Dirt Rally 2.0 im Test: Solide PC-Grafik und überraschende Benchmarks

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Wolfgang Andermahr
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Grafikkarten-Empfehlungen für Dirt Rally 2.0

Damit Dirt Rally 2.0 Spaß macht, muss die Steuerung sehr genau funktionieren – entsprechend ist eine hohe Framerate notwendig, da es ansonsten schnell schwammig wird. Auch bei Monitoren mit einer Bildwiederholfrequenz von nur 60 Hz sind höhere Frameraten als 60 FPS empfehlenswert, um die Eingabeverzögerung so gering wie möglich zu halten. Monitore mit 120 Hz oder 144 Hz bieten bei hohen Frameraten ein deutlich besseres Spielgefühl als Displays mit nur 60 Hz.

Wenn Dirt Rally 2.0 in der Benchmark-Sequenz durchschnittlich 70 FPS erreicht, ist das Rennspiel gut spielbar. Dennoch profitiert es wie bereits erwähnt deutlich von noch höheren FPS-Werten. Mindestens 55 FPS in der Testsequenz sollten für ein annehmbares Spielen anvisiert werden.

Empfehlungen anhand FPS & Frametimes für die genutzten Einstellungen
gut spielbar annehmbar spielbar
1.920 × 1.080
AMD ab Radeon RX Vega 56 ab Radeon RX 590
Nvidia ab GeForce RTX 2060
ab GeForce GTX 1080
ab GeForce RTX 2060
GeForce GTX 1660 Ti
ab GeForce GTX 1070
2.560 × 1.440
AMD ab Radeon RX Vega 64 ab Radeon RX Vega 56
Nvidia ab GeForce RTX 2070
GeForce GTX 1080 Ti
ab GeForce RTX 2060
ab GeForce GTX 1080
3.840 × 2.160
AMD Nicht möglich Radeon VII
Nvidia ab GeForce RTX 2080 ab GeForce RTX 2080
GeForce GTX 1080 Ti

CPU-Benchmarks auf einer Titan RTX

In der Praxis wird die verwendete CPU in Dirt Rally 2.0 keine oder nur eine kleine Rolle spielen. Im Hause Intel ist es zum Beispiel auch auf einer Nvidia Titan RTX völlig egal, ob ein Core i3-8100 oder ein Core i7-8700K verbaut ist. Der Unterschied beträgt gerade mal 7 Prozent, wobei auch die kleine CPU locker mehr als 100 FPS stemmt.

Bei den Grafikkarten verhalten sich Nvidia-Beschleuniger etwas komisch, bei den CPUs sind es AMDs Ryzen-Prozessoren. Genauer gesagt betrifft das nur eines der drei getesteten Modelle, und zwar den Ryzen 5 2400G. Dieser fällt von der Performance klar gegenüber den größeren Modellen ab. So ist der Ryzen 5 1600X 18 (FPS) bis satte 39 Prozent (Frametimes) schneller. Wenn man anhand der nicht vorhandenen Kernskalierung bei Intel und der nur minimalen Steigerung des Ryzen 7 2700X gegenüber dem kleineren Modell davon ausgeht, dass Dirt Rally 2.0 die Anzahl der CPU-Kerne ziemlich egal ist, könnte der halbierte L3-Cache eine ungewöhnlich große Rolle spielen.

CPU-Tests auf einer Titan RTX
CPU-Tests auf einer Titan RTX – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core i7-8700K (6K/12T)
      125,3
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      122,7
    • AMD Ryzen 7 2700X (8K/16T)
      121,3
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T)
      117,4
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      114,6
    • AMD Ryzen 5 2400G (4K/8T)
      96,9
  • 99th Percentile (Frametimes in FPS):
    • AMD Ryzen 7 2700X (8K/16T)
      85,7
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      82,9
    • Intel Core i7-8700K (6K/12T)
      81,9
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      80,0
    • Intel Core i3-8100 (4K/4T)
      77,5
    • AMD Ryzen 5 2400G (4K/8T)
      59,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Der Ryzen 5 2400G hat in Dirt Rally 2.0 also Probleme. Bei den Frametimes können die 60 FPS nicht gehalten werden, was in dem Rennspiel wichtig wäre. Die zwei anderen AMD-CPUs fühlen sich dagegen pudelwohl. Bei der Framerate liegt man zwar leicht hinter den Konkurrenten von Intel, doch dafür liefert bereits der Ryzen 5 1600X 1 Prozent bessere Frametimes als der Core i7-8700K. Der Ryzen 7 2700X setzt noch einmal weitere 3 Prozent obendrauf.

Fazit

Dirt Rally 2.0 benötigt für die maximale Detailstufe eine schnelle Grafikkarte. Die Anforderungen sind für die gebrachte durchschnittliche Qualität hoch. Das ist ungewöhnlich, da das ebenso von Codemasters stammende F1 2018 besser aussieht und dennoch zugleich weniger anspruchsvoll ist. Es macht den Anschein, als würde Dirt Rally 2.0 eine ältere technische Basis benutzen, was das Verhalten auch erklären würde. Immerhin lässt sich mit den Presets gut Leistung herausholen, ohne dass die Grafik allzu sehr leidet – solange man die zwei niedrigsten Einstellungen ignoriert.

Was Grafikkarten angeht, ist man mit AMDs Vega-Generation und Nvidias Turing gut bedient. Vega schlägt sich in niedrigen Auflösungen ungewöhnlich gut – die Radeon VII ist dann teils schneller als eine GeForce RTX 2080 Ti. In höheren Auflösungen kehrt hingegen wieder das gewohnte Bild zurück. Schlechter als Vega und Turing schneiden die Vorgänger Pascal und Polaris ab. Hier macht die verbesserte Architektur den Unterschied.

Dirt Rally 2.0 im Technik-Test

Bei den Prozessoren ist das Rennspiel deutlich genügsamer. Ein aktueller Core i3 mit vier oder ein Ryzen 5 mit sechs Kernen reicht für die maximale Leistung aus. Einzig auffällig ist das eher schlechte Abschneiden des Ryzen 5 2400G – womöglich macht dort der halbierte L3-Cache Probleme. Die getesteten Ryzen 6 1600X und der Ryzen 7 2700X fühlen sich in dem Rennspiel dagegen pudelwohl und bieten beide gar minimal bessere Frametimes als der Core i7-8700K.

ComputerBase wurden Dirt Rally 2.0 für den Test von Codemasters zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme seitens des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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