Virtuoso RGB Wireless SE im Test: Corsairs Headset mit Fokus auf Material und Verarbeitung

Michael Schäfer
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Virtuoso RGB Wireless SE im Test: Corsairs Headset mit Fokus auf Material und Verarbeitung

tl;dr: Mit dem Virtuoso RGB Wireless SE will Corsair sowohl Spieler wie auch audiophile Nutzer für sich gewinnen. Der Ersteindruck überzeugt: Materialwahl und Verarbeitung liegen auf sehr hohem Niveau. Die ab Werk schwache Basswiedergabe und das durchschnittliche Mikrofon halten im Test dann allerdings nicht immer mit.

Standard und Special Edition (SE) im Vergleich

Das Corsair Virtuoso RGB Wireless gibt es in zwei Varianten: der Standardversion für 179,99 Euro und einer „Special Edition“ zum Preis von 199,99 Euro. Letztere wird in diesem Artikel behandelt und hat dem Standardmodell drei Eigenschaften voraus:

  1. Die Abdeckungen der Ohrmuscheln sowie die Abdeckung auf dem Mikrofon und dessen Stecker sind mit Aluminium verstärkt und nicht komplett aus Kunststoff
  2. Das Mikrofon ist mit 9,5 zu 4,0 mm größer und soll eine bessere Qualität liefern
  3. Es liegt eine Aufbewahrungstasche bei

Dafür haben Kunden nur beim Standardmodell die Wahl zwischen zwei Farben: Schwarz und Weiß. Alle nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich auf die Special Edition, insbesondere was Optik und Haptik betrifft. Beim Klang der Ohrmuscheln sollte es allerdings keinen Unterschied zum Standardmodell geben. Beim Mikrofon hingegen schon.

Special Edition und Basisversion in Schwarz und Weiß
Special Edition und Basisversion in Schwarz und Weiß

Design und Verarbeitung der Special Edition

Corsair setzt bei dem neuen Headset mit dem sperrigen Namen „Virtuoso RGB Wireless SE“ optisch auf eine Kombination aus vollkommener Schlichtheit und einem betont robusten Erscheinungsbild. Die „Special Edition“ besteht hauptsächlich aus Metall und Leder. Das macht das Virtuoso mit 360 g nicht gerade zu einem Leichtgewicht.

Der Bügel aus Aluminium sowie der komplett von Leder umzogene und gut gefütterte Kopfschutz sorgen für einen bequemen und stabilen Halt, mit dem das Headset auch bei schnellen und starken Kopfbewegungen sicher auf dem Kopf verbleibt. Zusätzlich sorgen die beiden dicken Ohrpolster für den nötigen Komfort.

Corsair Virtuoso RGB Wireless SE im Test
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE im Test
Modell: Corsair Virtuoso RGB Wireless SE Creative SXFI Air Logitech G935
Typ: Over-Ear, geschlossen
Treiber: 50 mm, Neodymium Pro-G 50 mm
Frequenzbereich: 20–40.000 Hz 20–20.000 Hz
Anschluss: Funk, USB,
Klinke
Bluetooth 4.2,
USB, Klinke
Funk, Klinke
Kabel abnehmbar: Ja
Kabel-Fernbedienung: Nein
Bedienelemente am Headset: Ja
Integrierte Soundkarte: Ja
Raumklang: Ja
Frequenzbereich
Mikrofon:
100–10.000 Hz 15 Hz–15.000 Hz 100–10.000 Hz
Mikrofon abnehmbar: ja Nein
Gewicht (ohne Kabel): 360 g 348 g 379 g
RGB-Beleuchtung: Ja
UVP: 199,99 Euro 159,99 Euro 189 Euro

Die stabilen Aufhängungen der beiden Ohrmuscheln sind ebenfalls aus Aluminium gefertigt und während Nutzer bei den Produkten anderer Hersteller schon über einen einigermaßen ausgeprägten Drehwinkel froh sind, lassen sich die Ohrmuscheln des Virtuoso RGB Wireless SE sogar um rund 180 Grad drehen. Die Kabel sind dabei komplett im Headset versenkt, so dass beim Transport nirgends ein Hängenbleiben befürchtet werden muss.

Die Aufhängungen beim Virtuoso RGB Wireless SE sind ebenfalls aus Metall gefertigt und sehr stabil
Die Aufhängungen beim Virtuoso RGB Wireless SE sind ebenfalls aus Metall gefertigt und sehr stabil

Dezentes Licht

Auf große RGB-Spielereien hat Corsair verzichtet; Schlichtheit ist auch hier oberstes Gebot. Lediglich an den Seiten der Ohrmuscheln und am Mikrofon wurden RGB-LEDs eingebaut, die das Headset dezent erstrahlen lassen.

Das an der linken Ohrmuschel angebrachte abnehmbare Mikrofon ist ebenfalls größtenteils aus Metall gefertigt und passt sich nahtlos dem gesamten Erscheinungsbild des Headsets an. Mit seinem Schwanenhals lässt es sich zudem individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Corsairs neues Headset verfügt auch über dezente RGB-Spielereien
Corsairs neues Headset verfügt auch über dezente RGB-Spielereien
Auch das Mikrofon des Virtuoso RGB Wireless SE kann leuchten
Auch das Mikrofon des Virtuoso RGB Wireless SE kann leuchten

Darüber hinaus lassen sich die wichtigsten Funktionen wie die Regelung der Lautstärke, das Stummschalten des Mikrofons, die Quellenwahl sowie das Koppeln mit dem Funk-Dongle am Headset direkt auswählen.

Drei Anschlussoptionen

Corsair bietet dem Nutzer beim Virtuoso RGB Wireless SE diverse Möglichkeiten, um es mit Inhalten zu speisen. Das Hauptaugenmerk beruht dabei auf der Funkverbindung, die laut Hersteller unter Verwendung der eigenen Slipstream-Technology eine latenzfreie Übertragung ermöglichen soll – was besonders bei Spielen wichtig werden kann. Im Gegensatz zum überwiegenden Teil der Hersteller, die einen verbauten USB-Anschluss lediglich zum Laden des Akkus verwenden, kann dieser beim Virtuoso RGB Wireless ebenfalls zur Tonübertragung genutzt werden, wobei sich die Auflösung und Abtastrate auf 24 Bit/96 kHz erhöhen. Dabei ist Corsair eines der wenigen Unternehmen, die bei Headsets auf USB Typ C setzen.

Darüber hinaus ist ein rein analoger Betrieb über die eigene Soundkarte oder eine sonstige Quelle mit Klinkenanschluss möglich. Durch die verschiedenen Anschlüsse ist neben dem PC eine hohe Kompatibilität zu diversen Konsolen wie Xbox One, PlayStation 4 oder Nintendo Switch gegeben.

Die von Corsair mitgelieferten Kabel sowie der Funk-Dongle sind an den Enden ebenfalls mit Metallverstärkungen versehen, was den stabilen Aspekt noch mal unterstreicht. Die Kabel selbst oder vielmehr deren Stoffschutz hätten dagegen noch ein wenig dicker ausfallen können, gleichzeitig fällt die Länge mit gerade mal 1,5 m äußerst kurz aus.

Die Anschlüsse weisen beim Virtuoso RGB Wireless SE eine hohe Stabilität auf, die Kabel könnten etwas dicker sein
Die Anschlüsse weisen beim Virtuoso RGB Wireless SE eine hohe Stabilität auf, die Kabel könnten etwas dicker sein

Funkverbindung

Corsair bewirbt das Virtuoso RGB Wireless mit einer latenz- sowie verlustfreien kabellosen Übertragung. Das „Intelligent Frequency Shift“ (IFS) soll dabei zusätzlich für eine optimale Verbindungsqualität sorgen. Ob die Verbindung am Ende wirkliche keine Verzögerungen aufweist, konnte nicht zweifelsfrei erörtert werden. Im Test konnte jedenfalls weder beim Spielen noch beim Filmschauen ein Tonversatz erkannt werden.

Corsair gibt für das Headset im Funkbetrieb eine Reichweite von rund 12 m an, was der Realität recht nahe kommt – wenn auch nur unter optimalen Bedingungen und mit freier Strecke zwischen Sender und Empfänger. Mit einer Mauer dazwischen verringerte sich die Distanz im Test auf 7 bis 8 m. Mit zwei Wänden kann das System gar nicht umgehen. Aber auch wenn sich bloß in der Wohnung mit direkter Blickverbindung auf den Sender bewegt wird, kann es zu einem leichtem Stottern der Wiedergabe kommen. Ruhig an einem Platz verweilend, traten diese Aussetzer nicht mehr auf.

Der fest verbaute und nicht wechselbare Akku soll das Headset rund 20 Stunden mit Energie versorgen können.