News Reporter ohne Grenzen kritisieren Trojaner-Export

Andy

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Die Bundesregierung soll den Handel von Überwachungssoftware stärker kontrollieren, fordert die Organisation Reporter ohne Grenzen. Für Überwachungstechnologie wie etwa Trojaner sollten dieselben Exportbestimmungen wie bei Waffen und Rüstungsgütern gelten.

Zur News: Reporter ohne Grenzen kritisieren Trojaner-Export
 
Einige Hersteller wenden sich explizit an staatliche Akteure wie Geheimdienste und Sicherheitsbehörden, andere werben damit, gezielt politische Gegner identifizieren und überwachen zu können. Entsprechende Unterlagen wurden vor geraumer Zeit über Wikileaks veröffentlicht.
Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich übel...
 
Deutsche Firmen liefern Überwachungstechnik an totalitäre Staaten und tragen so entscheidend dazu bei, Meinungsfreiheit im Internet zu unterdrücken“, sagte ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp in Berlin.
..nächster Satz..
Deutsche Unternehmen würden Überwachungstechnologie an totalitäre Staaten liefern und damit einen Beitrag leisten, die Meinungsfreiheit in diesen Ländern zu unterdrücken.

Achso... Danke für die Übersetzung.^^
 
Wenn tatsächlich Beschränkungen kommen, wer soll das wie kontrollieren? Mit Überwachungssoftware, die die Hersteller von Überwachungssoftware überwacht? Der BKA-Trojaner wirds wohl nicht sein ^^
 
Na ja... englische Firma und der deutsche Anteil auch noch im konservativen Bayern... Super Kombi, um skrupellos die Menschenrechte zu treten.
 
Einen Bericht dazu habe ich heute auch auf Phoenix gesehen.

Die Reporter ohne Grenzen lehnen entsprechende Handel ab, die Bundesregierung müsse „den Export von Überwachungssoftware genauso streng überprüfen wie den Export klassischer Kriegswaffen“, wenn sie ein in der internationalen Menschenrechtspolitik glaubwürdiger Partner bleiben wolle.

Ich glaube nicht mehr dran, dass die Menschenrechte wirklich ernst genommen werden. Solange nicht irgendwelche anderen Interessen überwiegen, werden Menschenrechte hoch gehalten. Aber sobald es um wirtschaftliche und/oder politische Interessen geht, sind Menschenrechte den Entscheidern nichts mehr wert.

Das sieht man an relativ kleinen Dingen wie der Idee "Netzsperren" bis hin zu Waffenexporten an die Saudi-Arabischen (Panzer mit Räumschilden während des arabischen Frühlings), Training von weißrussischen Polizisten (und Lieferung von Schlagstöcken) und dem anbiedern mit China, damit sie den Euro stützen. Ab und zu wird dann mal pseudo moralisch mit dem Zeigefinger gezeigt und Phrasen gedroschen.

Ich glaube auch nicht, dass hier die Staatsmacht bei einer Revolution gegen Banken und Co ruhig sitzen bleiben würde. Zwar halte ich auch in unserem Land eine solche Revolution für ziemlich unwahrscheinlich, aber der Staat will sich seine kümmerliche Macht um jeden Preis erhalten. Dabei ist es auch egal welche Partei gerade an der Macht ist, denn sie sieht sich durch die (nicht-)Wahlen demokratisch legitimiert, und jeder Widerstand dagegen ist ein Angriff auf die Demokratie (Phrase mit der man alles begründen kann).
 
Moin

Es gibt in Deutschland keine Demokratie. Ich nenne es Moderne Diktatur, alle 4 Jahre darf der Bürge seine Stimme abgeben und dann hat er das Maul zu halten.
Und es ist doch egal was die Parteien versprechen sobald sie an der Macht sind, ist das was sie Versprochen haben vergessen.
Und solange Politiker bei Firmen im Aufsichtsrat sitzen wird die Wirtschaft das sagen haben und nicht das Volk.
Und wer glaubt das der Deutsche Staat nicht die Bürger überwacht der Lebt auf dem Mond.
 
Mit den Hermes Bürgschaften wird doch wirklich jede Menge Rotz gefördert. Schaut euch mal den Frontal21 Bericht zu dem Thema an.
 
https://www.computerbase.de/2012-10/bka-scheitert-offenbar-an-trojaner-entwicklung/

jaja, was denn nun jetzt...
Anscheinend gehen Gevatter Staat und Polizei in dieser Thematik nicht Hand in Hand; sprich Privatunternehmen sind fürs coden jener Cyberwaffen zuständig - oder wie was wo?

MaxDaten schrieb:
Einen Bericht dazu habe ich heute auch auf Phoenix
Freiheit fürs Internet - Vernetzt gegen die Zensur

http://www.youtube.com/watch?v=sB5pg2P6oFU
MaxDaten schrieb:
Ich glaube nicht mehr dran, dass die Menschenrechte wirklich ernst genommen werden. Solange nicht irgendwelche anderen Interessen überwiegen, werden Menschenrechte hoch gehalten. Aber sobald es um wirtschaftliche und/oder politische Interessen geht, sind Menschenrechte den Entscheidern nichts mehr wert.

[...] Dabei ist es auch egal welche Partei gerade an der Macht ist, denn sie sieht sich durch die (nicht-)Wahlen demokratisch legitimiert, und jeder Widerstand dagegen ist ein Angriff auf die Demokratie (Phrase mit der man alles begründen kann).

Geld steht über alles respektive der Umsatz und jener Gewinn dessen. Von der Medizin (z.B. Krankenhäuser) bis zur Kohlrübe vom Feld hin bis in die Kindergärten und Kinderzimmer (bspw. giftige aber vermeidbare Stoffe in Kinderspielzeuge).
- http://www.welt.de/wirtschaft/article11846787/Kitas-sollen-fuers-Notenkopieren-zahlen.html

Zitat Beitrag #7: "Und solange Politiker bei Firmen im Aufsichtsrat sitzen wird die Wirtschaft das sagen haben und nicht das Volk."

Aber wem erzähl ich das... :o
 
Auf der einen Seite sagt man, die Deutschen sind zu dumm Trojaner zu bauen und müssen die Amis um Hilfe fragen, auf der anderen Seite sollen deutsche Firmen Verträge abgeschlossen haben. Hier kommt die Frage wie man unsere guten alten Menschenrechte auslegt, der eine meint es so, der andere so, es ist immer eine Definitionsfrage.

Und zu guter Letzt muss man klären ob Trojaner wirklich mit Rüstungskomponeten gleichgestellt(!!!) werden. Und hier halte ich es eindeutig für nicht gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt.
Und nun auch Trojaner.
Ich denke dran, wenn bei der nächsten wm alle wieder Fahnen schwenken wollen und mir erklären, es sei normal, stolz auf sein Land zu sein.
 
"In a tweet early this morning, cybersecurity researcher Christopher Soghoian pointed to an internal memo of India's Military Intelligence that has been liberated by hackers and posted on the Net. The memo suggests that, "in exchange for the Indian market presence" mobile device manufacturers, including RIM, Nokia, and Apple (collectively defined in the document as "RINOA") have agreed to provide backdoor access on their devices. The Indian government then "utilized backdoors provided by RINOA" to intercept internal emails of the U.S.-China Economic and Security Review Commission, a U.S. government body with a mandate to monitor, investigate and report to Congress on 'the national security implications of the bilateral trade and economic relationship' between the U.S. and China. Manan Kakkar, an Indian blogger for ZDNet, has also picked up the story and writes that it may be the fruits of an earlier hack of Symantec.

http://imgur.com/a/8XoGf#0

http://apple.slashdot.org/story/12/...o-says-apple-provides-backdoor-to-governments

http://www.zdnet.de/41559233/berich...n-hintertueren-fuer-indisches-militaer-offen/

Also beliefern deutsche Unternehmen Staaten die bei den OS Herstellern wie Apple keine Lobby haben. Wie aus dem Memo hervorgeht sind in den kommerziellen OS bereits Backdoors integriert auf die dann auf Anfrage zugegriffen werden kann. Und da bezweifle ich mal dass dies Staaten die nicht der Nato angehören bzw. deren Führungen sympathisieren überhaupt können.
 
Zuletzt bearbeitet:
estros schrieb:
Auf der einen Seite sagt man, die Deutschen sind zu dumm Trojaner zu bauen und müssen die Amis um Hilfe fragen, auf der anderen Seite sollen deutsche Firmen Verträge abgeschlossen haben. Hier kommt die Frage wie man unsere guten alten Menschenrechte auslegt, der eine meint es so, der andere so, es ist immer eine Definitionsfrage.

Die Diskussion bei der Kompetenzfrage dreht sich darum dass das BKA selbst programmieren soll damit die Rechtsstaatlichkeit gesichert bleibt nach dem Urteil des BVerfG zum "Staatstrojaner". Bei Fremdfirmen ist nicht unbedingt gegeben dass man Einsicht in den Quellcode bekommt, man sieht es ja an dem aktuellen Trojaner. Es gibt aber Firmen in Deutschland die Überwachungssoftware herstellen und diese auch exportieren. Syborg kenne ich übrigens ganz gut, ist bei mir in der Nähe.

estros schrieb:
Und zu guter Letzt muss man klären ob Trojaner wirklich mit Rüstungskomponeten gleichgestellt(!!!) werden. Und hier halte ich es eindeutig für nicht gegeben.

Da stimme ich dir zu, aber mit den Exportvorschriften für Kriegswaffen ist es schon lange nicht mehr das was es einmal war. Sah man doch zuletzt wie Gadaffi junior mit einem G36 rumgefuchtelt hat dass da definitiv nichts zu suchen hatte. HK hat dazu nur mit den Schultern gezuckt, sie wissen nicht wie die Waffen dort hin kommen. Über die Leos für die Saudies wollen wir erst gar nicht reden. Gibt anscheinend gute Unterdrückerstaaten und böse.
 
... irgendwie "komisch" das ich beim lesen des Themas, daran denken musste:

"Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet! Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird; sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
 
Ist das nicht aus Star Trek, ich glaube sogar TNG, wo es um eine Art Hexenverfolgung gegen einen Klingonen ging?
 
OT:

Ja ist aus Star Trek TNG, wurde von Cpt. Picard zitiert. Die "Aussage" ist von Richter Aaron Satie. In der Folge ging es um eine Verschwörung auf der Enterprise.

Man mag von Star Trek halten was man will, aber irgendwie fehlt mir in heutigen Serien der Bezug zu aktuellen Themen.

OT-Ende.

Ist schon irgendwie heftig wie deutsche Firmen Spionagetechnik verkaufen und auf der anderen Seite zeigen wir mit erhobenem Finger auf andere bei jeder UNO-Versammlung.
 
Diese liefern ihre Technologien an die Regime von Bahrain, Ägypten und Syrien, die zu den Staaten zählen, die in den letzten Jahren die umfassendsten Maßnahme zur Kontrolle und Zensur des Internets ergriffen haben.
Man muss dazu sagen, dass als diese "bösen" Technologien ausgeliefert wurden, zumindest Ägypten und Syrien noch nicht als böse Regimes galten. Das ist erst seit dem "arabischen Frühling" so. Niemand hat Mubarak einen Diktator genannt und Baschar el Assad galt ebenfalls als gemäßigt und West-freundlich. Und natürlich waren beide demokratisch gewählte Präsidenten.
 
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