HD 6970 und 6950 im Test: Zwei neue AMD-Radeon-Grafikkarten die enttäuschen

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Wolfgang Andermahr
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Technik 2 – Das (fast) Altbekannte

Textureinheiten und ROPs:
Vom Front-End und den Shadereinheiten abgesehen, hat sich auf dem Cayman nicht mehr viel getan. Pro SIMD gibt es einen Texture-Cluster mit je vier vollwertigen Textureinheiten (96 TMUs bei Vollbestückung) und das Speicherinterface setzt sich aus vier 64-Bit-Controllern zusammen, was einem 256-Bit-Interface entspricht.

AMD Cayman Architektur
AMD Cayman Architektur

Es gibt acht vom Speicherinterface vollkommen unabhängige (anders als beim GF100) ROP-Partitions mit je vier Raster Operation Processors, die jeweils einen Cache für die vier Color-Units und für die 16 Z/Stencil-Units aufweisen. Die ROPs hat AMD beim Cayman indes verbessert, da diese 16-Bit-Integer-Operationen doppelt so schnell und 32-Bit-Floating-Point-Operationen zwei bis vier Mal so schnell wie beim Cypress ausführen können. Die Anti-Aliasing-Leistung soll durch die verbesserten ROPs steigen. Zwischen den ROP-Partitions gibt es beim Cayman wie gehabt einen L2-Cache, insgesamt also deren vier. An den Cache-Größen scheint es keine Änderungen gegeben zu haben, zumindest gibt AMD diese nicht an.

Die restlichen Features bleiben weitestgehend auf dem Stand des Cypress, wobei die Änderungen für Eyefinity (bei DisplayPort-1.2-Anschluss bis zu sechs Monitore), dem UVD 3 und der 3D-Wiedergabe dem Barts-Entwicklungsstand entsprechen – neu sind auch sie allerdings nicht.

Technik 3 – PowerTune

Eine weitere Neuerung für Cayman abseits der GPU-Architektur ist PowerTune. PowerTune beschäftigt sich mit der Leistungsaufnahme der Grafikkarte und soll schlussendlich verhindern, dass die Leistungsaufnahme einen vorher festgelegten Wert überschreitet. Dafür werden sämtliche Stromflüsse über die Grafikkarte in Echtzeit protokolliert und wenn eine Überschreitung des Richtwerts festgestellt wird, taktet sich die Grafikkarte herunter (die Spannung bleibt gleich).

AMD Cayman Architektur

Das Heruntertakten findet dabei nicht auf einen speziellen Wert statt, stattdessen wird der Takt nur soweit reduziert, bis die maximale Leistungsaufnahme wieder eingehalten wird – und die Performance soll dadurch nur marginal sinken. Falls der Stromhunger erfolgreich gebändigt wurde beziehungsweise die Berechnungen nicht mehr so stromfressend sind, taktet sich der 3D-Beschleuniger wieder hoch.

Die „Stromgrenzen“ hat AMD anhand aktueller Spiele festgelegt, sodass diese durchgängig mit den maximalen Frequenzen laufen, heißt es. Darüber hinaus wurde ein weiterer Abstand für zukünftige Spiele eingeplant und der Chipentwickler geht von einer „schlechten“ GPU mit hohen Leakage-Werten und einer Gehäusetemperatur von 45 Grad Celsius aus. Stresstests wie Furmark oder OCCT überschreiten den Maximalwert dagegen spielend. Dieser liegt für die Radeon HD 6970 bei 250 Watt und für die Radeon HD 6950 bei 200 Watt.

AMD Cayman Architektur

AMD lässt dem Käufer im Overdrive-Menü zudem die Möglichkeit, diese Grenze auf Wunsch stufenlos um 20 Prozent zu erhöhen oder um 20 Prozent zu senken. Das Anheben der Grenze soll aber die Garantie für den 3D-Beschleuniger zum Erlöschen bringen, selbst wenn nicht übertaktet wird. Der PowerTune-Mechanismus läuft primär auf der Hardware ab, wobei aber auch der Treiber einen kleinen Einfluss auf die Technologie hat.