Ikea Symfonisk im Test: Einfache Einrichtung und Klangoptimierungen

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Michael Schäfer
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Einrichtung

Wer bereits ein Sonos-Produkt sein Eigen nennt, dürfte mit dem Einbinden der Lautsprecher in das bestehende System keine Probleme haben, da es auf das gleiche Ökosystem zugreift. Ikea setzt also auch hier auf die Erfahrung von Sonos, statt eine eigene Steuerung zu entwickeln. Die neuen Modelle werden schnell von der mobilen App für Android und iOS gefunden und in die bestehende Infrastruktur integriert. Da Sonos den Funktionsumfang der für macOS und Windows erhältlichen Desktop-Software immer weiter zurückschraubt, ist ein Einrichten neuer Lautsprecher hierüber bereits seit Längerem nicht mehr möglich.

Einfache Einrichtung für jedermann

Eine Neueinrichtung ist etwas aufwendiger, aber nicht komplizierter. Je nach eigenem Netzwerk kann es sein, dass die Lautsprecher zunächst per Kabel verbunden werden müssen, um den Zugriff auf das WLAN zu ermöglichen – in anderen Fällen ist dies direkt möglich. Das System unterstützt den neuen Anwender mit einer guten und leicht verständlichen Schritt-für Schritt-Anleitung, mit der auch unbedarfte Nutzer schnell ans Ziel kommen sollten. Am Ende des Prozesses muss dem Lautsprecher nur noch ein Name oder der Name des Raumes, in dem er steht, zugewiesen werden und nach nicht mal 30 Sekunden ist dieser fertig zur Nutzung.

Keine Nutzung ohne Account

Für die Software musste Sonos in den letzten Monaten teils deutliche Kritik einstecken. So stieß die Kopplung an ein Sonos-Konto (zunächst angeblich nur für die Verwendung der Streaming-Dienste, später jedoch auch bei reiner lokaler Nutzung) besonders langjährigen Nutzern sauer auf, die ihr Multiroom-System plötzlich ohne Registrierung nicht mehr einrichten konnten. Die Streichung von wichtigen Funktionen in der Desktop-Software – so lässt sich in dieser der eingebaute Equalizer bei manchen Sonos-Produkten zwar bedienen, für die Aktivierung muss die Lautstärke jedoch auf „variabel“ gestellt werden, was wiederum nur in der Sonos-App möglich ist – tat ihr Übriges. Gleiches gilt für das Hinzufügen neuer Komponenten, das wie bereits erwähnt ebenso nur noch über die App möglich ist.

Gleichzeitig störten sich viele Anwender an der neuen gestalterischen Ausrichtung der mobilen App, die die Bedienung des Systems für manche Nutzer deutlich unübersichtlicher mache. Dies ist immer wieder in Rezensionen im Play Store von Google sowie Apples App Store zu lesen.

Lokale Quellen und Streaming-Anbieter

Soll bei der Musikwiedergabe auch auf lokal gespeicherte Inhalte zurückgegriffen werden, muss zu guter Letzt die Quelle(n) eingerichtet werden. Als diese kann sowohl der heimische Rechner wie auch ein im Netzwerk vorhandenes NAS oder eine USB-Festplatte, die am Router angeschlossen ist, fungieren. Im Gegensatz zu manchen Lösungen anderer Hersteller benötigt das Sonos-System lediglich eine Netzwerkfreigabe, einen Medienserver bringt es selbst mit. Die Indexierung der Inhalte kann je nach Größe der eigenen Sammlung einige Zeit in Anspruch nehmen, verläuft aber generell deutlich schneller als bei direkten Konkurrenzsystemen wie unter anderem Raumfeld von Teufel. Unterstützt werden dabei die Audio-Formate AAC, FLAC, M4A, MP3, MP4, OGG und WAV.

Darüber hinaus unterstützt das System über 80 in Deutschland verfügbare Streaming-Dienste, darunter bekannte Namen wie Deezer, Napster oder Spotify. Diese können für alle oder nur für bestimmte Lautsprecher eingerichtet werden. Dies ist besonders bei Familientarifen hilfreich, da somit jeder Nutzer auf eine eigene Streaming-Bibliothek zurückgreifen kann.

Alternativ können zumindest noch Android-Nutzer auch Inhalte vom eigenen Smartphone oder Tablet direkt in das System einspeisen und ausgeben lassen. Unter iOS hat Sonos diese Funktion nach Ankündigung im vergangenen Juni mittlerweile deaktiviert – hier bleibt nur noch der Gang über die AirPlay-Verbindung.

Beim ersten Start empfiehlt es sich für iOS-Nutzer, das System via „Trueplay“ einzumessen. Bei diesem Vorgang wird eine Reihe von Testtönen abgespielt, während der Nutzer sich mit dem auf- und absenkenden iDevice im Raum bewegt. Dies besitzt von außen betrachtet zwar den Charme rhythmischer Sportgymnastik, doch wird die Ausgabe durch die Vermessung des Raumes individuell an diesen angepasst, was die klangliche Komponente hörbar verbessern kann. Von Sonos werden dabei folgende Geräte unterstützt:

  • iPhone 5 oder höher
  • iPad Mini 2,3,4,5
  • iPad Air 1,2,3
  • iPad 4,5
  • iPad Pro
  • iPod touch (sechste Generation)

Dass Nutzer von Android diese Möglichkeit nicht erhalten, liegt nicht am OS von Google selbst, sondern an der schlicht unübersichtlichen Zahl von Mikrofonen, die in den Geräten verbaut sind. Hier dürfte es nahezu unmöglich sein, alle mit ihren benötigten Messwerten in die Software zu integrieren. Aber auch bei Apple finden nicht alle Geräte Unterstützung. So war die Trueplay-Funktion auf einem 2019er-iPad ebenso nicht verfügbar, was sich jedoch im Laufe der Zeit noch ändern dürfte.