GeForce GTX 1660 Ti im Test: Wie die GTX 1070 FE mit neuen Shadern und weniger Speicher

 2/5
Wolfgang Andermahr
516 Kommentare

Testsystem und Testergebnisse

Der Test der der GeForce GTX 1660 Ti nutzt den Testparcours aus dem Spätsommer 2018, bei dem sämtliche Spiele-Benchmarks neu erstellt wurden, dasselbe gilt für alle Temperatur-, Lautstärke- und Leistungsaufnahme-Messungen. Für die Benchmarks wurde Windows 10 mit dem Oktober-Update (Version 1809) sowie sämtlichen Patches genutzt.

Ein auf 4,7 GHz übertakteter Intel Core i7-8700K dient als Prozessor. Zwei 16 Gigabyte große DDR4-Module (Dual-Rank) werden mit DDR4-3200 bei den Timings 16-16-16-38-1T betrieben. Es wurden verschiedene Grafikkarten-Treiber für den Test genutzt, da es innerhalb kurzer Zeit mehrere neue Versionen gab, die zudem längst nicht alle Modelle unterstützen. Im Frühjahr wird der gesamte Parcours noch einmal erneuert – mit einheitlichen Treibern und weiteren neuen Spielen.

Grafikkarte Genutzter Treiber
AMD Radeon VII, RX Vega 64 Launch-Treiber (18.50.15.02)
AMD Radeon RX Vega 56 Adrenalin 18.9.3
AMD Radeon RX 590 Launch-Version
Nvidia GeForce GTX 1080 Ti, GTX 1080 GeForce 399.07
Nvidia GeForce RTX 2080 Ti, RTX 2080 GeForce 411.51
Nvidia GeForce GTX 1070 GeForce 411.70
Nvidia GeForce GTX 1060 GeForce 416.16
Nvidia GeForce RTX 2070 GeForce 416.33
Nvidia GeForce RTX 2060 GeForce 417.54
Nvidia GeForce GTX 1660 Ti GeForce 418.91

Details zu den Spieletests

Sämtliche Grafikkarten wurden mit den Standardvorgaben von AMD und Nvidia getestet. Soweit nicht anders in den Diagrammen angegeben, wurde immer DirectX 11 genutzt. Die Ausnahmen sind Shadow of the Tomb Raider (DirectX 12) und Wolfenstein II (Vulkan). Die Benchmarks in 1.920 × 1.080 sowie 2.560 × 1.440 wurden durchweg mit der maximalen Detailstufe des Spiels durchgeführt.

Die tatsächlichen Taktraten unter Last

Die Turing-GPU TU116 ist wie die größeren Modelle mit GPU-Boost in Version 4.0 ausgestattet. Der neue Turbo nutzt anstatt eines nun zwei Temperature-Targets (TT). Wurde das TT auf Pascal erreicht, taktete die Grafikkarte sofort auf den Basis-Takt herunter und „erholte“ sich dann innerhalb des Limits wieder. Wird das erste TT (83 °C) auf Turing mit GPU-Boost 4.0 erreicht, taktet die GPU jetzt nicht auf den Basis-, sondern den Boost-Takt herunter. Erst wenn das zweite TT (85 °C) erreicht wird, liegt der Basis-Takt an. Dadurch möchte Nvidia den Leistungsverlust reduzieren, der durch eine schlechte GPU- beziehungsweise Gehäusekühlung erreicht wird.

Die Temperature-Targets lassen sich mit GPU-Boost 4.0 darüber hinaus genauer beeinflussen. So lässt sich zum Beispiel konfigurieren, dass die Temperatur völlig ignoriert werden soll – zumindest so lange, bis eine gewisse unbeeinflussbare Temperatur erreicht wird und die GPU als letzter Rettungsanker heruntertaktet. Limitiert die Temperatur nicht, verhalten sich GPU-Boost 3.0 und 4.0 wiederum genau gleich.

Die Turing-GPU hat einen maximalen Takt, der bei niedrigen Temperaturen sowie Auslastung anliegt. Dieser variiert von Grafikkarte zu Grafikkarte. Bei höherer Temperatur und GPU-Auslastung reduziert sich die Frequenz automatisch.

Es gibt dieselben Limits wie bei Pascal

Mit dieser Frequenz arbeitet die Grafikkarte, wenn ein gewisses Budget bei der Leistungsaufnahme (120 Watt TDP bei der PNY, 130 Watt bei der Asus) und bei der Temperatur (83 °C) nicht überschritten wird. Andernfalls wird die Frequenz so lange reduziert, bis die Limits wieder eingehalten werden. Manuell kann das Temperature-Target bei beiden Modellen auf maximal 89 Grad Celsius erhöht werden. Das Power-Target kann auf 130 Watt (PNY) beziehungsweise 156 Watt (Asus) erhöht werden.

Auffällig bei Turing: Die GPUs wechseln den Takt in 15-MHz-Schritten und arbeiten dabei vergleichsweise gleichmäßig, während AMDs Vega-GPU in hoher Frequenz den Takt ändert.

Die tatsächlichen Taktraten im Fractal Design Define R5
Spiel (1.920 × 1.080) Asus GeForce GTX 1660 Ti Strix OC PNY GeForce GTX 1660 Ti XLR8
Maximaler Takt in Spielen 1.965 MHz 1.905 MHz
Assassin's Creed Origins 1.965 MHz 1.905 MHz
Call of Duty: WWII 1.950-1.965 MHz [PT] 1.875-1.905 MHz [PT]
Destiny 2 1.950-1.965 MHz [PT] 1.890-1.905 MHz [PT]
Elex 1.965 MHz 1.905 MHz
F1 2018 1.935-1.965 MHz [PT] 1.905 MHz
Far Cry 5 1.950-1.965 MHz [PT] 1.905 MHz
Final Fantasy XV 1.935-1.950 MHz [PT] 1.875-1.905 MHz [PT]
Ghost Recon Wildlands 1.965 MHz 1.905 MHz
Hellblade: Senua's Sacrifice 1.920-1.955 MHz [PT] 1.860-1.890 MHz [PT]
Jurassic World: Evolution 1.935-1.950 MHz [PT] 1.905 MHz
Kingdom Come: Deliverance 1.935-1.965 MHz [PT] 1.890-1.905 MHz [PT]
Mittelerde: Schatten des Krieges 1.935-1.965 MHz [PT] 1.860-1.890 MHz [PT]
Monster Hunter: World 1.950-1.965 MHz [PT] 1.905 MHz
Shadow of the Tomb Raider 1.935-1.950 MHz [PT] 1.875-1.890 MHz [PT]
Star Wars Battlefront II 1.905-1.935 MHz [PT] 1.860-1.890 MHz [PT]
Wolfenstein II 1.905-1.935 MHz [PT] 1.860-1.875 MHz [PT]
[P] = Power-Target limitiert, [T] = Temperature-Target limitiert

In manchen Spielen rennt die PNY GeForce GTX 1660 Ti XLR8 OC ins Power Target, in anderen nicht. Wenn der Spielraum innerhalb der maximalen 120 Watt nicht mehr ausreicht, muss die GPU den Takt aber nur leicht reduzieren. Eine geringere Frequenz als 1.860 MHz lag beim Testen zu keiner Zeit an, was nur 45 MHz weniger als die maximal möglichen 1.905 MHz bedeutet.

Bei der Asus GeForce GTX 1660 Ti Strix OC reicht das Power Target trotz der zehn zusätzlichen Watt (maximal 130 Watt) aufgrund der höheren Taktraten nur selten aus. Nur in drei Spielen arbeitet die Grafikkarte mit den vollen 1.965 MHz, meistens liegt etwas weniger an. 1.905 MHz ist der niedrigste Takt, 60 MHz weniger als theoretisch möglich. Die GeForce GTX 1660 Ti Strix OC taktet in der Praxis damit im Schnitt etwa 50 MHz höher als die GeForce GTX 1660 Ti XLR8 OC.

Ein maximales Power Target entfernt alle Limits

Da das Power Target die Grafikkarten nur leicht einbremst, lassen sich mit einem manuell maximierten Power Target sowohl auf dem Asus- als auch auf dem PNY-Beschleuniger die maximale Frequenz durchweg freischalten. Mehr Leistung bringt das aber selbst messbar kaum.

25 Jahre ComputerBase! Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.