Preis: PlayStation 5 kämpft mit teuren Komponenten

Frank Hüber
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Preis: PlayStation 5 kämpft mit teuren Komponenten
Bild: Sony

Wie Bloomberg berichtet, hat Sony bei dem Preis der PlayStation 5 mit teuren Komponenten zu kämpfen, die den Preis der Spielekonsole in die Höhe treiben. Aus diesem Grund könnte das Unternehmen mit einer Ankündigung des Verkaufspreises warten, bis Microsoft einen Preis für die Xbox Series X alias Xbox Scarlett ankündigt.

Die Produktionskosten der PlayStation 5 sollen bei rund 450 US-Dollar je Spielekonsole liegen, was eine günstige Platzierung der Konsole zum Verkaufsstart erschwert. Typischerweise lege Sony den Verkaufspreis einer neuen Spielekonsole im Februar des Verkaufsjahres intern fest und beginne daraufhin mit der Massenproduktion. Dieses Jahr habe sich Sony jedoch dazu entschlossen, zunächst abzuwarten, um nicht vor Microsoft einen Preis für die PlayStation 5 zu nennen, den der Konkurrent dann mit der Xbox Series X unterbieten könne. Microsoft hatte bereits nebulös angekündigt, die Xbox Series X konkurrenzfähig anbieten zu wollen, aber ebenfalls noch keinen Verkaufspreis der neuen Konsolengeneration genannt. Microsoft könnte den Preis der Xbox Series X auf der E3 im Juni in Los Angeles verkünden.

PS4 und PS3 ebenfalls subventioniert

Allerdings hat Sony auch den Verkauf der PlayStation 4 zum Verkaufsstart im Herbst 2013 subventioniert. Dieser lag bei 399 US-Dollar beziehungsweise Euro und Analysen gingen damals davon aus, dass Sony rund 60 US-Dollar Verlust pro verkaufter PlayStation 4 gemacht hat. Wird die PlayStation 5 nun ebenfalls für 400 US-Dollar angeboten, wäre dies vergleichbar. Andere Analysen sahen die Herstellungskosten der PlayStation 4 allerdings nur bei 381 US-Dollar, wozu auch passen würde, dass die PS4 schon nach sechs Monaten für Sony profitabel war. Die PlayStation 5 müsste dann zum Start mindestens 470 US-Dollar kosten. Bei der PlayStation 3 lagen die Verluste je verkaufter Konsole anfänglich allerdings bei über 100 US-Dollar.

PS5 könnte zum Preis der PS4 Pro kommen

Die PlayStation 4 Pro hat aktuell eine unverbindliche Preisempfehlung von 399,99 US-Dollar, die PlayStation 5 als deutlich leistungsfähigeren Nachfolger darüber anzusiedeln, wäre deshalb durchaus denkbar. Um möglichst schnell eine möglichst hohe Verbreitung zu erreichen, was für den Erfolg einer Spielekonsole maßgeblich ist, könnte Sony die PS4 Pro preislich aber auch mit der PS5 ersetzen und diese für 400 US-Dollar anbieten.

DRAM und NAND treiben angeblich den Preis

Grund für die hohen Kosten sollen Lieferprobleme beim DRAM und NAND-Flash-Speicher sein, da sich Smartphone-Hersteller hohe Kontingente gesichert hätten. Diese Aussage passt aber nicht zum allgemeinen Marktumfeld, in denen DRAM- und NAND-Preise nach wie vor fallen und die DRAM-Fertiger erstmals wieder Verluste schreiben, weil zu viel Kapazität verfügbar und die Nachfrage zu gering ist. Eventuell benötigt die PS5 eine spezielle Lösung, die davon ausgenommen ist. Auch das Kühlsystem der PS5 sei verhältnismäßig teuer. Die Auswirkungen des Coronavirus' sollen sich hingegen noch nicht negativ auf die Produktionskosten der PlayStation 5 ausgewirkt haben.