Mad Catz F.R.E.Q.4 im Test: Fazit

 3/3
Michael Schäfer
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Liest man die Pressemitteilung seitens Mad Catz zum F.R.E.Q.4, beschleicht einem schnell das Gefühl, dass hier ein ganz anderes Headset beschrieben wird. Zu viele der genannten Superlative werden am Ende des Tages nicht einmal ansatzweise eingehalten.

Das fängt bei der Verarbeitung an, die dem UVP von 60 Euro in keinster Weise angemessen ist. Statt auf einen stabilen Bügel zu setzen, verwendet Mad Catz zwei dünnere Metallstreben, die nicht für die nötige Stabilität sorgen. Dazu trägt auch die automatische Anpassung bei. Das eigentliche Kopfpolster ist lediglich mit zwei dünnen Metallstreben mit dem Headset verbunden, die Gefahr eines Bruches ist groß. Auch die komplett aus Kunststoff gefertigten Halterungen der Ohrmuscheln strotzen nicht unbedingt vor Stabilität und auch die herausragenden Verbindungskabel lassen nicht gerade viel Vertrauen aufkommen.

Klanglich hat das F.R.E.Q.4 im Vergleich zur Konkurrenz ebenso wenig zu bieten. Die Tieftonausgabe ist zwar vorhanden, agiert jedoch recht lieblos. Die Hochtonwiedergabe kommt dagegen kaum zur Geltung, womit das Headset relativ dumpf klingt und alleine aus diesem Grund bereits für Spieler uninteressant werden kann. Spätestens aber bei den deutlich hörbaren Störgeräuschen dürfte das F.R.E.Q.4 schnell wieder zur Seite gelegt werden.

Ein ähnliches Bild liefert das Mikrofon, das ebenfalls die hohen Frequenzen vermissen lässt und gerade bei stärkeren Störgeräuschen schnell die Segel streicht. Durch die Position an der Wange ist es zwar vor Plosivlauten gut geschützt, nimmt aber auch den Raumhall mit in die Stimme auf. Hinzu kommt der schwache Pegel der Aufnahmeeinheit. Da kann der Hersteller noch so sehr von „kristallklaren Übertragungen“ und einer „detailreichen Kommunikation“ schreiben – die Realität sieht anders aus.

Die zum Headset gehörende Software rundet das negative Bild schlussendlich ab. Sie verspricht viele Funktionen, liefert aber nur wenige. Selbst hilfreiche Standard-Tools wie einen Equalizer müssen Nutzer verzichten.

Würde Mad Catz das Headset in einem Preisbereich um 40 Euro anbieten, könnte über den einen oder anderen Negativpunkt hinweggesehen werden. Beim verlangten Preis und der langen Negativliste müsste dagegen eigentlich vor dem Kauf des F.R.E.Q.4 nicht nur abgeraten, sondern sogar gewarnt werden.

Interessierte sind bei der Konkurrenz wie unter anderem dem LX 55 (USB) von Lioncast (Test) oder dem Fnatic React (Test), die sogar günstiger zu erhalten sind, besser aufgehoben.

Mad Catz F.R.E.Q. 4
Produktgruppe Headsets, 14.07.2020
  • Verarbeitung
  • Klangqualität
    O
  • Mikrofonqualität
    O
  • dickes und stabiles Kabel
  • schlechtes Preis-Leistungsverhältnis
  • Kopfbügel nicht komplett aus Metall
  • Verbindung zwischen Kopfpolster und Headset sehr dünn
  • Aufhängungen der Ohrmuscheln komplett aus Kunststoff
  • dumpfer Klang
  • Mikrofon dumpf und anfällig für Störgeräusche
  • Kabelfernbedienung träge
  • schlechte Software

ComputerBase wurde das F.R.E.Q.4 leihweise von Mad Catz für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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