News „Prism“ keine Überraschung für Bundesregierung

dass es bei den Überwachungsprogrammen auf die Verhältnismäßigkeit sowie

daß die bundesregierung bescheid wußte, steht für mich außer zweifel.
alles andere wäre ein armutszeugnis für unsere nachrichtendienste und auch für die zusammenarbeit unter "freunden".

wirklich erstaunlich, wenn auch nicht überraschend, finde ich, wie dieser skandal in den medien doch relativ klein geredet wird.
[edit: daß man das fernsehprogramm auch ruckzuck ändern kann, hat die steueraffäre hoeneß gezeigt.
jauch, hart aber fair, illner - alle hatten dieses thema.]

auch die bespitzelung des G20-gipfels fällt recht schnell unter den tisch.
sollte man da nicht mal den britischen botschafter einbestellen und "rund machen"?
ich erinnere nur an die einbestellung des türkischen botschafters letzte woche ...
 
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ei ei ei , was hier zur Zeit in der Poltik abläuft. Kommt mir fast so vor, dass es noch nie so schlimm war.
Zuerst will man nichts gewusst haben verneint man es schon.
Das ganze Spiel geht im Vertreidigungsministerium weiter....
 
Was mich eher verwundert ist, dass es in der Bevölkerung so ruhig ist. Keine Demos etc.
 
Jimmy Schulz meinte seine Frage wahrscheinlich gut, bzw. wollte damit nur die Absurdität aufzeigen.

Aber grundsätzlich ist es natürlich ein Unterschied, ob ein Geheimdienst als "strategische Aufklärungsmaßnahme" massenweise Daten aus Computernetzen sammelt und dabei z.B. auch die Inhalte von Skype-Gesprächen erfasst, oder ob sowas durch die Polizei gezielt im Rahmen einer Strafverfolgung geschieht und dabei z.B. gerichtsverwertbare Beweise gesammelt werden sollen, die zur Verurteilung des Verdächtigen führen.

Die Geheimdienste kümmern sich hingegen nicht um Beweise. Für die reichen "Hinweise", die auf beliebige Art und Weise zustande kommen können. Z.B. auch durch Hörensagen, Bestechung, Erpressung oder sogar Folter. Diejenigen, gegen die sich soche Hinweise ergeben, werden dann gewöhnlich auch nicht verhaftet und vor Gericht gestellt, sondern bekommen z.B. mitten in der Nacht eine von einer Drohne abgeschossene Rakete in die Wohnung gejagt.

Jedenfalls haben Geheimdienste nichts mit rechtsstaatlicher Strafverfolgung zu tun (weshalb eine Verquickung von Geheimdiensten und Polizei eine extrem blöde Idee ist). Aber beim deutschen Staatstrojaner geht es ja um Strafverfolgung.

Auch die deutschen Geheimdienste haben schon immer ohne gesetzliche Grundlage heimlich Daten von Computersystemen ausgespäht. Das wurd seinerzeit vom Bundesinnenminister auch offen zugegeben. Ich bin sicher, das tun sie immer noch fleißig. Das ist schließlich Teil ihres Jobs.
Beim Staatstrojaner geht es wie gesagt aber um eine Anwendung durch die Polizei und dafür braucht man dann halt eine saubere gesetzliche Gundlage, sonst sind die gesammelten Daten als Beweise nichts wert.

Wobei sich das alles wieder etwas relativiert, weil auch in Deutschland besonders das BKA zunehmend zu einer Behörde ausgebaut wird, die Geheimdienst und Polizei in sich vereint (böse, wer sowas beim Namen Geheimpolizei nennt) und statt rechtsstaatlicher Strafverfolgung "Prävention" praktiziert wird.
 
auf die Verhältnismäßigkeit
Inwieweit grenzenlose Überwachung noch irgendwie verhältnismäßig sein kann entzieht sich meiner persönlichen Auffassungsgabe.

die NSA habe keinen direkten Zugriff auf Skype-Server
wozu auch, sind Skypegespräche nicht P2P?

Ich für meinen Teil bin schon überrascht, jahrelang erzählt man vermeintlichen Verschwörungstheoretikern, nichtmal die USA (geschweige denn UK) könnten so schei*e sein. Dann kommt Snowden: "Doch" :freak:
 
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Rein rechtlich WOLLTE man es ja auch garnicht wissen.

Die eigenen Geheimdienste dürfen die Bevölkerung im großen Stil ja nicht überwachen, darum hat das der ausländische Geheimdienst übernommen und die Daten geteilt.
Rechtlich einwandfrei, moralisch voll die Verarsche.

Umgekehrt genauso.
 
Wenn man mal per Skype telefoniert hören inzwischen bestimmt 10 verschiedene Geheimdienste mit...toll, einfach toll.
 
Tranceport schrieb:
wozu auch, sind Skypegespräche nicht P2P?

Der Verbindungsaufbau aber nicht, "wer telefoniert mit wem".
Und du kannst auch nicht sicher sein, ob deine Gespräche nicht über einen Zwischenserver von denen geroutet worden sind, dann haben die auch den Datenstrom.
Oder die haben gleich die Router gehackt ;-)
 
127.0.0.1 schrieb:
Was mich eher verwundert ist, dass es in der Bevölkerung so ruhig ist. Keine Demos etc.

Die meisten bekommen es ja garnicht mit oder nur am Rande und nicht in dem Ausmaß, weil die Medien von irgendjemand gelenkt bzw. manipuliert werden.

Man merkt es zur Zeit was das Thema angeht am meisten, wie unsere Medien das deutsche Volk leiten.
Entweder wollen sie uns schützen (glaub ich weniger), oder sie wollen dass das Volk sich nicht erhebt.


Mir kann keiner erzählen, dass sie das nicht bringen weil es keine Einschaltquoten bringen würde. N24, NTV die schlimmsten Nachrichten- Sender würden doch das Thema so auseinandernehmen, dass kein Kraut mehr wächst.
Dass die öffentlich rechtlichen nur ein wenig davon berichte, erscheint mir auch nicht so logisch.Vorallem berichten die eher über die Flucht Snowdens, anstatt fundiert über die tatsächlichen Dinge zu erzählen. Das hat so einen faden beigeschmack.

Nene ich mißtraue zur Zeit all unseren Medien und vorallem der Regierung. Irgendetwas stimmt da ganz und garnicht.

Edit:
Das schlimme ist, die wissen genau wie wir deutschen uns Verhalten. Wenn etwas totgeschwiegen wird oder eben nicht in den Medien auftaucht, ist es ganz schnell aus unseren Köpfen.
 
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Ich finde es derzeit sehr bezeichnend. Es werden von einem ehemaligen Mitarbeiter einer für den größten und mächtigsten Geheimdienst arbeitenden Firma "Geheimnisse" enthüllt, die eh jeder vermutet hat. Die Bevölkerung bleibt ruhig, die Politiker bleiben ruhig. Die einzigen, die so tun, als hätte sich der Papst zur Homosexualität bekannt, sind die Medien. Nur, dass es dieses Mal nicht klappt, Stimmung in der Bevölkerung zu provozieren. Und statt sich mit dem Thema mal kritisch auseinanderzusetzen, wird nur was illegal, Einschränkung der Menschen-, und Bürgerrechte und Datenschutz erzählt.

Die Medien sollten mal über die Medien berichten..
 
Nene ich mißtraue zur Zeit unseren Medien und vorallem der Regierung ganz arg. Irgendetwas stimmt da ganz und garnicht.
Da kann ich nur zustimmen. Die Berichterstattung in den "alten" Medien lässt sehr zu wünschen übrig. Die Aufklärung der Bevölkerung geht gegen null. Das BSI schläft in so einer Zeit. Die Bundesregierung und Europa schaut tatenlos zu.

Die Regierung hat es aber nicht leicht. Einerseits soll die Kommunikation für Außenstehende schwer abhörbar sein, andererseits will sie selber aber möglichst leicht mithören können, um "Terrorissmus und Kinderschändern" das Handwerk legen zu können.
 
127.0.0.1 schrieb:
Was mich eher verwundert ist, dass es in der Bevölkerung so ruhig ist. Keine Demos etc.

Der Beweis, dass sie noch weiter gehen können ohne etwas befürchten zu müssen

Das schlimme ist, die wissen genau wie wir deutschen uns Verhalten. Wenn etwas totgeschwiegen wird oder eben nicht in den Medien auftaucht, ist es ganz schnell aus unseren Köpfen.
So wie Kony 2012, Pferdefleischskandal oder Vorratsdatenspeicherung? Redet ja kein Schwein mehr darüber. Die Leute sind empört solange die Medien berichten. Wenn nicht mehr über Prism berichtet wird ist das Thema wieder tot, wetten?

Was ich damit sagen will: Ja, die Gedanken der Menschen lassen sich durch Medien steuern und die Leute vergessen schnell :p
 
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Wäre ja fair wenn CDU/FDP für diese Haltung bei der Wahl die gerechte Quittung vom Volk bekommt.

Leider wird es soweit wahrscheinlich nicht kommen, weil die Konservativen ihre CDU-Zuneigung über alle Missstände stellen.

Was mich eher verwundert ist, dass es in der Bevölkerung so ruhig ist. Keine Demos etc.
Bald ist ne Wahl. Warum vorher auf die Barrikaden?

Schon krass, dass wir zulassen, dass die Amerikaner uns abhören und wir uns dann DORT wieder die abgehörten Daten besorgen wollen..
 
127.0.0.1 schrieb:
Was mich eher verwundert ist, dass es in der Bevölkerung so ruhig ist. Keine Demos etc.
An den diversen Diskussionen zum Facebook Datenschutz und jüngst zur Xbox One lässt sich das doch einfach erkennen. Die Menschen gehen erst auf die Straße, wenn ihnen absehbare Konsequenzen drohen. Die Privatsphäre ist halt so ne Sache. Auf der einen Seite will man sie schützen auf der anderen Seite denkt sich viele "na und wen juckts schon". Das Problem ist doch, dass 99% Leute meinen sie hätten eh nichts zu verbergen und ihr Privatleben sei gänzlich uninteressant für große Konzerne oder andere Staaten. Das liegt einfach daran, dass die Konsequenzen nicht absehbar sind.
Was aus diesem unbekümmerten Umgang mit persönlichen Daten erwachsen kann, lässt sich halt nur erahnen aber nicht konkretisieren.
Deswegen ist irgendwie jeder aufgebracht, aber so richtig stören tut es am Ende keinen. Solange sich der Mob nicht persönlich bedroht fühlt, wird trotzdem mit Skype telefoniert, Passwörter in auf Dropbox gespeichert und das Adressbuch nach Facebook hochgeladen.
 
conspectumortis schrieb:
Die meisten bekommen es ja garnicht mit oder nur am Rande und nicht in dem Ausmaß, weil die Medien von irgendjemand gelenkt bzw. manipuliert werden.

FileMakerDE schrieb:
Da kann ich nur zustimmen. Die Berichterstattung in den "alten" Medien lässt sehr zu wünschen übrig.

Und hier im netz auf diversen whacko seiten steht die wahrheit? aber ja weil es im netzt steht ist es richtig.
Da wird manipuliert was das zeug hällt, aber da hinterfragt niemand das geschreibsel.
Ja irgenjemand lenkt die medien und das internet ist keines?

ist das jetzt neu dass man leitungen anzapfen kann.
wieviele der entrüsteten geben ihre daten im facebook preis?
wer kauft alles im web ein, wer hat ein konto?

alles daten die ihr öffentlich preisgebt?

back 2 the stone age?
 
tonttu schrieb:
Komplettzitat aus vorherhigem Beitrag entfernt. Bitte die Zitierregeln beachten! diRAM

Das Problem ist nicht, dass Daten im Internet preisgegeben werden, sondern dass dieses Medium benutzt wird, um unbescholtene Bürger zu überwachen. Sowas kann und darf nicht sein. Meine Daten sind mein Eigentum und gehen nur diejenigen etwas an, mit denen ich sie teilen möchten. Unberechtigte Dritte haben damit nichts zu schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt)
Das [Innen]Ministerium möchte von der US-Seite wissen, ob Daten von deutschen Bürgern erhoben worden sind und welches US-Recht Grundlage der Überwachungsaktion gewesen ist.
Quelle: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2013/45426285_kw26_pa_neue_medien/index.html
Da muss man sich doch als Bürger, der im Neuland unterwegs ist, fragen wie blöd die Mitarbeiter des Innenministeriums und der dazugehörige Minister sind.
Schließlich ist es kein Kunststück sich mittels Google und Wikipedia darüber zu informieren.

Grundlage ist der Foreign Intelligence Surveillance Act (siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Foreign_Intelligence_Surveillance_Act, https://www.fas.org/irp/agency/doj/fisa/ & https://ssd.eff.org/foreign/fisa).

Und natürlich ist es keine Überraschung für jemanden, der sich mit der Materie auskennt, dass es Überwachungsprogramme wie PRISM gibt. Schließlich gab es davor schon ECHELON,
dessen Existenz 2001 vom europäischen Parlament offiziell bestätigt wurde. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte es auch den unfähigsten Politikern klar sein müssen, dass die Amis weltweit mitlauschen.

Eigentlich schon lange davor, denn Mitte der 80er als deutsche Firmen im libyschen Rabta eine Giftgasfabrik bauten, teilten die Amis ihre Erkenntnisse (u.a. abgefangene Faxe & Telefonate) mit den deutschen Behörden (BND).

Umso erstaunlicher ist, dass niemand von den Politikern nachfragte, wie die Amis zu diesen Erkenntnissen gelangten. :rolleyes:
 
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