleitpads.

Unter der Haube sitzt ein Aluminium-Kühlblock
Unter der Haube sitzt ein Aluminium-Kühlblock
Zotac Sonix PCIe SSD ohne Abdeckung
Zotac Sonix PCIe SSD ohne Abdeckung
Der Kühlblock der Zotac Sonix PCIe SSD
Der Kühlblock der Zotac Sonix PCIe SSD
Zotac Sonix PCIe SSD und Backplate
Zotac Sonix PCIe SSD und Backplate

Phison PS5007-E7 erreicht den Markt

Die Zotac Sonix ist die erste SSD mit Phisons PS5007-Controller in Deutschland. Die Steuereinheit besitzt vier Kerne und acht NAND-Channel und war bereits auf diversen Prototypen zu sehen. Die grundlegenden Spezifikationen waren im vergangenen Sommer bekannt geworden. Der Controller unterstützt PCIe 3.0 x4 sowie NVMe in der aktuellen Spezifikation 1.2. Auch der Stromsparmodus L1.2, das Pendant zu DevSleep bei SATA, wird vom PS5007 unterstützt – ob Zotac bei der Sonic-SSD davon Gebrauch macht, ist nicht bekannt.

Zotac Sonix 480 GB
Controller Phison PS5007-E7, 4 Kerne, acht Kanäle
Cache 1 × 512 MB DDR3L-1600 (Nanya)
Chip-Gehäuse (Package) 8 × 512 Gbit (64 GByte)
NAND-Dies/Package k. A.
NAND-Flash Toshiba 2-Bit-MLC, 15 nm, planar
Schnittstelle PCI Express 3.0 x4
Zotac Sonix PCIe SSD mit Kühlkörper
Zotac Sonix PCIe SSD mit Kühlkörper
Der PS5007-Controller der Zotac Sonix PCIe SSD
Der PS5007-Controller der Zotac Sonix PCIe SSD
Vier NAND-Packages von Toshiba (15 nm TLC) auf Rückseite
Vier NAND-Packages von Toshiba (15 nm TLC) auf Rückseite
DDR3-DRAM von Nanya
DDR3-DRAM von Nanya

Kombiniert wird der neue Controller mit MLC-NAND-Flash von Toshiba. Nach Angaben von Zotac handelt es sich um MLC-Flash der 15-nm-Generation, der in Toshibas aktuellem Flash-Katalog (PDF) nicht geführt wird. Die Teilenummer TH58TFG9DFLBA8C verrät, dass es sich um MLC-NAND mit Toggle-Interface handelt. Einer der acht Speicherbausteine auf der Zotac Sonix verfügt über 64 GByte NAND-Flash, abzüglich der Spare Area bleiben insgesamt 480 GByte Speicherplatz für Nutzdaten.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!