News Globalfoundries vor der Übernahme von IBMs Chipsparte?

Volker

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Englischen Analysten zufolge ist Globalfoundries an einer Übernahme von IBMs Chipsparte interessiert und könnte diesen Zuschlag bald erhalten. Die Gründe dafür seien mannigfaltig, aber vor allem in den steigenden Entwicklungskosten für neue Technologien zu suchen.

Zur News: Globalfoundries vor der Übernahme von IBMs Chipsparte?
 
Witzig zu sehen wie politische Faktoren solche Entscheidungen beeinflussen können.
 
Das wäre schon ein gewagter Schritt für Globalfoundries. Die müssen erstmal noch zeigen, dass sie als eigenständiger Auftragsfertiger überhaupt profitabel arbeiten und am Markt bestehen können.
Bisher hing GF ja (nicht nur) finanziell noch stark am Tropf von AMD (die ihrerseits derzeit auch nicht gerade die dicksten schwarzen Zahlen schreiben).

Da wäre es wie gesagt schon ein ganz schönes Risiko, mal eben einen anderen Fertiger zu schlucken.

Auf der anderen Seite könnte das Know How von IBMs Chipsparte genau das sein, was GF braucht, um am Markt zu bestehen.
 
Ob die Sache mit den Trikots wirklich Einfluss auf die Chipfabriken hat kann ich so nicht sehen.

In letzter Zeit gabs allerdings häufiger Berichte über gefälschte Chips in US Kriegsmaschinen. Diesen Punkt halte ich für viel interessanter Kapazitäten im eigenen Land zu behalten.
 
Irgendwie schade, dass IBM sich immer mehr vom Geschäft, dass sie einst groß gemacht hat, verabschiedet. Immerhin behalten sie ihre Laboratorien, also können wir uns weiterhin auf große Erfindungen freuen...
 
Um wieder einer, der sich von der Fertigung trennt. Damit zeigt sich wiedermal, dass die Erreichtung von Globalfoundires primär durch die zukünftigen Entwicklung & Fabrikskosten notwendig war, als die Kostenauslagerung von AMD.
Ich glaube, die Erstellung von GF war eher ein früher Wechsel bzw. Entscheidung, wodurch sie nach Jahrerlanger Orientierung und Umstellung jetzt für die Zukunft gut aufgestellt sind.

Nach Eplida, Renesas und jetzt IBM haben 3 der Top 20 Halbleiter-Firmen ihre Fabrik-Produktion stark eingeschränkt bzw. teils total runtergefahren.

Herdware schrieb:
Das wäre schon ein gewagter Schritt für Globalfoundries. Die müssen erstmal noch zeigen, dass sie als eigenständiger Auftragsfertiger überhaupt profitabel arbeiten und am Markt bestehen können.
Gewagter ist es wahrscheinlich, diese IBM-Fabrik nicht zu kaufen, da das Problem viel eher an der Auslastung der Fabriken liegt. GF könnte diese IBM-Fabrik zu einer Forschungs-Fabrik (Zweigstelle von Fab 8) mit all ihren erfahrenen Arbeiter und Forscher umfunktionieren, um mit verbesserten Fertigungs-Technologien die 4 Mrd. $ Fab 8 besser auszulasten.

Damit hätte GF eine dritte große Fabrik mit der neben Dresden & Sigapure Massiv Forschung betrieben werden kann. Entweder eigenständig oder teils erstmals im 24-Stunden Forschungs-Betrieb. Da es die Kooperation mit IBM eh schon länge besteht, sollte die Integration in GF leichter stattfinden.

PS:
http://www.eetimes.com/electronics-...ost-20-nm-process--450-mm-wafers?pageNumber=1
Indeed, in the second half of 2012 more than 50 percent of the output of Fab 1, which currently stands at about 50,000 wafer starts per month, will not be for AMD. "We are a global foundry," said Wijburg.

In Kürze wird der AMD-Produktions-Anteil in Dresden auf unter 50% fallen.
Ob jetzt GF schon profitabel ist, ist jetzt nicht so wichtig. Denn erst jetzt läuft GF langsam so, wie es soll. 28nm-HKMG-Bulk und Fab2-Forschung wird gerade hochgefahren. Sowohl 28nm-Bulk und Fab2 sind absolute Milensteine für Globalfoundries, die in den letzten Jahren die höchste Priorität hatten.
Somit wäre eine momentan Unprofitablität (falls es wirklich so ist) völlig normal. Jetzt haben wir endlich den Fertigungs-Kampf GF vs. TSMC den man für 2012 erwartet hat.

Auch wenn jetzt paar Firmen mit TSMC nicht zufrieden sind und nach anderen Foundries umschauen, ist die 20nm-Einführung (mit entsprechender Qualität (Yield & Performance) der nächste bedeutende Punkt, der die finanzielle Lage für viele Jahre vorgibt. Daher ist eine Aufstockung der Forschungs-Kapazitäten mit einem IBM-Werk genau das richtige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herdware schrieb:
Das wäre schon ein gewagter Schritt für Globalfoundries. Die müssen erstmal noch zeigen, dass sie als eigenständiger Auftragsfertiger überhaupt profitabel arbeiten und am Markt bestehen können.
Bisher hing GF ja (nicht nur) finanziell noch stark am Tropf von AMD (die ihrerseits derzeit auch nicht gerade die dicksten schwarzen Zahlen schreiben).

Da wäre es wie gesagt schon ein ganz schönes Risiko, mal eben einen anderen Fertiger zu schlucken.

Du scheinst vergessen zu haben, wer las Investor hinter GF steht. Denen können ein paar hundert Millionen oder sogar Millarden vollkommen am Allerwertesten vorbei gehen, die haben dennoch genugend Moos um es mit vollen Händen rauszuwerfen.
 
easy.2ci schrieb:
In letzter Zeit gabs allerdings häufiger Berichte über gefälschte Chips in US Kriegsmaschinen. Diesen Punkt halte ich für viel interessanter Kapazitäten im eigenen Land zu behalten.
Genau, diesen Punkt sehe ich auch als Grund. Allerdings wird man wohl nicht verhindern können, dass dieses Problem mit gefälschten Chips weiter geht.
 
@ Morrich

Geld zu verschenken/verbrennen hat niemand. Auch kein Öl-Scheich. :)

Auch der Scheich wird sich gut überlegen, ob er ein nagelneues bzw. komplett umgebautes Schiff, das erst noch beweisen muss, ob es überhaupt schwimmen kann, vorm Stapellauf noch zusätzlich mit einer milliardenteuren Sonderausstattung belädt.

GF befindet sich gerade in einer heiklen Konsolidierungsphase. Das ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um ein anderes Unternehmen bzw. einen Unternehmensteil zu schlucken.

Aber wie gesagt, auf der anderen Seite kann das Know-How von IBM und auch deren Patente auf Fertigunsverfahren usw. genau das sein, was GF überhaupt erst ermöglicht zukünftig erfolgreich zu sein.
 
Herdware schrieb:
Auch der Scheich wird sich gut überlegen, ob er ein nagelneues bzw. komplett umgebautes Schiff, das erst noch beweisen muss, ob es überhaupt schwimmen kann, vorm Stapellauf noch zusätzlich mit einer milliardenteuren Sonderausstattung belädt.
Zuerst müssen ein paar Herschaften hier beweisen, ob Globalfoundries überhaupt Verluste macht. Vermutungen sind noch lange kein Beweise.

Deine Aussage ist schonmal falsch.
Zuerst probierte AMD alleine die Entwicklung der Bulk-Technik.
Dann wurde mit vielen Mrd. $ Charterd gekauft.
Dann wurden mit vielen Mrd. $ die Kapazitäten Fab 1 (Annex) & Fab 2 (Modul 1 vergrößert) und Fab 7 (?) ausgebaut.
Es wurde schon viel mehr gemacht, als das Schiff nur einmal "neugebaut" oder umgebaut.
Und laut deiner Aussäge hätte doch GF jedesmal beweisen müssen, dass es gut läuft, bevor weitere Mrd. $ ausgegeben wird.

Am Schluss bleibt die Frage, ab wann ein Beweiß für "Profitablität" anerkannt wird, wenn GF keine Zahlen rausgibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch der Scheich wird sich gut überlegen, ob er ein nagelneues bzw. komplett umgebautes Schiff, das erst noch beweisen muss, ob es überhaupt schwimmen kann, vorm Stapellauf noch zusätzlich mit einer milliardenteuren Sonderausstattung belädt.

Ich weiß nicht ob das Schiffs bsp so gut als vergleich passt xD Immerhin ist und bleibt Fertigung ein Verlustgeschäft xD Denn es gibt nur ständiges investieren ect.
(vllt ist Verlustgeschäft zu extrem ausgedrückt, aber es sollte zeigen dass man viel ausgeben muss um am Stand der Dinge zu bleiben)

Aber wie gesagt, auf der anderen Seite kann das Know-How von IBM und auch deren Patente auf Fertigunsverfahren usw. genau das sein, was GF überhaupt erst ermöglicht zukünftig erfolgreich zu sein.
GF(damals AMD) und IBM befanden sich seit Jahren sowieso in ständiger Technologieaustausch. SOI, Hypertransport ect.
 
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@ aylano
Wenn AMDs eigene Fertigung so toll und profitabel lief, warum hat man sich dann überhaupt davon getrennt?

Und warum musste AMD sogar noch über 700 Millionen Dollar drauf zahlen, als sie sich von den letzten GF-Anteilen getrennt haben?
Normalerweise hätten sie doch umgekehrt Geld dafür bekommen müssen.

Ich gehe deshalb einfach mal davon aus, dass GF bzw. die damalige Fertigungssparte als Teil von AMD eher ein wirtschaftlicher Klotz am Bein war, nicht anders herum.
Dass sich das seit der Abspaltung geändert hat, muss wie gesagt erstmal bewiesen werden, indem GF sich als unabhängiger Auftragsfertiger (mit mehr als nur AMD als Kunde) etabliert und zumindest ein paar Jahre lang schwarze Zahlen schreibt.

Danach kann man sich dann nach anderen Unternehmen umsehen, die man schlucken will.
 
Ich denke falls die Fertigungssparte von IBM wirklich zum Verkauf steht wäre GF ein logischer Kandidat. Ich denke GF ist auf die Entwicklungskapazitäten IBMs angewiesen (die jahrelange bisherige Zusammenarbeit wurde ja schon angesprochen)
um nicht noch weiter gegenüber TSMC zurück zu falllen. Daher wäre ein Kauf sicher ein logischer Schritt.
 
Herdware schrieb:
...Wenn AMDs eigene Fertigung so toll und profitabel lief, warum hat man sich dann überhaupt davon getrennt?...
Lass es, man kann sich mit Hersteller-Fanboys einfach nicht unterhalten, sie werden sich immer alles zurecht drehen wie es ihnen passt, und auch wenigstens eine Mühe um Objektivität brauchst Du da nicht zu suchen ...

...Zoff um US-Olympiatrickots...
Trikots ohne "c" bitte :)!

...dürften es diese erst gar nicht gerne sehen, wenn die Technologie in ihren Großrechnern und Waffensystemen aus arabischer Hand stammt – Globalfoundries als gehandelter Übernahmekandidat gehört schließlich einem staatlichen Konzern aus Abu Dhabi...
Aus Sicht des US-Militärs/der US-Regierung würde ich derartige Deals zu unterbinden versuchen!
 
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Herdware schrieb:
@ aylano
Wenn AMDs eigene Fertigung so toll und profitabel lief, warum hat man sich dann überhaupt davon getrennt?
Der Fehler liegt schon daran zu glauben, dass AMDs Fertigung mit jetziger GF-Fertigung gleichzustellen wird.
AMDs Fabriken hatten einen 2-Jahres-Rythmus bevor sie wieder mit Mrd. $-Gelder aufgerüstet werden mussten, sodass die Fabrikskosten sofort abgeschrieben werden mussten. Bei GF müssen diese Fabriks-Kosten nicht sofort abzuschreiben werden, weil sie einige Jahre länger produzieren.

Dazu kommen die ganzen Entwicklungskosten von 450mm, EUV, 3D-Stack, 3D-Transistor, Multi-Pattern, 20nm, 14nm, ...

Und warum musste AMD sogar noch über 700 Millionen Dollar drauf zahlen, als sie sich von den letzten GF-Anteilen getrennt haben?
Normalerweise hätten sie doch umgekehrt Geld dafür bekommen müssen.
Du schreibst du selber, dass die Öl-Scheichs kein Geld verschenken und Geld verdienen wollen.

Ich gehe deshalb einfach mal davon aus, dass GF bzw. die damalige Fertigungssparte als Teil von AMD eher ein wirtschaftlicher Klotz am Bein war, nicht anders herum.
Klar hat es diese Zeiten gegeben, aber wir wissen nicht, ob es heute auch so ist. Ich kann mich noch an Zahlen erinnern, da zahlte AMD 60-90 Mio. $ wegen der Unterauslastung von der Fab1. Aber das kann ja jetzt wieder anders sein, weil Fab 1 schon für andere Produziert. Die Fab 8 ist noch nicht fertig für eine Produktion, sodass deren Kosten noch nicht gezählt werden können.

All deine Meinung basiert ja nicht auf Fakten, sondern aus Aussagen und Medien-Meinungen. Nicht umsonst kommst du nicht mit echten Zahlen bzw. angeblichen Fabrik-Belastungen sondern nur mit den üblichen Sprüchen, ohne zu Wissen, ob die früheren zeitweisen Mehr-Belastungen jetzt im 2 Stelligen oder 3 Stelligen Hundert Mio. Bereich waren.

Dass sich das seit der Abspaltung geändert hat, muss wie gesagt erstmal bewiesen werden, indem GF sich als unabhängiger Auftragsfertiger (mit mehr als nur AMD als Kunde) etabliert und zumindest ein paar Jahre lang schwarze Zahlen schreibt.
Anscheinend ist dir nichteinmal bewusst, dass Globalfoundries mit FAb 2 bis Fab 7 sehr viel mehr Fabriken besitzen und damit ausschlichlich non-AMD beliefert. Deine Aussagen sind sowas von extrem falsch. Und wenn ich schreibe, dass GF keine Finanz-Zahlen schreibt, sollte man das auch verstehen, was das bedeutet. Und zwar, dass der CEO nicht irgendwelche Gewinn-Zahlen vorliest;-)
 
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Herdware schrieb:
... Die müssen erstmal noch zeigen, dass sie als eigenständiger Auftragsfertiger überhaupt profitabel arbeiten und am Markt bestehen können.
...

Wie hier ja auch schon anklingt ist das "haben" eines Technologiekonzerns und der Zugriff auf die Technologie von nationalem Interesse. Zum Geld verdienen ist Globalfoundries anscheinend nicht primär gekauft worden.
Mit Premier League Vereinen hat auch noch kein Scheich Geld verdient, bringt aber Promistatus und Einfluß, die kennen sich also mit Investitionen aus die etwas anderes als einen direkten Geldertrag einbringen sollen.
 
Mich würde nur mal interessieren wie die Kapazität von GF dann ausschaut, es sollte dann ja für Platz 2 hinter TSMC reichen, was in der kurzen Zeit die GF existiert schon beeindruckend ist.

Und @Herdware

Du wirst dich schon noch wundern, soviel sei gesagt ;)
 
@Bully|Ossi
Die Fabrik ist AFAIK mit so 10 bis 14.000 m² gar nicht so groß. Wenn das stimmt, dann wäre das nur eine +5% Kapazität-Steigerung.
AFAIK gibts dort auch ein R&D-Fabrik-Center, was für Gf viel interessanter wäre. Denn die kooperierten nicht nur mit AMD/GF sondern auch mit Charterd.
 
Naja, GF Malta arbeitet auch schon zum Teil mit IBM in Fishkill zusammen. Eben wegen den alten Verbindungen. Also der Schritt ist absolut logisch und sinnvoll wenn er den kommt. Die 5% müssten aber reichen, wenn ich mich nicht irre fehlten nur 2 oder 3% zu Platz 2 ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Foundry

Mal schauen wie sich das entwickelt, ist ja auch für alle gut wenn TSMC mal einer richtig Konkurrenz macht. Immerhin ist die schlechte Verfügbarkeit von Radeon 7xxx und GF6xx nicht zuletzt deren Schuld :D
Wenn da einer mitmischt wird vorallem der Verbraucher gewinnen. Wie immer wenn die Firmen konkurrieren.
 
Viel wichtiger ist, das Intel anständig Konkurrenz bekommt.
 
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