Radeon RX 7600 & 7500 (XT): RDNA 2 könnte unter RDNA 3 (in 6 nm) weiterleben

Jan-Frederik Timm
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Radeon RX 7600 & 7500 (XT): RDNA 2 könnte unter RDNA 3 (in 6 nm) weiterleben

Twitter-Nutzer Greymon55, schon zuletzt für das ein oder andere Gerücht zu AMD RDNA 3 alias Radeon RX 7000 und Nvidia Lovelace alias GeForce RTX 4000 verantwortlich, bringt einen Refresh der aktuellen RDNA-2-GPUs als Basis für die kleineren Modelle der nächsten Generation ins Spiel.

Wird High-End mit RDNA 2 in Zukunft die Einstiegsklasse?

Die Grundlage für dieses Gerüchte hatte Greymon55 vor einigen Tagen selbst gelegt, indem er zu verstehen gab, dass RDNA 3 lediglich bei den drei „großen“ GPUs (mutmaßlich im Multi-Chip-Design) Navi 31, 32 und 33 zum Einsatz kommen wird. 3DCenter hatte daraufhin die Frage in den Raum gestellt, was bei Modellen mit kleineren GPUs zum Einsatz kommen wird: Die aktuellen RDNA-2-GPUs Navi 21 bis Navi 23 (zukünftig eventuell auch noch Navi 24), oder deren Neuauflagen beispielsweise im 6-nm-Prozess? Gremony55s Antwort: „6 nm refresh“.

Bei Radeon RX 6000 gibt es bisher keinen Refresh

Dass es überhaupt neue Produkte unterhalb der RDNA-3-Varianten mit den mutmaßlichen GPUs Navi 31, 32 und 33 geben wird, lässt sich aus der aktuellen Generation allerdings nicht ableiten. Die Radeon RX 6000 gibt es bisher lediglich auf Basis der drei großen RDNA-2-GPUs Navi 21 bis 23, darunter verkauft AMD die alte RDNA-Serie ohne sie namentlich – mit oder ohne Anpassung – in die neue Serie einzufügen. In der Vergangenheit haben wiederum sowohl AMD als auch Nvidia immer wieder die Modelle älterer Generationen unter neuem Namen, mal mit und mal ohne technische Anpassung, in die neueste Generation überführt.

Dass dieser Schritt bei der Radeon RX 6000 bisher nicht erfolgt ist, könnte auch an der aktuellen Situation liegen: In Anbetracht der Nachfrage nach High-End-Grafikkarten, für die kostbare Wafer- und Fertigungskapazitäten gebucht werden müssen, lohnt es sich für die Hersteller nicht, günstigere Serien mit alter Technik neu aufzulegen. Deren GPUs sind zwar erprobt und potentiell günstiger zu fertigen – das setzt allerdings voraus, dass es die dafür erforderlichen Kapazitäten überhaupt beziehungsweise es keine bessere Verwendung dafür gibt. Und das ist derzeit nicht der Fall, zumal RDNA und RDNA 2 auf derselben Fertigung basieren. Für AMD lohnt es sich daher mehr einen Wafer mit RDNA-2-GPUs zu belichten und sie als Radeon RX 6000 teuer zu verkaufen als RDNA-1-GPUs zu fertigen und als günstiges Einstiegsmodell Radeon RX 6500 der 6400 zu verkaufen.

Mit Radeon RX 7000 könnte sich das ändern und dafür müsste nicht einmal die Nachfrage nach GPUs signifikant sinken. Der Grund: RDNA 3 wird aller Voraussicht nach auf einen anderen Prozess setzen. Kleine Radeon RX 7000 weiterhin im 7-nm-Prozess fertigen zu lassen, würde keine interne Konkurrenz bedeuten. Ob sich das 6-nm-Gerücht bewahrheitet, bleibt damit abzuwarten.