Toshiba CM6: Server-SSDs mit PCIe 4.0, 6.400 MB/s und bis zu 30 TB

Michael Günsch
16 Kommentare
Toshiba CM6: Server-SSDs mit PCIe 4.0, 6.400 MB/s und bis zu 30 TB
Bild: Toshiba Memory

Im Rahmen des Flash Memory Summit hat Toshiba Memory seine erste Enterprise-SSD mit PCIe 4.0 angekündigt. Die Toshiba CM6 bietet bis zu 30 TB Speicherplatz im 2,5-Zoll-Formfaktor und erreicht über PCIe 4.0 x4 mehr als 6,4 GB/s beim Lesen, verspricht der Hersteller.

Bei der Ankündigung spricht Toshiba Memory selbstbewusst von der „schnellsten PCIe-4.0-NVMe-SSD für Enterprise-Anwendungen“ in der Branche. Der Redaktion ist bisher noch keine andere Enterprise-SSD mit PCIe 4.0 untergekommen, was die Aussage zumindest auf kurze Sicht glaubhaft erscheinen lässt.

PCIe 4.0 und NVMe 1.4 für über 6,4 GB/s

Im 2,5-Zoll-Gehäuse mit U.2-Anschluss soll die CM6 mit 800 GB bis 30 TB sowie Haltbarkeitsgarantie von 1 Drive Writes Per Day (DWPD) oder 3 DWPD erhältlich sein. Sofern das Host-System ebenfalls PCIe 4.0 bietet, sollen mehr als 6.400 MB/s beim sequenziellen Lesen zu erreichen sein. Solche Geschwindigkeiten haben bisher nur Enterprise-SSDs mit deutlich mehr PCIe-Leitungen erreicht. PCIe 4.0 erlaubt gegenüber PCIe 3.0 den doppelten Durchsatz pro Lane, sodass PCIe 4.0 x4 genauso schnell wie PCIe 3.0 x8 arbeitet.

eSSD mit PCIe 4.0: Toshiba CM6
eSSD mit PCIe 4.0: Toshiba CM6 (Bild: Toshiba Memory)

Die CM6 soll überdies mit NVMe 1.4 (PDF) eine neue Version der Software-Schnittstelle für PCIe-SSDs unterstützen. Eine Zusammenfassung der Neuerungen im NVMe-Protokoll für fachlich versierte Leser liefert ein umfangreicher Artikel (englisch) von AnandTech.

AMD Rome sorgt in Kürze für mehr PCIe 4.0 im Server-Markt

Server-Plattformen mit Unterstützung von PCIe 4.0, die damit die volle Leistung von SSDs wie der Toshiba CM6 abrufen können, gibt es bisher nur von IBM. Doch AMD wird voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages offiziell den Startschuss für die neue Generation der Epyc-Prozessoren Rome mit PCIe 4.0 geben, womit die Schnittstelle bei Servern eine größere Verbreitung erfährt. Bei Intel lässt PCIe 4.0 noch auf sich warten, wird aber für Ice Lake-SP im kommenden Jahr erwartet. Schon ein Jahr darauf soll es PCIe 5.0 bei Intel geben.

Bisher wenig Details und noch weniger zur CD6

Die Pressemitteilung zur CM6 lässt noch viele Fragen offen und verrät auch nicht, wann die SSDs für Geschäftskunden erhältlich sein werden. Neben dem neuen SSD-Formfaktor XFMExpress und dem „Turbo“-NAND XL-Flash ist die CM6 aber ein weiteres Mittel für Aufmerksamkeit auf der aktuell stattfindenden Speichermesse Flash Memory Summit im kalifornischen Santa Clara. Dort will Toshiba Memory neben der CM6 auch die neue CD6-Serie zeigen, zu der bis auf den Namen noch gar keine Informationen vorliegen.

Parallel wirbt der Hersteller aktuell damit, dass die SSDs der CM5-Serie mit SAS-Schnittstelle neuerdings „die VMware-vSAN-6.7-Zertifizierung für den Einsatz in HPE-ProLiant-Gen10-Servern erhalten haben“, was an dieser Stelle als Randnotiz vermerkt wird.

Für Verbraucher gibt es PCIe-4.0-SSDs schon zu kaufen

Im Zuge der Einführung der AMD Ryzen 3000 samt PCIe 4.0 vor einem Monat sind auch die ersten PCIe-4.0-SSDs für Vebraucher erschienen. Diese erreichen bis zu 5.000 MB/s und liegen bisher ausschließlich in M.2-Modulbauweise vor. Ein Terabyte dieses schnellen Massenspeichers kostet derzeit rund 250 Euro.