[Erfahrungbericht] Mission: Leiser PC

*Cosmo*

Captain
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Hi,
nachdem ich mir für meine CPU den Zalman Reserator gekauft hatte, und absolut begeistert war (absolut leise und gute Temperaturen, siehe auch Erfahrungsbericht), bin ich nun auf den Geschmack gekommen und hatte eine neue Mission :) : den PC so leiser wie möglich zu machen.

Dazu habe ich mir für einges an Geld folgende Komponenten zugelegt:
- Netzteil BeQuiet! 420Watt P5 + Virbrationsaufnehmer (80€)
- HD-Wakü-Dämmschutz Silentstart DUAL (85€)
- GraKa-Wakü Innovatek NV40 Cool-Matic (80€)
- Dämmset für LianLi PC60 (35€)
- ein paar extras wie Schlauch, Schlauchverbinder und Kabelbinder (10€)

Der Einbau:
Also ging ich nix wie an die Arbeit. Als erstes habe ich mich an die HD-Kühlung gemacht, die hatte ich mir extra gekauft, da die Festplatten mit den hohen Tönen mittlerweile fast das Lauteste waren. Die Installation ging relativ einfach. Die beiden Festplatten einfach zwischen die Kupferkühler verschrauben, danach muss man noch die beiden Kupferkühler per mitgelieferten Schraubverbinder und Schlauch verbinden. Beim Festziehen der Schrauben hat sich allderdings der Schlauch mitbewegt, so dass er sich um die eigene Achse verzwirbelt hat, so dass ich die Festplatten wieder ausgebaut habe, und so die Verdrehung wieder auflösen konnte. Danach Fesplatten wieder eingebaut. Hätten die in der Anleitung gleich in der Reihenfolge beschreiben sollen. Die zusammengebaute Kombination wird dann einfach in den gedämmten, massiven Stahlkasten eingeschoben und per Deckel geschlossen. Zusätzlich muss man nun noch 2 1/4" Schlauchverbinder an die Ausgänge verschrauben, die nicht im Lieferumfang enthalten sind! Das ganze passt dann in zwei 5 1/4Zoll-Schächte.

Als nächstes war meine GraKa dran. Hierzu musste ich zu erst mein Arctic Silencer 5 sowie die Kühlrippen der Stromwandler abmontieren, auf GPU und Speicher erneut Wärmeleitpaste auftragen und danach den sehr gut verarbeitet Innovatek Cool-Matic anbringen. Zwischen Rückplatte und Karte sollte ein Schaumpad als Schutz angebracht werden, etwas merkwürdig war, dass in der Anleitung stand, dass die rote Seite in Richtung Grafikkarte zeigen soll, bei mir waren beide Seiten Weiß?! Danach die vier Schrauben der Rückplatte abwechselnd anziehen, als nächstes 5 weitere Schrauben anziehen, um einen Anpressdruck auf den Speicher zu erhalten und zum Schluss zwei Schrauben an den Stromwandlern. Die Installation empfand ich als etwas fricklig, aber machbar.

Nun hiess es die weiteren Komponenten an den Wasserkreislauf anzuschliessen. Dazu musste dieser ersteinmal unterbrochen werden. Einfach die beim Zalman mitgelieferten Schlauchklemmen im Abstand von ca. 10cm anbringen und danch den Schlauch in der Mitte durchschneiden. Dabei muss man etwas aufpassen, da natürlich das Wasser aus den 10cm austritt. Da es hiess, dass an den GraKa- und HD-Wasseranschlüssen nur 10/8mm-Schläuche passen, habe ich zusätzlich mittels Schlauchverbinder von dem Zalman 12/8mm-Schlauch auf einen 10/8m-Schlauch "konvertiert". Das ganze war extrem nervig, und da mein genutzter 10/8-Schlauch sehr fest und unbiegsam war, habe ich einfach mal ausprobiert, ob ich nicht direkt den Zalman-Schlauch verschraubt bekomme, und siehe da es funktioniert. Es ist zwar etwas anstrengend den 12mm-Schlauch zu befestigen, aber dafür brauche ich jetzt keine weiteren "Konvertierungen".

Als nächstes habe ich nun das BeQuite-Netzteil eingebaut. Das Teil ist sehr gut verarbeitet, in einem netten schwarz gehalten, und bietet als was man braucht. Anschlüsse für die neuen P4-Boards + Adapter für alte Boards, ATX-Anschluss, einen extra Kabelstrang für je eine PCI-GraKa(mit 6 Stöpseln) und AGP-GraKa (mit vier Stöpseln), SATA-Stromanschlüsse, sowie HDD und Festplattenanschlüsse, 3 Kabelstränge für Gehäuselüfter die Temperaturabhängig mitgesteuert werden können. Also Board, Festplatten und GraKa angeschlossen und Testlauf.

Nach dem Einschalten fällt sofort der absolut niedrige Geräuschpegel auf. Die Festplatten sind kaum noch wahrzunehmen, das Netzteil ist wirklich leise, und alle anderen Komponenten geben dank Wasserkühlung keinen Mucks mehr von sich. Ich bin begeistert.

So, nun nur noch die restlichen Dämmmatten verkleben (die habe ich im Laufe meiner gesamten Installation größsten Teils schon verbaut). Im speziellen habe ich Matten oben, unten und an den Seitenteilen komplett, sowie vorne und hinten an einigen wenigen Stellen (wo eben noch Platz dafür war) verklebt. Das funktionierte eigentlich auch alles ohne Probleme.

Jetzt nur noch DVD und Brenner anschliessen und finaler Testlauf. Doch dann der Schreck, nach dem Einschalten kommt schon nicht das alt bekannte knacken meines CRT-Monitors und anschliessend erscheinen auf dem Bildschirm nur komische, bunte Punkte. Also alles noch einmal kontrolliert, GraKa ein und ausgebaut, aber nix, nur dämliche bunte Fraktale... Meine schöne 4 Monate alte MSI6800GT hat den Umbau wohl nicht überlebt (siehe auch https://www.computerbase.de/forum/threads/die-6800gt-ist-wohl-kaputt-oder.110272/). Das trübt die anfängliche Begeisterung natürlich ein wenig :( Nun heisst ersteinmal wieder mit meiner alten 9700Pro weiter arbeiten.

Abschliessendes Urteil:
HD-Dämmung: Also hiervon bin ich wirklich begeistert. Die Festplatten sind merklich leiser geworden auch wenn sie immer noch ein wenig hörbar sind, aber auf jeden Fall Daumen hoch.

BeQuiet-Netzteil: Auch hier kann ich nur sagen Daumen hoch. Es bietet alles an Anschlüssen was man braucht und ist ziemlich leise. Zusätzlich hat es eine Nachlaufstäuerung, so dass die Lüfter noch ca. 3min nachlaufen, damit die Komponenten weiter gekühlt werden. Auch hier Daumen hoch.

Dämmmatten-Set: Hier bin ich ein bischen unschlüssig, ob die Matten in meinem Fall etwas bringen. Die Festplatten werden schon durch den HD-Kühler soweit gedämmt, dass es egal ist, ob mein Rechner offen oder geschlossen ist. Zurzeit dämmen die Matten allerdings meinen 9700Pro-Kühler ein wenig, allerdings wird die mittelfristig wieder durch eine WaKü-gekühlte GraKa ersetzt (aber diesmal eine, die schon vom Händler mit einem entsprechenden Kühlblock ausgeliefert wird. :) ). Ausserdem wird das Gehäuse durch die Matten um einige Kilo schwerer und die Innentemp um 1-2°C höher. Für diejenigen, die ihre Festplatten nicht in einer extra Dämmbox verpacken, oder eine laute GraKa haben, mag es dennoch Sinn machen. Für mich Daumen daher eher runter.

Innovatek Cool-Matic: Tja, was soll ich sagen, ich bin natütlich entäuscht, das meine 6800GT das Zeitliche gesegnet hat, allerdings ist das kaum die Schuld des Kühlblocks, sondern eher meiner Montage. Aus meiner Sicht, ist der Block sehr gut verarbeitet, die Montage etwas frickelig aber die Kühlleistung OK (hatte bei meinem ersten Test, als die Karte noch ging, 35° im idle-Modus ausgelesen). Einen Daum erspare ich mir hier, da ich keine Langzeitmesswerte liefern kann. Auch wenn ich nicht genau weiss, was meine Karte ins Jenseits befödert hat, kann ich jedem nur noch mal raten bei einem Lüfterumbau so vorsichtig wie möglich vorzugehen. Es ist schon ärgerlich, wenn man eine GraKa für 400€ und einen Kühler für 80€ in die Tonne treten kann.

Abschliessen kann ich nur sagen, dass die Mission leiser PC eigentlich erfolgreich verlaufen wäre, wenn da nicht der GraKa-Unfall gewesen wäre. Der Rechner ist jetzt um einiges leiser geworden, ich um einige Erfahrungen reicher, ein fader Nachgeschmack jdeoch bleibt.

Die angehängten Bilder zeigen alle genutzten Komponenten im Überblick, die HDD-Wakü-Dämmung in Einzelteilen, und zusammengebaut, die GraKa-Wakü vorm Zusammenbau, die angebrachten Zalman-Klemmen.

Greets
CK
 

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Hi!

Toller Bericht. Nur ist das ja mal echt totaler Bockmist was mit Deiner Grafika passiert ist! :(

Wie sowas zu standen kommen konnte, kann ich mir auch nicht wirklich ausmahlen. Hast Du evtl. den Kühlbock zu stark angeschraubt, so das Du die GPU zerquetscht hast? Aber naja, das müsste man dann ja eigenlich auch sehen!? Oder die Karte hat sich beim Erstbetrieb zu schnell und stark auferhitzt, dass sie innerlich durchgebrannt ist...

Wie dem auch sei, du nimmst das echt tapfer auf. Sind immerhin 400€ gewesen :o

Wofür braucht man jetzt eigentlich noch Gehäuselüfter, wenn fast alles (bis auf die NB) Wassergeküglt ist? Macht doch das ganze Konzept kaputt :D . Aufjedenfall weisst Du jetzt, was Dein nächster Bericht wird.....

Stay Tuned,
Dexta
 
Um die Karte zu fetzen brauchts eigentlich nur ne kleine statische Aufladung, durch Teppich oder ähnliches und dann auf irgend nen empfindliches Teil gefasst und das wars ohne das mans merkt :), is mir auch mal passiert. Hatte einfach nur die Karte kurz ausgebaut um mal bissel zu entstauben und danach wars das mit meiner Geforce 4 :). Jetzt hab ich mir antistatischen Fussbodenbelag verlegt, damit mir so was auf gar keinen Fall wieder passiert.
 
@dexta: Also ich nutze auch keine Gehäuse-Lüfter mehr, ist jetzt alles leise (bis auf meine alte 9700Pro, die hört man jetzt noch surren, die muss schell gewechselt werden).

@xe3tec: War keine Absicht, lies sich nicht anders verbauen. Ohne meine defekte GraKa sieht es jetzt sowieso anders ohne. Die Knicke hatten aber keinen wirklich negativen Einfluss auf die Durchlaufgeschwindigkeit.

@Bleikopp: Habe bei mir nur Pakett verlegt, aber kann natürlich sein, dass ich die Schrauben zu fest gezogen habe.

Achja und noch ein Tip für Leute die sich auch ein BeQuiet P5 holen wollen. Die sollten gleich zum 470Watt-Teil greifen, habe gerade im Beipackzettel gelesen, dass das im Idle-Mode noch einmal 1dB leiser sein soll.

Greets
CK
 
Hi,
hat vielleicht einer von euch auch die Innovatek-Kühlung? Wie gesagt, bei mir gab es auf dem Zwischenlege-Pad keine rote Seite, so dass ich mich für eine der beiden Weißen entscheiden musste. Weiss jemand in wie weit sich die Seiten unterscheiden? Kann der Defekt ggf. sogar daher kommen? Eine Seite ist ein wenig klebrig, soll diese Seite in Richtung GraKa?

Thanks
CK
 
Mann mann bin ja n bischen begeistert von deinem bericht, asi is nur wegen der Graka.
Danke für den tip mit dem NT, is auf jeden fall hilfreich.

mfg Paktoon
 
Bleikopp schrieb:
Um die Karte zu fetzen brauchts eigentlich nur ne kleine statische Aufladung, durch Teppich oder ähnliches und dann auf irgend nen empfindliches Teil gefasst und das wars ohne das mans merkt :), is mir auch mal passiert. Hatte einfach nur die Karte kurz ausgebaut um mal bissel zu entstauben und danach wars das mit meiner Geforce 4 :). Jetzt hab ich mir antistatischen Fussbodenbelag verlegt, damit mir so was auf gar keinen Fall wieder passiert.

Das kann man doch durch Handschuhe auch verhindern oder?
 
Durch Handschuhe lässt sich das keinesfalls verhindern.
Übrigens muss man bei vorsichtigem Vorgehen nicht gleich Antistatik-Matten verlegen. Irgendwann merkt man, bei welcher Kleidung (speziell Schuhe) die statische Aufladung so groß ist, dass man sich an bei jedem Händedruck elektrisch entlädt. Diese Dinge, Wollpullover und Katzen sollte man vor Arbeiten am PC meiden, so schwer das speziell bei letzteren auch fallen kann.
Empfehlenswert und recht preiswert ist ein spezielles Armband zur Ableitung elektrischer Aufladungen. Der Profi wird seine Werkstatt natürlich trotzdem mit antistatischen Fußbodenbelägen bauen. Und zusätzlich besagte Armbänder nutzen. Man sollte eventuell noch darauf achten, dass das Anschlusskabel zum Ableiten Richtung Heizung, Wasserleitung oder Steckdosen-Schutzleiter eine praxisgerechte Länge hat, sonst kann man sich nicht vernünftig bewegen. Und ein eingebauter Widerstand von ca. 1 MOhm ist Pflicht, damit man nicht automatisch gegrillt wird, wenn man z.B. mit dem anderen Arm an nicht nach Stand der Technik abgesicherte 230 Volt kommt. Wer nicht in der Lage ist, solche Dinge z.B. mit einem Multimeter zu überprüfen, sollte die Finger davon lassen.

Mit unter 20 EUR für Armband + 3m-Kabel ist man bei Conrad dabei, wobei natürlich noch das Problem der Montage an einem passenden Erdungspunkt bleibt. Für den Laien verbietet sich nach dem Buchstaben der einschlägigen Vorschriften eigentlich die Selbstmontage.
Ich habe mal ein Billig-Erdungsarmband als kostenfreie Beilage zu einer Bestellung von newegg.com erworben. Das 1,5m-Kabel mit Kroko-Klemme ist ein wenig dürftig, d.h. für häufigere Nutzung würde ich das Kabel verlängern und z.B. eine schnelle Anschlussmöglichkeit mit einem Schuko-Stecker einrichten (am Schutzleiter!). Für Gelegenheitsarbeiten am PC reicht mir aber zum Entladen der regelmäßige Griff an den Schutzleiter-Anschluss einer Mehrfachsteckdose oder an ein mit dem Schutzleiter verbundenes Gehäuseblech aus.
 
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