80-Plus-Gold-Netzteile im Test: Enermax Revolution X't II gegen LC-Power LC6560GP4

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Nico Schleippmann
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Lieferumfang und Äußeres

Die Verpackung verrät die besonderen Features des Revolution X't II 550W. Dazu zählt der 13,9-cm-Twister-Lüfter, der mit einer Magnetlagerung ausgestattet ist, die gegenüber anderen Lagertypen weniger Reibung aufweisen soll. Davon profitiert dessen Zuverlässigkeit, die in Form der MTBF auf 160.000 Stunden spezifiziert ist.

Die mit HeatGuard bezeichnete Funktion soll sicherstellen, dass Hardware-Komponenten nach dem Herunterfahren des Systems heruntergekühlt werden. Dies soll ihrer Lebenserwartung dadurch zugutekommen, dass der Lüfter des Netzteils um 30 bis 60 Sekunden länger aktiv bleibt. Ein Effekt kann natürlich nur dann erzielt werden, wenn dieser Lüfter tatsächlich an demselben Luftstrom der restlichen Komponenten beteiligt ist – in modernen Gehäusen hat sich hingegen die Montage im Gehäuseboden bei einer Ausrichtung des Netzteillüfters etabliert, bei der der Luftstrom des Netzteils vom restlichen System isoliert ist.

Enermax Revolution X't II 550W – CordGuard
Enermax Revolution X't II 550W – CordGuard

Der Lieferumfang selbst besteht aus einer kompakten Bedienungsanleitung, einem Netzkabel, Schrauben, Klettkabelbindern und einem Enermax-Sticker. Außerdem gibt es einen Metallbügel „CordGuard“, der an der Kaltgerätebuchse eingehängt wird und ein unfreiwilliges Lösen des Netzsteckers verhindern soll.

Die äußerliche Wertigkeit des Revolution X't II 550W verdient Lob. Das Netzteilgehäuse ist sehr stabil und macht mit seiner Raufaserbeschichtung sowie der goldenen Aufschrift einen edlen Eindruck. Das Lüftergitter ist äußerst stabil, und die transparenten Lüfterblätter führen zu einer ungewöhnlichen, modernen Optik.

LC-Power beschränkt sich auf das Notwendigste

Das Featureset des LC6560GP4 ist konservativer. Entsprechend kurz sind die Informationen auf der Verpackung gehalten – zumindest gibt es einen Kabelbaum und Angaben zu den Schutzschaltungen.

Der Lieferumfang besteht lediglich aus einer Kurzanleitung, einem Kaltgerätekabel, Schrauben und Kabelbindern. Die modularen Kabel werden immerhin in einer Tasche mit Klettverschluss einfach zugänglich verstaut.

Das Netzteilgehäuse hält keine besonderen Überraschungen bereit, vielmehr handelt es sich um ein altbekanntes Design, das schon in vielen anderen Serien Verwendung fand. Bis auf das unspektakuläre optische Auftreten gibt es am Gehäuse keine Kritik zu äußern. Die Aufschrift der Anschlussplatine ist jedoch wie beim LC8850III verwirrend, weil es nur modulare Kabel für die beiden PCIe-Stecker, nicht aber für die CPU-Leitung gibt.

Kabelausstattung

Die Steckerausstattung beider Netzteile ist nahezu identisch. Der einzige Unterschied liegt darin, dass Enermax acht SATA-Anschlüsse mitgibt – für das LC-Power-Netzteil sind es derer nur sechs. Der Floppy-Stecker befindet sich beim Revolution X't II 550W am Ende des Kabelstrangs mit Molex-Steckern, beim LC6560GP4 wird hingegen ein Molex-auf-Floppy-Adapter beigelegt.

Kabelausstattung (Länge in cm) Enermax LC-Power
nicht abnehmbar
20-+-4-Pin ATX 1 (57) 1 (64)
4+4-Pin EPS 1 (60) 1 (66)
abnehmbar
6+2-Pin PCIe 2 (49) 2 (60)
SATA 8 (45 ‑ 92) 6 (49 ‑ 59)
Molex 4 (50 ‑ 108) 4 (45 ‑ 75)
Floppy 1 (122)
Molex-auf-Floppy-Adapter 1 (10)

LC-Power hat den Bedarf an einem langen CPU-Kabelstrang mit 66 cm berücksichtigt, was insbesondere in Gehäusen mit Netzteilmontage am Boden hilfreich ist. Mit 60 cm des Revolution X't II 550W kann eine Kabelverlegung hinter dem Mainboard-Tray problematisch werden. Die Modularität des Enermax-Netzteils wird auch dadurch beschränkt, dass die beiden PCIe-Kabelstränge in einer einzelnen Buchse am Netzteil münden.

Während Enermax komplett auf schwarze Flachbandkabel setzt, gibt es beim LC6560GP4 eine gesleevte Mainboard-Leitung, die im Gegensatz zur Flachbandvariante für mehr Ordnung sorgt, weil es einen kompakten Strang anstatt eines umständlicheren dreiteiligen Kabels gibt. Entgegen den restlichen Kabelsträngen sind die Adern des LC6560GP4 in den farblichen Kodierungen gehalten und nicht komplett schwarz. Hinzu kommt, dass das Sleeve nicht komplett blickdicht und dementsprechend optisch weniger schön ist.