Industrie 4.0: Audi und Ericsson bauen 5G-Produktion aus

Sven Bauduin
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Industrie 4.0: Audi und Ericsson bauen 5G-Produktion aus
Bild: Audi

Audi erweitert seine 5G-Produktion mit Hilfe des schwedischen Netzausrüsters Ericsson um eine Mensch-Roboter-Interaktion, welche den Fokus auf Personensicherheit legt. Mit dem Pilotprojekt zu 5G in der Produktion soll eine sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine durch niedrige Ende-zu-Ende-Latenz ermöglicht werden.

Kommunikation in Echtzeit durch 5G

Hierzu nehmen Audi und Ericsson im ersten Schritt eine über 5G angebundene Automatisierungsanwendung in Betrieb, „damit künftig kabellose Produktionsroboter und Mitarbeiter reibungslos zusammenarbeiten können“, wie der Automobilhersteller bekannt gegeben hat. Hierzu sei eine drahtlose Kommunikation in Echtzeit via 5G die Voraussetzung, so Audi weiter.

Im Gegensatz zu anderen Funktechnologien ist 5G zuverlässiger, reagiert robuster bei hoher Auslastung und eignet sich daher besonders für die Anbindung von Sensoren, Maschinen und von Menschen bedienten Endgeräten.

Audi

5G für die gesamte Produktion

Nachdem bereits Mercedes-Benz mit der Factory 56 große Teile seiner Produktion mit Unterstützung von Telefónica Deutschland mittels Indoor-Antennen und 5G-Hub auf den Mobilfunkstandard der 5. Generation umgestellt und damit seinerzeit das weltweit erste 5G-Indoor-Funknetz für die Automobilproduktion in Betrieb genommen hat, baut jetzt auch Audi seine gesamte Produktion Schritt für Schritt zur „Smart Factory“ um.

Zur Zeit werden die industriellen Anwendungsszenarien für die Automobilfertigung auf Basis von 5G im Audi Production Lab getestet und weiterentwickelt.

Im Rahmen unseres 2018 angekündigten Projekts mit Ericsson testen wir im Audi Production Lab die Möglichkeiten der 5G-Technologie für industrielle Anwendungen in der Smart Factory.

Mit diesen Projekten erfahren wir mehr darüber, wie drahtlose Netzwerke in einer Smart Factory optimal eingesetzt werden können.

Dr. Henning Löser, Leiter des Audi Production Lab

Neben den Vorteilen für Testszenarien und den Bereich Connected Car stellt Audi gemeinsam mit Ericsson eine besonders latenzkritische Anwendung in den Mittelpunkt: Die Interaktion mit Industrierobotern für die Automobilproduktion. Der Netzausrüster lieferte bereits die 5G-Komponenten für die Factory 56 der Daimler AG.

5G bietet die extrem niedrige Latenz, die den Leistungsanforderungen der industriellen Automatisierung entspricht.

Hochentwickelte Anwendungsfälle und systemkritische IoT-Vernetzungen kombiniert mit den Vorteilen einer größeren Flexibilität, Mobilität und Effizienz für die Produktionsautomatisierung werden so überhaupt erst möglich.

Das ‚Durchschneiden der Kabel‘ ist der eigentliche Wendepunkt der Industry 4.0.

Marie Hogan, Head of Mobile Broadband & IoT bei Ericsson

Das Thema 5G rückt bei Audi immer stärker in den Fokus. So baut das Unternehmen gemeinsam mit der Deutschen Telekom in Ingolstadt eine digitale Verkehrsinfrastruktur auf Basis der 5G-Technologie, welche die Signalanlagen an Verkehrskreuzungen vernetzen soll, um mit Autos oder anderen Verkehrsteilnehmern anonymisierte Bewegungsdaten auszutauschen und den Straßenverkehr „smarter“ und vor allem sicherer zu machen.