Parrot OS 4.11: Sicherer Papagei mit KDE Plasma, MATE und Linux 5.10

Sven Bauduin
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Parrot OS 4.11: Sicherer Papagei mit KDE Plasma, MATE und Linux 5.10
Bild: Parrot Security

Die auf Debian Testing basierende Linux-Distribution Parrot OS ist speziell auf Penetrationstests und Schwachstellenbewertung ausgelegt und macht damit dem Platzhirsch Kali Linux 2021.1 starke Konkurrenz. Das Betriebssystem versteht sich als forensische Distribution und ermittelt Schwachstellen in Systemen sowie Netzwerken.

Debian 11 für Sicherheitsforscher

In die neue Version 4.11 sind bereits alle Updates der Repositorien von Debian Testing, dem kommenden Debian 11 („Bullseye“), bis einschließlich März 2021 eingeflossen, darunter auch eine neue Version des Desktops sowie des zugrundeliegenden Systemkernels Linux 5.10 LTS. Ein Wechsel auf Linux 5.11 steht kurz bevor.

Parrot OS 4.11 mit MATE 1.24.1
Parrot OS 4.11 mit MATE 1.24.1 (Bild: Parrot Security)

Der Desktop und die Shell basieren auf dem MATE Desktop Environment in der neuesten Version 1.24.1, einer 2011 entstandenen Abspaltung („Fork“) von Gnome 2, sowie optional KDE Plasma 5.20.5, den auch Debian 11 mitbringen wird.

Neben dem neuen Linux Kernel und den jüngsten Updates von Debian 11 („Bullseye“) hat Parrot OS 4.11 diverse aktualisierte Softwarepakete seiner Sicherheits- und Penetrationstests erhalten. Zudem wird diesmal auch alternativ der runderneuerte Xfce-Desktop 4.16 mitgeliefert.

Neue Softwarepakete

Nicht nur die Sandbox des Betriebssystems erhielt eine neue Revision, auch die folgenden forensischen Werkzeuge haben laut den offiziellen Release Notes ein Update erhalten:

  • Metasploit framework was updated to 6.0.36, and we keep updating it weekly.
  • Bettercap has finally been updated to 2.29, and 2.30 is coming very soon.
  • Pompem was patched from Parrot team to properly handle down services and use the new wpvulndb server.
  • Routersploit was updated to make it work with python 3.9.
  • Xspy was patched to not be executable on host system.
  • Fish and Zsh support is now available in our skel, including the latest zsh-autocomplete version.
  • Parrot now ships with Python 3.9. Python 2 is finally deprecated, and /usr/bin/python now points to /usr/bin/python3 by default.
  • Parrot also includes Go 1.15, and Go 1.16 will come very soon.
  • The default Gcc version is 10.2.1.
  • We can’t report all the updates done to our tools here. If you are interested in a particular package, please read its specific changelog in /usr/share/doc/packagename to know more.
Parrot OS 4.11 – Release Notes

Mit diesen und weiteren Paketen eignet sich Parrot OS ähnlich wie Kali Linux und andere Forensik-Distributionen vor allem dazu, Schwachstellen auf Servern, in Netzwerken und auf Einzelsystemen ausfindig zu machen und zu schließen.

Sicherheit durch Anonymität im Alltag

Zudem schützt das Betriebssystem auch den eigentlichen Nutzer, indem es den Datenverkehr über das Tor-Netzwerk und damit über mehrere Server leitet, um ein Maximum an Anonymität und Datenschutz zu gewährleisten. Die Nutzung des dezentralen Anonymisierungsnetzwerks kann mit Hilfe der Konsole oder der grafischen Benutzeroberfläche Vidalia konfiguriert werden.

Neben den weiteren Spezialtools, die allesamt auf die Bereiche Penetration, Anonymisierung, Sicherheit und Datenschutz abzielen, hat das Betriebssystem auch gängige Software wie die freie aktuelle Office-Suite LibreOffice 7.1.1 („Community“) und den aktuellen Firefox 87 mit an Bord.

Systemabbilder für Privatanwender und Profis

Neben den 64-Bit-Systemabbild Parrot Home 4.11 (ISO) mit MATE-Desktop und Parrot KDE Home 4.11 (ISO) mit KDE Plasma stellen die Entwickler von Parrot Security im Downloadbereich der Website auch spezielle Versionen für Sicherheitsforscher und Forensiker zur Verfügung.