Sniper Elite 5 im Test: GeForce und Radeon im Duell auf FPS und Frametimes

Wolfgang Andermahr (+1)
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Sniper Elite 5 im Test: GeForce und Radeon im Duell auf FPS und Frametimes

Rebellion schickt Spieler in Sniper Elite 5 erneut mit dem Scharfschützengewehr auf die Jagd. Neben den üblichen Grafikkarten-Benchmarks mit der PC-Version hat ComputerBase auch einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen DirectX 12 und Vulkan geworfen. Texturen und das Framepacing sind Highlights, aber es flimmert.

Sniper Elite 5 bringt mehr vom Gleichen

Nach etwas mehr als fünf Jahren schickt Rebellion den fünften Teil der bekannten Spielereihe Sniper Elite ins Rennen. Und bei Sniper Elite 5 bekommt der Käufer eigentlich genau das, was auch die vorherigen Teile gemacht haben, nur etwas moderner und eben mehr davon. Wer die Vorgänger mochte, wird entsprechend auch mit der neuesten Iteration seine Freude haben.

Rebellion setzt erneut die hauseigene Asura-Engine ein, hat sie gegenüber dem direkten Vorgänger aber aktualisiert. Optisch hinterlässt das AA-Spiel mit einer Ausnahme einen ordentlichen Eindruck, kann aber natürlich nicht mit einer Großproduktion mithalten (später dazu mehr). Oberflächendetails und Texturen sowie das Framepacing sind dabei die Highlights der Grafik, in Sachen Animation, Beleuchtung und Charakterdarstellung kann Sniper Elite 5 jedoch nicht mit anderen Spielen mithalten. Und es flimmert stark.

Die Grafik flimmert in einem Zug

Sniper Elite 5 setzt als Kantenglättung auf eine Post-Processing-Version ohne temporale Komponente. Dadurch ist die Grafik zwar selbst in niedrigen Auflösungen recht scharf und ohne Grafikfehler, allerdings erfasst das Antialiasing viele Objekte nicht korrekt. Das Resultat: Bei Bewegungen flackert es.

Selbst in hohen Auflösungen wie Ultra HD flimmert Sniper Elite 5 noch gut sichtbar, in geringeren Auflösungen ist es extrem. Hier hätten die Entwickler unbedingt auf eine temporale Kantenglättung setzen sollen, denn die in dem Spiel genutzte Lösung ist völlig überfordert.

FSR 1.0 macht alles nur noch schlimmer

Sniper Elite 5 unterstützt AMDs FidelityFX Super Resolution 1.0, das als rein spatielles Upscaling den Effekt noch einmal verschlimmert. Denn anders als FSR 2.0 kann FSR 1.0 nichts gegen Flimmern unternehmen. Entsprechend hätte Rebellion auf FSR 1.0 komplett verzichten sollen, sinnvoll einsetzen lässt sich die Technologie nicht. Da Sniper Elite 5 über keine temporale Kantenglättung verfügt, ist es zudem unwahrscheinlich, dass modernes Upsampling in Form von FSR 2.0 oder Nvidia DLSS mit einem Patch eingebaut werden wird. Denn dies würde mehr Arbeit als bei anderen Games bedeuten, was für das verhältnismäßig kleine Entwicklerteam vermutlich nicht zu stemmen ist.

Sniper Elite 5 unterstützt neben der Low-Level-API DirectX 12 auch Vulkan, werkseitig ist DirectX 12 aktiv. Darüber hinaus lässt sich bei beiden Schnittstellen Async Compute wahlweise an- oder abschalten. Standardmäßig ist das Feature aktiv.

Standardkost im Grafikmenü

Sniper Elite 5 bietet auf dem PC ein rudimentäres Grafikmenü. Es gibt mehrere einzelne Grafikoptionen und mit „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“ sowie „Ultra“ vier verschiedene Grafik-Presets, wobei „Ultra“ zugleich die maximale Detailstufe darstellt. Darüber hinaus sind spieleigenes Down- und Upsampling vorhanden, wodurch sich die Renderauflösung in 5-Prozent-Schritten zwischen 50 und 200 Prozent frei einstellen lässt.

Zwischen den APIs DirectX 12 und Vulkan kann nicht im Spiel selbst gewechselt werden, das ist nur in dem eigenen Launcher und damit vor dem Starten von Sniper Elite 5 möglich.

Vier Grafik-Presets mit sichtbaren Unterschieden

Die vier Grafik-Presets „Ultra“, „Hoch“, „Mittel“ und „Niedrig“ zeigen allesamt optische Unterschiede auf. So werfen auf „Ultra“ zum Beispiel mehr Objekte Schatten als bei „Hoch“, darüber hinaus sind die Schatten teils höher aufgelöst. Des Weiteren ist die Sichtweite mit „Ultra“ höher. So zeigen Objekte auf Entfernung mehr Details oder werden teils überhaupt erst eingeblendet. Die Unterschiede sind generell aber nicht allzu hoch, bei Leistungsproblemen kann bedenkenlos auf „Hoch“ zurückgeschaltet werden.

Die Einstellung „Mittel“ geht schon viel aggressiver zu Werke. So verlieren die Texturen deutlich an Schärfe, darüber hinaus werden die Oberflächendetails sichtbar zurückgefahren. Die Schatten werden weiter reduziert und die Sichtweite ist bereits auf mittlerer Entfernung spürbar geringer. Das Niedrig-Preset nutzt dieselben Stellschrauben noch einmal intensiver. Aus optischen Gründen muss von „Niedrig“ und „Mittel“ daher abgeraten werden.

Jedes Grafik-Preset bringt in Sniper Elite 5 einen großen FPS-Schub. Wer auf die höchste Einstellung „Ultra“ verzichtet und stattdessen die Grafik auf „Hoch“ reduziert, beschleunigt die Radeon RX 6800 XT um 46 Prozent und die GeForce RTX 3080 um 48 Prozent. Entsprechend ist das Tuning-Potenzial bereits mit dieser Einstellung hoch, bei Leistungsproblemen wäre aber noch mehr möglich.

Denn die mittleren Presets erhöhen die FPS auf der AMD-GPU noch einmal um 29 Prozent, bei dem Nvidia-Gegenstück sind es 25 Prozent. Und mit dem Niedrig-Preset gibt es einen weiteren, finalen Schub von 38 respektive 31 Prozent.

Grafik-Presets im Vergleich – 3.840 × 2.160
  • AMD Radeon RX 6800 XT:
    • Niedrig-Preset
      154,3
    • Mittel-Preset
      112,2
    • Hoch-Preset
      87,2
    • Ultra-Preset
      59,8
  • Nvidia GeForce RTX 3080:
    • Niedrig-Preset
      143,7
    • Mittel-Preset
      109,5
    • Hoch-Preset
      87,3
    • Ultra-Preset
      59,0
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