App Store: Apple führt App-Abos, neues Umsatzmodell & Werbung ein

Nicolas La Rocco
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App Store: Apple führt App-Abos, neues Umsatzmodell & Werbung ein

Bereits vor dem Start der WWDC am kommenden Montag hat Apple fundamentale Veränderungen am App Store bekannt gegeben. Hierzu zählen die Ausweitung von Abonnements auf das gesamte Angebot des Stores, ein neues Umsatzmodell, bei dem Apple einen kleineren Anteil behält, und Werbung in den Suchergebnissen.

Abonnements für den gesamten App Store

Phil Schiller, Apples Senior Vice President für weltweites Marketing, hat dem Blog The Loop und dem Magazin The Verge Interviews zu anstehenden Veränderungen am App Store gegeben. Dabei handelt es sich um umfangreiche Anpassungen, die der im März 2008 rund ein Jahr nach dem ersten iPhone vorgestellte App Store nur selten erfährt.

Die beiden größten Veränderungen stehen in direktem Zusammenhang. Zum Herbst, wahrscheinlich mit Vorstellung der finalen Version von iOS 10 und dem iPhone 7, will Apple für den gesamten Inhalt des App Stores Abonnements anbieten. Das bedeutet, dass unabhängig vom App-Typ nun jeder Einkauf auch als Abonnement angeboten werden kann. Apple will für alle Währungen und Länder gezählt mehr als 200 Preisstaffelungen anbieten. Apps könnten oder müssten für die Nutzung dann zum Beispiel monatlich, halbjährlich oder jährlich bezahlt werden.

Apple behält nur noch 15 statt 30 Prozent des Umsatzes

Das zur Einmalzahlung alternativ angebotene neue Bezahlmodell der Abonnements soll durch eine Reduzierung des durch Apple einbehaltenen Umsatzanteils interessant für Entwickler sein. Ab dem zweiten Jahr eines Abonnements behält Apple nur noch 15 anstatt bisher 30 Prozent des von der App generierten Umsatzes ein.

Phil Schiller sieht Spiele, Enterprise-Apps und professionelle Anwendungen als mögliche Profiteure des Abo-Modells. Spiele, die fortlaufend und regelmäßig um neue Inhalte erweitert werden oder Apps, deren Betreuung und Aktualisierung viel Zeitaufwand von den Entwicklern verlangen, würden gut zu den Abonnements passen, erklärt Schiller.

Werbung in den App-Store-Suchergebnissen

Einen vollständig neuen Weg schlägt Apple bei den Suchergebnissen im App Store ein. Der bisher vollständig frei von Werbung betriebene App Store soll genau dort – und nur dort – in Zukunft mit Werbung versehen werden. Laut Schiller hätten Entwickler gefragt, wie sie gegen Bezahlung ihre Apps besser in den Fokus der Anwender rücken könnten.

Beispiel für Werbung im App Store
Beispiel für Werbung im App Store (Bild: The Loop)

Bisher habe sich Apple gegen solche Möglichkeiten entschieden, um den App Store „sauber“ zu halten. Werbung in Suchergebnissen sei aber etwas, mit dem Nutzer bereits durch die Suche im Netz vertraut seien, weshalb sie nun auch Apple nutzen werde. Werbung soll es laut Apple aber zunächst nur im US-App-Store geben.

Datenschutz soll Priorität haben

Nach der Suche einer App soll zukünftig maximal eine einzige Anzeige, die immer im Zusammenhang mit der Suche stehen soll, vor den Suchergebnissen platziert werden. Bei der Werbung soll es sich stets um eine App aus dem Store handeln und nicht um andere Produkte oder externe Links. Apple erklärt, keine Suchprofile des Nutzers zu erstellen und die Daten nicht verkaufen oder mit den Entwicklern teilen zu wollen. Werbung soll zudem erst bei Personen ab dem 14. Lebensjahr angezeigt werden.

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