Leserartikel Leitfaden zum Kauf eines Office-/Internet-/Schul-/Studium-Notebooks

bemymonkey

Commander
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So Ihr Lieben, da es mich bei jedem Beratungsthread hier graust (mMn wird vollkommen an den Anforderungen vorbei empfohlen - leistungstechnisch deutlich überdimensioniert, qualitativ teils fragwürdig), würde ich gerne etwas über die Jahre angesammeltes Wissen bzgl. dem Kauf eines mobilen Alltags-Notebooks für Nicht-Gamer teilen. Hier werden natürlich nur meine Erfahrungen und Meinungen wiedergegeben, aber alle im Bekanntenkreis, denen ich nach diesen Kriterien ein Notebook empfohlen habe, sind sehr zufrieden, und haben (teilweise seit Jahren) immer noch das selbe Gerät.

Prinzipiell muss man in den folgenden wichtigen Kategorien Entscheidungen treffen:

1. Haptik: Wie fühlt sich das Gerät an? Kann ich es an jeder Ecke anpacken und hochheben? Am Display halten um jemand Anderem was zu zeigen? Eingabegeräte nach meinen Präferenzen brauchbar?
2. Mobilität: Akkulaufzeit, Packmaß, Gewicht...
3. Haltbarkeit: Ist das Gerät ausreichend robust um den mobilen Alltag mehrere Jahre lang überleben? Sind die verwendeten Akkuzellen und die Softwaretechnischen Wartungsmöglichkeiten ausgereift, so dass der Akku auch möglichst lange nutzbar ist? Sind Ersatzteile ausreichend und günstig erhältlich? Funktioniert die Lüftung so, dass das Gerät auch nicht in nem Jahr dem Hitzetod erliegt?
4. Leistung: Erfüllt das Gerät meine Anforderungen an CPU, GPU und IO Geschwindigkeit?

Welche Kategorie am Wichtigsten ist, muss jeder für sich selbst je nach Verwendungszweck entscheiden - wird z.B. das Gerät nur am Schreibtisch mit externer Tastatur verwendet, wird man auf Mobilität und Haptik weniger Wert legen. In diesem Leitfaden gehe ich jedoch von einem modernen, mobilen Notebook-Alltag aus - das Gerät kann also überall hin mitgeschleppt werden, wird ohne externe Eingabegeräte (ext. Maus und Tastatur gehen ja schwer aufm Schoß oder im Zug) soll am Tag etliche Stunden im Akkubetrieb laufen und soll das Ganze auch über Jahre hinweg aushalten. Hierbei nehmen natürlich Punkte 1 bis 3 die wichtigste Stellung ein, während nahezu alle Mittelklasse-Notebooks mit einer SSD und ordentlichem Display Punkt 4 schon erfüllen können.


1. Haptik
a) Gehäuse: Hier ist es wichtig zu wissen, dass sich eine gute Haptik teilweise sogar negativ auswirken kann. Besonders wertig wirkende Gehäuse sind oft aus recht edlen, harten Materialien gefertigt (z.B. gebürstetes Alu), welche zwar robust aussehen, es aber nicht wirklich sind. Wer mit seinem Notebook nicht unbedingt sorgfältig umgehen kann/will, sollte bedenken, dass ein schönes Brushed-Alu Gehäuse nach einem halben Jahr ohne Sleeve im Rucksack und nach den üblichen Stößen im Alltag (offenes Display gegen das Display eines anderen Laptops geknallt bei vollem Lern-Tisch, vom Mitfahrenden in der Bahn aus Versehen vom Schoß gestoßen, usw. usf.) mit Beulen und Kratzern übersäht sein kann. Wer nicht damit leben kann, einen hässlichen Plastikbrocken mit sich rumzuschleppen, muss sich dementsprechend mit Sleeves und besonderen Hüllen rumschlagen.

Ganz besonders zu meiden gilt Klavierlackoptik, da diese Oberflächen sehr schnell zerkratzen und Fingerabdrücke anziehen.

Empfehlung: Abwägen, was einem wichtiger ist. Langlebiger hässlicher Laptop oder schöner Laptop, der nach nem halben Jahr vlt. einige Beulen oder gar Schäden hat.


b) Eingabegeräte: Wer nur selten eine externe Tastatur und Maus nutzt, weil wenig Platz oder keine Abstellmöglichkeit vorhanden ist, wird die internen Eingabegeräte seines Notebooks entweder lieben lernen oder verfluchen. Da man täglich ggfls. mehrere Stunden auf dem Maus-Ersatz und der Tastatur tippt und "maust", sollte man direkt beim Kauf hier sehr viel Zeit investieren, um etwas Passendes zu finden. "Ich werde mich schon dran gewöhnen" ist denkbar schlecht bei den zwei Komponenten, die man im Laufe der Zeit vermutlich am Meisten nutzen und berühren wird.

Wichtig sind dabei (um mal auf dem Boden zu bleiben - Druckpunkte usw. sprengen den Rahmen dieses Leitfadens):
i) Allgemeine Funktionsfähigkeit: Registrieren die Tasten alle sauber, dass gedrückt wurde? Werden beim schnellen Tippen alle Tasten auch richtig erkannt? Sind alle benötigten Tasten vorhanden und auch entsprechend leicht erreichbar? Sind die Tasten gut beschriftet und ggfls. haptisch getrennt (z.B. die Noppen auf F und J, oder Trennung zwischen F1-F4 und F5-F8 usw.), damit man sie auch findet, ohne hinzuschauen? Funktioniert der Mausersatz zufriedenstellend inkl. aller Funktionen, die man nutzen möchte (Scrollen, Zoomen usw. usf.)?
ii) Wirken die Eingabegeräte solide genug, um mehrere Jahre schnelles Tippen und Mausen zu überleben?
iii) Bei Eingabegeräten sind die Abnutzungserscheinungen oft sehr stark - Touchpads "glattgescheuert", fettige/speckige Tasten, gebrochene Mechaniken unter den Tasten... deswegen ist es sinnvoll, direkt beim Kauf zu schauen, ob ggfls. Ersatz-Tastaturen, Touchpads und Handballenablagen leicht erhältlich sind.

Empfehlung: Unbedingt ausprobieren, vordem man sich festlegt. Entweder im Laden begrabbeln oder bei Unzufriedenheit nach Bestellung Widerrufsrecht nutzen... natürlich zusätzlich zur ausführlichen Internet-Recherche ;)


c) Scharniere: Die Scharniere sind sehr oft vernachlässigte, aber sehr wichtige Komponenten bei einem Notebook - schließlich sind sie das Bindeglied zwischen den zwei Hauptkomponenten des Notebooks. Sie sollten beweglich genug sein, damit man das Notebook (idealerweise ohne die Unterseite dabei festhalten zu müssen, aber das ist heutzutage wegen der leichten Unterseiten nahezu unmöglich) problemlos aufklappen kann, aber fest genug, dass das Display z.B. im Zug nicht wippt (oder gar bei größeren Öffnungswinkeln von alleine nach hinten kippt).

Empfehlung: Robust aussehende Scharniere bevorzugen, möglichst Support-Foren des Herstellers nach Problemfällen durchsuchen und natürlich selbst mal am Notebook mit offenem Display wackeln.


d) Knarzen und Co.: Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, was einem wichtig ist - ich mag es, wenn an einem Notebook alles so sitzt, dass es an keiner Stelle nachgibt, wenn man es mal in die Hand nehmen muss... dies bezahlt man aber wieder recht teuer - 1. im Preis und 2. auch ein Wenig in Sachen Haltbarkeit, da ein solches Gehäuse i.d.R. schwieriger zu reparieren ist, und auch Stöße besser/stärker an innere Komponenten weiter leitet.

e) Gehäusetemperatur: Stören mich 40° im Schoß? Warme Handballenablage? Aufsteigende Hitze durch die Tastatur?

Empfehlung: Nur Geräte kaufen, die im Idle-/Surfbetrieb nicht spürbar warm werden - denn wird das Gerät schon im Idle spürbar warm, wird es sobald man es etwas mehr belastet (z.B. beim Transkodieren von Musik oder Videos, oder bei Bildbearbeitung) noch deutlich heisser. Ein Notebook, bei dem man im Idle den Lüfter nicht hört, und welches auch nicht spürbar warm wird, kommt auch mit Volllast an nem heissen Tag zurecht, ohne abzuschmieren.


2. Mobilität

a) Akkulaufzeit: Im heutigen mobilen Alltag ist das Ziel nahezu schon erreicht... Laptop schnappen und aus dem Haus gehen, den ganzen Tag damit arbeiten, und abends wieder an die Steckdose hängen. Einige Geräte machen's möglich, Andere wiederum nicht. Hier entscheidet natürlich wieder der persönliche Tagesablauf (und, wie viele Steckdosen in Reichweite sind), ob man mit 3-6h auskommt oder doch eher 10+h an Laufzeit braucht. Um tatsächliche Akkulaufzeiten zu ermitteln kommt man nicht drum rum, Reviews und Erfahrungsberichte zu lesen, und um diese Laufzeiten tatsächlich selbst zu erreichen, sind teilweise noch Konfigurations-Arbeiten notwendig.

Da man eigentlich nie zu viel Akkulaufzeit haben kann, sollte man beim Kauf allgemein auf eine geringe Leistungsaufnahme des Systems achten. Das heisst: Keine dedizierte Grafik (und wenn doch, switchable oder Optimus Variante nehmen, welche die dedizierte Grafik ausschalten kann, wenn man ohne Netzstrom unterwegs ist), ordentlichen Chipsatz, CPU und Energiemanagement-Treiber. Diese Informationen bekommt man meist/oft auch nur beim Lesen von Erfahrungsberichten, aber die Sucherei und Leserei lohnt sich durchaus.

Wichtig ist auch noch, wie viel Kapazität der/die Akku(s) haben, und wie groß und schwer das Gerät etwa bei der Nutzung eines Zusatzakkus wird. Allgemein kann man bei einem modernen x86 Notebook auf Intel-Basis (Arrandale/Sandy Bridge/Ivy bridge) ohne dedizierter Grafik mit etwa 10W im Schnitt beim Surfen ohne Flash oder Office-Tätigkeiten rechnen (WLAN an, Display auf mittlerer Helligkeit) rechnen - es reicht also, die Akkukapazität in Watt-Stunden (Wh) durch 10 zu teilen, um auf die etwaige Laufzeit in Stunden zu kommen. Man nehme z.B. ein Notebook mit einem 50Wh Akku - dieses wird im Schnitt bei leichter Belastung 5 Stunden halten - realistisch also zwischen 3 und 7 Stunden je nach Last. Notebooks auf ULV Basis werden natürlich noch etwas länger laufen, aber prinzipiell sind auch die "größeren" Modelle recht sparsam geworden.

Empfehlung: Keine. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er tatsächlich so eine lange Akkulaufzeit braucht... ich kann aber nur sagen: Wenn man ein mal einen Laptop hatte, mit dem man problemlos ein Wochenende (oder 24h Dauernutzung :p) ohne Netzteil überbrücken kann, will man meist nicht wieder zurück zum Steckdosen-Suchen.

Falls man doch ein Gerät mit niedriger Akkulaufzeit kaufen möchte/muss, macht es durchaus Sinn, nach Netzteil-Preisen zu gucken. Ein Netzteil für's Arbeitszimmer, eins für den Nachttisch, eins für's Büro, eins für die Notebooktasche, eins fürn Rucksack... das erspart einem viel Wickelei und Frust, wenn man mal wieder vergisst, das Netzteil für den Tag außer Haus einzupacken. Auch die Reise vom Schreibtisch zum Bett oder auf die Couch abends erscheint einem weniger schwer, wenn man nicht erst das Netzteil zusammen kramen muss :p


b) Packmaß: Hier kommt zum ersten Mal das Display in's Spiel - zusammen mit den Eingabegeräten ist dieses nämlich maßgeblich für die Größe des Notebooks. Man sollte sich hierbei nicht nur überlegen, welche Displaydiagonale man haben möchte, sondern auch, mit welcher Auflösung man bei dieser Displaygröße zurecht kommt. Arbeitet man z.B. sehr viel mit zwei Dokumenten nebeneinander, wie es auf nem üblichen Widescreen Desktop-Monitor problemlos möglich ist, sollte man sich nicht auf HD (1366x768) einlassen - denn egal, wie groß die Displaydiagonale ist: Man bekommt dann pro Dokument nur knapp 700px and Breite pro Dokumentenfenster, was Schriften relativ unscharf und kantig wirken lässt. A4 PDFs lassen sich in voller Breite dann z.B. nur noch mit 75 oder 85% Zoom anzeigen, und Word Dokumente genauso.

Wenn einem ein kleines Notebook wichtig ist, die Arbeitsfläche aber auch, muss man auf kleine Displaydiagonalen mit hoher Auflösung ausweichen - sofern die Augen das mitmachen, und der Hersteller überhaupt ein solches Display anbietet. Einziger Hersteller, der momentan ein wirklich hochauflösendes Display im kleinen Gehäuse anbietet, ist ASUS mit seinen Zenbooks. Alle Anderen müssen sich, mit wenigen Ausnahmen, mit den üblichen Auflösungen (11,6-13,3": 1366x768 oder 1440x900, 14,x": 1366x768 oder 1600x900, 15,x" und aufwärts: 1366x768 oder 1600x900 oder 1920x1080) zufrieden geben. Dies wird sich hoffentlich im Laufe des nächsten Jahres ändern, wenn die Hersteller von Windows Notebooks sich am Retina MacBookPro ein Beispiel nehmen.

Grobe Empfehlung hier: Arbeiten oder Surfen mit mehreren Dokumenten gleichzeitig => Nicht unter 1600x900 zugreifen (hier wird's langsam erträglich). Nur, wer aufgrund der Größe des Gerätes keine andere Möglichkeit hat, oder grundsätzlich eh immer nur mit maximierten Fenstern arbeitet, sollte zu 1366x768 greifen - aber man sollte auch bedenken, dass man hier in der Höhe auch etwas weniger Platz hat, also mehr hoch und runter scrollen muss.


c) Gewicht: Nun, dieses korreliert (leider) direkt mit Packmaß und Akkulaufzeit - ein größeres Gerät wiegt in der Regel mehr und eines mit mehr Akkuzellen auch... daher muss man sich heutzutage gut überlegen: Weniger schleppen oder länger/besser unterwegs arbeiten können? Auch Ultrabooks und andere ULV Geräte vollbringen leider oft keine Wunder (auch wenn es Ausnahmen gibt, welche diese Regel bestätigen, z.B. einige Samsung Ultrabooks, welche wirklich 8h und mehr schaffen und sehr wenig auf die Waage bringen).

Hier muss man also vorsichtig sein - ein Ivy Bridge Ultrabook, welches zwar eine etwas geringere Leistungsaufnahme hat, als etwa ein Thinkpad T530 15,6" 3kg Trumm, aber dafür nur einen halb so großen Akku hat (mal ausgehend von dem 9-Zeller im T530), kann einfach nicht richtig konkurrieren. Aber will man dafür tatsächlich 1,5kg mehr schleppen?

Empfehlung: Abwägen... Wie viel ist man bereit zu schleppen? Ist man dazu bereit, überall hin einen Rucksack mit zu nehmen (weil das Notebook für eine Schultertasche zu schwer ist :p)? Braucht man tatsächlich eine hohe Akkulaufzeit? Oder doch lieber ein 1,5kg Leichtbook und das 200g Netzteil nehmen?


3. Haltbarkeit

a) Robustheit: Dieser Punkt ist bei einem mobilen Gerät natürlich sehr wichtig. Man sollte darauf achten, dass das Gerät mal hier und da einen Stoß abkriegen kann. Wenn man das Gerät in der Öffentlichkeit nutzt, kann es immer mal vorkommen, dass einer beim Vorbei laufen mit dem Rucksack dran hängen bleibt oder auf nem engen Tisch der Laptop des Nachbars mal hallo sagt (und dabei ne Beule hinterlässt :p)... wichtig ist dabei natürlich, dass das Gehäuse unversehrt bleibt (siehe Anmerkungen in 1.a), aber auch, dass die inneren Komponenten nicht der Krafteinwirkung des Stoßes ausgesetzt sind.

Empfehlung: Geräte kaufen, welche nicht ganz so "fest" gebaut sind, dessen Gehäuseteile Stöße und Krafteinwirkungen eher absorbieren, statt sie an die verbauten Komponenten weiter zu leiten. Hier muss man aber natürlich selbst bestimmen, zu wie vielen Abstrichen in der Haptik bereit ist, um das Gerät besser mit Stößen zurecht kommen zu lassen - manche Leute sind eben nicht so tollpatschig wie ich, und gehen auch vorsichtiger mit ihren Laptops um :)

b) Akku-Haltbarkeit und Wartung: Gerade, wo immer mehr Akkus fest verbaut werden, ist es wichtig zu wissen, ob der Akku tatsächlich auch gengend Zyklen stand hält, und ob er einfach (und günstig) tauschbar ist. Wichtig ist auch die Softwarekomponente: Einige Hersteller statten ihre Notebooks mit Software aus, mit der man genaue Daten zum Akku auslesen kann, und ggfls. auch Wartungsroutinen (z.B. Neukalibrierung) anstoßen oder Ladeparameter (z.B. Ladeschwellen) festlegen kann. Mit solcher Software kann man teilweise aus alten Akkus noch Einiges an Leben rausquetschen, und neue Akkus direkt schonend betreiben, damit sie länger leben.

Empfehlung: Business-Notebooks mit austauschbarem Akku und guter Akku-Wartungs-Software (z.B. Lenovos Energiemanager) kaufen. Falls es doch ein Notebook mit fest verbautem Akku sein muss, die Kosten für einen Akkutausch nach 1 oder 2 Jahren mit einberechnen.

c) Ersatzteile & Wartbarkeit: Auch, wenn man vorsichtig ist, können einem Missgeschicke passieren. Wenn der Displayrahmen oder die Handballenablage gebrochen ist, kann man bei vielen Businessgeräten entweder einen Techniker mit dem Teil vorbei schauen lassen oder das Teil selbst für kleines Geld kaufen und einbauen - ohne das Geräte einschicken zu müssen. Wem wichtig ist, dass er keinen Downtime hat, wenn doch mal etwas kaputt geht (und nicht unbedingt ein zweites, identisches Gerät im Schrank lagern möchte), sollte darauf achten, dass Ersatzteile zu humanen Preisen erhältlich sind, und dass sie überhaupt von Normalsterblichen austauschbar sind. Hierbei sollte man natürlich auch auf die Dokumentation zur Wartung seitens des Herstellers achten, und bedenken, dass der Tausch mancher Komponenten bei einigen Herstellern zum Garantieverfall führt:

Empfehlung: Business-Notebooks kaufen, bei denen 1. eine Wartungsanleitung für Techniker vorhanden ist, 2. Garantie Vor-Ort-Service vorhanden ist, falls man's tatsächlich nicht selbst hinbekommt und 3. günstige Ersatzteile erhältlich sind.

d) Thermisches Verhalten: Ein warmes Gerät ist nicht nur unangenehm beim Arbeiten, sondern kann die Lebenszeit der verbauten Komponenten deutlich verringern. Dass aktuelle CPUs locker 95° heiss werden (das haben wir wohl dem TurboBoost zu verdanken...), ist leider inzwischen unvermeidlich, aber man kann darauf achten, dass die Geräte mit niedriger oder Idle-Last kaum oder überhaupt nicht warm werden.

Empfehlung: Kauf leistungstechnisch so niedrig zu dimensionieren, wie nur möglich, und dedizierte Grafik und Quadcores wenn irgendwie möglich meiden.


4. Leistung
a) Rechenleistung: Wie viel Leistung benötige ich tatsächlich unterwegs?

Diese Frage sollte man sich tausendfach durch den Kopf gehen lassen. Zu leistungsstarke Komponenten im Notebook führen oft zu unerwünschten Nebeneffekten: 1. Hitze, 2. kurze Akkulaufzeiten. Wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, die wirklich "schweren" Aufgaben (Rendering, Videos enkodieren, Spielen usw.) auf einen Desktoprechner auszulagern, ist man bei der Wahl des Notebooks deutlich flexibler und kann sich auf die im Alltag wichtigen Kategorien Haptik, Mobilität und Haltbarkeit konzentrieren.

Empfehlung: Wer nicht unterwegs rendert, CAD in großem Ausmaß betreibt oder zockt, sollte sich auf eine nicht all zu leistungsstarke CPU aus dem Hause Intel und die in der CPU integrierte Grafik beschränken. Für Office und Internet sind die Core i3 der aktuellen (Ivy Bridge) und letzten (Sandy Bridge) sehr zu empfehlen, da sie durchgehend kühl und sparsam sind, und trotzdem für alle Office-Arbeiten und Internet-Späße vollkommen ausreichen (sogar eher etwas überdimensioniert :p).

Zum i5 oder i7 sollte man nur greifen, wenn man kein Problem damit hat, dass das Notebook nach kurzer Zeit etwas warm werden kann, und der Lüfter hörbar wird (beim T520 mit i3, also mit relativ großem Kühlkörper, spürt man auch nach Stunden Volllast kaum Erwärmung - lediglich, dass der Lüfter etwas schneller dreht, kann man in ruhiger Umgebung hören), wenn man mal etwas mehr Last hat. Im Idle nimmt sich das aber wenig...

b) IO Leistung: Hier kommt das eigentlich Wichtige für die Arbeitsgeschwindigkeit in Web und Office in's Spiel... die Platte. Der Flaschenhals ist in den letzten Jahren im Office- und Surfbetrieb schon lange nicht mehr die Rechengeschwindigkeit der CPU (oder gar der Grafik), sondern die olle alte Festplatte, die viele noch als Systemplatte verwenden. Hier gibt es eine einfache Regel: 100-200€ für eine SSD einplanen, und alles wird gut. Bei Geräten, welche schon mit SSD ausgeliefert werden, sollte man natürlich drauf achten, dass diese auch ordentlich schnell ist, und nicht zu viel Strom verbraucht.

c) Arbeitsspeicher: Neben der IO Leistung hat der Arbeitsspeicher, gerade in Windows, einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Arbeitsgeschwindigkeit. Stumpf gesagt: Unter 4GB RAM würde ich mit einem modernen Browser und Office 2010 unter Windows 7 nicht mehr anfangen - wer jetzt ein neues Notebook kauft, welches ein paar Jahre genutzt werden soll, sollte dringend darauf achten, dass ein Ausbau auf 8 (besser 16) GB RAM möglich ist. Jetzt ein Gerät mit fest verlöteten 4GB RAM zu kaufen kann ich absolut nicht empfehlen - das erzeugt nur (wenn auch relativ selten) unangenehmes Swapping, bei dem der Rechner dann teilweise Minuten lang still steht, wenn Programme mit großem Speicherbedarf geöffnet oder geschlossen werden. In Zeiten, in denen Firefox oder Chrome gerne mal 2,5GB RAM belegen (und dann abstürzen :p), sollte man bei den günstigen RAM-Preisen nicht unter 8GB einsteigen, oder zumindest keine Systeme kaufen, die nicht auf mind. 8GB aufgerüstet werden können.

Dieses Problem lässt sich mit einer schnellen SSD etwas lindern, da Swapping mit einer SSD deutlich flüssiger und schneller geht, aber so bekämpft man nur die Symptome, und schadet ggfls. auch noch der SSD durch die vielen Schreibzugriffe.

d) Display-"Leistung": Hier gibt es natürlich noch einige Faktoren, die zu beachten sind. Da die Auflösung schon im Abschnitt "Packmaß" behandelt wurde, möchte ich hier auf andere Sachen eingehen...
i) Glänzend vs. matt: Hier entscheidet mitunter die persönliche Präferenz - lieber ein bunteres, kontrastreicheres glänzendes Display, bei dem man sich mit Spiegelungen quält, oder ein mattes Display mit matteren Farben, etwas niedrigerem Kontrast und deutlich weniger Spiegelungen?

Und als wäre das nicht schlimm genug, muss man auch noch unterschiedliche Stufen von glänzend und matt unterscheiden - AU Optronics verwendet in seinen Displays z.B. ganz andere Mattierungen als Samsung oder LG, wodurch die AUO Displays (z.B. das farblich und kontrasttechnisch hervorragende FullHD Display in den Thinkpad T/W 15,6" Serien) weniger matt sind (und tatsächlich auch schwieriger draußen zu nutzen sind) als Displays von Chimei oder LG oder Samsung.

Auch im glänzenden Lager gibt es manche Displays, die stärker oder schwächer reflektieren als Andere.

Hier muss man sich das Gerät live ansehen - Bilder und Beschreibungen bringen das Ganze leider nur schlecht rüber.

ii) Helligkeit: Helligkeit alleine ist schon ein relativ wichtiges Kriterium, da es entscheidet, wie gut man das Display in heller Umgebung nutzen kann. Hierbei sollte man aber nicht vergessen, dass das Display auf niedrigster Stufe in einem dunklen Raum nicht blenden darf. Um anständig draußen arbeiten zu können bedarf es einer Helligkeit von mind. 300nit, und auch in diesem Fall ist es ratsam, sich ein schattiges Plätzchen zu suchen.

iii) Kontrast: Der Kontrast ist neben der Helligkeit auch sehr wichtig, da er 1. beim Text (da oft schwarz auf weiss) und 2. bei Bildern/Videos stark in's Gewicht fällt. Beim Lesen von Text verstärkt ein guter Kontrast den Schärfeeindruck und ermöglicht das Lesen von kleinem Text über längere Zeit ohne Ermüdung. Bei Videos dagegen ist ein guter Kontrast noch wichtiger (erst recht in heller Umgebung), da man ohne diesen in dunklen Szenen meist gar nichts mehr erkennt :p

iv) Farben: Hier muss man selbst wissen, ob man ein besonders farbtreues (u.A. kalibrierbares) Display benötigt (eh nur in Workstations erhältlich), oder ob einem ein relativ farbenfrohes aber nicht farbtreues Panel reicht. Manchen (mir z.B.) ist die Übertriebene Sättigung bei "farbenfrohen" Panels sogar zu stark...

Empfehlung: Mattes Display mit höchstmöglicher Helligkeit und höchstem Kontrast.



Zusammenfassung:

1. Haptik: Ausreichend solide, dass man das Gerät ohne Hemmungen in die Hand nehmen kann und ggfls. auch mal an ner Ecke tragen kann, wenn's notwendig ist. Wenn möglich auf Hochglanz und hochwertige Metallflächen verzichten, es sei denn man ist sehr vorsichtig und hat vor, permanent ein Sleeve o.Ä. zu nutzen. Die Eingabegeräte sollten bestens passen - schließlich arbeitet man damit mehr oder weniger am Meisten.

2. Mobilität: Leider Abwägungssache - wie viel Akkulaufzeit brauche ich, wie viel Auflösung brauche ich, und wie viel kann ich tragen? Wer mit 5h brauchbarer Akkulaufzeit leben kann, kann zu Ultrabooks und Co. greifen, Andere brauchen eher Subnotebooks oder größere Business-Geräte mit 94Wh Akkus. Beim Display muss man sich gut überlegen, was man benötigt - reicht eine kleine Auflösung, oder muss es doch eine Hohe sein? Wie gut sind die Augen? 1080p auf 11,6" dürfte vielen zu fein sein, und Skalierung wirkt ja dem vielen Platz wieder entgegen.

3. Haltbarkeit: Wenn möglich wechselbare Akkus mit guter Wartungssoftware, Vor-Ort-Service (es sei denn, man macht das eh selbst - was eher zu empfehlen ist) und einfach zu beschaffenden Ersatzteilen. Drauf achten, dass das Gerät im Idle nicht (oder kaum - zur Not) spürbar warm wird.

4. Leistung: Kleinste CPU nehmen, die von der rohen Leistung her reicht (bei Office ein aktueller i3 und gut ist), auf dedizierte Grafik verzichten sofern möglich, 8GB RAM rein, SSD rein (falls mehr Speicherplatz benötigt wird mSATA SSD + Festplatte nehmen, oder ein Notebook mit zwei Festplattenschächten kaufen), und ein Display nehmen, welches möglichst hell und kontrastreich ist, damit man auch draußen oder in heller Umgebung problemlos damit arbeiten kann.



Wenn man all diese Sachen beachtet, kommt man zu einem Notebook, welches einen Jahre lang begleiten kann, ohne Probleme zu machen - wenn man nicht gerade tollpatschig ist, sogar vollkommen ohne Reparaturen ;)



Aktuelle Empfehlungen meinerseits:

Hierbei sollte man bedenken, dass ich natürlich nur Geräte aus meinem persönlichen "Erfahrungsfundus" empfehlen kann - es gibt ja auch andere tolle Geräte, aber wie soll man sie empfehlen, wenn man nur mal auf Geizhals die Specs gelesen hat?


15,4" und 15,6":

Thinkpad T & W Serie (z.b. T530 oder W530) mit HD+ (1600x900) oder FullHD (1920x1080) Display. Mittlerweile sind sie allesamt mit Optimus ausgerüstet, was einem Laufzeiten um 9-10 Stunden (in der Praxis komme ich beim T520 mit dem 94Wh 9-Zeller auf so 12 Stunden... bin aber auch relativ sparsam :p) beschert. Mit dem kleinen 6-Zellen Akku sind so 5-6 drin :). Eingabegeräte sind erstklassig, und zur Robustheit muss man hier wohl nichts sagen.

MacBookPro, wahlweise mit Retina Display - bei Letzterem sollte man allerdings bedenken: Trotz 90+Wh Akku (also quasi gleich groß wie bei den anderen Geräten) läuft das Gerät nicht so lange... die hohe Auflösung benötigt eine deutlich hellere Hintergrundbeleuchtung, um ähnliche Helligkeiten vor dem Panel zu erreichen, was ziemlich stark am Akku zieht). Da würde ich (sofern ich mit OSX zurecht käme) das 15" MBP mit 1680x1050 in matt bevorzugen. Hier hat man natürlich kaum eine Möglichkeit, selbst Teile zu ersetzen o.Ä., und die Gehäuse sind was Kratzer und Beulen angeht sogar etwas anfällig, aber dafür setzt sich der Apple Service recht weit vom Rest ab. Von den Eingabegeräten her sind die Teile für Trackpad-Nutzer natürlich Top.

13-14":

Thinkpad T & T-s Serie (z.B. T430 od. T430s): Mit 1600x900 Displays erhältlich (allerdings nicht so schön wie die bei den 15" Geräten - etwas kontrastärmer und farblich nicht so angenehm), mit wahlweise viel Akkulaufzeit (T430) oder wenig Gewicht (T430s).

MacBookAir 13": Schönes kleines Gerät mit einer ausgezeichneten Haptik (allerdings dafür auch mit allen oben erwähnten Nachteilen) und nicht schlechter Akkulaufzeit (in letzter Zeit vermehrt in Apple Foren gestöbert und alles von 3 bis 8 Stunden gelesen, mit sehr Wenigen, die wirklich mehr als die 7 Stunden Herstellerangabe rauskitzeln können). Schön ist das Display mit 1440x900 im kleinen Paket und natürlich das schöne große Trackpad.

<12,5"

Thinkpad X230: Wenn man mit 1366x768 leben kann, ist diese Kiste das Nonplusultra. mSATA SSD + Festplatte (oder mSATA SSD + SSD :p) direkt möglich, ewig lange Akkulaufzeiten, und das Gerät ist natürlich durch und durch ein Thinkpad - robust wie Sau und dabei auch noch kompakt und leicht. Durch die IPS Option bekommt man auch was Displayhelligkeit und Kontrast angeht richtig etwas geboten...

MacBookAir 11,6": Noch etwas kompakter und leichter als das 13", aber auch etwas kürzere Akkulaufzeit... ein ziemlich rundes Gerät.


Ansonsten muss ich gestehen, dass ich für den Einsatzzweck "mobiles Office/Surfen" momentan kaum ein anderes Neugerät freiwillig kaufen würde. Vereinzelte Samsung Geräte aus dem Ultrabook-Bereich und die ASUS Zenbooks (1080p!) sind durchaus interessant, aber in Sachen Langlebigkeit nicht besonders toll - da Samsung und ASUS im Notebooksektor auch nur durchschnittlichen Service anbieten, ist das für mich keine Option. Wer etwas mehr Risiko beim Notebookkauf mag: Nur zu :D


Wem die genannten Geräte zu teuer sind: Man muss nicht immer neu kaufen. Gerade die MacBooks und Thinkpads der letzten Generationen sind ähnlich gut (ein T510 mit i5 und Intelgrafik unterscheidet sich vom T520 mit i5 und Intelgrafik nur in 10% der Leistung und 10% der Akkulaufzeit). Bei den Apple Geräten verhält es sich meist ähnlich :)

Bei den Thinkpads sollte man noch anmerken: Die Thinkpads der 10er und 20er Generation haben noch "echte" (d.h. nicht Chiclet) Tastaturen mit unbeschnittenem Layout - wer so etwas möchte, sollte schnell noch zugreifen.
 
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Geile Sache, aber ich wette, dass sich niemand diese 20 Seiten durchliest, wenn einer ein Notebook sucht. Es muss ja immer schnell gehen und keiner hat Bock auf lesen. Ich finds gut und hilfreich. Wenn sich jemand drauf einlässt.
 
Sehr schön. Echt gut. Aber wie Yoshi1982 schon schrieb, werden wohl nur Wenige dieses lesen. Fragen und schnelle Antwort bekommen ist halt einfacher. Ansonsten könnten viele Probleme die hier angefragt werden auch z.B. mit googeln gelöst werden. Wird aber einfach nicht genutzt.
Trotzdem, mir hat der Bericht super gefallen. Von meiner Seite ein Danke.
 
Sehr schöner Beitrag.
Vor Allem der Punkt zur Rechenleistung. Ich teile auch die Meinung, dass ein i3 der perfekte Kompromiss ist. Ein i5 ist für Office überflüssig und kleinere Prozessoren bieten nur bedingt Reserve.
Ebenso die Displays. Ohne Witz, ich nutze jetzt schon seit gut einem Monat das sehr gute Notebookdisplay meines GE60. Vor einiger Zeit stand mal ein 15,6" Notebook mit glare Display und einer 1366x... Auflösung daneben. Ein Unterschied wie Tag und Nacht..., möchte ein gutes Display nicht mehr missen.

Vielen Dank dafür, wirklich eine Bereicherung für das Unterforum!

Edit:

@ Moderatoren:
-> Thread bitte anpinnen!
 
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Hi Leute, freut mich, dass der Bericht gut ankommt - dass er leider etwas zu lang geworden ist, ist mir klar, ich wusste nur nicht, wie ich die Infos kompakter verpacken sollte :D

Immerhin kann man jetzt nicht mehr als Notebooksuchender sagen, es gäbe ja keine Infos ;)
 
Hallo, guter Leitfaden!

Cool fände ich noch, wenn du ans Ende deine favorisierten / empfohlenen Notebooks packst :)
 
semiogeny schrieb:
Hallo, guter Leitfaden!

Cool fände ich noch, wenn du ans Ende deine favorisierten / empfohlenen Notebooks packst :)

Keine schlechte Idee, vlt. schreibe ich später noch ein Bisschen was zusammen :)

Der Leitfaden ist halt extra etwas allgemeiner gehalten, damit er nicht in ein paar Wochen schon out-of-date ist, aber eigentlich könnte man da ja regelmäßig mal was eintragen.

new-user schrieb:
Das ist doch schon klar wenn man seine Signatur sieht :D

Verdammt, hab ich mich jetzt geoutet? :D


semiogeny schrieb:
In seiner Signatur sehe ich nur Tablets ..

Das T520 ist auf gar keinen Fall ein Tablet :p
 
...habe mich nur registriert, um mich für diesen meisterlichen Artikel zu bedanken. Den hab ich nicht nur zweimal gelesen, sondern werde dementsprechend gerüstet nun diverse Modelle genauer prüfen können. Mein 6 Jahre altes HP-notebook, in dunklen Zeiten völliger Ahnungslosigkeit gekauft^^, tat sehr brav seinen Dienst, für office/Internet wie für audio-software und "homestudio" (da muß man eben improvisieren - die ständige 1-2-Jahre-Neukauferei finde ich aus mehrerlei Gründen falsch und mach sie nicht mit). Nun (Scharniere, ein Sturz im Hochsommer, ich kann das schlecht auf die Firma schieben^^) beginnt das display zu streiken, usw.

Bei der Suche nach einem notebook, das ausschließlich für Schreiberei/Internet zuständig sein wird, ist dieser Artikel über alle Maßen hilfreich. Die meisten Bekannten, die ich hab, kaufen sich unsäglich überdimensionierte Geräte, mit denen sie oft aber nicht zufrieden sind. Tausend Dank also! Der Artikel war keine Zeile zu ausführlich - schlicht hervorragend und hilfreich.
 
Leserartikel auf Startseite erwähnt!

Glückwunsch, dieser Leserartikel hat es auf die Startseite von ComputerBase geschafft! :)
 
Freut mich, dass es weiter hilft... leider geht's in der Kaufberatung mit den "Schminkspiegel-Plastikbombern" weiter, aber vlt. verirren sich ja mal ein paar mehr Leute hier rein :D
 
bemymonkey schrieb:
Freut mich, dass es weiter hilft... leider geht's in der Kaufberatung mit den "Schminkspiegel-Plastikbombern" weiter, aber vlt. verirren sich ja mal ein paar mehr Leute hier rein :D

Für mich sieht das optimale Notebook ähnlich aus, wie von dir beschrieben, für mich gibt es nichts mehr außer Thinkpads oder den HP Business-Geräten.
Das Problem mit den vielen "Schminkspiegeln" ist eigentlich nicht der Schminkspiegel, auch nicht der Plastikbomber. Das Problem ist der Anwender, der ein robustes, schnelles, lang laufendes Notebook mit gutem Display zu kleinem Geld will und dabei natürlich noch tolles Design braucht. Ein günstiger, leistungsstarker Plastikbomber mit spiegelndem Display hat durchaus eine Daseinsberechtigung, als Desktopersatz. Für tägliches Mitnehmen ist sowas natürlich nicht zu gebrauchen. Von dem Punkt her Danke für deine Aufklärungsarbeit, dem ein oder anderen hilft das bestimmt.
 
Da hast Du natürlich vollkommen recht - solange die Eingabegeräte i.O. sind, ist ein 17" Notebook mit Glossy Display gewissermaßen schon für den stationären Einsatz geeignet. Ich habe auch schon einem Familienmitglied ein solches Gerät für den ausschließlichen Gebrauch auf dem Couch-Beistelltisch besorgt (allerdings halt unter der Voraussetzung kühl und leise).
 
Ich bin auf der Suche nach einem Uni-Notebook und habe mir hier mal alles durchgelesen.
Es fehlen finde ich ein paar Empfehlungen in günstigeren Klassen, die T430 z.B. sehen zwar ganz nett aus, kosten aber min. 1000€.
Bei der Leistung würde ich noch ein paar scenarien beschreiben, wieviel man dann wirklich braucht, z.B. für einfache Grafikprogramme oder CAS. Ich weiß zwar, was ich in einem Desktop für eine CPU haben würde, aber ich bin mir unsicher ob mir ein i3 für CAS reicht, wieviel % Vorteil hat denn ein i5/i7 ca?

Trotzdem sehr guter Guide, danke
 
Hi, dass Empfehlungen für niedrigere Preisklassen fehlen, liegt einfach daran, dass ich an Neugeräten dieser Preisklassen nichts empfehlen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Da würde ich eher z.B. zu den Vorgängern des T430 raten - das T420 ist z.B. bis auf Sandy Bridge vs. Ivy Bridge technisch fast gleich, erreicht fast die gleichen Akkulaufzeiten, hat vlt. 10% weniger Leistung (mit jeweilig "äquivalentem" Prozessor) und ist für 600-700€ mit brauchbarer Ausstattung zu haben (gebraucht oder Restposten/Demoware). T410 gibt es dann schon wieder noch günstiger und bietet trotzdem i3/i5/i7 Prozessoren der ersten Generation mit ordentlich Leistung, LED Displays und lange Akkulaufzeiten.

Was Deine i3 vs. i5/i7 Frage angeht: Je nach Programm und Nutzungsverhalten (ein sehr einfaches 3D Modell auf Hochschulniveau bringt nicht mal nen Celeron in's Schwitzen... ein Komplexeres dagegen wird auch nem Quadcore i7 Probleme machen) geschätzt 0% bis 100%.
 
An der Komplexität des Artikels kann man ganz gut sehen, wie umfangreich doch das Thema rund um ein gutes Notebook ist. Viele Interessenten machen sich es da teilweise zu einfach. Dann gibt es natürlich auch die Gruppe, welche überfordert ist. Dort stellt sich die Frage, ob dieser Guide hier nicht ebenfalls einfach zu komplex ist und überhaupt Sinn ergibt.

Die Empfehlungen sind mMn ganz gut getroffen, da es einfach kaum Alternativen gibt. Dennoch sollte man vor allem bei den 14" Modellen kritisch hinzufügen, dass die Displays allesamt wirklich sehr niedriges Level sind, was den Kontrast anbelangt. Ebenso negativ sind bei den Thinkpads die eher eingeschränkten Wartungsmöglichkeiten, da zum Beispiel die Kühlkonstruktion nur über größere Zerlegungsarbeiten zugänglich ist.
Wie man sieht, auch haben die Notebooks teilweise recht schwerwiegende Nachteile (je nach Anwendungsgebiet/Ansprüche)
 
Guter Beitrag mit ein paar Macken (meiner Meinung nach).

ThinkPads waren schon vor 10 Jahren eine Empfehlung (obwohls da noch echte "Schlepptops" waren). Einzig der Preis ist ein Dämpfer, den ich nur hinnehmen könnte, wenn das Gerät auch in 5 Jahren noch den Anforderungen genügt. Bei der momentanen Entwicklungsgeschwindigkeit (Soft- und in der Folge auch Hardware) empfinde ich das leider als utopisch, und ist nebenbei auch der mangelnden Nachrüstbarkeit mobiler Arbeitscomputer geschuldet.

Mir fehllen 17" Notebooks. Ich habe es persönlich als durchaus positiv empfunden, mehrere Anwendungen gleichzeitig geöffnet zu haben, und sie auch gleichzeitig auf dem Display darstellen zu können. Und DAS ist bei 15" mMn etwas zu fuddelig.
Allerdings finde ich das auch einigermaßen verständlich, wenn man KEINE Gamer-Notebooks empfehlen will, und aufs gewicht schaut. Qualitativ hochwertige 17"-Laptops sind oft ziemlich schwer.

Ich muss noch dazu sagen, dass ich mir kein reines Office- oder Arbeitsnotebook kaufen würde, da ein solches Gerät meinen stationär-PC für ALLES ersetzen müsste - mal vom Gaming abgesehen.
Ein reines Arbeitstier müsste bei mir auch von der Leistung her anderen Ansprüchen genügen. Recording braucht keine HD-Grafik. Aber ein Großes Display, auf dem man mehrere Fenster gleichzeitig komfortabel überwachen kann, wäre einfach Pflicht.
Ich weiß, da gibt es (fast) nur die Apple Empfehlung, aber DAS ist mir bisher immer viel zu teuer gewesen - egal was das Ding dann kann, die Kohle ist auch ein MacBook mMn einfach nicht wert.

€1000,- wäre für mich die absolute Obergrenze, wenn es um nicht nachrüstbare Computer geht. Über alles teurere habe ich mich bisher immer nur geärgert, weil es meist die Variante für €500 genauso getan hätte. Was soll ich denn mit einem Gerät, das theoretisch 25 Jahre hält, wenn das innenleben schon in 3 Jahren "out of date" ist und vllt. nicht mehr mitkommt? Nebenbei muss Langlebigkeit nicht teuer sein: Mein altes Tschibo-Notebook kommt gerade ins 15 Jahr - gut der Akku ist durch (bzw. einfach weg) aber das war es auch. Es kommt auf die Pflege und den Umgang an, dann schafft auch ein billig Notebook locker 10 Jahre.
Notebooks sind ein Stück weit "wegwerf"-Artikel, und da sind 1000 Euronen schon ziemlich happig.

Muss aber wohl jeder selbst wissen. Man kann ja auch gut mehrere Tausender ausgeben, wenn man denn gerne möchte.
 
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DerOlf schrieb:
ThinkPads waren schon vor 10 Jahren eine Empfehlung (obwohls da noch echte "Schlepptops" waren). Einzig der Preis ist ein Dämpfer, den ich nur hinnehmen könnte, wenn das Gerät auch in 5 Jahren noch den Anforderungen genügt. Bei der momentanen Entwicklungsgeschwindigkeit (Soft- und in der Folge auch Hardware) empfinde ich das leider als utopisch, und ist nebenbei auch der mangelnden Nachrüstbarkeit mobiler Arbeitscomputer geschuldet.

Für Office und Surfen?!?!

Ich habe etwa 3 Meter entfernt von mir ein R61 liegen - SATA SSD, bis zu 8GB RAM, 64Bit Dualcore CPU... das Teil meistert problemlos alles an Office und Internet, was mir gerade so einfällt, und hat dabei auch noch ne Akkulaufzeit von über 5 Stunden. Baujahr: 2007. Das sind bald 6 Jahre...

Das Gerät, worauf ich aktuell drauf tippe, kann mit 16+ GB RAM (leider nur 2 DIMM Slots, warte also auf 16GB DDR3 SO-DIMMs :p), 3 SSDs (mSATA + Ultrabay + HDD Schacht) und bis zu 188Wh an Akkuleistung ausgestattet werden. Auch die CPU ist gesockelt und kann auch ausgetauscht werden... wem also in 5 Jahren der i3 nicht reicht, kann für 50€ nen i7-26xx nachrüsten.

Wo ist denn da bitte die mangelnde Aufrüstbarkeit? Klar, dass man nicht mal eben eine Grafikkarte einlötet, ist verständlich... aber sonst? Gerade deswegen empfehle ich ja solche Geräte.
 
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