Galaxy Note 7 ausprobiert: Das Note ist zurück und besser als je zuvor

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Nicolas La Rocco
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Hardware des Galaxy S7

Bei der Hardware setzt Samsung auf bereits bekannte Ware, die Ausbaustufe Exynos 8893 oder Qualcomms neuer Snapdragon 821 haben sich nicht bewahrheitet. Wie das Galaxy S7 (edge) kommt auch das Galaxy Note 7 mit dem sehr schnellen Exynos 8890 auf den europäischen und mit dem Snapdragon 820 auf den US-Markt.

Das System-on-a-Chip zählt auch ein halbes Jahr später zu den schnellsten derzeit erhältlichen Mobil-Prozessoren, was unter anderem an den vier von Samsung selbst entwickelten Exynos-M1-Kernen liegt, die wieder mit bis zu 2,3 GHz takten dürfen. Diesen werden erneut vier ARM Cortex-A53 mit bis zu 1,6 GHz zur Seite gestellt. Das SoC stammt aus Samsungs eigener, fortschrittlicher zweiter Generation der 14-nm-Fertigung (LPP) und ist auch bei Dauerbelastung ein Garant für eine sehr hohe Leistung.

Auch die von der Gerüchteküche kolportierten 6 Gigabyte Arbeitsspeicher, wie sie zum Beispiel das OnePlus 3 bietet, haben sich nicht bewahrheitet. Im Galaxy Note 7 stecken wieder 4 Gigabyte schneller und sparsamer LPDDR4-Speicher.

Die einzige Neuerung auf dem Logic Board bleibt deshalb der auf 64 GByte verdoppelte interne Speicher nach schnellem UFS-2.0-Standard. Auch das Galaxy S7 (edge) bietet Samsung auf gewissen Märkten mit 64 GByte an, in Deutschland ist dieses Modell aber nicht offiziell verfügbar, sondern nur die Variante mit 32 GByte Speicher. Vom Galaxy Note 7 gibt es stattdessen weltweit nur eine Version, die immer 64 GByte bietet. Wie beim Galaxy Note 4 gibt es eine Speichererweiterung per microSD-Karte. Das Fach dafür befindet sich in derselben Schublade, in die auch die Nano-SIM gesteckt wird.

LTE Cat. 9, WLAN-ac, NFC, Bluetooth 4.2

Das in das System-on-a-Chip integrierte Modem ermöglicht eigentlich LTE nach Cat. 12 (Downlink) und Cat. 13 (Uplink) für bis zu 600 und 150 Mbit/s. Samsung hat allerdings maximal LTE Cat. 9 mit 450 und 50 Mbit/s freigegeben. Die weitere Konnektivität setzt sich aus WLAN-ac, Bluetooth 4.2, NFC und den üblichen Ortungsdiensten zusammen.

AMOLED-Display mit 5,7 Zoll

Noch ist das Zeitalter der 4K-Displays bei Smartphones nicht flächendeckend angebrochen, selbst Sony ist nach einem Versuch wieder davon abgekommen. Samsung nutzt erneut die WQHD-Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln, jetzt allerdings auf größeren 5,7 Zoll statt bisher 5,1 Zoll (Galaxy S7) oder 5,5 Zoll (Galaxy S7 edge). Die Bildpunktdichte sinkt deshalb auf den in der 7-Serie niedrigsten Wert von 515 ppi. Sichtbar ist dieser Unterschied aber ebenso wenig wie das größere Display spürbar. Die 5,7 Zoll des Galaxy Note 7 fühlen sich in der Hand gehalten nicht größer an als die 5,5 Zoll des Galaxy S7 edge.

Weil die Biegung des Displays in Richtung Seitenrahmen einen Hauch kürzer als beim Galaxy S7 edge ausfällt, hat das Galaxy Note 7 nicht nur aufgrund des nominell größeren Displays mehr nutzbare Fläche auf der Vorderseite zu bieten. Die Qualität des AMOLED-Panels ist wieder über jeden Zweifel erhaben und zählt zum besten, das der Markt zu bieten hat. Die Blickwinkel sind aus jeder Lage stabil, die Farben kräftig und die Display-Helligkeit im Automatikmodus wieder sehr hoch.

OLED-Display mit 5,7 Zoll
OLED-Display mit 5,7 Zoll

Laut Samsung ist das Display dazu in der Lage, Filme und Serien in „HDR-Qualität“ wiederzugeben. Android selbst wird allerdings nicht in HDR gerendert. Samsung hat nicht erklärt, aus welchen Quellen das Abspielen im HDR-Modus unterstützt wird.

Always-on-Display für Screen-off-Memos

Wieder mit dabei ist das Always-on-Display, das Informationen wie Uhrzeit, Datum, Kalender und Nachrichten auch bei „ausgeschaltetem“ Display anzeigen kann. Speziell für das Galaxy Note 7 sind sogenannte Screen-off-Memos hinzugekommen, die es dem Nutzer erlauben, den Stylus aus dem Gerät zu ziehen und Notizen im ausgeschaltetem Zustand zu schreiben und später über das Always-on-Display auch wieder anzuzeigen.

Dual-Pixel-Kamera

Die Kamera ist für die Note-Serie eine der größeren Veränderungen, sie ist aber eins zu eins vom Galaxy S7 übernommen worden und deshalb nur innerhalb der Note-Serie neu. Samsung hat die Auflösung des Sensors gegenüber dem zuletzt in Europa verfügbaren Galaxy Note 4 von 16 auf 12 Megapixel reduziert, dafür aber die Pixelgröße von 1,12 auf 1,4 Mikrometer erhöht. Mit f/1.7 ist die neue Blende außerdem lichtstärker als beim Vorgänger (f/2.2). Beide Veränderungen sollen die Bildqualität steigern – insbesondere unter schlechten Lichtbedingungen. Dass sich diese Maßnahmen positiv bewahrheitet haben, haben die Tests zum Galaxy S7 und Galaxy S7 edge gezeigt. Die Kamera des Galaxy Note 7 ist deshalb ebenfalls eine der besten Smartphone-Kameras.

100 Prozent Phase-Detection-Autofokus

Ein neues Merkmal des Sensors sind die sogenannten Fokus-Pixel. Dieses technische Merkmal ist an für sich nicht neu bei Smartphones, jetzt spricht Samsung aber von 100 Prozent Phase-Detection-Autofokus oder auch einem Dual-Pixel-Sensor. Das bedeutet, dass für jedes normale Pixel ein Fokus-Pixel für den passiven Autofokus per Phasenvergleich zur Verfügung steht, während Konkurrenzprodukte wie das iPhone 6s (Plus), bei dem Apple ebenfalls mit den Fokus-Pixeln wirbt, nur fünf Prozent der Sensorfläche dafür nutzen. Das sorgt beim Galaxy Note 7 sowohl bei Fotos als auch bei Videos für einen sehr schnellen Autofokus. Sehr schnell geht auch wieder der Start der Kamera vonstatten, besonders dann, wenn dieser über den Home-Button ausgeführt wird. Keine andere Smartphone-Kamera am Markt ist schneller einsatzbereit.