Star Wars Jedi: Fallen Order im Test: Spieleindrücke und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr
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Wie gut ist Star Wars Jedi: Fallen Order?

Es ist ein erleichtertes Aufatmen aus den Zeilen des Blätterwaldes zu hören: EA hat tatsächlich ein echtes Star-Wars-Spiel mit Einzelspieler-Geschichte, keinen Verkaufsautomaten mit Lizenzlogo entwickelt, das obendrein noch hohen Unterhaltungswert besitzt. Es ist offenkundig spaßig, als Jedi-Azubi von Spezialeinheiten des Imperiums quer durch das Universum gejagt zu werden.

Darin stimmen Rezensionen und Nutzerwertungen auf Metacritic überraschenderweise einhellig überein. Dass Fallen Order Kampf- und Bonfire-Mechaniken aus Dark Souls, Erkundung aus Metroidvania und Actionsequenzen nebst Klettereien aus Uncharted übernimmt, tut dem keinen Abbruch, denn die Umsetzung stimmt, zumindest weitgehend. In Gänze rund halten Tester das Spiel aber nur vereinzelt.

Als universelle Stärke entpuppt sich das Kampfsystem, das im Souls-Stil auch einfache Gegner bei allzu großer Unachtsamkeit tödlich werden lässt und Lichtschwertkämpfe gelungen in Szene setzt. Darüber hinaus, schreibt PC Games, erhöhe der Schwierigkeitsgrad nicht die Schadenswerte, sondern fordere tatsächlich. Außerdem gelobt werden die unterschiedlichen Schauplätze sowie die gekonnt eingefangene Star-Wars-Atmosphäre nebst Puzzle-Einlagen. Charaktere und Story überzeugen aber schon nicht mehr in Gänze.

Der Protagonist kommt nicht immer gut weg

Lob gibt es für die Anbindung an bekannte Ereignisse und die Berücksichtigung des Universums sowie den „Fan Service“. Positive Worte verlieren die Testberichte zudem für den Schurken. Der Protagonist kommt hingegen meist schlechter weg, so etwa bei Polygon oder Eurogamer, die festhalten, das Alter Ego habe „so viel Charakter wie ein nasser Lappen“. Auch das Ende des Spiels wird stärker kritisiert. Zwar gibt es keinen Cliffhanger, befriedigt zurückblicken können aber nicht alle Tester auf den Abschluss, zudem würden Themen zwar aufgeworfen, aber mehr als einmal nicht mit der nötigen Tiefe abgehandelt.

Ecken und Kanten entdecken Renzensionen auch bei der Exploration. Nicht jede Seite ist mit den Belohnungen für die Erkundung der Umgebungen einverstanden, weil nur kosmetische Extras für den Lichtsäbel oder kleine Status-Upgrades locken. Stärker stört Spieler, dass Zeit gestreckt wird, weil eine Schnellreise-Mechanik fehlt. Nach dem Erwerb neuer Fähigkeiten müssen bekannte Gebiete so im Souls-Stil erneut durchkämpft werden. Optimal erscheint dies laut Tests nicht, zumal, wie GameStar kritisiert, die Respawn-Mechanik deplaziert wirkt, weil die Entwickler das Spiel relativ linear strukturieren und Grind keinen Sinn hat. Es gebe keine Charakter-Upgrades, freischaltbare Fertigkeiten würden der langsamen Einführung dienen, zur Verfügung stünden sie aber irgendwann ohnehin alle.

Es gibt nur einen größeren Ausreißer

Aus der Reihe fällt lediglich Eurogamer. Hier heißt es, der Spaß dauere zehn Stunden, dann gehe das Momentum verloren, zu viel werde wiederholt, die Geschichte werde vorhersehbar und könne nicht mehr motivieren. Die Wertung ist jedoch eine absolute Ausnahme. Im Allgemeinen werden zwar Macken notiert, aber auch die ungewöhnliche Natur des Spiels gelobt – der Ansatz sei für ein kommerzorientiertes Produkt ungewöhnlich, hebt Polygon hervor. So wundert es nicht, dass Destructoid am Ende die Urteile auf den Punkt bringt: Auch ohne Star Wars wäre Fallen Order ein gutes Spiel, heißt es im Fazit, für Fans werde es noch besser. Nur zum Spiel des Jahres reicht es qualitativ noch nicht. Hier ruhen Hoffnungen auf einer Fortsetzung.

Wertungsüberblick für Star Wars Jedi: Fallen Order
Publikation Wertung
Destructoid 8/10
Eurogamer -
Game Informer 8.75/10
GameSpot 8/10
GameStar 88/100
IGN 9/10
PC Games 8/10
Polygon -
USGamer 3.5/5
Metacritic (PC) Presse: 85/100
Nutzer: 8.3/10 (564 Wertungen)

Das Fazit

Star Wars Jedi: Fallen Order ist ein gutes Spiel geworden und auch die PC-Version schlägt in dieselbe Kerbe. Die technische Umsetzung ist zwar kein Highlight, aber ordentlich gelungen. Das Spiel sieht insgesamt gut aus, Highlights gibt es aber nicht. Dafür ist die Framerate aber angemessen, denn eine High-End-Grafikkarte wird für die maximale Detailstufe nicht zwingend benötigt.

Auch ein flotter Prozessor bringt das ein oder andere Plus an Leistung. Vor allem wer in niedrigen Auflösungen wie Full HD auf der Suche nach einer hohen Framerate ist, benötigt zwangsweise eine schnelle GPU und eine ebenso flotte CPU. Hier würde der Unreal Engine 4 vermutlich eine Low-Level-API wie DirectX 12 helfen.

Star Wars Jedi: Fallen Order im Technik-Test

Bugs sind während des Spielens nicht aufgefallen. Darum kann die PC-Version von Star Wars Jedi: Fallen Order bedenkenlos gekauft werden.

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