Einschalt-Problem an DELL Studio 1745

Martin.H

Lt. Commander
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Abend zusammen,

ich habe folgendes Problem:
Unser DELL Studio 17 (Win7HP 64bit, Aufsatz wie bei Auslieferung) hat ein Problem am Einschaltknopf.
Ist der Deckel offen, ist der Knopf komplett ohne Funktion (weder ein- noch ausschalten geht).
Ist der Deckel geschlossen, geht die Kiste nachdem man den Knopf drückt kurz an, aber nach ca. 2-3 Sek. wieder aus. Die einzige Möglichkeit zum Hochfahren ist, mit geschlossenem Deckel den knopf zu drücken und innerhalb von 2 Sekunden den Deckel zu öffnen. Das NB lässt sich bei geschlossenem Deckel auch nicht aus dem Standby wekcen (geht das bei DELLs? Bei meinem HP gehts...)

Meine Frage: Kann das ein Software-Problem sein? (falls ja, wie kann ich das beheben?)
Oder sollte ich direkt nach einem Ersatz-Schalterboard suchen und das tauschen?

Vielen Dank für jegliche Tips schonmal....
 
Es könnte sowohl ein Hardware als auch Software Problem sein. Am besten kontaktierst du Dell und schilderst dein Problem. Ebenfalls vermute ich, dass du auf deinem Notebook noch Garantie hast weshalb ich da nicht selber beginnen würde zu schrauben.
 
Hallo Martin,

es kann z.B. am Verschleiss des Power Buttons liegen, oder ist wirklich ein Kontakt im Power Daughter Board beschädigt (Ersatzteil kostet direkt bei Dell etwa 40 Euro, falls keine Gewährleistung mehr auf das System besteht). Der Austausch ist allerdings relativ anspruchsvoll: http://support.euro.dell.com/support/edocs/systems/studio1747/ge/sm/pwrbtnbr.htm#wp1179891

Die Hybernationseinstellungen findest du unter Start - Control Panel - Power Options .

Viele Grüße

LuciaHatDell
 
Schalterproblem bei Dell Studio 1747 mit Hauptschalter im Scharnier:

Weil ich das Schalterproblem mit einem Dell Studio 1747 hatte (der Einschalter ist ins Scharnier eingegebaut) habe ich mich mit der Reparatur beschäftigt.
Über den Defekt ist schon viel Unsinn geschrieben worden, man bräuchte eine neue „Betriebsschalterplatine“, es sei ein BIOS-Problem etc.

Die Ursache ist meist viel einfacher, aber etwas aufwendig zu reparieren, weil der halbe Laptop zerlegt werden muss.
Warum geht der Schalter überhaupt kaputt? Es handelt sich um eine grandiose Fehlkonstruktion.

Funktion des Schalters:
Zum besseren Verständnis versuche ich die Funktion des Schalters zu beschreiben.
Der runde Schalter rechts im Scharnier ist nicht der eigentliche Schalter, sondern nur ein Druckknopf, der den darunterliegenden Schalter betätigt. Dieser Druckknopf ist auf einem flachen Federstahl gelagert, damit er wieder zurückspringt nach dem Drücken. Der Federstahl hat auf der einen Seite ein kleines Loch mit einer Schraube, mit der er an den Laptop angeschraubt ist. Auf der anderen Seite hat der Federstahl ein großes rundes Loch, eine Art Öse, in die der Druckknopf eingesetzt ist. Damit der Druckknopf sich in der Öse nicht verdrehen kann, hat die Öse zwei winzige gegenüberliegende Löcher, in die der Druckknopf mit 2 winzigen Stiften eingerastet ist.
Hinten hat der Knopf einen dritten kleinen Stift, der auf den darunterliegenden „richtigen Schalter“ drückt.
Dieser dahinterliegende Schalter ist nur ein paar Quadratmillimeter groß und zusammen mit einer LED auf der sogenannten Betriebsschalterplatine montiert.

… oder einfach gesagt: Der Druckknopf drückt mit einem kleinen Stift auf den Schalter.

Problem:
Wenn sich jetzt der Druckknopf in der Öse verdreht, drückt der kleine Stift hinten nicht mehr auf den Schalter, sondern daneben. Folge: Der Laptop lässt sich nicht mehr einschalten.
Warum verdreht sich aber der Druckknopf? Die beiden kleinen winzigen Stifte, die das Verdrehen des Knopfes verhindern sollen, sind so dünn, dass sie über kurz oder lang unweigerlich abbrechen.

Das erklärt auch, warum der Schalter mal funktioniert, mal nicht, vor allem aber je nach Stellung des Laptop-Deckels.
Bei meinem Studio 1747 zeigt der kleine Strich des Ein-/Aus-Druckknopfes nach oben, wenn der Deckel geschlossen ist. Das nur, damit vielleicht durch Verdrehen des Druckknopfes seine Funktion wieder hergestellt werden kann.


Reparatur
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Wie man an den Schalter kommt, ist unter folgendem Link beschrieben.
http://support.dell.com/support/edocs/systems/studio1749/ge/sm/pwrbtnbr.htm
Ich gebe zu, es ist ziemlich aufwendig, und mancher mag damit auch überfordert sein, aber die Beschreibung ist so schlecht nicht. Störend ist nur, dass immer wieder auf ein anderes Dokument verwiesen wird und man so vielleicht den Überblick verliert.

Wenn man nun bis zum Schalter vorgedrungen ist, und die Ursache tatsächlich die oben beschriebene ist, habe ich den Schalter folgendermaßen repariert.
Ziel: Der Druckschalter muss gegen Verdrehen gesichert werden.

Der Schalter besteht aus einem Thermoplast (Kunststoff der unter Hitzeeinwirkung weich wird)
Ich habe mir ein ähnliches Material besorgt, der „gelbe Sack“ war eine gute Quelle.
Mit einem Lötkolben habe ich kleine Plastikstücke von hinten an den Druckknopf „geschweißt“, damit sich der Druckknopf nicht mehr in der Öse verdrehen kann. Es ist eine Fitzelei und man braucht dafür etwas Gefühl, damit der Druckknopf nicht zerstört wird. Vorsicht auch, dass der kleine Stift nicht mit dem Lötkolben abgeschmort wird.
Das war schon das ganze Geheimnis!

Als ich den Federstahl wieder an den Laptop angeschraubt habe, hat der Druckknopf nicht funktioniert.
Das lag an einer Passungenauigkeit bei der Fertigung. Der Druckknopf hat nicht sauber in sein dafür vorgesehen Loch im Laptopgehäuse gepasst, er hat daran gerieben. Mit einer Feile habe ich das Loch etwas aufgeweitet und schon hat alles prima funktioniert.
Nach dem Zusammenbau des Laptops in umgekehrter Reihenfolge ließ er sich gleich problemlos einschalten.

Fazit:
Man möchte fast Absicht unterstellen, dass etwas kaputtgehen muss!
Diese Fehlkonstruktion hätte einfach verhindert werden können, wenn der Druckknopf nicht in einer runden Öse sitzen würde, sondern z.B. in einer eckigen, oder wenn hinten kein kleiner Stift auf den Einschalter drücken würde, sondern ein Kunststoffring. Dann wäre ein Verdrehen egal.
Den Einschalter im Scharnier zu platzieren ist aber der größte Blödsinn, zumal es im Gehäuse genug Platz für den Schalter hätte. Denn durch das Auf- und Zuklappen des Deckels können auch die Kabel zum Schalter durchtrennt werden. Diese lassen sich aber durch einfaches Zusammenlöten wieder reparieren.
Die Position des Schalters ist sicher dem Design geopfert worden. Einfacher ist aber meist besser.
 
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