Nvidia GeForce RTX: Battlefield V mit Turing und Raytracing im Video

Wolfgang Andermahr
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Nvidia GeForce RTX: Battlefield V mit Turing und Raytracing im Video
Bild: EA & Nvidia

tl;dr: Battlefield V wird eines der ersten – vermutlich das erste – der insgesamt elf angekündigten Spiele sein, die auf GeForce RTX 2070, GeForce RTX 2080 oder GeForce RTX 2080 Ti Raytracing in Echtzeit nutzen. ComputerBase hatte die Möglichkeit, eine frühe Alpha-Version anzuspielen und ein Capture-Video aufzuzeichnen.

Alpha noch mit Macken

Perfekt lief die von Dice und Nvidia präsentierte Alpha aber noch nicht. Sie hatte nicht nur immer mal wieder mit einem kurzen, aber sofort zu spürenden Haken zu kämpfen. Darüber hinaus zeigte sich auch ein doch sehr ausgeprägter Filmkorn-Effekt – der interessanterweise nicht den Weg auf das Video bei der Aufzeichnung (mittels GeForce Experience) geschafft hat.

Zwei Tage später konnte sich die Redaktion für wenige Minuten auf der Gamescom eine neuere Fassung von Battlefield V anschauen, die beide Probleme nicht mehr aufzeigte. Allerdings war es nicht mehr möglich, ein Video aufzuzeichnen.

Beeindruckende Grafik

Raytracing beziehungsweise der Rasterizer-Raytracing-Hybrid in Battlefield V hat seine spektakulären Seiten, aber auch einen Nachteil: Dice nutzt Raytracing in dem Spiel ausschließlich für bessere Reflexionen. Dort zeigt sich der optische Zugewinn durch Raytracing allerdings sehr deutlich. Und das nicht nur, weil es in der gezeigten Map viel Wasser beziehungsweise diverse Pfützen auf dem Boden gibt, sodass sich diverse Spiegelungen beobachten lassen. Sie sehen auch einfach sehr gut aus. Dasselbe gilt auch an Fahrzeugen und den Gebäuden.

Es ist also nicht nur die Anzahl an Spiegelungen beeindruckend, sondern vor allem die Qualität. Denn die Reflexionen wirken einfach sehr realistisch, was aufgrund der Nutzung von Raytracing auch nicht verwundert. Vor allem die Spiegelungen in den Gebäudefenstern sind beeindruckend, das hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Und da bei Raytracing keine der bei klassischen Rasterizer-Only-Spielen gewöhnlich genutzten Screen-Space-Reflexionen notwendig sind, gibt es auch Spiegelungen von zum Beispiel Explosionen zu sehen, die selbst gar nicht im Bild sind. Explodiert zum Beispiel ein Panzer hinter dem Spieler, kann die Reflexion als Spiegelung vor ihm zu sehen sein – ohne Raytracing geht dies aktuell nicht.

Raytracing hinterlässt in Battlefield V also optisch einen sehr guten Eindruck. Allerdings gibt es auch einen Nachteil, der nicht zu unterschätzen ist. Und zwar kostet Raytracing sehr viel Rechenleistung. Auch auf einer Grafikkarte mit Nvidias neuer Turing-Architektur.

Enormer Leistungsbedarf

So lief das Spiel auch auf einer GeForce RTX 2080 Ti, dem Flaggschiff, nicht mit mehr als 60 Bilder in der Sekunde – in 1.920 × 1.080 wohlgemerkt. In manchen Sequenzen sank die Framerate auch kurzzeitig spürbar unter diesen Wert (die Framerate war allerdings nicht eingeblendet). Die eigene Erfahrung mit der Alpha-Version von Battlefield V – wenn auch auf einer anderen Map – zeigt, dass die Performance ohne Raytracing deutlich höher ausfallen sollte.

UHD und RTX könnten sich oft ausschließen

Laut Dice werden bei der finalen Version stabile 60 FPS für 1.920 × 1.080 in Battlefield V anvisiert. Die Angabe bezieht sich voraussichtlich auf eine GeForce RTX 2080 Ti bei ansonsten maximierten Details. Höhere Auflösungen werden in Battlefield V damit voraussichtlich nur ohne Raytracing flüssig wiedergegeben werden können. Das ist entsprechend ein großer Nachteil. Denn auf der einen Seite machen die Reflexionen mit Raytracing sehr viel Spaß. Auf der anderen Seite können Spieler, die eine höhere Auflösung gewöhnt sind, sofort erkennen, dass das Spiel eben nur in Full HD läuft.

Dice befindet sich derzeit natürlich noch in einer Optimierungsphase. Sprich, die Leistung kann weiter ansteigen. Und darüber hinaus überlegt der Entwickler, ob sich Raytracing schlicht an- und ausschalten lassen soll, oder ob es auch feinere Abstufungen geben wird. Das wäre eine Möglichkeit, Raytracing in Battlefield V auch auf einer GeForce RTX 2070 flüssig wiedergeben zu können. Derzeit ist das nämlich nicht einmal in Full HD der Fall.

ComputerBase wird sich diesem Thema zu gegebener Zeit in einem Test umfassend annehmen. Unabhängig im Interesse der Leser und damit wie in Aussicht gestellt.

Bedenkt man, dass nur Reflexionen in der Alpha von Battlefield V mit Raytracing umgesetzt werden, steht so oder so aber fest: Nehmen Spieler und Entwickler dieses neue Feature an, gibt es die nächsten Jahre viel Bedarf an Leistungssteigerungen bei den GPUs für Spieler. Den Leistungsbedarf beim Wechsel von Full HD auf Ultra HD dürfte das deutlich übertreffen.

ComputerBase hat die Eindrücke zu Raytracing in Battlefield V im Nachgang der Präsentation von GeForce RTX in Köln unter NDA gesammelt. Anpassungen an Rechner und Spiel konnten nicht vorgenommen werden. Einzige an das NDA geknüpfte Vorgabe war die Veröffentlichungszeit.

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