Huawei MateBook X Pro (2020) im Test: Akkulaufzeiten und Fazit

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Update Nicolas La Rocco
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Eine reduzierte Leistung hat natürlich kein Notebook-Hersteller einfach so zum Ziel, neben Temperatur und Lautstärke soll durch diese Maßnahme vor allem die Akkulaufzeit gesteigert werden. Das MateBook X Pro ist unverändert mit einem 56-Wh-Akku ausgestattet, der im Test je nach Szenario für tendenziell gute Laufzeiten sorgte, wenn das Notebook im Office-Alltag der Redaktion genutzt wurde. Beim YouTube-Streaming und im PCMark 10 mit mehreren Pausen hält das MateBook X Pro länger durch.

8:30 Stunden Laufzeit im Office-Betrieb

Für den Test wurde das MateBook X Pro über mehrere Tage als primärer PC im Home-Office verwendet. Das Notebook wurde mit der für die anderen Tests verwendeten Display-Helligkeit von 200 cd/m² betrieben. An dem Testgerät war über die rechte USB-Typ-A-Buchse eine Logitech G502 Hero angeschlossen. Der Zugriff auf das CMS von ComputerBase erfolgte ausschließlich über Google Chrome 83, weitere genutzte Programme waren Slack, das permanent im Hintergrund lief, sowie gelegentlich Gimp für den Zuschnitt von Bildern.

In diesem Szenario ließ sich das MateBook X Pro wiederholt etwa 8:30 Stunden am Stück benutzen, bevor Windows den auf 5 Prozent Restkapazität reduzierten Akku bemängelte und das Netzteil angeschlossen werden musste. Einen vergleichbaren Test absolvierte zuletzt das Snapdragon-basierte Samsung Galaxy Book S (Test) mit einem etwas besseren Ergebnis, da 11 Prozent Restkapazität nach einem Arbeitstag von 9 Stunden übrig blieben, obwohl ausschließlich LTE statt WLAN verwendet wurde.

6 bis 7 Stunden mit zweitem Display

In einem weiteren Test wurde das Notebook mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB-Typ-C-Adapter betrieben, an dem ein zweiter Monitor via HDMI angeschlossen war. In diesem Szenario ließ sich das MateBook X Pro wiederholt nicht länger als rund 6:30 Stunden am Stück benutzen, bevor Windows den auf 5 Prozent Restkapazität reduzierten Akku bemängelte und das Netzteil angeschlossen werden musste.

Display-Auflösung ist nicht zu unterschätzen

Großen Anteil am hohen Energiebedarf des MateBook X Pro dürfte das Display haben, das mit 3.000 × 2.000 Pixeln immerhin knapp die dreifache Auflösung eines Full-HD-Panels besitzt, wenngleich der Blick auf die Zahlen das nicht sofort offenbart. Das letzte getestete Notebook mit einem Bildschirm im 3:2-Format war das Acer Swift 3 mit Project Athena(Test), das bei 2.256 × 1.504 Pixeln nur 3,4 statt 6 Megapixel ansteuern muss.

Diagramme
PCMark 10 Modern Office 200 cd/m²
    • Asus ExpertBook B9450FA (Core i7-10510U)
      19:48
    • Samsung Galaxy Book S (Snapdragon 8cx)
      16:07
      Forced Mode
    • Acer Swift 3 (Core i7-1065G7)
      12:45
    • Huawei MateBook X Pro (Core i7-10510U)
      11:41
    • Gigabyte Aero 15 OLED (Core i7-10875H)
      6:03
    • Asus ROG Zephyrus G14 (Ryzen 9 4900HS)
      5:26
    • HP Pavilion 15 (Ryzen 7 3750H)
      4:41
Einheit: Stunden, Minuten

In den Benchmarks sortiert sich das MateBook X Pro als Schlusslicht der zuletzt getesteten Office-Notebooks ein. Spitzenreiter ist das Asus ExpertBook B9450FA (Test) mit auf 10 Watt gedrosselter Comet-Lake-U-CPU, Full-HD-Display und größerem 66-Wh-Akku. Jeweils rund 12 Stunden im PCMark 10 Modern Office und beim YouTube-Streaming stehen für solides Mittelfeld, in der Praxis weichen die Erfahrungswerte aus dem Office-Alltag aber ab. Huawei wirbt mit 15 Stunden „Bildschirmarbeit“ bei 150 cd/m².

Fazit

Das MateBook X Pro hat drei Jahre nach seiner Erstankündigung 2018 nichts von seinem optischen Reiz verloren und zählt weiterhin zu den elegantesten Ultrabooks am Markt. Das Design und die sehr gute Verarbeitung gehören zu den klaren Vorzügen des Modells. Zwar hat Huawei schon länger keine Veränderungen mehr am Gehäuse vorgenommen, dadurch bleiben aber Features wie USB Typ A erhalten.

Das sehr helle Display im praktischen 3:2-Format ist ein weiteres Highlight des MateBook X Pro, das man sich nach wenigen Tagen der Nutzung bei jedem Notebook im höheren Preissegment wünscht. Weiterhin gut sind auch die Eingabegeräte mit treffsicherer Tastatur und großem Touchpad aus Glas. Die versteckte Webcam ist nach wie vor praktisch.

Unter der Haube hat sich beim MateBook X Pro hingegen wenig verändert. Dass nun Comet Lake-U statt Whiskey Lake-U im Notebook steckt, spielt in der Praxis kaum eine Rolle, da die CPU unterwegs ohnehin auf 12 Watt beschränkt wird. Die Leistung im Office-Einsatz fällt gut aus, dazu trägt auch die sehr schnelle SSD von Samsung bei.

Huawei MateBook X Pro (2020) im Test
Huawei MateBook X Pro (2020) im Test

Doch wenige Veränderungen bedeuten auch, dass der Akku bei 56 Wh bleibt und zumindest im Office-Alltag der Redaktion nicht in jedem Szenario für einen vollen Arbeitstag ohne Gang zur Steckdose ausreicht. Wird auf Extras wie einen zweiten Monitor verzichtet, sind aber gute Laufzeiten oberhalb von 8 Stunden möglich. Benchmarks und tatsächliche Laufzeiten in der Praxis zeichnen dennoch ein unterschiedliches Bild. Wer mit 8:30 Stunden Laufzeit im Office-Alltag zurechtkommt, erhält mit dem MateBook X Pro ein hochwertiges Ultrabook mit vielen Vorzügen.

Huawei MateBook X Pro (2020) (MACHC-WAE9B)
Produktgruppe Notebooks, 04.06.2020
  • Display
    ++
  • Leistung Produktiv
    +
  • Leistung Unterhaltung
    O
  • Laufzeit
    +
  • Verarbeitung
    ++
  • Hervorragendes 3:2-Touch-Display
  • Exzellente Verarbeitung
  • Sehr gute Eingabegeräte
  • Gute Office-Geschwindigkeit
  • Laute und klare Stereo-Lautsprecher
  • Schneller Fingerabdrucksensor
  • Kompakter Adapter für HDMI, VGA und USB Typ A im Lieferumfang enthalten
  • Leiser Betrieb im Akkumodus
  • Winkel der Webcam-Aufnahmen

ComputerBase wurde das MateBook X Pro leihweise von Huawei zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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