News Sozialstaat: DSL-Tarif für Hartz-IV-Empfänger

Christoph

Lustsklave der Frauen
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Das Sozialstaatsprinzip ist bekanntlich in unserem Grundgesetz verankert. Doch beinhaltet dieses auch die Bereitstellung eines kostengünstigen DSL-Internetzugangs? Wenn es nach dem Provider Faventia geht schon, denn dieser möchte zumindest allen Arbeitslosengeld-2-Empfängern etwas Gutes tun.

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Ah, ist doch schön. Bin zwar (bisher) nicht betroffen (Familie o.ä.), aber vielleicht muss ich in den nächsten Jahren darauf zurückkommen ;-)

Jetzt kommt eh nur wieder "die sollten die Verfügbarkeit lieber territorial erweitern...". (Könnte Steffen nicht vllt. mal einen Kommentar-Filter für "verfügbar%", "%DSL%", "%überall%" einrichten? ;))
 
Nuja, moralisch bedenklich empfinde ich das schon. Aus individuellem Unglück Kapital schlagen. Zudem erfolgt eine erneute Datenerfassung, sprich eine Datenbank mit personenbezogener (finanzieller) Situation. Ich steh dem sehr skeptisch gegenüber. Aber andererseits erfreut es vielleicht die betroffene Gesellschaftsgruppe.
 
Schon etwas zynisch finde ich. Jemand, der den Hartz-IV Höchstsatz von 365 EUR montatlich erhält, der wird sich gut überlegen, ob er ISDN (22,95) und DSL (16,99) bei der Telekom beantragt - oder doch lieber analoges Telefon für 16 EUR im Monat.

Ausserdem sind die Hartz-IV-Empfänger wesentlich häufiger in den sog. "bildungsfernen" schichten angesiedelt als der Schnitt der Normalbevölkerung. Da die Internetnutzung aber wiederum mit dem Bildungsniveau korelliert.... man denke sich den Rest...

So long,

Nero.
 
Sehe ich genauso wie Aries65302.
Außerdem bleiben noch immer die 40+ Euronen pro Monat für den Anschluß :rolleyes:

Und wenn ich in der Situation wäre würde es mich auch nicht sonderlich erfreuen, da fühlt man sich doch in eine Schublade gesteckt.
Fehlt nur noch, das die Daten dann für andere Zwecke mißbraucht werden, Stichwort personalisierte Werbung für ALGII-Bezieher --> "Kaufen Sie Ihre Berwerbungsmappe nur beim Ich-bin-ja-so-blöd-Markt !"
 
mich intressiert mehr wie Faventia das finanzieren kann?
arbeitslosengeld hin oder her, der provider erhält null komma nix, sofern niemand über seinen tarif surft.....

also kann es durch marketing, da sie damit rechnen dass eh niemand den tarif in anspruch nimmt, die normalbevölkerung das soziale engangement aber toll findet und dann zu denen geht..

oder wie sollte das sonst laufen?
 
Ah ja, Jobrecherchen mit DSL. Heutzutage reicht dafür natürlich ein analoger Zugang nicht mehr aus, ist schon klar. Natürlich sollte DSL besser überall verfügbar sein, da hat Faustpfand völlig Recht :p, und braucht ein Arbeitsloser DSL, und kann er sich überhaupt einen DSL-Anschluss leisten?

Ich fände es wesentlich sinnvoller, wenn die Telekom oder ein anderer Anbieter den Arbeitslosen (oder besser: den Arbeitssuchenden?) einen ISDN-/Analogzugang mit Zeitbegrenzung zum Selbstkostenpreis bzw. mit staatlicher Förderung auch kostenlos anbieten würde, und das Geld lieber in die Erweiterung des DSL-Netzes stecken würde. Das hat jetzt noch nicht einmal was mit meiner eigenen "ISDN-Betroffenheit" zu tun, die Verhältnisse sollten einfach nur gewahrt werden, schließlich gehört das Internet nicht gerade zu den Grundnahrungsmitteln.
 
Es hat aber nicht nur was mit der jobsuche zutun da heutzutage viele firmen ihre bewrbungen per wmail haben wollen bietet sich da dsl besser an wie jede andere verbindung. und dann naja jeder hat das recht auf information und da das internet dazu gehört kann man es rein theoretisch einem nicht nehemen wenn er dann dafür auf fern und radio verzichtet. oder so irgendwie war das mal. die idee ist super die umsetzung muß man mal abwarten.
 
Telefonanschluss und Internet ist doch total selbstverständlich !

frankkl
 
Vom Bundesverfassungsgericht wurde bereits geklärt, dass niemand das Recht auf Internet oder DSL hat, denn es gibt wesentlich einfachere und billigere Möglichkeiten wie Fernsehen, Radio und Zeitung um das Recht auf Information wahrzunehmen.
 
@frankkl
Sicher, aber muss es DSL sein? Ich denke ein Arbeitsloser kann mit einem ksotenlosen Analogzugang mehr anfangen als mit einem verbilligten DSL-Zugang.
@wulle
DSL eignet sich für eigentlich alles besser als ISDN, das ist klar. Aber Bewerbungen kann man als E-Mail auch locker mit einem Schmalbandzugang versenden, das ist überhaupt kein Problem. Selbst wenn die Bewerbung ein halbes Megabyte groß ist, was so gut wie nie der Fall sein dürfte, ist das gut möglich.
 
Ich finde anstatt den Sozialhilfeempfängern einen DVB-T Gerät, einen Fernseher, ein Radio (???)...einen Internet-Anschluss zu spendieren, sollte man Ihnen lieber eine vernünftige Tageszeitung ins Haus kommen lassen. Ich glaube viele Arbeitslose die Zuhause auf der Couch rumhocken fehlt es an nichts, weil sie ja das Fernsehgerät haben.
Und was im Fernsehen kommt hat sicher keine positive Wirkung auf die zukünftige Einstellungschance.
Wenn sie die Zeit die Ihnen durch die Arbeitslosigkeit gegeben ist sinnvoller nutzen würden, hätten sie sicher bessere Chancen wieder ins Berufsleben einzusteigen.

Und Computer, Radio, Fernseher etc. sind für mich Luxusgüter. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Soziale Leistungen, aber diese müssen auch für das Wohl der Empfänger abgestimmt sein.
 
@AMGodlike!

Für mich muss es schon DSL sein !



frankkl
 
Ich meine mal gelesen zu haben, das in Estland jeder Bürger einen Internetanschluss hat und der vom staat bezahlt wird :D
 
Red-ultra, ich kann da nur zustimmen. IMO wäre es im Zuge von Hartz V ;) angebracht ein Gesetz zu bringen, das eine Tageszeitung als Informationsträger in Haus bringt, aber Fernseher, Radio, Internet müssen alle selbst bezahlt werden und bei ca. 375 EUR im Monat überlegt man sich den Kabelanschluss und auch die Anschaffung eines Fernsehers von mehreren 100 EUR genauso wie einen PC.
 
Telefon,Fernseher, Radio, Computer,Internet,Tageszeitung u.v.m. das ist doch selbstverständlich !

frankkl
 
was ist eigentlich los hier, warum wird ständig alles nur kritisch und als schlecht angesehen.
letzthin wurde bei der news mit dem billig notebook von amd und konsorte auch nur rum genörgelt.

wichtig ist doch das überhaupt jemand eine dienstleistung oder produkt herstellt, welche vielleicht nicht ganz so flüssigen leuten unter die arme greift.

bezüglich der angst von der sammlung von daten:
traut ihr euch überhaupt noch aus dem haus?
wie kann man nur so paranoid sein, benutzt doch sicher alle auch ein mobiltelefon!
mit dem kann man jemand auf 5m genau an einer position orten.

wer von euch kritikern hilft den aktiv jemandem?
oder unterstützt eine organisation?

es gibt tatsächlich auch leute die gerne arbeiten würden oder in einem working-poor sitzen.

entschuldigt den vielleicht schroffen tonfall, hat mich einfach gerade tierisch genervt.
gruss castor
 
Es ist einfach nicht nachvollziehbar wie ein Unternehmen (Definition als Wirtschaftseinheit mit der Aufgabe Waren und Dienstleistungen herstzustellen und dem Ziel Gewinn und Umsatz zu machen) 4 GB Download gewährt und auch nur diesen Tarif anbietet extra für ALGII Empfänger.

Ich habe absolut nichts dagegen, aber ich bin der Ansicht, dass eine Zeitung und nicht Fernsehen, Radio und Internet das geeignete Mittel für Informationsbeschaffung ist auch wenn es bei der Jobsuche natürlich Internet 100% besser ist, aber generell hat keine das Recht auf Internet mit der Begründung , dass jeder das Recht hat auf Information. Lesen bildet wie man so schön sagt und aus eigener Erfahrung lenken TV, Radio und PC wirklich nur ab.

Es gibt welche die arbeiten wollen, aber es gibt es Schmarotzer. :mad:

BTW: Handy kann man AFAIK sogar bis 1 m genau orten (GPS). Das Militär kann das, aber "Home-GPS" kann angeblich nur bis 5 m. Das Militär und die Geheimdienste halten sich da eben Optionen offen ;)
 
The_Jackal schrieb:
Ich habe absolut nichts dagegen, aber ich bin der Ansicht, dass eine Zeitung und nicht Fernsehen, Radio und Internet das geeignete Mittel für Informationsbeschaffung ist auch wenn es bei der Jobsuche natürlich Internet 100% besser ist, aber generell hat keine das Recht auf Internet mit der Begründung , dass jeder das Recht hat auf Information. Lesen bildet wie man so schön sagt und aus eigener Erfahrung lenken TV, Radio und PC wirklich nur ab.

Wobei man sagen muss, dass es auch im Arbeitsamt die Möglichkeit gibt im Internet nach Jobs zu suchen.

Grundsätzlich sollte man alles hinterfragen und sich seines eigenen Verstandes bedienen. Ich will diesen Menschen ja auch nichts böses, aber für die meisten ist es meiner Meinung nach besser wenn man Ihnen den Fernseher wegnimmt.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen |2| (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben ; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, u. s. w. : so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann ; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte : dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben, und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften : so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist die Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen ; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern, und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Un|3|mündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar lieb gewonnen, und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ.
 
aus welchem werk stammt dies? das könnte auch so in mienem deustchbuch der 13. klasse stehen( aufklärung)
 

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