Samsung Galaxy Tab S7+ im Test: Hardware und Konnektivität

Hochleistung im Android-Segment

Gegenüber dem Vorgänger hat Samsung auch bei der Technik kräftig zugelegt. So wird das aktuelle Premium-Tablet des koreanischen Herstellers nicht mehr von einem Snapdragon 855, sondern vom aktuellen Qualcomm-Topmodell Snapdragon 865 Plus angetrieben, dessen acht Kryo-585-Kerne Taktraten von bis zu 3,1 GHz ermöglichen. Das in 7 nm gefertigte SoC unterteilt die Kerne dabei in drei Cluster: einen Kryo 585 Gold mit einer maximalen Taktrate von 3,10 GHz, drei Kerne gleicher Struktur mit maximal 2,42 GHz Takt und vier Kryo-585-Silver-Kerne mit einem Maximaltakt von 1,80 GHz für weniger fordernde Aufgaben. Dazu sorgt eine Adreno 650 für die nötige grafische Leistung.

Dem SoC zur Seite steht ein 8 GByte große Arbeitsspeicher, der vor allem für die Nutzung des Samsung-eigenen Desktop-Modus DeX sowie bei leistungsfordernden Anwendungen seine Vorteile ausspielen kann. Für eigene Inhalte sowie Applikationen stehen dem Anwender 256 GByte zur Verfügung, die zudem per Speicherkarte erweitert werden können.

Hohe Rechenleistung gilt nur für Android

Entsprechend der technischen Ausstattung fällt auch die Rechenleistung des Galaxy Tab 7+ aus, die es zu einem der aktuell schnellsten Android-Tablet machen dürfte. Dennoch bleibt die Leistung des vornehmlichen Konkurrenten iPad Pro weiterhin unerreicht. Mehr noch: In nicht wenigen Messungen muss es sich sogar dem aktuellen iPad Air geschlagen geben. Aber auch der Leistungszuwachs zum Vorgänger Galaxy Tab S6 fällt in einigen Messungen geringer aus als zunächst vermutet. In anderen Disziplinen wie unter anderem bei der reinen Single-Core-Performance, einigen Grafik-Benchmarks sowie der Speicheranbindung kann sich der Neuling jedoch sichtbar absetzen.

Klatsche von Apple

Wie groß der Vorsprung der Prozessoren von Apple ist, zeigt sich jedoch in der Wiederholung des bereits im Test des Galaxy Tab S6 herangezogenen Vergleichs bei der Videokodierung mittels Premiere Rush von Adobe: Für ein rund vierminütiges HD-Video, das mit einem Farbfilter belegt und geometrisch verzerrt wurde, brauchte ein aktuelles iPad Air der 3. Generation 48 Sekunden zur Berechnung und Umwandlung, das Galaxy Tab S7+ mit 214 Sekunden dagegen mehr als das Vierfache. Hier schneidet die aktuelle Tablet-Generation von Samsung sogar schlechter ab als der Vorgänger.

Es sei aber erneut erwähnt, dass dieses Szenario nur auf wenige Anwender übertragbar sein dürfte, obwohl das S7+ vor allem aufgrund des großen Displays besonders für den mobilen Videoschnitt prädestiniert wäre. Andersherum dürfte gerade im Android-Bereich die Anzahl der Titel, welche die vorhandene Hardware komplett ausreizen können, verschwindend gering sein. Da gilt nicht nur im produktiven Bereich, auch im Spielbereich dürfte die GPU-Einheit des 7+ bei den aktuellen 3D-Spielen nur selten ins Schwitzen kommen.

Hohe Alltagstauglichkeit

So zeigt sich das neue Samsung-Tablet in den meisten Alltagsaufgaben äußerst arbeitsfreudig. Apps öffnen sich schnell, auch die Darstellung und das Scrollen komplexer Websites mit mehreren geöffneten Tabs stellen dank des üppigen Arbeitsspeichers keine wirkliche Herausforderung dar. Die Android immer wieder unterstellten Mikroruckler gehören sowieso, auch wenn sich der Vorwurf hartnäckig hält, schon lange der Vergangenheit an und sind, wenn sie doch einmal auftreten, damals wie heute meist auf eine weniger optimierte Software oder Herstelleroberfläche zurückzuführen.

Konnektivität

Bei den Schnittstellen setzt Samsung auf neueste Ausführungen. So unterstützt die Mobilfunkvariante des Galaxy Tab 7+ den modernen Standard 5G, beim hier getesteten Modell muss mit WLAN vorliebgenommen werden – doch auch hier setzt der koreanische Hersteller mit der sechsten Generation auf aktuelle Technik. Des Weiteren sind Bluetooth 5.0 LE sowie die Unterstützung von mehreren Ortungsdiensten mit an Bord.