Scythe Yasya im Test: CPU-Kühler-Nachfolger für den Mugen 2

 8/8
Martin Eckardt
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Fazit

Angesichts relativ stagnierender technischer Entwicklungen bei den Towerkühlern war es für Scythe gewiss nicht einfach, die großen Fußstapfen, die ein Mugen 2 durch sein gelungenes Gesamtpaket und seine gute Performance hinterlassen hat, mit einer Neuentwicklung noch zu erweitern. Mit dem Yasya hat man es dennoch geschafft, einen charakteristischen CPU-Kühler zu kreieren, der vielseitig einsetzbar ist und durchaus das Potential besitzt, an die Beliebtheit des Mugen 2 anzuknüpfen.

Für diese Einschätzung zeichnet sich in erster Linie die sehr gute Kühlleistung in Zusammenarbeit mit dem Serienlüfter verantwortlich. Über ein enorm breites Drehzahlspektrum liefert der Yasya niedrige Temperaturen auch bei hoher thermischer Belastung. Dabei liegen seine absoluten Stärken im Drehzahlbereich über 1.000 U/min, jedoch bricht er auch darunter nicht übermäßig ein, sodass dem Anwender ein sehr flexibler Kühler zur Seite steht, der lediglich den Semipassivbetrieb, also ein Agieren ohne direkt am Kühlkörper fixierten Lüfter, nicht so gern mag.

Apropos Lüfter: Mit der besonderen Slip-Stream-Serienausstattung haben die Japaner ein weiteres Argument für den Yasya geschaffen. Mit Hilfe eines Slotblenden-Drehpotentiometers kann zwischen imposanten 470 und 1.900 U/min grob das Geschwindigkeitsspektrum bestimmt werden, in welchem PWM-gesteuert gearbeitet werden soll. Abseits davon ist natürlich mit einer externen Lüftersteuerung die Drehzahl auch ohne PWM manuell veränderbar. Damit werden von Scythe nahezu alle Geschmäcker, vom Leisetreter bis zum Performanceliebhaber, bedient. Darüber hinaus arbeitet der Serienlüfter angenehm laufruhig und nebengeräuschsarm.

Scythe Yasya CPU-Kühler
Scythe Yasya CPU-Kühler

Kritikpunkte lassen sich zum einen an der Drahtbügel-Befestigung des Lüfters, die doch sehr stramm sitzt und deutlich montagefreundlicher geformt sein könnte, sowie an der Art der Sockel-Installation anbringen. Letztere ist zwar auf Basis weniger Bauteile für eine große Bandbreite an Plattformen ingenieurtechnisch durchaus clever gelöst, angesichts von über 800 Gramm Kühlergewicht würden sich viele Intel-Anwender jedoch eine mit dem Motherboard verschraubende Rückplattenlösung, AMD-Besitzer eine auf ihren Hauptplatinen ideal auszurichtende Installationsform wünschen.

Abseits dieser Charaktereigenschaften hat Scythe mit dem Yasya einen wirklich sehr guten, qualitativ überzeugenden Prozessorkühler in einem harmonischen Gesamtpaket nachgelegt, der auch Dank der fairen Preisgestaltung unsere ComputerBase-Empfehlung einstreichen kann. Der Yasya wird ab Mitte März zu Straßenpreisen von unter 40 Euro zu erstehen sein.

Empfehlung (03/10)
Empfehlung (03/10)

Weitere Empfehlungen

  • Towerkühler
    • Scythe Mugen 2 (hohe Leistung, vielseitig einsetzbar, sehr groß)
    • Noctua NH-U12P (hohe Leistung, super Gesamtpaket, leise, etwas teuer)
    • Thermolab Baram (hohe Kühlleistung, flexibel einsetzbar, auf AMD-Sockeln „richtig“ montierbar)
    • EKL Alpenföhn Nordwand (hohe Kühlleistung bei hohen Drehzahlen, auf AMD-Sockeln „richtig“ montierbar, gutes Paket)
    • Noctua NH-D14 (sehr hohe Performance aktiv und passiv, sehr gutes Gesamtpaket, recht teuer und groß)
    • Prolimatech Megahalems (sehr hohe Performance aktiv und passiv, ohne Lüfter, recht teuer)
    • Coolink Corator DS (sehr hohe Performance aktiv und passiv, Doppeltower mit gutem Gesamtpaket)
  • Top-Blow-Kühler
    • Thermalright AXP-140 (Low-Profile für HTPCs geeignet, gute Performance, für 120- und 140-mm-Lüfter)
    • Noctua NH-C12P (hohe Leistung als Top-Blow-Kühler, super Gesamtpaket, etwas teuer)

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