Devolo Home Control im Test: Einfaches und erweiterbares Smart Home für jedermann

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Frank Hüber
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Die Komponenten des Tests im Überblick

Alle im Rahmen von Home Control getesteten Komponenten werden im Folgenden kurz vorgestellt. Devolo kauft für das eigene System auch Bausteine anderer Hersteller ein, spielt jedoch immer eine eigene Firmware auf, um eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Welche Probleme trotz gleichem Funkstandard gegebenenfalls mit Bausteinen anderer Hersteller auftreten können, darauf geht ComputerBase im Abschnitt „Interoperabilität in der Praxis“ genauer ein.

Home Control Zentrale

Die „Home Control Zentrale“ ist Voraussetzung für die Nutzung sämtlicher Komponenten des Devolo Home-Control- und Herzstück des Smart-Home-Systems. Sie überwacht den Zustand der anderen Komponenten und steuert diese anhand sämtlicher konfigurierten Regeln und Szenarien. Das System kann maximal 232 Bausteine in einer Installation verwalten.

Ohne Netz kein Netz?

Für den Zugriff von unterwegs muss die Zentrale mit dem Internet verbunden sein. Sollte dies jedoch einmal ausfallen oder ist ein Fernzugriff explizit nicht gewünscht, bleiben die hinterlegten Abläufe funktionsfähig und eine lokale Steuerung ist weiterhin möglich. Sollen jedoch Änderungen an der Konfiguration vorgenommen werden, muss zwingend eine Internetverbindung vorhanden sein. Alternativ bietet das System die Option, die internetbasierte Steuerung generell abzuschalten, so dass es nur noch im lokalen Netzwerk bedient werden kann.

Integriertes Powerline

Die Zentrale selbst erinnert dabei an die bekannten Powerline-Adapter von Devolo und wird ebenso wie diese einfach in einer Steckdose platziert und mit einem LAN-Kabel mit dem Router verbunden. Alleinstellungsmerkmal von Devolo ist dann auch gerade die Kombination der „Home Control Zentrale“ mit der eigenen Powerline-Technik. Wer über die Zentrale verfügt, besitzt gleichermaßen bereits einen Powerline-Adapter und kann mit einem zweiten Powerline-Adapter eine Netzwerkverbindung über das Stromnetz aufbauen. So ist es auch möglich, die Zentrale unabhängig vom Router im Haus zu platzieren, wenn ein anderer Powerline-Adapter am Router angeschlossen ist und über diesen eine Netzwerkverbindung aufgebaut wird. Die Zentrale unterstützt Powerline-Verbindungen mit bis zu 500 Mbit/s. Separat bietet Devolo Powerline mit bis zu 1.200 Mbit/s.

Anders als bei vielen anderen Smart-Home-Lösungen, fällt bei Devolo auch für den Fernzugriff keine monatliche Nutzungsgebühr an. Auch die App für Android und iOS selbst ist kostenlos.

Die Leistungsaufnahme beträgt 4,5 Watt

Die Leistungsaufnahme der Zentrale liegt bei rund 4,5 Watt und fällt somit überraschend gering aus. Ein interner Lautsprecher sowie ein USB-Anschluss, über die die Zentrale verfügt, werden bisher nicht genutzt, wurden jedoch für zukünftige Erweiterungen eingeplant.

Schalt- und Messsteckdose

Die Schalt- und Messsteckdose stellt eine der klassischsten Komponenten dar, wenn man an ein Smart-Home-System denkt. Sie steuert die Stromzufuhr zu angeschlossenen Geräten, wahlweise per App, anhand von definierten Wenn-dann-Beziehungen oder über eine Zeitsteuerung und wird hierfür einfach in die Steckdose gesteckt und zwischengeschaltet. Möchte man von vordefinierten Profilen abweichen, kann die Stromzufuhr zudem jederzeit auch über einen kleinen Schalter an der Steckdose gesteuert werden.

Devolo Home Control Schalt- und Messsteckdose

Klassisches Werbebeispiel ist dabei immer wieder die Kaffeemaschine, die sich über die Schaltsteckdose morgens einschalten lässt – vorausgesetzt sie wurde am Vorabend mit Wasser, Filter und Kaffee befüllt. Immer wieder heißt es auch pauschal, die eigene Waschmaschine könne endlich „smart gemacht“ werden, in der Praxis trifft das aber nur auf die Stromzufuhr zu – beladen, einschalten und entladen muss der Benutzer weiterhin selbst. Häufiger dürfte die Schaltsteckdose in der Praxis für die Steuerung von Stehlampen genutzt werden, etwa um im Urlaub eine Anwesenheit zu simulieren oder diese beim Betreten des Hauses in Kombination mit einem Bewegungsmelder oder Tür-/Fensterkontakt automatisch einzuschalten.

Wer allerdings nicht in den Keller gehen möchte, um nachzusehen, ob die Waschmaschine schon fertig ist, kann die Schalt- und Messsteckdose auch nutzen, um sich informieren zu lassen, sobald sie keinen Stromverbrauch mehr registriert – ein Zeichen, dass die Wäsche fertig ist.

Nicht alles, was einen Stecker hat, wird smart

Von dem Gedanken, jedes Gerät mittels Schaltsteckdose smart zu machen, sollte man sich jedoch frühzeitig verabschieden. Die Steckdose regelt lediglich die Stromzufuhr und kann nur solche Geräte einschalten, die bei Stromzufuhr automatisch einschalten und die gewünschte Aktion ausführen.

Bewegungsmelder

Der Infrarot-Bewegungsmelder von Devolo arbeitet batteriebetrieben und lässt sich mit einem Klebestreifen frei platzieren. Er erfasst Bewegungen in einem horizontalen Winkel von bis zu 90 Grad und in einem Abstand von bis zu 10 Metern. Die Feststellung einer Bewegung kann wahlweise auch optisch über eine rote LED signalisiert oder lediglich als Signal an die Zentrale gesendet werden. Um etwa bei kleineren Haustieren keine Bewegung zu erkennen, kann die Empfindlichkeit des Bewegungsmelders eingestellt werden.

Der Bewegungsmelder kann beispielsweise in ein Alarmsystem eingebunden oder für die automatische Lichtschaltung genutzt werden, da er auch über einen Helligkeitssensor verfügt, der kontinuierlich die Helligkeit misst, so dass die Aktivierung einer Lampe an diesen Wert gekoppelt werden kann.

Tür-/Fensterkontakt

Der Tür-/Fensterkontakt erinnert optisch an den Bewegungsmelder, verfügt jedoch über einen kleinen Magneten, der als Gegenstück das Öffnen und Schließen eines Fensters oder einer Tür erkennt. Der Tür-/Fensterkontakt von Devolo arbeitet somit nicht optisch, sondern ist auf den Magneten angewiesen.

Devolo Home Control Tür-/Fensterkontakt

Der Kontakt ist batteriebetrieben und kann wahlweise mit Schrauben oder einer Klebefolie befestigt werden. Bei der Platzierung muss lediglich auf den richtigen Abstand beider Bauteile geachtet werden, der vor der Anbringung kontrolliert werden sollte. Leichte Höhenunterschiede zwischen beiden Bauteilen sind dabei unproblematisch. Der Sensor misst 28 × 96 × 23 mm (B×H×T), der Magnet kommt auf 10 × 50 × 12 mm.

Die Einsatzszenarien in Abhängigkeit von der Erkennung eines offenen Fenster oder einer offenen Tür sind vielfältig. Einerseits kann der Kontakt in ein Alarmsystem eingebunden werden, andererseits aber beispielsweise auch für die Steuerung des Lichtes beim Betreten der Wohnung oder für das automatische Schließen der Heizkörperventile beim Öffnen der Fenster eingesetzt werden. Hierfür verfügt der Tür-/Fensterkontakt wie auch der Bewegungsmelder über einen Helligkeits– und Temperatursensor, deren Informationen bei den Regeln berücksichtigt werden können.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.