LED Screen Light Bar Pro im Test: Razer Chroma, Smart-Home-Anbindung und Fazit

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Frank Hüber
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Anbindung an Razer Chroma

Um mit Razer Chroma verbunden zu werden, muss zunächst die Anwendung Razer Synapse mit Chroma Connect auf dem PC installiert werden. Zudem ist das Plug-in Yeelight Chroma Connector erforderlich. Durch die Installation wird ein Desktop-Symbol für den Yeelight Chroma Connector angelegt, der jedes Mal gestartet werden muss, wenn das Monitorlicht über Razer Synapse gesteuert werden soll. Razer Synapse erkennt das installierte Plug-in und die Monitorlampe im Netzwerk automatisch und ergänzt ein Schaltfeld für sie in der Anwendung. Wichtig ist, dass in der Yeelight-App die Integration durch Dritthersteller in den Einstellungen unter „LAN-Steuerung“ freigegeben werden muss. Ohne diese Freigabe kann die Yeelight LED Screen Light Bar Pro nicht mit Razer Chroma genutzt werden.

Der Yeelight Chroma Connector
Der Yeelight Chroma Connector

Kopplung und Steuerung über Razer Chroma haben dabei immer Vorrang vor einer Steuerung über die Yeelight-App. Da Razer Chroma jedoch nur das Stimmungslicht steuert, kann über die App weiterhin das weiße Hauptlicht angepasst werden.

Über die Synapse-App ist es möglich, die Verknüpfung der Monitorlampe jederzeit aufzuheben, so dass die Lichtsteuerung nicht mehr gekoppelt ist. Zudem kann die Helligkeit manuell geregelt und Leuchten gruppiert werden. Auf Wunsch ist die Option „Beleuchtung ausschalten, wenn das Display ausgeschaltet ist“ wählbar – im Test funktionierte sie nicht.

Die ganze Monitorlampe zählt als eine Leuchte

Wie von Razer Chroma bekannt, kann in den Einstellungen zwischen „Schnelle Effekte“ und „Erweiterte Effekte“ gewählt werden. Während bei „Schnelle Effekte“ nur die vier Effekte „Atmung“, „Audiometer“, „Spektrum“ und „Statisch“ zur Auswahl stehen, die etwa bei der Laufgeschwindigkeit minimal angepasst werden können, kann der Nutzer bei den erweiterten Effekten im Chroma Studio selbst Hand anlegen. Allerdings ist anders als bei den meisten Produkten von Razer die Yeelight LED Screen Light Bar Pro nicht in mehrere Regionen unterteilt, sondern ein Effekt kann immer nur auf die gesamte Monitorlampe angewendet werden. Die Einstellungen in den elf Effekten sind dabei nicht beschnitten, aber der Effekt „Welle“ führt dazu, dass sich immer die Farbe aller LEDs auf einmal ändert und kein Welleneffekt über die Breite des Stimmungslichts hinweg einstellt.

Darüber hinaus kann die Farbe des Bildschirminhalts für die Anpassung des Stimmungslichts genutzt werden, so dass die Yeelight LED Screen Light Bar Pro als eine Art Ambilight fungiert, wenn man etwa die obere Hälfte des Bildschirminhalts als ausschlaggebend für die Farbanpassung auswählt.

Kopplung an Spiele führt zu Flackern

In Spielen, die über Razer Chroma verknüpft sind und Spiel-Effekte auf die Hardware übertragen, zeigen sich schnell mehrere deutliche Probleme der Yeelight LED Screen Light Bar Pro als Stimmungslicht. Die Monitorlampe zeigt nicht nur auf der gesamten Breite immer lediglich eine Farbe, was Effekte wie „Welle“ unmöglich macht, sondern die Übergänge zwischen den Farben sind zu hart, so dass schnell ein Flackern entstehen kann.

Durch die Beschränkung auf die Wiedergabe nur einer Farbe kann diese zudem nicht immer optimal zum gewählten Bildschirminhalt passen – eine Eigenheit, die jedoch alle Leuchten mit nur einer Lichtquelle über Razer Chroma haben, auch Razers eigene. Bei der Wahl des oberen Randes des Bildinhalts zur Steuerung der Farbe der Monitorlampe muss somit immer ein Kompromiss eingegangen werden.

Besser funktioniert die Kopplung an das Spiel und den Bildschirminhalt bei ruhigen, langsamen Titeln, die großflächig eine Farbe anzeigen und diese nur langsam wechseln. Klassische Strategiespiele oder auch Fifa eignen sich deutlich besser, um die Farbe an die Wand hinter den Monitor zu werfen.

Anbindung an Smart-Home-Systeme

Zudem ist die Yeelight LED Screen Light Bar Pro mit Google Assistant, Amazon Alexa und Samsung SmartThings kompatibel. Während die Einrichtung für den Google Assistant über die Google-Home-App erfolgt, muss für Alexa der Yeelight-Skill installiert und gekoppelt werden. Die Sprachassistenten erlauben anschließend eine Steuerung per Sprache, wobei neben dem Ein- und Ausschalten auch Helligkeit, Farbe und Farbtemperatur verändert werden können – theoretisch. Denn in der Praxis wird die Monitorlampe nur als eine Lampe in die Smart-Home-Steuerungen integriert, was dazu führt, dass lediglich das Hauptlicht gesteuert werden kann. Auch die Auswahl der Farbe des Lichts wirkt sich nicht auf das Stimmungslicht aus, sondern ändert lediglich die Farbtemperatur des Hauptlichts. In dieser Hinsicht passt der Alexa-Skill somit nicht zu den Möglichkeiten der Yeelight LED Screen Light Bar Pro. Einzig zur sprachgesteuerten Anpassung der Helligkeit ist die Anbindung daher sinnvoll nutzbar.

Fazit

Als reine Monitorlampe macht die Yeelight LED Screen Light Bar Pro eine gute Figur. Das in Helligkeit und Farbtemperatur anpassbare Hauptlicht leuchtet den Bereich vor dem Monitor sehr gut aus, ohne Reflexionen auf dem Display zu verursachen. Die Abstrahlung ist gleichmäßig und angenehm. Auch die gebotenen Optionen mit Helligkeit und Farbtemperatur sowie die Steuerung über den kabellos verbundenen Drehregler sind gut. Die Verarbeitung und der Haltemechanismus sind sehr gut und erlauben eine Anpassung des Neigungswinkel sowie eine flexible Montage auf quasi jedem Monitor.

Das Stimmungslicht ist in seiner primären Ausprägung eine nette Ergänzung als Ambiente-Beleuchtung. Gerade dann, wenn im abgedunkelten Raum das Hauptlicht ausgeschaltet wird. Die Yeelight LED Screen Light Bar Pro ist derzeit zudem die einzige Monitorlampe, die ein nach vorne gerichtetes Hauptlicht mit einem Backlight kombiniert.

Die Anbindung an Razer Chroma und Smart-Home-Systeme ist hingegen nicht optimal gelöst. Bei der Verwendung mit Razer Chroma liegt das Problem darin, dass die LEDs des Stimmungslichts der Yeelight LED Screen Light Bar Pro nicht einzeln angesteuert werden können, was dazu führt, dass sich einige Effekte wie „Welle“ gar nicht umsetzen lassen. In der Praxis kommt es stattdessen zu einem Effekt wie „Atmung“, da alle LEDs gleichzeitig die Farbe wechseln – und dies auch noch ohne weichen Übergang, sondern in Form eines harten Wechsels, was für ein ständiges Flackern sorgt. Dies macht sich dann auch in Spielen bemerkbar, die Razer Chroma unterstützen. Das überrascht insbesondere deshalb, weil die Yeelight LED Screen Light Bar Pro grundsätzlich dazu in der Lage ist, die LEDs einzeln anzusteuern, und selbst einen Welleneffekt bietet, der von der Mitte zu beiden Seiten wandert. Inwiefern dies durch Software-Updates noch behoben werden kann, bleibt abzuwarten.

Negativ fällt dabei auch auf, dass der Yeelight Chroma Connector jedes Mal gestartet werden muss, wenn die Monitorlampe über Razer Chroma angesprochen werden soll. Das Plug-in landet bei der Installation aber nicht automatisch im Autostart und bietet diese Option auch nicht an.

Bei der Smart-Home-Integration fehlt derweil die Aufteilung auf Haupt- und Stimmungslicht, um beide getrennt voneinander steuern zu können. Über Alexa kann so beispielsweise nur das Hauptlicht kontrolliert werden. Das Stimmungslicht schaltet sich höchstens noch mit ein und aus, wenn in der Yeelight-App aktiviert wurde, es an das Ein- und Ausschalten des Hauptlichts zu koppeln.

Bisher nur als Import erhältlich

Noch ist die Yeelight LED Screen Light Bar Pro in Deutschland nicht direkt erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung soll bei 109,99 Euro liegen. Sie kann aber schon jetzt über Shops wie Banggood oder AliExpress importiert werden, wo sie für umgerechnet rund 70 Euro erhältlich ist.

ComputerBase hat die LED Screen Light Bar Pro von Yeelight zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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