Intel-Quartalszahlen: Ein Umsatzminus, eine Geschäftsaufgabe, ein guter Ausblick und ein Aktienplus
Während Intel im dritten Quartal noch einmal einen Umsatzrückgang verzeichnete, stehen die Zeichen auf Restrukturierung und Wachstum. Und so soll es im vierten Quartal dann doch schon wieder bergauf gehen, während die Langzeitpläne umgesetzt werden. So langsam glaubt das auch die Börse, die Aktie legte acht Prozent zu.
Intels wichtigster Geschäftsbereich, die Notebook-Prozessoren, konnte bereits im dritten Quartal beim Umsatz zulegen. Hier erwartet Intel auch im vierten Quartal eine sehr solide Basis, parallel dazu sollen aber auch andere Bereiche wieder anziehen. Nach einem Rückgang im dritten Quartal zählt Intel auch Desktop-Prozessoren dazu, die letztlich dafür sorgte, dass die gesamte Consumer-Sparte im dritten Quartal knapp unter dem Vorjahr herauskam, aber immerhin gegenüber dem zweiten Quartal bereits um 16 Prozent und damit über den Erwartungen zulegte. Das sorgte dafür, dass der operative Gewinn deutlich anstieg; er war zuvor jedoch auch abgestürzt.
Über den Erwartungen legte auch die Datacentersparte zu, wenngleich auch hier ein Minus von zehn Prozent steht. Nicht nur stiegen die Xeon-Verkäufe an, auch legte der Durchschnittspreis zu. Abschreibungen aus den letzten Quartalen unter anderem auf factory underload charges, die Intel so erstmals benannte, wurden reduziert, sodass die Sparte am Ende wieder ins Plus drehen konnte.
Intels Foundry-Geschäft steigerte seinen Umsatz um den Faktor 4, was jedoch trotzdem nur 311 Millionen US-Dollar bedeutet. Operativ im Minus bleibt diese aufgrund der vielen Pläne und Ausbauten aber weiterhin. Mobileye zeigt weiterhin Wachstum, NEX sieht gegenüber dem Vorjahr schlecht aus, gegenüber Q2 aber stabilisiert.
Unterm Strich steht am Ende ein Umsatz von knapp 14,2 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von nur 297 Millionen US-Dollar. Im letzten Quartal dieses Jahres soll der Umsatz aber im besten Fall auf 15,6 Milliarden US-Dollar wachsen und auch den Gewinn nach oben ziehen.
Zehnter Geschäftsbereich geschlossen
Im Rahmen der Quartalszahlen gab Intel auch bekannt, dass es sich die Sparte rund um Silicon Photonics genauer angesehen hat und diese teilweise abgeben wird. Wie zuletzt bereits mehrfach erkennbar, wird Intel dabei vor allem das Drumherum abgeben, aber im Kern weiterhin an den Lösungen arbeiten. Zuletzt gab Intel deshalb Server und NUCs ab, arbeitet aber weiterhin an den benötigten Teilen für eben diese.
In addition, in Q3, we made the decision to divest the
pluggable module portion of our silicon photonics business, allowing us to focus on the higher-
value component business and optical I/O solutions to enable AI infrastructure scaling
Intel
Nvidias Arm-PC-Chip: Gern gefertigt von IFS
Im Conference Call zu den Quartalszahlen wurde Intels CEO auch nach einer möglichen Bedrohung von Arm im PC gefragt, die in dieser Woche an mehreren Stellen aufflammte – bei Nvidias möglichem Arm-PC oder auch Qualcomms neuem Notebook-Chip. Daraufhin antwortete er gewohnt diplomatisch, der Markt sei groß, für viele Lösungen gebe es hier Platz. Angesichts der Partnerschaft von Intel mit Arm legte er das ganze am Ende sogar so aus, dass Intel davon profitieren könnte: Indem man die Chips baut.
When thinking about other alternative architectures like ARM, we also say, wow, what a great opportunity for our foundry business.
Intel-CEO Pat Gelsinger
Wie zum Wochenstart offiziell bekannt gegeben wurde, kauft Jabil die Photonics-Sparte und gliedert sie in ihre eigene ein. Das schließt auch Neuentwicklungen auf Basis von Intels Portfolio mit ein.