Roccat Burst Core & Pro im Test: Fazit

 3/3
Fabian Vecellio del Monego
41 Kommentare

Roccat sind mit Burst Core und Burst Pro zwei insgesamt überzeugende Shooter-Mäuse für Fingertip-Grip- und vor allem Claw-Grip-Spieler gelungen. Zustande kommt das bei beiden Modellen durch eine gute bis sehr gute Präzision, eine mächtige – wenngleich teilweise unübersichtliche – Software und den internen Speicher, der die zugehörigen fünf vollen Profile inklusive Sekundärbelegung fasst. Positiv hervorheben lassen sich darüber hinaus die Zusatztasten, wobei insbesondere das Mausrad dank taktiler Rasterung und geringer Lautstärke zu gefallen weiß.

Roccat Burst Pro & Burst Core inmitten der Konkurrenz
Roccat Burst Pro & Burst Core inmitten der Konkurrenz

Ambivalent fällt hingegen das Urteil zu den optomechanischen Primärtasten aus: Einerseits ist es zu begrüßen, dass Roccat die langfristig oft an Korrosion und Verschmutzung leidenden Omron-D2FC-Schalter durch Lichtschranken ersetzt. Andererseits leidet im Fall der konkreten Umsetzung in Burst Core und Burst Pro das Klickgefühl – vor allem im direkten Vergleich zu Mäusen mit herkömmlichen Schaltern, aber auch in Relation zu Razers optischen Tastern. Das ist bei weitem kein K.-o.-Kriterium, stellt aber vor allem bei der Burst Pro einen maßgeblichen Wermutstropfen dar. Die Burst Core ist derweil zur halben unverbindlichen Preisempfehlung von rund 30 Euro kaum schlechter. Lediglich die mehr als doppelt so hohe minimale Lift-off-Distance und die schlechteren Gleiteigenschaften sind als Nachteile nennenswert, sofern die wenig opulente RGB-Beleuchtung ausgeklammert wird.

Daraus lassen sich wiederum zwei Schlüsse ziehen: Erstens, dass – im Gegensatz zu Kain 100 Aimo und 120 Aimo (Test) – die teurere Variante einer Roccat-Maus diesmal in jeglicher Hinsicht überlegen ist. Und zweitens, dass diese Überlegenheit so gering ausfällt, dass sie den massiven Aufpreis von 100 Prozent keineswegs rechtfertigen kann. Die günstige Burst Core hingegen verdient sich ob ihrer optomechanischen Tasten, ihrer hohen Software-Funktionalität und ihres potenten internen Speichers – allesamt Charakteristika, die im gegebenen Preissegment andernorts nicht zu finden sind – eine Empfehlung: Sie sticht problemlos SteelSeries' Rival 3 (Test) aus und ist Corsairs Katar Pro XT (Test) und SPC Gears LIX (Plus) (Test) zumindest abseits der Gleiteigenschaften überlegen.

Roccat Burst Core
Produktgruppe Mäuse, 11.03.2021
  • Sensorik
    +
  • Primärtasten & Mausrad
    +
  • Oberfläche & Verarbeitung
    +
  • Gleiteigenschaften
    +
  • Software
    +
  • Guter Sensor
  • Optomechanische Primärtasten
  • Sekundärbelegung aller Tasten möglich
  • Vollständige Funktionalität ohne Software im Hintergrund
  • Niedriges Gewicht
  • Hohe Lift-of-Distance
  • Primärtasten wirken ein wenig schwammig und hallen
ComputerBase-Empfehlung für Roccat Burst Core (Schwarz)

Die Burst Pro hingegen hat es aufgrund der im Preisbereich um rund 60 Euro stärkeren Konkurrenz schwerer. So kann sie sich zwar von Glorious' Model O (Test) respektive Model O- (Test) und Endgame Gears XM1r respektive XM1 RGB (Test) dank einer möglichen Tasten-Sekundärbelegung abheben, verbleibt jedoch vor allem bezüglich der Eignung für den Fingertip-Grip maximal auf einem Niveau mit den besagten und ein wenig günstigeren Glorious-Mäusen und folglich hinter der exzellenten Hardware der beiden XM1-Modelle, die zum gleichen oder nur geringfügig höheren Preis zu erstehen sind.

Roccat Burst Pro
Produktgruppe Mäuse, 11.03.2021
  • Sensorik
    ++
  • Primärtasten & Mausrad
    +
  • Oberfläche & Verarbeitung
    +
  • Gleiteigenschaften
    ++
  • Software
    +
  • Erstklassiger Sensor
  • Optomechanische Primärtasten
  • Sekundärbelegung aller Tasten möglich
  • Vollständige Funktionalität ohne Software im Hintergrund
  • Niedriges Gewicht
  • Flexibles Kabel und PTFE-Gleitfüße
  • Primärtasten wirken ein wenig schwammig und hallen

Sowohl XM1r als auch XM1 RGB sind dabei aufgrund der sehr ähnlichen Formgebung bei besserem Klickgefühl und flexiblerem Kabel auch die ärgere Konkurrenz, sofern keine vollständige Sekundärbelegung mit komplexen Makros und ein dies unterstützender interner Speicher benötigt werden – denn dann stellt die Burst Pro eine preisgünstige Alternative zur sonst notwendig werdenden Viper 8KHz (Test) dar, die bei steigendem Preisniveau als erste Maus eine echte Obermenge aller Charakteristika der Burst Pro bietet, diese aber sogleich in vielerlei Hinsicht übertrifft. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 90 Euro schlägt das Razer-Eingabegerät allerdings auch deutlich teurer zu Buche.

ComputerBase wurden die Burst Core und die Burst Pro leihweise von Roccat zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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