News Bitkom kritisiert pauschale Abgaben für Privatkopien

Andy

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Allmählich nimmt der Kampf um die Urheberrechtsabgabe für Geräte wieder Fahrt auf, in der kommenden Woche steht das Thema in EU-Gremien auf der Tagesordnung. Diskutiert werden die Vorschläge von EU-Mediator António Vitorino, der die verschiedenen pauschalen Abgabesysteme in den einzelnen EU-Staaten kritisiert.

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wir bezahlen doch schon abgaben an Rohlinge,scanner,kopierer,drucker usw...was wollen die denn noch alles haben ???


geldgeiles gesockse die contentmafia..kohle wollse haben aber man darf nix machen mit den geräten und materialen:freak:
 
Darüber hinaus soll die Abgabenpflicht von den Geräteherstellern auf den Einzelhandel übertragen werden. Das System wäre dadurch transparenter und gewerbliche Nutzer könnten leichter von der Abgabe befreit werden, weil diese ohnehin keine Privatkopien erstellen dürfen.

Ähm.... Habe ich die ganzen Debatten der vergangenen Jahre etwa falsch verstanden? Privatleute dürfen doch auch so gut wie keine Privatkopien mehr erstellen, gell? Warum dann noch die Abgabe? Also weg damit! Oder ein pauschales Recht auf Privatkopie inklusive der Erlaubnis, Kopierschutzmaßnahmen auszuhebeln, ins Gesetz!
 
Ich finde, dieses Thema ist eines der am schwersten zu bewertenden, die ich kenne.

Spontan ist es natürlich sehr leicht zu sagen: "Pauschalabgaben sind ungerecht. Warum soll ich für etwas bezahlen, das ich gar nicht nutze?"

Andererseits halte ich den Grundsatz, dass Urheber einen gerechten Anteil bekommen sollen, wenn andere mit ihren Werken auf gewerbliche Weise Geld verdienen, auch für absolut gerechtfertigt.
Ich denke es wird niemand besteiten, dass z.B. Hersteller von Speichermedien, aber z.B. auch Internet-Provider und Hersteller von Abspielgeräten usw. einen nicht unerheblichen Teil ihrer Einnahmen der Arbeit von Urhebern geschützter Werke verdanken. Und längst nicht immer werden die dafür direkt angemessen entlohnt.

Ich bin alles andere als ein Freund der Methoden der Rechteverwertungsindustrie und auch mein Verständnis für die Interessen von Urhebern endet da, wo dafür grundlegende Rechte der Allgemeinheit (z.B. auf anonyme, unbeobachtete und ungehinderte Kommuniktion) beschnitten werden sollen.
Aber genau deswegen finde ich den Gedanken von pauschalen Vergütungen und Verwertungsgesellschaften grundsätzlich gar nicht mal so schlecht. Das ist nämlich eine Möglichkeit, dort Geld an die Urheber "abzuzweigen", wo mit deren Werken etwas verdient wird, ohne die Konsumenten selbst oder auch die Anbieter der Infrastruktur und sonstiger "Hilfsmittel" wie Kriminelle zu überwachen und zu reglementieren.

Die Frage ist, wie man das halbwegs gerecht umsetzen kann.
Die Abgaben z.B. komplett an den Einzelhandel abzuwälzen ist genauso unfair, wie nur bei den Geräteherstellern oder sonstigen Dienstleistern abzukassieren. Es sei denn, man stellt sicher, dass letztere wiederum ihrerseit den Einzelhandel entsprechend entlasten, indem sie z.B. ihre Produkte entsprechend günstiger verkaufen. Womit die aber wieder nichts gewonnen haben.

Vielleicht fällt ja klügeren Leuten als mir etwas ein, wie man das gerecht regeln kann. :rolleyes:
 
ich hasse dieses geldgeile pack , heutzutage nur noch geld geld ... schämt euch .
 
Ich kann mich noch erinnern als es hieß der Milchbauern sollen ein PAAR CENT mehr bekommen damit die überhaupt leben können! Der Preis der Milch ist um ca. 5-10 Cent gestiegen. Und jetzt ist er wieder da wo er zuvor war, ca. 50cent.

Wieso dann soll ich dann Britney Spears ihr 10. Ferienhaus finanzieren wenn ich nicht mal ihre Musik höre? Oder Dieter Bohlens Villa auf Malle oder wo der Casper auch lebt?
 
Klassikfan schrieb:
Ähm.... Habe ich die ganzen Debatten der vergangenen Jahre etwa falsch verstanden? Privatleute dürfen doch auch so gut wie keine Privatkopien mehr erstellen, gell? Warum dann noch die Abgabe? Also weg damit! Oder ein pauschales Recht auf Privatkopie inklusive der Erlaubnis, Kopierschutzmaßnahmen auszuhebeln, ins Gesetz!

Das ist ja das perfide. BEi den Pro Stimmen auf solche Abgaben wird nahezu ausschließlich darauf verwiesen, dass es ja ein Recht auf Privatkopie gibt, die irgendwie monetarisiert gehört. Soweit richtig und auch nachvollziehbarer Standpunkt. Warum dann allerdings im Recht verankert ist, dass zum Zwecke der Privatkopie keine Kopierschutzmaßnahmen umgangen werden dürfen und der allergrößte Teil der betroffenen Medien einen eben solchen enthalten ist dann nicht mehr nachzuvollziehen. Dadurch wird letzlich erreicht, dass eine Abgabe gezahlt werden muss, die auf einem Tatsachenstand beruht, der an sich nicht existent ist. Vorallem jene, die am meisten Geld aus diesen Abgaben erhalten, sind die schärfsten Vertreter solcher Kopierschutzmaßnahmen.

Das gehört geändert, denn ist eine dreiste Doppelabzockerei und schlicht ungerecht. Es gibt da an sich 2 recht simple Lösungen. Entweder erhalten Künstler und sonstige Beteiligte, die auf Kopierschutzmaßnahmen setzen, keinerlei Geld, dass über derlei Abgaben eingenommen wird. Schließlich können Ihre Produkte legal nicht vervielfältigt werden, nicht einmal für private Zwecke. Es ist schlicht nicht nachzuvollziehen, weshalb diese Künstler beteiligt werden sollen, denn sie sind von dem "Problem", welches als Begründung dient, überhaupt nicht betroffen. Eine Einnahmengenerierung, die auf potentiellen Straftaten beruht, darf es in einem Rechtsstaat nicht geben. Niemand darf sich daran bereichern, dass jemand eine Straftat begehen könnte. Aber das ist genau der Fall, wenn jemand an diesen Abgaben beteiligt wird, der Kopierschutzmaßnahmen nutzt.
Die andere Lösung wäre es, dass man um sein Recht auf Privatkopie durchsetzen zu können, jedwegen Kopierschutz aushebeln darf. Bzw. solche Kopierschutzmaßnahmen grundsätzlich nicht mehr eingesetzt werden dürfen.

Hier ist der Staat gefragt. Gerechte und einfache Lösungen gibt es. Man müsste sich einfach nur mal gegen eine starke Lobby behaupten können und nicht vor Scheinargumenten einbrechen.
 
Was ist überhaupt die Rechtfertigung für eine Pauschalabgabe? Eine Privatkopie ist zwar grundsätzlich erlaubt, das Umgehen eines Kopierschutzes allerdings nicht. Da eh fast alles kopiergeschützt ist, kann ich also gar keine legale Privatkopie machen. Warum dann eine Abgabe? Und außerdem - welcher "Schaden" entsteht denn bei einer legalen Privatkopie, der eine Abgabe rechtfertigen würde?

Als Privatkopie wird die Kopie eines urheberrechtlich geschützten Werkes für die nicht gewerbliche und nicht öffentliche Nutzung bezeichnet. Die Privatkopie eines rechtmäßig erworbenen bzw. rechtmäßig zugänglichen Werkes ist jedoch nicht zu verwechseln mit der illegalen Schwarzkopie.
Quelle

Bei einer solchen Kopie entsteht doch kein Schaden und alles andere ist eh illegal...

Das ist mir nicht transparent genug und deswegen müssen die sich den Vorwurf anhören müssen, dass es einfach nur Geldmacherei ist.

Entweder gibt es eine Pauschalabgabe und ich darf pauschal alles kopieren, ohne strafrechtlich verfolgt zu werden oder ich darf es eben nicht, zahle dann aber auch keine Pauschale.
 
man sollte diese Gebühren direkt in den Produktpreis integriren für Privatkunden,
egal ob MP-3 oder TV-Sendung die über Werbung gesponsort wird,
für komerziele Nutzung siehe erste Zeile

alles andere ist Abzoke für Dinste die kaum jemand nutzt, die mit Studien belegt werden die nicht nachvolziehbar sind (es sind oft Machbarkeitsstudien ohne Lebensbezug), wer speichert schon Göthe auf seinen USB-Stick?
 
Wenn du Göthe auf einem Stick speicherst, dann kopierst du an sich kein urheberrechtlich geschütztes Material. Göthes Werke sind längst frei konsumierbar.
 
Herdware schrieb:
Andererseits halte ich den Grundsatz, dass Urheber einen gerechten Anteil bekommen sollen, wenn andere mit ihren Werken auf gewerbliche Weise Geld verdienen, auch für absolut gerechtfertigt.
Weshalb? Ich hab mir "das Lied gekauft", was dann dort das Medium ist, ist mir vollkommen Hupe. Ob das nun auf dem PC (HDD), im Auto (USB, CD) oder sonstwo abgespielt wird, ist mir doch Jacke wie Hose. Ich hab mir "das Lied gekauft" und kann damit nun anstellen was ich will. Umgekehrt wird eine Einschränkung (aka Digital Restrictions Management) daraus, "du darfst das nur dort abspielen". Wieso sollten "Künstler und Urheber" doppelt und dreifach für etwas vergütet werden, was sie nur ein mal an den Mann gebracht haben?
 
@ Wechhe
Es gibt noch immer viele Möglichkeiten, legale Privatkopien zu machen. Auch digital. Z.B. indem man die Musik aus Webradios oder auch Youtubevideos und Fernsehsendungen mitschneidet und speichert usw.
Inzwischen haben auch die meisten CDs keinen Kopierschutz mehr und können für Privatkopien legal genutzt werden und es gibt auch legale Downloaddienste, die auf Kopierschutz verzichten.

Die für Abgaben z.B. auf Datenträger zuständigen Verwertungsgesellschaften führen Studien durch, um festzustellen, wie groß der Anteil an Privatkopien auf Datenträgern durchschnittlich ungefähr ist und begründen damit ihre Forderungen.
Wie genau und aussagekräftig diese Studien sind, kann ich nicht beurteilen.

Illegale Kopien (die z.B. unter Umgehung eines "wirksamen" Kopieschutzes erstellt oder aus einer "offensichtlich illegalen" Quelle bezogen wurden) interessieren dabei übrigens nicht. Die sind den Verwertungsgesellschaften egal. Deren Job ist es, dort einen angemessenen Anteil der Einnahmen einzutreiben und an die Urheber abzuführen, wo legal Geld mit deren Inhalten verdient wird. Auch indirekt, indem dank denen z.B. mehr Datenträger verkauft werden können.
Um illegale Geschäftemacherei kümmern sich andere Gesellschaften. Z.B. die ziemlich fragwürdige GVU.
 
Yuuri schrieb:
Weshalb? Ich hab mir "das Lied gekauft", was dann dort das Medium ist, ist mir vollkommen Hupe. Ob das nun auf dem PC (HDD), im Auto (USB, CD) oder sonstwo abgespielt wird, ist mir doch Jacke wie Hose. Ich hab mir "das Lied gekauft" und kann damit nun anstellen was ich will. Umgekehrt wird eine Einschränkung (aka Digital Restrictions Management) daraus, "du darfst das nur dort abspielen". Wieso sollten "Künstler und Urheber" doppelt und dreifach für etwas vergütet werden, was sie nur ein mal an den Mann gebracht haben?

Du kaufst dir erstmal das recht, das lied zu hören und nicht das lied selbst.
In diesen geiz-ist.geil und CB-preisvergleich-zeiten, kann ich schon verstehen, wenn die, die etwas erschaffen, auch davon leben können möchten.
Auch kunst hat einen wert und es sollte möglich sein, davon seinen lebensunterhalt zu bestreiten, wenn man schon genug abnehmer findet.
 
Ich finde es trotzdem nicht transparent. 9,21€ Abgabe für einen Brenner, der 20€ kostet, 17 Cent für einen Rohling, der nur wenig mehr kostet - das ist schon ziemlich happig. Und keiner erklärt mir genau, wie das zustande kommt. Überall wird man nur mit pauschalen Abgaben, Verboten und Einschränkungen gegängelt.
Und dann wundert sich ernsthaft jemand, wenn sich die Leute illegale Wege suchen.

Der Schlüssel zum Erfolg ist Transparenz - zumindest ist das der erste Schritt. Denn Misstrauen und Anschuldigen führen nur zur Rechtfertigung von illegalen Urheberrechtsverletzungen und einer schlechten Zahlungsmoral.
 
Herdware schrieb:
Ich finde, dieses Thema ist eines der am schwersten zu bewertenden, die ich kenne.

Spontan ist es natürlich sehr leicht zu sagen: "Pauschalabgaben sind ungerecht. Warum soll ich für etwas bezahlen, das ich gar nicht nutze?"

Andererseits halte ich den Grundsatz, dass Urheber einen gerechten Anteil bekommen sollen, wenn andere mit ihren Werken auf gewerbliche Weise Geld verdienen, auch für absolut gerechtfertigt.
Ich denke es wird niemand besteiten, dass z.B. Hersteller von Speichermedien, aber z.B. auch Internet-Provider und Hersteller von Abspielgeräten usw. einen nicht unerheblichen Teil ihrer Einnahmen der Arbeit von Urhebern geschützter Werke verdanken. Und längst nicht immer werden die dafür direkt angemessen entlohnt.

Ich bin alles andere als ein Freund der Methoden der Rechteverwertungsindustrie und auch mein Verständnis für die Interessen von Urhebern endet da, wo dafür grundlegende Rechte der Allgemeinheit (z.B. auf anonyme, unbeobachtete und ungehinderte Kommuniktion) beschnitten werden sollen.
Aber genau deswegen finde ich den Gedanken von pauschalen Vergütungen und Verwertungsgesellschaften grundsätzlich gar nicht mal so schlecht. Das ist nämlich eine Möglichkeit, dort Geld an die Urheber "abzuzweigen", wo mit deren Werken etwas verdient wird, ohne die Konsumenten selbst oder auch die Anbieter der Infrastruktur und sonstiger "Hilfsmittel" wie Kriminelle zu überwachen und zu reglementieren.

Die Frage ist, wie man das halbwegs gerecht umsetzen kann.
Die Abgaben z.B. komplett an den Einzelhandel abzuwälzen ist genauso unfair, wie nur bei den Geräteherstellern oder sonstigen Dienstleistern abzukassieren. Es sei denn, man stellt sicher, dass letztere wiederum ihrerseit den Einzelhandel entsprechend entlasten, indem sie z.B. ihre Produkte entsprechend günstiger verkaufen. Womit die aber wieder nichts gewonnen haben.

Vielleicht fällt ja klügeren Leuten als mir etwas ein, wie man das gerecht regeln kann. :rolleyes:

Wenn es darum ginge das bestimmte Wirtschaftszweige von anderen profitieren, dann müßte in Zukunft der Benzinpreis via Zwangsabgabe steigen, weil die Mineralölindustrie dank der Automobilbranche Geld verdient, so das sie den Zwangsabgabeteil an diese weiterleiten muss. Tut mir leid, diese Logik erschließt sich mir nicht. Das Gesetz ist nichts weiter als ein Werk von Lobbyarbeitet, denn wer sagt denn das die von mir gekauften Rohmedien für copyright geschützten Content benutzt werden, zumal damit automatisch unterstellt wird das man sich gesetzeswidrig verhält, gleichzeitig aber per Gesetz entlohnen soll. Demzufolge könnte man sich doch bei einem Copyrightbruch darauf berufen, einen entsprechende Vergütung vorgenommen und damit gesetzestreu gehandelt zu haben.
 
Bio-Apfel schrieb:
Du kaufst dir erstmal das recht, das lied zu hören und nicht das lied selbst.
Na also, dann hab ich auch das Recht, das Lied dort zu hören wo ich will und auf welchem Medium ich will, ohne den Kaufpreis erneut zu kassieren, sondern nur die des Mediums, weil ich ja das "Recht das Lied zu hören" schon besitze und ergo nur für die Materialkosten des neuen Mediums aufkomme.
Bio-Apfel schrieb:
In diesen geiz-ist.geil und CB-preisvergleich-zeiten, kann ich schon verstehen, wenn die, die etwas erschaffen, auch davon leben können möchten.
Und jetzt siehe analog dazu der Friseur, der für das gleiche Geld raus geht, was ein Hartz 4 Empfänger bekommt, sich aber den ganzen Tag in den Arsch treten muss...

Wenn das Werk gut ist, wird es auch gekauft. Wenn nicht, dann nicht. Wieso nehmen sich "Künstler" das Recht heraus, durch Scheiße Geld zu verdienen, wenn offensichtlich niemand bereit ist, Geld für dieses Werk auszugeben? Dass man dadurch die "och guck ma gibts kostenlos, nehm ich gleich mal mit"-Leute nicht eliminieren kann, ist von vorn herein klar.
 
@ Andregee

Nein, das ist nicht richtig. Diese Abgabe ist gerade eben nicht dafür gedacht, illegale Kopien zu kompensieren, sondern die legale Privatkopie.

Aber dein Beitrag bestätigt mich, fehlende Transparenz führt genau zu solchen Dingen.
 
sollnse doch machen pauschalabgaben aber dafür will ich auch pauschal soviel musik und filme laden wie ich will und nicht immer weiter eingeschränkt werden. oh Moment ... es gibt ja YouTube ... ^^ whatever ! jedenfalls halte ich es nicht für gerecht abgaben zu verlangen und dafür den Verbraucher nicht in irgendeiner form zu "entschädigen" ;)
 
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