Forza 7 Benchmark: Vega hat mehr Benzin im Blut als Pascal

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Update 2 Wolfgang Andermahr
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Testreihen, Testsystem und Grafik-Einstellungen

Die Grafikkarten-Benchmarks wurden auf einem auf 4,3 GHz übertakteten Intel Core i7-6850K (6 Kerne) durchgeführt, der mit insgesamt 16 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3000 im Quad-Channel-Modus bestückt war. Als Treiber waren der Crimson ReLive 17.9.3 beziehungsweise der GeForce 385.69 installiert. Beide Treiber sind offiziell für Forza 7 optimiert.

Für die Prozessor-Benchmarks wurde auf möglichst gleichwertige Systeme geachtet, was den Speicherausbau und die Speichergeschwindigkeit betrifft. Die LGA-1151-CPUs wurden auf dem Asus Z270 Deluxe betrieben, während für die Ryzen-Prozessoren das Asus ROG Crosshair VI Hero mit dem neuesten BIOS zum Einsatz kam.

Die Benchmark-Szene im Detail

ComputerBase hat nicht den integrierten Benchmark von Forza 7 genutzt. Es kann nie ausgeschlossen werden, dass Treiber darauf speziell optimiert worden sind. Stattdessen bestand die Testsequenz aus einer 25 Sekunden langen Fahrt hinter dem 23 Auto starken KI-Feld auf der Rennstrecke Suzuka bei schönem Wetter. Die Testszene gehört zu den anspruchsvolleren Sequenzen des Spiels. Aufgrund der dynamischen Natur des Testszenarios sind die Messwerte nicht absolut vergleichbar untereinander. Die Abweichungen von Lauf zu Lauf liegen aber bei maximal einem Prozent. Kam es zu deutlichen Abweichungen in der Testsequenz wie Unfällen, wurde neu gestartet. Es gibt zwar eine Replay-Funktion, allerdings funktioniert sie zum Testzeitpunkt nicht einwandfrei.

Da Forza 7 keine besonders großen Anforderungen an die Grafikkarte stellt, wurden durchweg die maximalen Details genutzt. Darüber hinaus wurde unabhängig von der Auflösung 8×MSAA eingestellt.

Auflösung Grafik-Details
1.920 × 1.080 Maximale Grafikdetails, 100% Auflösung, 8×MSAA
2.560 × 1.440 Maximale Grafikdetails, 100% Auflösung, 8×MSAA
3.840 × 2.160 Maximale Grafikdetails, 100% Auflösung, 8×MSAA

Grafikkarten-Benchmarks von Full HD bis Ultra HD

Update vom 9. Oktober 2017, 20:00 Uhr: Der Treiber GeForce 387.92 soll laut Nvidia einen deutlichen Performance-Schub in Forza 7 mit sich bringen. Dieses Versprechen löst er im ersten Test mit GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1060 ein.

Die Leistung der GeForce GTX 1080 steigt im Test um 16 bis 20 Prozent – je höher das GPU-Limit, desto stärker der Anstieg. Damit liegt die Grafikkarte in niedrigen Auflösungen nun auf dem Niveau der Radeon RX Vega 56 und in hohen Auflösungen etwas vor der Radeon RX Vega 64. Die Frametimes fallen um bis zu 21 Prozent besser aus. Auch die GeForce GTX 1060 kann deutlich vom GeForce 387.92 profitieren. Elf bis zwölf Prozent mehr Performance lassen sich messen, sodass die Radeon RX 580 knapp (in Full HD) bis deutlich (in Ultra HD) geschlagen wird.

Damit bleibt AMD RX Vega in Forza 7 immer noch stärker, wenn ein CPU-Limit vorliegt. Im GPU-Limit hat dagegen Nvidia im Vergleich zu Vega wieder die Führung inne. Die ältere Polaris-Generation liegt mit neuem Treiber hingegen durchweg zurück, wobei auch hier der Unterschied im GPU-Limit deutlich stärker ausfällt.

Forza 7
Forza 7 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Radeon RX Vega 64
      136,9
    • AMD Radeon RX Vega 56
      122,7
    • Nvidia GeForce GTX 1080 @ 387.92
      121,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      111,2
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      104,0
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      89,3
    • Nvidia GeForce GTX 1060 @ 387.92
      86,4
    • AMD Radeon R9 Fury X
      85,8
    • AMD Radeon RX 580
      83,2
    • AMD Radeon R9 390
      78,9
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      77,4
    • AMD Radeon RX 570
      73,9
    • Nvidia GeForce GTX 970
      57,2
    • AMD Radeon R9 380
      54,1
    • Nvidia GeForce GTX 1050 Ti
      49,3
    • AMD Radeon RX 460
      43,3
    • Nvidia GeForce GTX 960
      39,7
  • 99th Percentile (Frametimes in FPS):
    • AMD Radeon RX Vega 64
      76,3
    • AMD Radeon RX Vega 56
      76,3
    • Nvidia GeForce GTX 1080 @ 387.92
      76,3
    • AMD Radeon RX 580
      74,1
    • AMD Radeon R9 Fury X
      74,1
    • Nvidia GeForce GTX 1080 Ti
      72,0
    • Nvidia GeForce GTX 1060 @ 387.92
      70,9
    • AMD Radeon RX 570
      66,2
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      66,2
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      64,1
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      60,2
    • AMD Radeon R9 390
      57,5
    • AMD Radeon R9 380
      49,0
    • Nvidia GeForce GTX 970
      49,0
    • AMD Radeon RX 460
      40,7
    • Nvidia GeForce GTX 1050 Ti
      40,7
    • Nvidia GeForce GTX 960
      37,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Ja, Rot vor Grün, auch beim zweiten Mal hinsehen: Während die GeForce GTX 1080 Ti normalerweise Kreise um die Radeon RX Vega 64 zieht, dreht sich das Bild in Forza Motorsport 7 in den beiden niedrigeren getesteten Auflösungen vollständig um: Die Radeon RX Vega 64 liefert in 1.920 × 1.080 23 Prozent mehr Bilder in der Sekunde als die GeForce GTX 1080 Ti und die GeForce GTX 1080 – der eigentliche Gegner für AMDs Flaggschiff – wird um 32 Prozent geschlagen. Selbst die Radeon RX Vega 56 ist in Forza 7 hier noch schneller als die T und 37 Prozent zügiger als die GeForce GTX 1070.

Auch das Duell Radeon RX 580 gegen die GeForce GTX 1060 entscheidet AMD für sich, allerdings ist der Abstand mit sieben Prozent deutlich geringer. Deutlich geschlagen geben muss sich dagegen die GeForce GTX 970: Die Radeon R9 390 ist um 38 Prozent voraus. Und die Radeon R9 380 ist 36 Prozent zügiger als die GeForce GTX 960.

Je mehr GPU-Last anliegt, desto besser wird Nvidia

Je höher die Auflösung, desto mehr kommt Nvidia allerdings in Fahrt. In 2.560 × 1.440 bleibt die Radeon RX Vega 64 aber immer noch klar in Front. Allerdings schrumpft der Vorsprung zur GeForce GTX 1080 Ti auf zwölf Prozent und zur GeForce GTX 1080 auf 21 Prozent. In 3.840 × 2.160 schafft die GeForce GTX 1080 Ti dann den ersten Sieg und liefert acht Prozent mehr FPS als die Radeon RX Vega 64. Die AMD-Grafikkarte bleibt aber immer noch elf Prozent schneller als die GeForce GTX 1080. Und die Radeon RX Vega 56 ist 15 Prozent flotter unterwegs als die GeForce GTX 1070. Der Radeon R9 Fury X geht in der Auflösung hingegen mit vier Gigabyte der Speicher aus, der Titel wird unspielbar. Da hilft nur die Texturdetails oder die MSAA-Kantenglättung zu reduzieren.

AMD führt auch bei den Frametimes

Auch bei den Frametimes hat AMD die Nase vorn, wenn auch nicht mehr so deutlich, denn vor allem in 1.920 × 1.080 sind sie in erster Linie von der CPU limitiert. Alle Grafikkarten schneiden in Full HD deshalb sehr ähnlich ab. Erst die höheren Auflösungen zeigen, dass die Frameverteilung auf den AMD-Grafikkarten etwas besser ist. So liefert die Radeon RX Vega 64 auch in Ultra HD acht Prozent bessere Frametimes als die GeForce GTX 1080 Ti.

Nvidia bestätigt den Rückstand

Die Rangordnung in Forza 7 ist sehr ungewöhnlich. Nvidia hat ComputerBase allerdings bestätigt, dass die Ergebnisse so stimmen, also kein Problem mit dem System in der Redaktion in Bezug auf GeForce vorliegt.

Es ist auffällig, dass die Nvidia-Grafikkarten offenbar deutlich früher in ein CPU-Limit geraten als die von AMD: Während zum Beispiel die Radeon RX Vega 64 auch in Full HD noch gute zwölf Prozent schneller als die Radeon RX Vega 56 ist, beträgt der Abstand zwischen der GeForce GTX 1080 und der GeForce GTX 1080 Ti nur sieben Prozent. Und der von der GeForce GTX 1070 zu Nvidias Flaggschiff gerade einmal 25 Prozent, in Ultra HD 39 Prozent – in der Regel liegt er bei 60 Prozent.

Die Ursache für AMDs sehr gutes Abschneiden scheint aber nicht nur eine Schwäche des Wettbewerbers zu sein. Forza 7 liegt der Vega-Architektur offensichtlich auch sehr gut. So arbeitet die Radeon RX Vega 64 in 2.560 × 1.440 hohe 64 Prozent schneller als die Radeon R9 Fury X, im Schnitt beträgt der Abstand über andere Titel hingegen nur gut 40 Prozent. Mit 73 Prozent zu 56 Prozent Vorsprung ist Vega auch gegenüber der Radeon RX 580 überdurchschnittlich stark. Beides zusammen führt zu einem großen Vorteil für AMD. Näher am GPU-Limit und ohne Vega ist der Vorteil im Schlagabtausch GTX 1060 gegen RX 580 deutlich kleiner.