Samsung Galaxy Note 7 im Test: Für Stylus-Fans genau das Richtige

 3/5
Nicolas La Rocco
97 Kommentare

Unpraktischer Iris-Scanner

Zur Vorstellung des Galaxy Note 7, als ComputerBase das Smartphone das erste Mal ausprobieren konnte, funktionierte der Iris-Scanner nicht sonderlich zuverlässig bei mehreren Brillenträgern. Dies hat sich mit dem vorliegenden Seriengerät deutlich verbessert. Wie bei der Absicherung des Gerätes über einen Fingerabdruck muss auch für den Iris-Scanner eine alternative Entsperrmethode im Betriebssystem hinterlegt werden. Das kann zum Beispiel eine PIN oder ein Wischmuster sein.

Iris-Scanner in Aktion
Iris-Scanner in Aktion

Iris-Scanner benötigt zu viele Schritte

Für die Einrichtung des Iris-Scanners sollen Brillen abgesetzt und Kontaktlinsen herausgenommen werden, erklärt ein Assistent während des Vorgangs. Auch sollte auf ausgewogene Lichtbedingungen geachtet werden, insbesondere helles, direkt einstrahlendes Sonnenlicht soll vermieden werden. Anschließend geht allerdings alles sehr schnell: Das Smartphone muss mit etwa 20 bis 30 Zentimetern Abstand zum Kopf auf Augenhöhe gehalten werden, woraufhin die Iriden in wenigen Sekunden im System gespeichert sind. Es kann alternativ auch nur eine Iris hinterlegt werden.

Um das Galaxy Note 7 über die Iriden zu entsperren, kann das Gerät aber nicht einfach nur vor das Gesicht gehalten werden, zunächst muss der Sperrbildschirm aktiviert und einmal über diesen gewischt werden, bis der Iris-Scan startet. Das ist unpraktisch und macht den Fingerabdrucksensor in jedem Fall zur schnelleren Entsperrmethode. Denn hier liegt der Finger meistens schon beim Herausziehen aus der Hosentasche auf und wird ohnehin für die Aktivierung des Gerätes verwendet.

Bei entsprechend vorbereitetem Gerät funktioniert der Iris-Scanner zuverlässig. Selbst mit Brille dauert es meist nur einen sehr kurzen Augenblick, bis man als Nutzer auf dem Android-Homescreen landet. Ohne Brille geht es noch schneller, hier bekommt man als Nutzer den Sperrbildschirm teilweise nur noch für Sekundenbruchteile zu sehen.

Fingerabdrucksensor bleibt die erste Wahl

Dennoch bleibt der Fingerabdrucksensor auch bei diesem idealen Szenario die schnellere Wahl. Würde sich der Iris-Scanner schon beim Anheben des Gerätes aktivieren, wäre er eine bessere Alternative. Vor allem bei schmutzigen oder nassen Fingern, die dem Galaxy Note 7 dank der IP68-Zertifizierung nichts anhaben können, wäre der Iris-Scanner eine sinnvolle Alternative gewesen. Aber auch dann muss immer erst das Gerät eingeschaltet und einmal über den Bildschirm gewischt werden.

Android 7.0 verpasst

Auf dem Galaxy Note 7 ist noch Android 6.0.1 installiert, obwohl Android 7.0 Nougat bereits von Google an Nexus-Geräte verteilt wird. Zwar war das zum ersten Marktstart des Galaxy Note 7 in den Vereinigten Staaten am 16. August noch nicht der Fall, Samsung hätte als weltweit größter Android-OEM aber mit gutem Beispiel vorangehen und nach Google das erste Endgerät mit Android 7.0 stellen können. Das LG V20 soll nun das erste Fremdgerät mit dem neuen Betriebssystem zu werden.

Bei der Android-Sicherheitspatch-Ebene hinkt das Galaxy Note 7 mit Stand Juli ebenfalls noch hinterher. Immerhin ist Samsung in dieser Hinsicht für schnelle Updates bekannt – wenngleich nur für aktuelle Flaggschiffe. Das Galaxy Note 7 ist hier einfach noch nicht mit in die Verteilung aufgenommen worden, wie Samsungs Security Blog zeigt.

Grace UX statt TouchWiz

Android auf dem Galaxy Note 7 ist in zwei Punkten angepasst worden. Statt TouchWiz läuft auf dem Smartphone das neue Grace UX, das mit einem leicht veränderten Design daherkommt, sich im Großen und Ganzen aber kaum gewandelt hat. Die Basis bildet das Betriebssystem des Galaxy S7 edge, es stehen also dieselben Edge-Funktionen auch beim Galaxy Note 7 zur Auswahl. Darüber hinaus werden alle App-Symbole jetzt von einem Rahmen eingefasst, was früher nur bei Samsung-Apps der Fall war. Noch mal überarbeitet wurden auch die Schnelleinstellungen und Einstellungen. Auf weißem Hintergrund gibt es hier jeweils neue Symbole, zudem wurden die vollen Einstellungen neu gruppiert. Insgesamt erscheint alles eine Nummer aufgeräumter als bisher.

Sichere Ordner nur mit Samsung-Konto

Die zweite Neuerung sind sogenannte „sichere Ordner“, die wie bei Android for Work eine Parallelumgebung für das Arbeitsumfeld bieten. So lässt sich in einem sicheren Ordner eine zweite Installation einer bereits installierten App aufbewahren, deren Daten vollständig getrennt voneinander auf dem System existieren. Sichere Ordner lassen sich aber auch einfach dafür anlegen, um Apps und einzelne Dateien vor dem Zugriff Fremder zu schützen, wenn das gerät mal bewusst aus der Hand gegeben wird. Zum Entsperren kann neben den bekannten Methoden auch der neue Iris-Scanner genutzt werden. Für die Nutzung der sicheren Ordner wird ein Samsung-Konto vorausgesetzt.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.