Asus PG27UQ im Test: Viel Licht und Schatten mit UHD, 144 Hz und G‑Sync HDR

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Messungen bei SDR und HDR

Abseits subjektiver Eindrücke muss sich der Asus PG27UQ im Test auch den Messungen mittels Colorimeter stellen – jeweils im SDR- und HDR-Betrieb. Der Monitor wird bei den Messungen im Profil „Racing“ betrieben, was auch der Standard-Einstellung entspricht. Die Helligkeit wird für Helligkeitsmessungen auf 100 Prozent gestellt, der Kontrast liegt bei 50. Das Gamma ist im OSD auf 2,2 gestellt, das variable Backlight wird bewusst auf „fast“ aktiviert gelassen, da sonst ein entscheidender Vorteil des Asus PG27UQ deaktiviert wäre. Um die Bildqualität nicht per se zu reduzieren, werden alle Messungen zudem mit 120 Hz durchgeführt.

Helligkeit bei SDR und HDR

Im SDR-Modus ist der Monitor in der Mitte bei maximaler Helligkeit und Darstellung eines weißen Bildes am hellsten. Hier erreicht der Monitor 349 cd/m². Im Durchschnitt werden allerdings 330,67 cd/m² erreicht, wobei das Bild unten links mit 310 cd/m² am dunkelsten ist.

Der minimale Schwarzwert bei maximaler Helligkeit liegt bei aktiviertem variablen Backlight bei lediglich rund 0,018 cd/m² im Durchschnitt. Die Abweichungen über das Display sind dabei sehr gering, der höchste Wert beträgt 0,02 und der niedrigste 0,016 cd/m². Der maximale Kontrast des Asus PG27UQ beläuft sich im SDR-Modus somit auf 21.813:1. Im Mittel liegt der Kontrast immer noch bei 20.667:1.

Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im SDR-Modus
Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im SDR-Modus

Bei minimaler Helligkeitseinstellung des Monitors leuchtet dieser im SDR-Modus bei der Weißwiedergabe mindestens mit 21,2 cd/m². Am hellsten Fleck, in der Mitte, werden 23,3 cd/m² erreicht.

Mehr als 1.000 cd/m² im HDR-Modus

Seine beworbenen Helligkeitsstärken stellt der Asus PG27UQ dann im HDR-Modus unter Beweis. Mit 1.044 cd/m² bei Darstellung einer kleinen weißen Fläche erreicht der Monitor die zu erfüllenden 1.000 cd/m² als Spitzenwert tatsächlich. Der Test der Maximalhelligkeit wurde ein Mal mit einer möglichst kleinen weißen Fläche durchgeführt, um Spitzenwerte zu erreichen, die in dunklen Spielen mit einzelnen hellen Elementen ebenso erreicht werden können, und ein weiteres Mal mit einer Vollbilddarstellung eines weißen Bildes.

Der maximale Kontrast des Asus PG27UQ im HDR-Modus liegt bei beeindruckenden 55.000:1. Sowohl die von Asus angepriesenen Helligkeitswerte als auch das Kontrastverhältnis werden in der Praxis somit leicht übertroffen.

Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im HDR-Modus bei kleiner weißer Fläche
Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im HDR-Modus bei kleiner weißer Fläche

Auch bei Darstellung einer kleinen weißen Fläche bestätigt sich, dass der Asus PG27UQ in den unteren Ecken etwas dunkler ist als im restlichen Bild, hier kommt er „nur“ auf 906 beziehungsweise 907 cd/m².

Bei der Vollbildanzeige eines weißen Bildes fällt die Helligkeit geringer, aber dennoch hoch aus. Die angepriesenen 1.000 cd/m² beziehen sich nämlich immer nur auf einen kurzfristigen Spitzenwert. Mit 685 cd/m² in der Bildmitte ist der Monitor aber auch bei bildschirmfüllenden weißen Inhalten sehr hell. Die niedrigste Helligkeit wird mit 605 cd/m² in der unteren rechten Ecke erreicht. Im Durchschnitt kommt der Asus PG27UQ auf eine Helligkeit von 643 cd/m², wobei zu erwähnen ist, dass sie bei Darstellung eines komplett weißen Bildes immer wieder rund 10 cd/m² leicht nach unten und oben schwankt, was bei genauem Hinsehen durchaus wahrzunehmen ist. Ein hier dargestellter Messwert von 665 cd/m² schwankte somit zwischen 655 und 675 cd/m².

Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im HDR-Modus
Helligkeitsverteilung des Asus PG27UQ im HDR-Modus

Farbwiedergabe in SDR

Sehr gute Farbwiedergabe ab Werk

ComputerBase hat darüber hinaus die Farbwiedergabe des Asus PG27UQ in SDR mit Calman ColorMatch getestet, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Eine Messung in HDR und mit erweitertem Farbraum ist mit dem Colorimeter X-Rite i1Display Pro nicht möglich.

Interessant sind bei den Messungen vor allem der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als generell sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

Der Asus PG27UQ erreicht mit einer durchschnittlichen Abweichung von 1,9 dE und einer maximalen Abweichung von 4,7 dE bei eingestelltem sRGB-Profil sehr gute Werte. Vor anderen Gaming-Monitoren muss sich Asus mit diesen Werten keinesfalls verstecken. Auch subjektiv überzeugt die Farbdarstellung des Probanden. Die Farben sind kräftig und kontrastreich. Der Schwarzwert ist im Praxistest nicht nur bei aktiviertem variablen Backlight hervorragend.

25 Jahre ComputerBase! Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.