Professional NM800: Lexars neue SSD-Speerspitze mit 7.400 MB/s über PCIe 4.0

Michael Günsch
30 Kommentare
Professional NM800: Lexars neue SSD-Speerspitze mit 7.400 MB/s über PCIe 4.0
Bild: Lexar

Mit der Professional NM800 bringt Lexar seine bisher schnellste SSD auf den Markt. Die M.2-SSD nutzt PCIe 4.0 x4 für Transferraten von bis zu 7.400 MB/s beim Lesen und 5.800 MB/s beim Schreiben. Die Werte gelten für das Modell mit 1 TB Speicherplatz. Die Variante mit 512 GB ist langsamer.

Lexar NM800 wechselt auf PCIe 4.0

Es wurde höchste Zeit für einen Wechsel der Schnittstelle an der Spitze im SSD-Portfolio von Lexar, denn die im Mai 2020 vorgestellte Professional NM700 stößt mit 3.500 MB/s schon fast an die Grenze von PCIe 3.0 x4. Die neue Professional NM800 nutzt hingegen PCIe 4.0 x4 mit verdoppelter Datenrate. Laut internen Tests des Herstellers erreicht die NM800 mit 7.400 MB/s sogar mehr als die doppelte Lesegeschwindigkeit der NM700. Auch die bis zu 5.800 MB/s beim sequenziellen Schreiben gelten aber nur für das Modell mit 1 TB Speicherplatz. Die NM800 mit 512 GB ist mit maximal 7.000/3.000 MB/s beim Lesen/Schreiben ein gutes Stück langsamer. Auch beim wahlfreien Lesen/Schreiben gibt es deutliche Leistungsunterschiede: Das 1-TB-Modell soll 400.000/750.000 IOPS und das 512-GB-Modell nur 200.000/550.000 IOPS erreichen.

12-nm-Controller und 3D-TLC-NAND

Den Controller nennt Lexar zwar nicht, doch soll dieser in 12 nm gefertigt werden, NVMe 1.4 unterstützen und eine LDPC-Fehlerkorrektur nutzen. Die Eigenschaften und der extrem hohe Lesedurchsatz sprechen für einen SSD-Controller vom Typ Phison E18 oder Innogrit Rainier. ComputerBase hat bei Lexar nachgefragt und wird die Antwort an dieser Stelle nachreichen. Beim NAND-Flash-Speicher handelt es sich laut Lexar um 3D-TLC-NAND; ein Hersteller wird nicht genannt.

Innogrit IG5236 Phison PS5018-E18
Schnittstelle PCIe 4.0 x4
Protokoll NVMe 1.4
Fertigung 12 nm (TSMC)
CPU-Kerne ? 3 × ARM Cortex R5
NAND-Channel (CE) 8 (32)
SSD-Kapazität (max.) 8 TB
Durchsatz/Channel 1.200 MT/s 1.600 MT/s
DRAM (LP)DDR3/4 (LP)DDR4
Fehlerkorrektur LDPC, End-to-End Data Path Protection, SRAM ECC
Seq. Read 7.400 MB/s 7.400 MB/s
Seq. Write** 6.400 MB/s 7.000 MB/s
4K Random Read 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS
4K Random Write** 800.000 IOPS 1.000.000 IOPS
Leistungsaufnahme maximal 3,0 W
PS3: 50 mW
PS4: < 2 mW
3,0* W
*geschätzt
**im SLC-Cache
alle Angaben laut Innogrit und Phison

Die Total Bytes Written (TBW) liegen bei 250 TB für das Modell mit 512 GB und 500 TB für das Modell mit 1 TB. Das ist insbesondere für eine SSD-Serie mit „professionellem“ Anspruch nicht sonderlich viel. Eine Samsung 980 Pro (Test) bietet zum Beispiel in den Varianten mit gleicher Speicherkapazität TBW-Grenzen von 300 TB und 600 TB. Bei der neuen Seagate FireCuda 530 (Test) sind es sogar 640 TB und 1.275 TB. Sofern die TBW nicht zuvor erreicht werden, beträgt der Garantiezeitraum die üblichen 5 Jahre. Der Typenaufkleber soll gleichzeitig als Wärmeleitpad dienen.

Preise und Verfügbarkeit

Kreative Nutzer wie auch Gamer will Lexar mit der Professional NM800 ansprechen, die noch in diesem Monat zu Preisen (UVP) von 109 Euro (512 GB) und 219 Euro (1 TB) erhältlich sein soll.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.