News EU untersucht Verträge zwischen Apple und Providern

Patrick

Rear Admiral
Registriert
Jan. 2009
Beiträge
5.267
Die Verträge zwischen Apple und europäischen Mobilfunkanbietern sind in das Visier der Europäischen Kommission geraten. Laut New York Times überprüft diese derzeit einige Passagen, um über die Eröffnung einer formellen Untersuchung zu entscheiden. Dabei geht es um mögliche Behinderungen des Wettbewerbs.

Zur News: EU untersucht Verträge zwischen Apple und Providern
 
Wenn die Provider den Verträgen zugestimmt haben und die Verträge im gesetlichen Rahmen sind, finde ich es zwar nicht gut was Apple da macht, aber verstehen kann ich es. Ist somit nämlich eine sichere Einnahmequelle. Dass die Provider schonmal rein finanziell nicht auf die Appleprodukte verzichten können ist ja eigentlich schon klar.
 
Coca Cola hat auch überdurchschnittlich hohe Mindestabnahmen auf den die Supermärkte sitzen bleiben. Ach ist doch alles Quatsch wieder. Mimimi von den Lobbyisten.
 
Also ich sehe da keine Behinderung des Wettbewerbs... Ich will kein Marketing über 20 Android Telefone von 50 € bis 600 €...
 
Richt nach eine Korruption. Wobei nur Apple als Gewinner rauskommt und die Telekommunikationsfirmen als Geisel von Apple betrachtet werden können. Naja, selbst schuld.
 
Macht apple ne ausgleichszahlung von n paar millionen, die juckts doch nicht. Falls es überhaupt dazu kommt.
Solche verträge sind gang und gebe.
Hat die eu doch schon bei vw etc. Getan.
Ist ne strategie die in jedem grundkurs wirtschaft behandelt wird...
 
Errinnert mich ein wenig an die Knepelverträge von MS-Dos. Mit dem Unterschied, dass MS-Dos damals der Billidheimer war, womit es so gelang eine Marktbeherrschende Stellung aufzubauen.
 
"Unklar ist, welche Partner in Brüssel Beschwerde eingereicht haben."

Und wenn das rauskommt, heisst es wie bei Seinfeld: "No soup (iPhone) for you!" ;)
 
Dass Apple seit Anfang an auf Knebel- und Ausnutzerverträge setzt ist ja bekannt (Stichwort Abgaben von der Grundgebühr). Die Frage, die sich mir stellt ist: Warum Spielen die Provider da mit?

Und ich muss dem Artikel ganz klar widersprechen: Apple hat in vielen Bereichen eine klar Marktbeherrschende Stellung, und es verwundert mich dass es da noch keinerlei Kartellrechtlichen Verfahren gegen den Konzern gibt. Sie agieren arg wettbewerbsbehindernd, und das bei ~70% Marktanteil bei gewissen Produkten. Ich meine - Microsoft muss eine Rekordstrafe bezahlen, weil sie dem Nutzer eine Weile lang nicht automatisch empfohlen haben, einen anderen Browser zu verwenden, Apple dagegen erlaubt es weder auf dem iPhone noch auf dem iPad den Standardbrowser überhaupt irgendwie zu ersetzen??? Gehts noch?

Meiner Meinung nach hätte Apple bereits vor Jahren Einhalt geboten gehört. Die "Scherben" haben wir jetzt - ein (Mobiles) Internet, das einzig und alleine auf eine Marke ausgerichtet ist, in der Drittanbieter mit allen Mitteln unterdrückt werden. Siehe Windows Phone und Google-Dienste: Was nicht auf Webkit basiert, wird einfach nicht unterstützt. Das ist schlimmer als zu den Zeiten, als "Optimiert für Microsoft Internet Explorer 6" als Standard galt...

mfg
 
So enthalten die Verträge Quoten, die üblicherweise für drei Jahre gültig sein sollen; verkauft ein Partner nicht genügend Geräte, muss dennoch die vereinbarte Anzahl bezahlt werden

Die Provider müssen die 3 Jahre zuvor vereinbarte Summe dann auch zahlen? :o
 
Ich finde die Anschuldigungen gerechtfertigt und nachvollziehbar.
Das Problem ist doch, dass sich die Katze selbst in den Schwanz beißt. Natürlich haben Anbieter die Möglichkeit kein iPhone anzubieten, aber was dann? Es handelt sich um ein Prestige-Objekt und das bringt Probleme mit sich.
Mal ehrlich, wenn zB die Telekom kein iPhone mehr anbietet, steht spätestens 30 Minuten später irgendwo was von einer Krise bei der T-Com und dass diese sich das iPhone nicht mehr leisten können. Oder vergleichbare Schlagzeile... man wählt also nicht die beste, sondern in dem Fall die "nicht so schlimme" Option aus und das ist in der Regel das Gerät anzubieten. Und das wiederum ist ein Safe-Bet für Apple und mal ganz nebenbei gibt das auch gute Statistiken. Denn jedes dieser Geräte kann bereits als "verkauft" aufgenommen werden und das treibt die Zahlen hoch.
Solche Verträge sind sicherlich erlaubt und bei bestimmten Bedingungen auch wirklich gut, aber in diesem Fall ist es ein Ausnutzen von Marktmacht, selbst wenn diese nicht von einem Quasi-Monopol ausgeht.
Und der Kommentar bezüglich der 20 Androiden, für die man keine Werbung sehen will... das ist Müll... ein Händler sollte in der Lage sein, alle seine Produkte gleich zu bewerben und dem interessierte Kunden bei Bedarf für alles die entsprechenden Informationen zu liefern... und das wird hier eingeschränkt. Wenn ein Händler ein bestimmtes Kontingent verkaufen "muss", dann wird er immer versuchen diese Geräte als erstes los zu werden und erst dann auch die anderen zu vertreiben und das ist unfair!
 
KainerM schrieb:
Und ich muss dem Artikel ganz klar widersprechen: Apple hat in vielen Bereichen eine klar Marktbeherrschende Stellung, und es verwundert mich dass es da noch keinerlei Kartellrechtlichen Verfahren gegen den Konzern gibt. Sie agieren arg wettbewerbsbehindernd, und das bei ~70% Marktanteil bei gewissen Produkten. Ich meine - Microsoft muss eine Rekordstrafe bezahlen, weil sie dem Nutzer eine Weile lang nicht automatisch empfohlen haben, einen anderen Browser zu verwenden, Apple dagegen erlaubt es weder auf dem iPhone noch auf dem iPad den Standardbrowser überhaupt irgendwie zu ersetzen??? Gehts noch?
Apple hat in keinem einzigen Bereich eine marktbeherrschende Stellung, auch wenn hohe Marktanteile dies suggerien. Bei Tablets liegt ist dieser zwar hoch, es gibt aber einen funktionierenden Markt mit mehreren Anbietern (Google/Android, Microsoft/Windows etc.). Der Vergleich beim Browser im PC-Bereich hinkt gerade deshalb. Denn Microsoft hat hier einen Anteil von (so glaube ich) etwa 85 bis 90 Prozent. Einen wirklichen Wettbewerb gibt es hier nicht, da ein Großteil der Software/der Nutzer auf Windows angwiesen ist.
 
@Patrick: Wie ich schon sagte, ist Marktbeherrschend nicht gleich Marktanteile. Macht kann auch durch Image entstehen... quasi eine Minderheitenregierung ;)
Und ich denke, dass niemand bestreiten kann, dass Apple einen sehr großen Einfluss auf den Markt hat und auch trotz geringerer Anteile die Wahrnehmung vieler beeinflussen kann.
 
Patrick schrieb:
Der Vergleich beim Browser im PC-Bereich hinkt gerade deshalb. Denn Microsoft hat hier einen Anteil von (so glaube ich) etwa 85 bis 90 Prozent. Einen wirklichen Wettbewerb gibt es hier nicht, da ein Großteil der Software/der Nutzer auf Windows angwiesen ist.

Ich glaube, du solltest dich mal ein wenig über die Gegenwart informieren. Wenn man diversen Statistik-Tools glauben schenken darf, dann ist der IE alles andere als Marktbeherrschend, und schon gar nicht im Bereich 85-90%. Es mag sein, dass er auf 85-90% der PCs installiert ist, das heißt aber noch lange nicht, dass er auch genutzt wird.
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Usage_share_of_web_browsers_(Source_StatCounter).svg
Nach dieser Grafik (Grundlage sind Daten von StatCounter) hat Chrome einen größeren Marktanteil, und der IE liegt bei etwa 30%, Tendenz sinkend. Ich sehe da keinerlei Dominanz.
Und falls du meinst, MS hat 85-90% Anteil am PC-Markt: Ja, dem mag so sein. Aber sie hindern niemanden daran, seinen Browser zum einzig wahren Browser im gesamten System zu machen. Die Strafe mussten sie nur zahlen, weil sie es nicht von vorn herein automatisch angeboten haben!!!

Jetzt hat aber Apple gerade im Tablet-Bereich einen gewaltigen Marktanteil, und damit eine absolut Marktbeherrschende Stellung. Schau dir die Reviews zum Microsoft Surface an - ich habe kein einziges gesehen, dass das Tablet NICHT mit dem iPad verglichen hat. Bei den Handys die gleiche Situation - alles neue wird erst mal am iPhone gemessen.
Und hier kann Apple tun und lassen, was sie wollen - frag mal Mozilla, warum sie keinen Firefox veröffentlichen: Sie dürfen nicht, zumindest nicht so wie sie wollten. Und so nimmt eben Webkit im Web Überhand, und wer nicht Webkit nutzt, wird all zu oft ausgesperrt. Das hat schon einen realen Nachteil für Nutzer des IE zur Folge - man wird von Seiten ausgesperrt, die Problemlos funktionieren. Siehe Google Maps auf Windows Phone 8.

mfg
 
KainerM schrieb:
Ich glaube, du solltest dich mal ein wenig über die Gegenwart informieren. Wenn man diversen Statistik-Tools glauben schenken darf, dann ist der IE alles andere als Marktbeherrschend, und schon gar nicht im Bereich 85-90%. Es mag sein, dass er auf 85-90% der PCs installiert ist, das heißt aber noch lange nicht, dass er auch genutzt wird.
War schlecht formuliert: Ich bezog auf die Verbreitung des OS, nicht des Browsers. Der Vorwurf der EU war und ist ja, dass MS über die Marktmacht des OS den Browser quasi durch die Hintertür zum Standard machen wollte/will.

Jetzt hat aber Apple gerade im Tablet-Bereich einen gewaltigen Marktanteil, und damit eine absolut Marktbeherrschende Stellung. Schau dir die Reviews zum Microsoft Surface an - ich habe kein einziges gesehen, dass das Tablet NICHT mit dem iPad verglichen hat. Bei den Handys die gleiche Situation - alles neue wird erst mal am iPhone gemessen.
"Gewaltig" ist aber ungleich marktbeherrschend! In Q4 lag Apples Anteil bei Tablets bei knapp über 40 Prozent, sie kontrollieren also nicht mal die Hälfte des Marktes.

Und hier kann Apple tun und lassen, was sie wollen - frag mal Mozilla, warum sie keinen Firefox veröffentlichen: Sie dürfen nicht, zumindest nicht so wie sie wollten. Und so nimmt eben Webkit im Web Überhand, und wer nicht Webkit nutzt, wird all zu oft ausgesperrt. Das hat schon einen realen Nachteil für Nutzer des IE zur Folge - man wird von Seiten ausgesperrt, die Problemlos funktionieren. Siehe Google Maps auf Windows Phone 8.
Wir drehen uns im Kreis. Du vertrittst die Auffassung, dass die Vorgaben, die Apple macht, durch eine angebliche marktbeherrschende Stellung möglich sind. Tatsache ist aber, das "Nicht-iPad-Markt" mittlerweile größer ist und aller Wahrscheinlichkeit auch immer größer werden wird. Wenn Mozilla der Meinung ist, man müssen unbedingt Engine xy für einen iOS-Browser nutzen, ist es salopp gesagt deren Problem. Es wird ja nun niemand gezwungen, iOS repsektive ein iPad zu nutzen. Bei Windows sieht das aber wieder ganz anders aus, da - wie schon gesagt - ein großer Teil der Softwre für andere Plattformen gar nicht verfügbar ist.
 
Die Argumentation kann ich aber für iOS genauso verwenden - viel Software ist nur für iOS verfügbar, ein bisschen was davon noch frü Android, und dann ist mehr oder weniger Schluss. Also werde ich nach deiner Argumentation dazu gezwungen, iOS zu nutzen - und dort wiederrum übt Apple mit freier Willkür sein "Hausrecht" aus. Hast du mitbekommen, was für einen Aufschrei das gab als MS den "Store" in W8 eingeführt hat? Und dabei ist der nichtmal zwingend, zumindest nicht bei W8. Weil die Leute Angst haben, dass MS auf das "System Apple" umsteigen könnte.

Und genau aus dem Grund gehört Apple ein Riegel vorgeschoben. Momentan nutzen sie ihre Marktmacht scham- (und straf-) los aus, und dass sie Marktmacht haben ist wohl unbestritten. Und Apple mag derzeit nur 40% Marktanteil bei Tablets haben - aber nichts desto trotz werden alle anderen Angeboten mehr oder weniger ausschließlich an ihnen gemessen. Gerade beim iPhone entsteht da ein enormer Druck auf die Carrier: Wer nicht mitspielt, bekommt keine iPhones. Und ohne iPhone verliert man eine große Menge seiner Kunden. Ich meine, wie zur Hölle hat es Apple geschafft, die Netzbetreiber zu überreden dass sie einen Anteil ihrer Umsätze mit den iPhones DIREKT an Apple abtritt? das gibt es meines Wissens bei keinem anderen Handyhersteller, und das hätte AT&T auch beinahe Umgebracht. Solche Sittenwidrigen Klauseln kann man nur erzwingen, wenn man Marktbeherrschend ist - unabhängig vom Marktanteil. Und da gehört einfach mal ein Riegel vorgeschoben.

mfg
 
Ich kann hier beim besten Willen keine Wettbewerbsverzerrung sehen. Solche Verträge mit Mindestabnahmemengen sind in anderen Branchen auch üblich. Man muss sich nur mal die ganzen Gaststätten anschauen, die Verträge mit Brauereien haben oder diverse Franchise Systeme. Nichts ungewöhnliches also.

Wenn sich die Provider das gefallen lassen sind sie sogar selbst Schuld. Groß genug sind sie, um Apple Kontra zu bieten. Denn man kann es auch anders herum sehen: kann es sich Apple auf Dauer leisten, einige (große) Provider nicht als Abnehmer zu haben? Das iPhone ist schließlich nicht alles, da gibt es genügend andere Geräte. Und ob der Hype um Apple noch lange weitergehen wird, ist genauso fraglich.
 
ob üblich oder nicht ist doch egal.

die moral von der geschicht - kapital regiert.
 
gbene schrieb:
Dass die Provider schonmal rein finanziell nicht auf die Appleprodukte verzichten können ist ja eigentlich schon klar.

Gerade darum geht es. Apple ist einer einer Dominanz Position und kann somit den Abnehmern Quoten aufbinden welche sie sonst nicht akzeptieren würden.
 
Pict schrieb:
Apple ist einer einer Dominanz Position und kann somit den Abnehmern Quoten aufbinden welche sie sonst nicht akzeptieren würden.

Das nennt sich freie Marktwirtschaft... also noch ist es freie Marktwirtschaft, da Apple keine direkt marktbeherrschende Stellung inne hat. Aber wenn du mit jemandem an einem Verhandlungstisch sitzt und dieser hat eine bessere Verhandlungsposition, dann ist das halt so. Da ist über all so und das wird sich auch niemals ändern.

Sogar eine Demokratie funktioniert so: Die Regierung schlägt etwas vor und ist in der Position (durch mehr Stimmen), ihre Position durchzudrücken. Die Opposition kann dann entweder mitmachen und den ein oder anderen Punkt mitbestimmen oder sich querstellen - mit dem Nachteil als Blockierer dazustehen und im Falle eines Gelingen des Vorschlags, die Regierung alle Lorbeeren ernten zu lassen. Das kann man 1:1 auf Apple-Problematik anwenden.

Wirklich bedenklich wird es, wenn man eine faktische Monopol-Stellung hat (wie bei den Banken "Too Big To Fail") oder wenn Korruption am Werk ist. Ersteres kann man auschließen, da auch andere Hersteller genügend Smartphones zu normalen Preisen liefern können und letzteres ist sowieso immer der Fall, aber gar nicht Thema.

Wenn jetzt ein Provider sagt, wir brauchen unbedingt und um jeden Preis iPhones - dann ist die Verhandslungsposition denkbar schlecht.

Welchen Vorwurf soll man Apple jetzt machen? Das Apple zu gute Smartphones baut? Das Apple es geschafft hat ein Prestige-Produkt zu etablieren an dem jeder interessiert ist? Das Apple allein durch Image den höchstmöglichen Preis bzw. die höchstmögliche Abnahmemenge durchsetzt?

Das was mich am ehesten stört ist, dass nahezu alle amerikanischen Unternehmen (Apple, Google, Amazon...) durch das Irland und Luxemburg-Steuerparadies nur 1% Steuern zahlen. Daran sollte etwas geändert werden! Aber stattdessen wird wieder viel Wind um Nichts gemacht!
 
Zurück
Oben