[WEBDESIGN] CMS vs. selber programmieren

gfeschu

Ensign
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Aug. 2010
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Hallo zusammen

Ich habe endlich mal wieder WebSpace gemietet und Domains registriert.
Zwei bis drei Websites will ich realisieren. Darunter eine Event Website (Anzeigen Events, Verlinkung Facebook, Fotogalerie etc.) und eine für einen kleinen Markt. (Keinen Webshop!).

Ich habe gute Kenntnisse in Html, JavaScript (Jquery & Ajax), CSS. MySql & Php kenne ich auch nicht all zu schlecht und Erfahrungen in PhpMyAdmin o.ä sind auch vorhanden.

Meine Frage ist jetzt, soll ich ein CMS (z.B. Drupal, Joomla, Typo3 etc.) verwenden oder selbst die Websites proggen? Oder eine Mischung aus beidem?
Weil ich hab bis jetzt keine Erfahrungen mit CMS, habe die Websites immer selbst programmiert und zum Teil auch selbst kleine "CMS's" gebaut. Aber man soll ja stets aktuell bleiben. Deswegen möchte ich das einfach mal wissen. :)

Wäre froh über Meinungen / Erfahrungen eurerseits. ;)

Lieber Gruss,
gfeschu
 
Wenn die Kenntnisse vorhanden sind, und das sind sie anscheinend, würde ich alles selbst machen.
 
Kommt ganz darauf an ob du das aus Spaß bzw. weil du was lernen willst machst oder ob du eine pragmatische Lösung anstrebst. Wenn letzteres der Fall ist, dann ein CMS (allerdings nicht unbedingt die genannten Monster, vor allem nicht Typo3).

Ich würde selbst basteln, aber mehr aus Spaß an der Freude und um Herausforderungen aufzugabeln, die mir noch nicht untergekommen sind.
 
nimm ein cms. kann zeit sparen. wenn nicht für dieses, dann für das nächste projekt :)
ich empfehle TYPO3.
 
era schrieb:
ich empfehle TYPO3.
Dieser Holzklotz? Wer nagelt sich den Brocken denn freiwillig ans Bein? Einsteigerfreundlichkeit Null. Benutzerkomfort Null. Übersicht Null. Das ist nun wirklich die letzte Wahl. Da ist sogar Wordpress noch besser, trotz seiner exorbitanten Code- und Sicherheitsschwächen. Wenigstens ist es geradlinig und übersichtlich.

@gfeschu
Wenn du die Herausforderung magst, allen Kram selber zu schreiben, dann tu es. Sei dir dabei aber auch der ganzen Latte an Sicherheitskonsequenzen bewusst. Außerdem solltest du dich fragen, wie lange du an einer leidlich bedienbaren Seiten- und Inhaltsverwaltung sitzt und wie lange du danach noch frickelst, bis SEO-technisch alles passt. Oh, und die reine Leistung des Codes muss natürlich auch noch passen.... und die Qualität des erzeugten HTML-Codes...
Ich für meinen Teil hätte weder Zeit noch Nerven, den ganzen Mist von 0 an zu schreiben. Ich setze direkt auf Contao und wenn mir doch mal etwas fehlt, dann schreibe ich mir halt ein passendes Modul. Geht trotzdem schneller als für jedes Projekt das Rad neu zu erfinden. Da wirste doch weich in der Birne, wenn du für jedes 08/15-Projekt alles neu baust. Basis-Paket installieren, nötige Module nachladen, Module passend einrichten, Stylesheet drüber, Inhalte rein, fertig.
 
Daaron schrieb:
Dieser Holzklotz? Wer nagelt sich den Brocken denn freiwillig ans Bein?

Ohne Groß Ausschweigen zu wollen, Typo3 ist eines der mächtigsten Systeme das ich je benutzt habe, es hat seine Macken, aber auch unschlagbare Vorteile.

Aber zum Thema: Ein CMS würde dir deine Arbeit vereinfachen, allerdings wenn du dich damit nicht auskennst und du dich erst einarbeiten musst ist die Kosten / Zeit Rechnung schon wieder eine andere. Also je nachdem wie viel Zeit du hast, arbeite dich ein oder schreibs selber.
Ich persönlich würde mit deinen Vorgegebenen Kenntnissen selber proggen.
 
Benutz ein Framework wie Codeigniter.
Ist der beste Mittelweg zwischen fertigem Cms und von Null anzufangen.
 
Wenn du kannst würde ich es selber schreiben. Contao ist übrigens TYPO3 light. TYPO3 ist auch sehr gut, aber es hat echt ein paar Macken. Besonders schnell ist es auch nicht und ich finde es ist auch nicht sehr Benutzerfreundlich. Typisch deutsch. Was es noch gibt ist zum Beispiel ein Framework. Yii, Codeigniter, Symfony, Zend. Die sind auch international weit verbreitet und ich glaube du findest auch schneller bessere bezahlte Jobs damit. Wegen TYPO3 guck dir mal das Mittwald Forum an. Das ist einer der größten T3 Hoster und das Forum ist super langsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann natürlich alles selber machen, aber ob man da an alle Ausnahmesituationen denkt? Gerade auch was die Sicherheit angeht. Würde daher auch ein Framework empfehlen, wenn du dich nicht an ein CMS binden willst.
 
Recurre schrieb:
Contao ist übrigens TYPO3 light.
Falsch. Contao hieß früher mal TypoLight, diese Namenswahl war aber ne Fehlentscheidung. Du lieferst hier ja selbst den Beweis. Eben weil zu viele Leute so dachten wie du wurde der Name ja auch gewechselt. Das ist wie mit JavaScript und Java.... genau so ne Fehlentscheidung, nur eben leider nicht mehr zu korrigieren.
An Contao ist nix "light", es ist durch die Unsummen an genialen freien Modulen genau so flexibel wie TYPO3, Joomla oder Drupal, ist aber dabei auch noch ein absolutes Musterbeispiel an Bedienbarkeit und Rechteverwaltung. Das einzige was ich vermisse sind Module für Bing Maps und Openstreetmap (im Hinblick auf die evtl. drohende einstweilige Verfügung gegen Google Maps).
 
Wernn Du schnelle Ergebnisse haben möchtest, greif zu einem CMS. Eher Joomla als TYPO3.

Ich arbeite mit beiden CMS. Aber immer abhängig für welchen Einsatz und für welchen Kunden.

Für Joomla gibt es hervorragende Event-Erweiterungen, sodass man das Rad nicht unbedingt immer neu erfinden muss.
Außerdem ist die Einarbeitungsphase in Joomla relativ gering, vor allem, wenn man schon diverse Vorkenntnisse hat wie Du.
 
Contao ist übrigens TYPO3 light.
Dass das immernoch verwechselt wird.

Typo3 ist absolutes Overload bei deinem Projekt. Es lohnt sich erst beim Einsatz von Multidomains und mehreren Sprachen. Noch erwähnenswert ist das Typo3 viel Rechenpower benötigt. In D. ist es üblich das viele Agenturen, auch wenn es nur eine statische Seite ist, immer Typo3 nehmen :)

Ich würde die Webseite selber programmieren und dann in ein CMS integrieren. Eine CMS Empfehlung kommt immer auf dein vorhaben an.

Hier ein kurzer Überblick, inklusive Anwendungszwecke: http://www.contentmanager.de/magazin/cms_vergleich.html
 
Zuletzt bearbeitet:
palace4d schrieb:
Typo3 ist absolutes Overload bei deinem Projekt. Es lohnt sich erst beim Einsatz von Multidomains und mehreren Sprachen.
Kann Contao auch. Wir betreiben z.B. für einen Kunden ein paar Landing Pages mit jeweils unterschiedlichen Domains und (leicht) unterschiedlichem Layout von einer Contao-Installation aus. Da sich manche Inhalte wie das Impressum hierbei eh wiederholen kann man einfach elegant Includes setzen und fertig.

Noch erwähnenswert ist das Typo3 viel Rechenpower benötigt. In D. ist es üblich das viele Agenturen, auch wenn es nur eine statische Seite ist, immer Typo3 nehmen :)
Ja, weil sie es halt so gelernt haben.
T3 ist angeblich marktbeherrschend -> Mitarbeiter werden teuer auf T3 geschult -> für jedes Projekt muss dann T3 verwendet werden, um die Schulung zu rechtfertigen -> neue Mitarbeiter müssen auch auf T3 geschult werden, wenn das Team wechselt ->...

Und ja, T3 frisst Leistung ohne Ende. Nach meiner Erfahrung liegt T3 gefühlt in etwa gleichauf mit einem Magento, bei dem der "Compiler" deaktiviert wurde.
 
Joomla ist ein denkbar schlechter Tipp. Noch immer voll mit Schwachstellen, so das man Mittels speziellen Frameworks wie metasploit schnell u. a. Joomla-Seiten kompromittieren kann.

Ich empfehle eine Eigenentwicklung mit Hilfe von (H)MVC-Frameworks wie FuelPHP, Codeigniter oder Symfony2.
Mit FuelPHP kann man sich in unter 5 Minuten ein Scaffold erstellen (CRUD) und auf der Basis seine Applikation entwicklen.

BDD wäre eine Möglichkeit, wenn man sofort loslegen will - aber das kann man für sich selbst entscheiden (bei privaten Projekten).
 
Wenn man es schon selbst machen möchte: Warum dann nicht gleich auf Rails setzen? :D

Kostet 1 Woche Einarbeitungszeit und danach will man nie wieder PHP Code anfassen müssen ;)

Und nun kommt mir nicht mit "Der Server kann aber kein Ruby"...
 
Mit einer Woche Einarbeitung kommt man in Rails aber nicht weit. Das reicht für das typische "A blog in 10 minutes"-Beispiel, das war es dann aber. Sobald man Dinge machen will, die nicht durch das Blogbeispiel abgedeckt sind, wird die Lernkurve steil. Und die bleibt bei Rails steil. Ausserdem: Bei Rails heiratet man eine Plattform (Ruby) und eine Menge abstrakter Pattern und Architekturen gleich mit. Ohne sich neben Rails eingehend mit den beiden genannten anderen Aspekten zu beschäftigen, ist meiner Meinung nach rausgeschmissene Zeit.*

Es gilt also abzuwägen, ob dieser Aufwand sich lohnt bzw. später erneut verwertet werden kann. Rails ist ein Expertenframework, genauso wie Symfony 2.

CodeIgniter ist das andere Extrem: Kann vordergründig "viel", aber nichts richtig. Eigentlich ist das nur eine lose Bibliothek von PHP Libraries. So richtig Arbeit nimmt das Ding nicht ab, es versteckt nur die Hässlichkeit von PHP ein wenig.

Im PHP-Bereich würde ich ebenfalls Contao empfehlen. Damit lassen sich einigermassen elegant viele typische Fragestellung im Webbereich lösen und für alles andere gibt es Module.

* Damit keine Mißverständnisse auftreten: Ich entwickle selbst gerne und soviel es geht in Ruby/Rails und kriege regelmäßig die Krätze, wenn ich PHP machen muss.
 
Mit einer Woche (vorausgesetzt man hat schon Ahnung vom Web/JavaScript/AJAX/SQL/Programmierung/MVC) kommt man in Rails schon sehr weit. Vor allem wenn man erstmal nichts Spezielles braucht - also quasi nur statische HTML Seiten. Achja: ... und mit einer Woche meine ich natürlich 40-60 Stunden und nicht Abends mal 'ne Stunde oder 2 ;)

Und natürlich bindet man sich an ein Framework, aber das ist ja kein Argument. Völlig egal, ob ich ein CMS wähle, oder Zend oder Symfony oder was weiß ich. Man bindet sich immer. Aber bei Rails fühle ich mich in der Hinsicht am wenigsten eingeschränkt, das Baukastenprinzip hat hier große Vorteile, aber natürlich muss man sich auch erstmal ein wenig mit den verschiedene Möglichkeiten auseinandersetzen.
Und gerade dass man direkt und unausweichlich mit MVC konfrontiert wird, ist äußerst praktisch - zumindest sobald man sich von seinen ersten PHP-Gehversuchen verabschiedet hat, wo das SQL-Query noch im View stand ;) . Schließlich werden durch diese Restriktionen viele Shortcuts ermöglicht.

Aber speziell wenn um relativ flache Link-Hierarchien geht und man erstmal ohne jQuery und Konsorten auskommen kann/möchte, finde ich Rails unschlagbar elegant. Und Animationen und Effekte lassen sich dann auch nachträglich extrem simpel einfügen, ohne dass man den ursprünglichen Code zerrupfen muss.

Wenn es bei PHP bleiben soll, würde ich PHP's Rails Variante nehmen: Symfony.


P.S.: Gegen das Zeit-Argument: Es ist eine Investition für die Zukunft!
 
benneque schrieb:
P.S.: Gegen das Zeit-Argument: Es ist eine Investition für die Zukunft!

Ich sehe das ja alles genauso. Nur halt mit der Einschränkung, ob man investieren will oder eine einmalige "Wegwerfgeschichte" braucht. Dann schaffen Ruby und Rails schnell Frust und der Nächste steht auf der Matte und erklärt der Welt, dass das Deployment zu kompliziert ist und deswegen Rails nie den Durchbruch haben wird :D

Und gerade dass man direkt und unausweichlich mit MVC konfrontier

Pfft, wenn es nur (das einfache) MVC wäre: ActiveRecord, REST, TDD, DRY, CoC - alleine mit diesen Dingen kann man sich tage-/wochenlang ohne irgendein konkretes Framework beschäftigen.
 
Kompliziertes Deployment? :D
Na okay, man muss 1-2 Zeilen in die Konsole eintippen und in PHP halt 0. Aber wenn man damit schon überfordert ist ...

Nja .. ich meinte auch her, dass MVC die Basis bildet, um die man nicht rum kommt. REST sehe ich als willkommenes Abfallprodukt von Rails ;) In meiner Bachelorarbeit habe ich Rails ausschließlich als REST-API miss-/ge-braucht. Also ich habe noch nie so wenig Code geschrieben, um so viele unterschiedliche Informationen bereitzustellen (die Datenbank war schon vorher vorhanden).
Mit TDD kann man sich rumschlagen, aber es geht auch ohne. Dazu wird man ja nicht gezwungen. Dasselbe gilt für DRY ;) Beides nice to have - aber man muss nicht, wenn man nicht mag ... auch wenn man im Laufe der Zeit immer mehr dazu übergehen wird.
ActiveRecord ist eine sehr gelungene Sache (gibt ja auch Adaptionen für PHP, Java, .net, etc.) und als Entwickler WILL man es benutzen, weil es einfach, übersichtlich und sicher ist. Klar stößt man hier und da an die Grenzen, aber das ist unabhängig von der Programmiersprache und dann nutzt man halt einfach "find_by_sql()".

CoC: Es ist halt einfach schön, dass man gleich mit wundervollen, einfachen und mächtigen Tools begrüßt wird. Und für die meisten Standardsachen muss man sich wirklich nur ein paar Minuten einlesen. Also speziell am Anfang wird man hauptsächlich mit AR und MVC zu tun haben. (Abgesehen von den View Helpers)

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Um das Ganze zu relativieren: Im Prinzip ist es egal welche Sprache und welches Framework, es wird immer ein Abstraktionsschicht für die Datenbank geben, genau so wie Möglichkeiten um möglichst DRY zu coden oder eben eine REST API zu bauen. Speziell für Tests finde ich PHP aber grauenvoll. Wenn man PHP mit Tests kombiniert wird das Deployment vermutlich genau so aufwändig wie mit Rails ;)
 
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