NZXT Kraken Z63 im Test: Hervorragende AiO-Kühlung zum Luxuspreis

Update Thomas Böhm
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NZXT Kraken Z63 im Test: Hervorragende AiO-Kühlung zum Luxuspreis

tl;dr: NZXT kombiniert die siebte Pumpengeneration von Asetek mit einem LC-Display. Doch nicht nur die Umsetzung des optischen Highlights überzeugt. Die Kraken Z63 ist mit ihrer Kombination aus leiser und starker Kühlung eine rundum gelungene AiO-Wasserkühlung. Das lässt sich NZXT entsprechend bezahlen.

Kraken Z63 mit und X63 ohne Display

NZXT ist seit Jahren mit Kompaktwasserkühlungen am Markt. Die „Kraken“ getauften AiOs platziert der Hersteller dabei im oberen Preissegment: Bereits die im Jahr 2012 auf den Markt gebrachte NZXT Kraken X60 (Test) bot eine Steuerungs-Software, die per USB Verbindung zur Kühlung aufnahm. In der nächsten Generation fügte NZXT eine RGB-Beleuchtung hinzu, die heutzutage bereits zum gängigen Standard geworden ist.

Eine weitere Besonderheit, die für eine Abgrenzung zur Konkurrenz sorgen soll, ist das Display auf der Pumpe. Asus hat mit Ryujin und Ryuo den Anfang gemacht, Gigabyte griff das Konzept des LC-Displays mit dem Aorus Liquid Cooler (Test) auf und NZXT muss selbstverständlich im Rennen um Premium-AiOs nachlegen.

NZXT Kraken Z63
NZXT Kraken Z63

Deshalb spaltet NZXT die Kraken-Reihe nach der Kraken X52 (Test) auf: Die neueste Generation gibt es mit „-X“ oder „-Z“ als Präfix. X-Modelle führen das bekannte Kraken-Schema fort, wobei nach wie vor auf eine RGB-beleuchtete Pumpe gesetzt wird. Z-Versionen bieten anstelle der RGB-Beleuchtung ein farbiges LC-Display oberhalb der Pumpe. Mit dem neuen Gimmick steigt auch der Preis in ungeahnte Höhen: Fast 250 Euro kostet die Kraken Z63 aktuell. Die abgesehen vom fehlenden Display baugleiche X63 liegt hingegen bei knapp 150 €. Im Test muss die neue Kraken beweisen, dass sie nicht nur mit ihrem Bildschirm punkten, sondern auch kühlen kann.

Update

Im ursprünglichen Test wurde fälschlicherweise geschrieben, dass Kraken X63 und Z63 abgesehen vom Vorhandensein des Displays identisch wären. Die Kraken X63 verfügt allerdings über einen reduzierten Funktionsumfang via CAM. Das Fazit wurde entsprechend angepasst.

NZXT Kraken Z63 NZXT Kraken X63
Radiator (L × B × H): 315 × 143 × 30 mm
Radiator-Material:
Anschlüsse: geschlossenes System
Schlauchlänge: 400 mm
Ausgleichsbehälter:
Drehzahl Pumpe: 800 – 2.800 U/min
Lebensdauer Pumpe (MTBF): ?
Anschluss Pumpe: USB
Position Pumpe: in Kühler integriert
Verbrauch Pumpe: 3,6 Watt
Lüfter: 2 × 140 × 140 × 26 mm
Öldrucklager
500 – 1.800 U/min
46,3 – 166,8 m³/h
0,2 – 2,7 mm H₂O
21,0 – 38,0 dBA
4-Pin-PWM
Entkopplung
Lüftersteuerung: Software-Konfiguration
Kompatibilität: AMD: Sockel AM4
Intel: LGA 2011(-3)/2066/1366/115x/1200
Preis: ab 273 € 149,90 €

NZXT Kraken Z63 im Detail

NZXT greift für die Kraken Z63 wie für die Kraken-Reihe üblich auf Asetek als Auftragsfertiger zurück. Die Besonderheit der siebten Pumpengeneration: Sie soll besonders niedrige Drehzahlen und damit eine geringe Lautstärke erreichen. Äußerlich ist davon wie zu erwarten nichts zu erkennen. Die Kraken Z63 sieht wie eine „klassische“ Asetek-AiO aus: Das runde Pumpengehäuse mit kupferner CPU-Auflagefläche nimmt über textilummantelte Schläuche mit einem Leichtmetall-Radiator aus Aluminium Kontakt auf.

Der Radiator ist von wenigen verbogenen Lamellen abgesehen gut verarbeitet. Wie bereits bei der Kraken X52 fällt anfangs nicht auf, dass die Kühlung im verbauten Zustand zu Kabelsalat neigt: Seitlich am Pumpengehäuse finden sich ein Anschluss für die USB-Verbindung zum Mainboard sowie ein proprietärer Stecker, über den die Stromversorgung via SATA sowie die Verbindung zu den Radiatorlüftern hergestellt werden. Wärmeleitpaste ist auf dem Kühler der Pumpeneinheit wie für Asetek üblich bereits aufgetragen, was die Erstmontage der Kühlung vereinfacht.

Serienlüfter und Lieferumfang

Trotz des hohen Kaufpreises der Kraken Z63 verzichtet NZXT auf zusätzliche Wärmeleitpaste im Lieferumfang. Es gibt Anschlusskabel, eine gedruckte Montageanleitung sowie das obligatorische Material für Intel- und AMD-Sockel. Für Intel liegt eine Backplate bei – AMD-Systeme benötigen diese nicht, da im Lieferumfang der Mainboards schon eine Backplate aus Metall ist.

Die 140-mm-Serienlüfter werden von NZXT mit einem Drehzahlintervall von 500 bis 1.800 U/min angegeben. Die Angabe stimmt, sofern die Ventilatoren nicht per NZXT CAM angesteuert werden: Über das Aquaero im Testsystem wird eine Drehzahlspanne von gut 450 bis knapp 1.800 U/min erreicht. CAM schränkt die Minimaldrehzahl allerdings ein: Die Lüfter können über die Software von NZXT zwar komplett abgeschaltet werden, die niedrigste einstellbare Umdrehungsgeschwindigkeit liegt aber bei 600 U/min. Da die Lüfter bei geringen Drehzahlen ohne wahrnehmbare Nebengeräusche arbeiten, stört das aber nicht: Bei 600 U/min bleiben die Ventilatoren unter der Hörgrenze und sind damit auch für Silent-Systeme zu empfehlen.

Montage im Testsystem

Das Asetek-System zur Montage einer AiO ist altbekannt, aber nach wie vor komfortabel: Der Metallring zur Fixierung auf der CPU ist als Intel- und AMD-Version vorhanden. Er wird werkzeuglos per Drücken und Drehen gewechselt. Der CPU-Sockel wird mit Abstandshaltern, die direkt mit der Backplate verschraubt werden, vorbereitet. Anschließend muss nur noch die Kühler-/Pumpeneinheit aufgesetzt und über Rändelschrauben arretiert werden.

Während die Montage des Kühlers einfach ist, stören die von der Pumpe abgehenden Kabel mehr: Diese laufen zwangsläufig quer über das Mainboard, was Systemen mit Sichtfenster (auf die die Kraken mit Display offensichtlich abzielt) zum optischen Nachteil wird. Das USB-Kabel ist immerhin lang genug, um hinter dem Mainboardtray geführt zu werden. Über das Multikabel, das die Stromversorgung sowie die Steuerung der Lüfter ermöglicht, geht zudem ein Lüfterstecker ab, der ein Tachosignal ausgibt: So kann die Drehzahl der Pumpe am CPU-Fan-Anschluss auf dem Mainboard ausgelesen werden, was einen CPU-Fan-Error unterbindet und die Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Kühlung gewährleistet.