Zaunkoenig M2K im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
160 Kommentare

Rund zwei Jahre nach der M1K (Test) ist auch die M2K eine herausragende Maus für eine ganz spezielle Nische: Kompetitive Fingertip-Grip-Spieler, die das beste am Markt verfügbare Produkt für genau diesen Anspruch haben wollen, werden bei Zaunkoenig fündig. Dank kompromissloser Fingertip-Grip-Ergonomie mit außerordentlich geringer Masse und hervorragenden Gleiteigenschaften fällt es der M2K leicht, sich von allen anderen Gaming-Mäusen abzusetzen. Die sauber und einfach umgesetzte sowie präzise 8.000-Hz-Sensorik, die japanischen Omron-Schalter und nun auch das leise sowie präzise Mausrad gefallen ebenso.

Und ebendieses Mausrad macht im Vergleich zur M1K zumindest im Alltag den größten Unterschied aus: Die Nutzung außerhalb ausgewählter Spiele ist nun endlich möglich, ohne sich allzu sehr selbst einzuschränken. Daumentasten fehlen zwar nach wie vor, aber lassen sich nach kurzer Gewöhnung leicht über die Tastatur ersetzen. Zum Allround-Werkzeug wird die M2K dadurch freilich nicht, aber zumindest eine zweite Maus am Gaming-Rechner ist nun nicht mehr obligatorisch. Da auch die neue Option einer matten Oberflächentextur gefällt und die um 1 g gestiegene Masse nur auf der Waage ersichtlich ist, handelt es sich bei Zaunkoenigs M2K um die in Theorie beste Maus für Shooter.

Das bedeutet aber wie zu Beginn des Tests bereits erwähnt nicht, dass eine allgemeine Empfehlung ableitbar ist – mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 300 Euro ist die M2K die mit großem Abstand teuerste in Serie gefertigte Gaming-Maus auf dem Markt und doppelt so teuer wie Logitechs G Pro X Superlight (Test). Letztere beherrscht zwar keine 8.000-Hz-Sensorik, ist aufgrund der kabellosen Anbindung aber für das absolute Gros der Spieler die bessere und vor allem passendere Maus. Die eigentliche Empfehlung für kompetitive Shooter-Profis auf der Suche nach einer Fingertip-Grip-Maus verbleibt indes bei Razers Viper 8KHz (Test), die mittlerweile für unter 60 Euro erhältlich ist. Hervorragende Alternativen ohne 8.000-Hz-Unterstützung ist Endgame Gears XM1 RGB (Test) oder XM1r.

Zaunkoenig M2K
Produktgruppe Mäuse, 25.11.2021
  • Sensorik
    ++
  • Primärtasten & Mausrad
    ++
  • Oberfläche & Verarbeitung
    +
  • Gleiteigenschaften
    ++
  • Software
    n/a
  • Präzise Sensorik mit 8.000 Hertz
  • Sehr direkte Taster mit hochwertigen Schaltern
  • Außerordentlich geringes Gewicht
  • Flexibles und leichtgängiges Kabel
  • Kompromisslose Fingertip-Grip-Ergonomie
  • Begrenzte Kabellänge
  • Beschränkter Anwendungsbereich
  • Außerordentlich hoher Preis

Und zugleich bedeutet das nicht, dass es sich bei der M2K um eine perfekte Maus handelt. Wer Kritik üben möchte, kann dies leicht beim Kabel tun: Zwar ist es durchaus flexibler als die Kabel herkömmlicher Gaming-Eingabegeräte, aber eben nicht leichtgängig genug, um die sehr leichte M2K ohne Maus-Bungee niemals zu behindern. Hinzu kommt, dass Nutzer bei 8.000 Hz mit nur 1,65 m Kabellänge auskommen müssen. Beider Probleme ist sich auch Zaunkoenig bewusst und stellt Besserung in Aussicht, aber erst beim nächsten Eingabegerät des Herstellers. Und selbstredend bleibt der – nunmehr etwas weniger – beschränkte Anwendungsbereich ein Thema, doch letztlich handelt es sich um eine Maus für Enthusiasten. Und mit großer Sicherheit wird die M2K nie die erste und einzige Maus in deren Händen sein.

Zur Ankündigung der M1K im Sommer 2019 zeigte derweil nur rund ein Fünftel der ComputerBase-Leser überhaupt Interesse an einer derartigen Maus ohne Mausrad. Wie sieht es zwei Jahre später aus, wenn das Eingabegerät nun doch ein Mausrad hat?

Käme die M2K für dich abseits des Preises infrage?
  • Ja, ich hätte Interesse an einer derartig konzipierten Maus.
    3,5 %
  • Ja, aber nur als zweite Maus für ausgewählte Spiele.
    5,5 %
  • Vielleicht, ich würde eine solche Maus zumindest einmal ausprobieren.
    15,7 %
  • Nein, auf keinen Fall, eine solche Maus ist mir zu puristisch.
    24,7 %
  • Nein, ich bediene meine Maus nicht im Fingertip-Grip.
    50,6 %

Abseits dessen gibt die M2K wieder einen potenziellen Ausblick in die Zukunft. So war die USB-Abfragerate von 8.000 Hz bei der M1K noch überaus fummelig in der Umsetzung. Zwei Jahre später gibt es einige Mäuse mit nativer Unterstützung – nun gar softwarelos. 8.000 Hz waren noch nie so leicht. Und apropos: Auch der Trend der Gewichtsreduzierung hält nach wie vor an. Gleichermaßen die Versuche, die Latenz und Langlebigkeit der Mikroschalter zu optimieren. In allen drei Disziplinen liegt auch 2021 Zaunkoenig in Führung.

ComputerBase wurde die M2K leihweise von Zaunkoenig zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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