Kompakte 500-W-Netzteile im Test: Aerocool, be quiet!, Chieftec und Xilence für unter 50 Euro

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Nico Schleippmann
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Lieferumfang und Äußeres

Auf der Umverpackung des Xpredator 500W werden viele technische Details geäußert. So soll die Lüfterkurve bis zu einer Auslastung von 70 % unterhalb von 900 U/Min bleiben. Außerdem soll im besten Fall ein Wirkungsgrad von 89 % erreicht werden, und die Spannungstoleranzen sollen dank DC-DC-Wandlern mit maximal ±3 % besonders gering ausfallen. Neben der obligatorischen Lastverteilung gibt es auch Informationen über die Ausstattung der Anschlüsse.

Der Lieferumfang hält keine Überraschungen bereit. Dieser besteht lediglich aus den standardmäßigen Beigaben, nämlich Schrauben zur Montage, einem Kaltgerätekabel und Sicherheitsinformationen.

Das Aussehen des Xpredator 500W soll sich nicht nur auf einen schwarzen Kasten beschränken. Mit einem großen, actionreichen Sticker auf der Seitenfläche und dem in das Gehäuse eingelassenen wabenförmigen Lüftergitter fällt das Design keineswegs langweilig aus.

Die Angaben auf der Verpackung des System Power 8 500W fallen wie für be quiet! gewohnt umfangreich aus. Nicht nur ist die komplette Steckerausstattung mit Kabellängen abgebildet, sondern es werden auch alle technischen Daten genannt. Ebenso wurde die Garantiedauer auf dem Karton aufgedruckt, auf die mit den Garantiebedingungen im Handbuch genauer eingegangen wird. Zum Lieferumfang zählen auch für das System Power 8 500W nur die Schrauben und ein Kaltgerätekabel.

Das optische Gestaltung fällt verglichen zum Vorgänger homogener aus, da die farbigen Kabeladern komplett gegen schwarze ausgetauscht wurden.

Besonders kompakt erscheint die Umverpackung des Force CPS-500S. Genauso hat sich der Hersteller mit Informationen kurz gehalten, die sich nur auf die gröbsten Details beschränken. Bezüglich des Lieferumfangs gibt es keine Unterschiede zur Konkurrenz. Bessere Noten gibt es hingegen für die Anleitung, in der sämtliche technischen Details gelistet sind.

Das optische Erscheinungsbild ist etwas dadurch getrübt, dass es weder ein komplettes Kabel-Sleeving noch einen Schutz am Kabelauslass gibt. Weitere Kritik muss sich das Gehäuse gefallen lassen, das aus vergleichsweise dünnem Blech besteht, was eine geringere Stabilität und elektromagnetische Abschirmung bedeutet. Die Luftzufuhr wurde über eine kostengünstigere Variante umgesetzt, indem Schlitze in das Gehäuse auf der Oberseite eingestanzt wurden.

Ähnlich vorbildlich wie das System Power 8 500W wurde die Umverpackung des Performance A+ 530W gestaltet. Als einziger Nachteil kann die fehlende Angabe der Garantiedauer genannt werden. Anstatt einer Anleitung werden als Beigabe lediglich Sicherheitsinformationen mitgeliefert.

Das stabile Gehäuse und Lüftergitter hinterlassen einen wertigen Eindruck. Die Optik ist schlicht gehalten, wobei der rote Lüfter einen Kontrast zu dem sonst gewöhnlichen schwarzen Gehäuse darstellt. Leider ist auch nur der Mainboard-Kabelstrang gesleevt, weshalb der optische Eindruck etwas leidet. Genauso wie für das Force CPS-500S werden alle anderen Kabelstränge mit Kabelbindern gebündelt, sodass die funktionale Komponente von Sleeve trotzdem vorhanden ist.

Kabelausstattung

Die Kabelausstattung bietet das, was von Netzteilen der unteren Mittelklasse verlangt werden kann. So gibt es für Grafikkarten mit großem Leistungshunger zwei PCIe-Stecker. Mit vier SATA-Steckern bietet einzig das Force CPS-500S eine etwas geringere Auswahl. Auf den heutzutage weniger gebräuchlichen Floppy-Stecker haben be quiet! und Chieftec komplett verzichtet. Sollte ein solcher Anschluss tatsächlich benötigt werden, muss zusätzlich ein Adapter von Molex auf Floppy erworben werden.

Qualitätsprobleme des Kabelzulieferers von Aerocool

Die Kabelquerschnitte sind komplett als 18AWG ausgeführt. Die einzige Ausnahme bildet das Performance A+ 530W am Floppy-Stecker, der nur mit 22AWG-Adern verbunden ist. Obwohl auch für das Xpredator 500W 18AWG-Adern vorhanden sein sollen, muss der Kabelzulieferer entweder mit kleineren Querschnitten gemogelt oder verunreinigtes Kupfer eingesetzt haben. Denn in den Messungen wurde eine starke Hitzeentwicklung an den Kabeln festgestellt, die bei solchen Belastungen nicht auftreten darf.

Kabelausstattung (Länge in cm) Aerocool be quiet! Chieftec Xilence
nicht abnehmbar
20-+-4-Pin ATX 1 (54) 1 (56) 1 x 24 Pin (46) 1 (53)
4+4-Pin EPS 1 (56) 1 (62) 1 (56) 1 (60)
6+2-Pin PCIe 2 (45 – 59) 2 (52 – 67) 2 (42 – 57) 2 (48 – 63)
SATA 6 (54 – 98) 6 (35 – 79) 4 (41 – 57) 6 (49 – 79)
Molex 3 (48 – 62) 2 (71 – 91) 2 (73) 3 (47 – 77)
Floppy 1 (62) 1 (92)

Am meisten können die Kabellängen des System Power 8 500W und des Performance A+ 530W gefallen. Mit den 62 beziehungsweise 60 Zentimetern des EPS-Kabels kann gegebenenfalls eine saubere Kabelführung hinter dem Mainboard-Tray erfolgen. Als Nachteil des System Power 8 500W stellt sich jedoch heraus, dass die Stecker für die Peripherieverbraucher nur auf zwei Kabelstränge aufgeteilt sind, sodass womöglich nicht alle Anschlüsse an der gewünschten Position eingesetzt werden können. Nur Aerocool und Xilence haben dies mit drei Kabelsträngen besser gelöst.