10 Jahre iPhone: Wie Apple das Telefon neu erfunden hat

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Update Nicolas La Rocco
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Huge success

Während Apple für lange Zeit an Smartphones mit 3,5 und 4 Zoll festhielt, erkannte die Konkurrenz frühzeitig das Verlangen der Kunden nach größeren Displays, die bis zu 50 Prozent größer waren. Die Frage, ob Apple zu lange mit der Markteinführung eines vergleichbaren Gerätes gewartet oder genau im richtigen Moment reagiert hat, darf durchaus gestellt werden. Eines ist aber klar: Das im September 2014 vorgestellte iPhone 6 und iPhone 6 Plus entwickelte sich zum größten Erfolg des Unternehmens.

iPhone 6 und iPhone 6 Plus waren größer als je ein iPhone zuvor
iPhone 6 und iPhone 6 Plus waren größer als je ein iPhone zuvor (Bild: Apple)

Die neuen Geräte haben ein Kundenverlangen befriedigt, das von Apple über Jahre vernachlässigt wurde. Als für die treue Apple-Kundschaft dann endlich die Erlösung kam, führte das zu gleich zwei Rekorden: Über vier Millionen Vorbestellungen in den ersten 24 Stunden nach der Ankündigung und mehr als zehn Millionen verkaufte Geräte innerhalb der ersten Woche nach Marktstart konnte Apple vermelden. Nach zwei Generationen iPhone 4 und zwei sehr ähnlichen Generationen iPhone 5 folgte mit dem iPhone 6 nicht nur wieder ein vollständig neues Design, sondern auch der Vorstoß zu 4,7 und 5,5 Zoll.

They are bigger... they are a lot bigger

Neben neuen, größeren Displays gab es mit den neuen Modellen auch höhere Auflösungen, noch einmal deutlich schnellere Prozessoren, erstmals bis zu 128 Gigabyte Speicher und eine neue Kamera, die in der Plus-Version mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet war. Darüber hinaus gab es schnelleres LTE und WLAN sowie NFC für den neuen Bezahldienst Apple Pay. In den volumetrisch größeren Gehäusen konnte Apple außerdem größere Akkus unterbringen, die speziell im iPhone 6 Plus für bisher nicht mit Apple-Smartphones mögliche Laufzeiten sorgten. Größer bedeutete aber auch schwerer: Das iPhone 6 wog wieder fast so viel wie das allererste iPhone, und das iPhone 6 Plus über 50 Prozent mehr als das federleichte, zierliche iPhone 5.

Markante Designmerkmale des iPhone 6 und iPhone 6 Plus (Bild: Apple)

Mehr Gewinn als je ein Unternehmen zuvor

Das iPhone 6 bescherte Apple im umsatzträchtigen ersten Quartal ein Rekordergebnis bei den Geschäftszahlen. Fast 50 Prozent mehr iPhones konnte Apple insgesamt absetzen, nachdem die Steigerungsrate im Vorjahr bei gerade einmal knapp 7 Prozent lag. Der Gesamtumsatz stieg um rund 30 Prozent, während der Gewinn mit über 18 Milliarden US-Dollar höher ausfiel, als jemals zuvor ein Unternehmen in einem Quartal erzielen konnte. Das iPhone 6 verwandelte Apple über Nacht zum Bergmassiv der Branche, das die Konkurrenz mit Verzweiflung zu erklimmen versuchte.

A whole new way to interact with technology

Der Erfolg setzte sich ein Jahr später mit dem iPhone 6s fort. Nach der Weihnachtszeit standen wieder fast 75 Millionen verkaufte iPhones im Quartalsbericht. Die größte Neuerung, das 3D Touch genannte drucksensitive Display, kam gut bei den Kunden an.

Sensoren unter dem Display erfassen beim iPhone 6s die Druckintensität
Sensoren unter dem Display erfassen beim iPhone 6s die Druckintensität (Bild: Apple)

Es war ein weiterer Rekord für Apple, aber nicht mit solch großem Abstand, dass er die Börse zufriedenstellen konnte, die noch mehr verlangt hatte und deshalb von Stagnation sprach. Seither sind die iPhone-Verkaufszahlen in jedem Folgequartal rückläufig.

Special Edition

Abseits des etablierten Turnus, der seit dem iPhone 4s jeden Herbst eine neue Generation zum Vorschein brachte, überraschte Apple im März 2016 mit einer Neuauflage des iPhone 5s mit viel Technik des iPhone 6s – iPhone SE genannt. Zweieinhalb Jahre nach der letzten 4-Zoll-Vorstellung wurde der Fangemeinde damit wieder ein aktuelles Apple-Smartphone mit kompakten Abmessungen geboten.

Das iPhone SE vereint neue Technik mit bekanntem Design
Das iPhone SE vereint neue Technik mit bekanntem Design (Bild: Apple)

It has a gorgeous new design

Kein halbes Jahr später setzte mit dem iPhone 7 dann aber wieder der übliche Rhythmus ein. Tim Cook attestierte dem Gerät ein umwerfendes neues Design und Chief Design Officer Jony Ive sprach von einer wohlüberlegten Evolution. Wirklich neu waren aber eigentlich nur die Farben, darunter auch das faszinierende und hochempfindliche Jet Black, das nach dem Auspacken nie wieder so gut aussah.

iPhone 7 Plus in Jet Black
iPhone 7 Plus in Jet Black (Bild: Apple)

Hinsichtlich der technischen Ausstattung wertete Apple das Smartphone in allen Bereichen auf, etwa mit dem neuen A10-Chip, besseren Displays, mehr Speicher und größeren Akkus. Exklusives Merkmal der Plus-Variante war diesmal eine Kamera mit zwei Objektiven, die für optischen Zoom und simuliertes Bokeh genutzt werden kann. iPhone 7 und iPhone 7 Plus sind derzeit die aktuelle Generation Apple-Smartphone.

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