AMD B550 im Test: Im Alltag auf dem Asus ROG Strix B550 E-Gaming und Fazit

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Volker Rißka
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Mittelklasse-System mit Asus ROG Strix B550 E-Gaming

Im Fokus dieses kleinen Tests steht der Alltagsbetrieb. Hierzu werden unter anderem folgende Aspekte berücksichtigt: Funktioniert alles wie gehabt? Wie groß ist die Lücke – sofern es eine gibt – zu den X570-Platinen? Und klappt das mit PCI Express 4.0 wie beworben?

B550 steht primär für die Mittelklasse, deshalb hat die Redaktion auch ein entsprechendes System zusammengestellt: ein B550-Mainboard, einen AMD Ryzen 7 3700X (Test) als beste 65-Watt-Lösung mit acht Kernen im Markt, dazu passend 16 GByte DDR4-3200, eine PCIe-4.0-SSD von Corsair mit 1 TByte Speicherplatz sowie eine PowerColor Red Dragon RX 5700 (Test). Alle Komponenten sind nicht die teuersten, aber nutzen die modernsten Technologien, die für ein hochwertiges und schnelles Mittelklasse-System zur Verfügung stehen. Nach einem BIOS-Update auf Version 0603 ist das Windows-10-System inklusive Mai-2020-Update innerhalb von dreißig Minuten einsatzbereit.

Mit dieser Hardware-Konstellation liegt die Leistungsaufnahme im Leerlauf bei 50 Watt – gemeint ist das komplette System. Mit der ansonsten im CPU-Testsystem genutzten RTX 2080 Ti sind es 55 Watt – und damit genauso viel wie auf einem X570-Mainboard. Eine erhoffte stromsparendere Konstellation ist B550 also nicht. Je nach Mainboard kann es aber zu größeren Abweichungen in Abhängigkeit der Ausstattung kommen.

PCIe 4.0 für SSD und Grafikkarte

Der Blick in Auslese-Tools bestätigt alles: PCIe 4.0 ist sowohl bei der Grafikkarte als auch der SSD im Einsatz. Ein kurzer Test der Transferleistung des Laufwerks bestätigt die 5.000 MByte pro Sekunde Leseleistung des letzten ComputerBase-Tests – dies ist nur mit einer PCIe-4.0-SSD möglich, die voll unterstützt wird.

Leistung des X570

Der Blick in einige Anwendungstests zeigt das erhoffte, aber letztlich auch erwartete Bild: Rein von der Leistung her nehmen sich Platinen mit neuem B550-Chipsatz und bisherige Lösungen mit X570-Chipsatz nichts. Während in Cinebench R20 noch das X570-System minimal vorn liegt, kann der B550 in anderen Tests problemlos mithalten. Unterm Strich lässt sich sagen, dass B550 und X570 gleich schnell sind. Bei den modernen Chipsätzen in den letzten Jahren ist dies aber plattformunabhängig die Regel.

Diagramme
Cinebench R20 – Multi
    • AMD Ryzen 7 3700X auf X570
      4.856
    • AMD Ryzen 7 3700X auf B550
      4.836
Einheit: Punkte

Leistungsaufnahme im Vergleich

Bei der Leistungsaufnahme im Alltag gehen die X570- und B550-Boards dann ebenfalls Hand in Hand. In Multi-Core-Tests wie Cinebench R20 liegt die Leistungsaufnahme des gesamten Systems bei knapp 150 Watt und auch hier im Bereich der X570-Platine, bei Single-Core-Last ist das Resultat mit 84 Watt bei beiden identisch. Kein Fortschritt für die neue AMD-Plattform, aber auch kein Rückschritt.

Fazit und Empfehlung

Fast ein Jahr später, aber dennoch nicht zu spät: Hauptplatinen mit dem B550-Chipsatz sind genau das, was bisher auf dem Markt für moderne AMD-Mittelklasse-Lösungen gefehlt hat. Viele X570-Lösungen werden so überflüssig, denn Kunden in diesem Segment nutzen nicht mehr als eine PCIe-4.0-Grafikkarte und eine PCIe-4.0-SSD – wenn überhaupt. Garniert mit stets passiver Kühlung und später im Handel auch geringeren Preisen sind die B550-Boards die klare Empfehlung für alle AMD Ryzen 3000 und, mit Blick in die nahe Zukunft, für Ryzen 4000.

AMDs B550-Chipsatz
AMDs B550-Chipsatz

Das Ausstattungspaket B550 legt insbesondere gegenüber dem Vorgänger B450 deutlich zu. War dort noch viel PCIe 2.0 zugegen, ist der B550 nun der passende Chipsatz für moderne und zeitgemäße Lösungen, weshalb AMDs Aussage Modern I/O For Everyone zutreffend ist. Dabei muss sich die Lösung nicht hinter dem X570 verstecken. Der Vergleich zum Konkurrenten Intel zeigt, dass die Ausstattung genau richtig ist. Und AMD liegt sogar in Front – PCI-Express-4.0-Support bietet Intel offiziell nach wie vor nicht.

Neukunden einer AMD-Plattform greifen deshalb zu einem Mainboard mit B550-Chipsatz. Gepaart mit Ryzen-CPU oder künftig auch neuer Renoir-APU ist die Grundlage sehr solide aufgestellt.

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