Freezedevil schrieb:
Einen perfekten Einstieg bietet meiner Meinung nach
www.codecademy.com. Dort gibt es zu HTML, CSS, JS (auch jQuery) und PHP interaktive Tutorials und ich finde besser kann man es nicht machen.
Das ist aber kein DESIGN, sondern Implementierung.
Design, wirklich nacktes Webdesign, ist reine künstlerische Betätigung. DESIGN lebt von den Grundlagen der künstlerischen Gestaltung und der Usability. Teilweise geht beim Design zum Wohle des Designs sogar diese Usability flöten. Ein gutes (oder eher: schlechtes) Beispiel wäre hier der Citroen DS5, dessen Heckklappe aus Design-Gründen keinen Griff hat, an dem man selbige öffnen kann. Ist die Elektronik tot, geht die Klappe nicht.
Was ist beim Webdesign wirklich wichtig?
- Farbkombinationen
- der Goldene Schnitt (und wie ich mit ihm spiele, um interessante Optiken zu erzeugen)
- Wie liest ein Mensch meine Seite, was nimmt er wie wahr? Wo muss ich welchen Content unterbringen, um ihm die Bedeutung zu vermitteln, die er hat?
- Gleichgewicht... Gleichgewicht ist wichtig. Spätestens wenn man ein mehrspaltiges Design entwirft ist es sehr schwierig, alle Spalten im Gleichgewicht zu halten. Nehmen wir mal die CB-Startseite als Beispiel: 2 Spalten, beide vorrangig mit Text. Bilder gibt es oben zentriert über beide Spalten hinweg. Das ist ausgewogen. Wären jetzt in der Hauptspalte große Bilder mit vielen Lücken im Textfluss, dann müssten auch die rechte Spalte angepasst werden.
- Was ist der aktuelle Trend? Wohin entwickelt sich der Trend? Welche Trends sind offensichtliche Sackgassen?
ascer schrieb:
Zurück zum Thema: Selbstständigkeit mit Webdesign ist kein einfaches Thema, da braucht es schon ein wenig Zeit um sich einzuarbeiten, besonders wenn man von Null startet.
Kein einfaches Thema? Tatsächlich ist es die letzte Unsinns-Idee...
Mit DESIGN allein ist es ja nicht getan. Man muss gleichzeitig ein guter Designer sein, mit einem Auge (und Händchen) für die Gestaltung einer Seite. Andererseits muss man auch das technische Handwerkszeug haben (also: mindestens HTML+CSS+JS), um dem Design eine reale Repräsentation zu geben.
Meiner Erfahrung nach ist man entweder ein guter Designer, oder ein guter Entwickler. Ein guter Designer wird sehr schlechten HTML-Code mit total sinnbefreitem CSS schreiben, und an komplexeren JS-Problemen eh scheitern. Ein guter Entwickler ist nie ein guter Designer, denn er sieht die Funktion, nicht die Form.
Für gute Webentwicklung brauchst du immer wenigstens 2 Leute: Einer, der sich in der kreativen Ecke wohl fühlt, und einen, der diese überbordende Kreativität dann in realisierbaren und performanten Code gießt.
Selbst wenn man CSS+HTML in
Grundzügen sehr schnell lernen kann, wirkliche gutes Design braucht Übung, Übung, Übung. Dein Tischler-Beispiel ist gut. Du kannst handwerklich sehr geschickt sein, deine Hobelführung makellos... wenn du nicht weißt, wie ein bequemer Stuhl geschnitten sein muss, dann wirst du nie einen guten Stuhl hinbekommen.
(Zu Webseiten kommen ja auch immer noch Internetrecht, Haftungsausschluss, Lizenzen für Grafiken, Grafikerstellung, Verlinken, Suchmaschinen, Sicherheit, bla bla bla dazu)
Korrekt, selbst wenn man ein gutes Layout designen kann und es auch noch irgendwie n brauchbares HTML+CSS+JS gießt, dann ist das alles erst die halbe Miete zur Webseite. Allein, um die verschiedenen Winkelzüge der Suchmaschinenoptimierung halbwegs zu begreifen, braucht es schlicht und ergreifend einige Monate Praxis. Wert ändern, 1-2 Wochen abwarten was passiert, Wert ncohmal ändern,....
JavaScript Framework (jQuery, MooTools, Node.js, whatever), Photoshop als Einstieg empfehlen um überhaupt erstmal irgendwas auf die Reihe zu bekommen.
Node.JS ist kein JavaScript-Framework wie jQuery oder Mootools, sondern serverseitiges JavaScript.... etwas, dass wirklich zur hohen Schule gehört und nur in extremen Sonderfällen benötigt wird. Node.JS taugt in erster Linie dafür, um ein Projekt Buzzword-Complete zu machen, genau wie MongoDB (und andere NoSQL-Ansätze).
Und Photoshop... Klar, soll der TE erstmal n Tausender in Software investieren. Clever. Oder rätst du hier zur Raubkopie?
Alles, was Photoshop hinsichtlich Webdesign kann, kann GIMP genauso gut. Photoshop hat EINEN EINZIGEN Aspekt, in dem es GIMP überlegen ist: CMYK... und das hat im Web nichts zu suchen, sondern nur im Print.... und da nimmt man kein PS sondern InDesign.
Viel wichtiger als die Software ist hier die Hardware: Das fängt mit nem anständig kalibrierten Monitor an, aber das ist noch billig... Für effektive Design-Arbeit brauchts auch ein Zeichen-Tablet, und zwar keins für 40€ aus dem ALDI. Nicht grundlos steht bei uns im Büro ne Wacom Cintiq im Wert von ~3.500€
Gwito schrieb:
Hab mir das nun bei Codeacademy etwas angeschaut, ist zwar englisch aber geht ganz gut. c/c++ ging auch und war gefühlt komplizierter.
Solltest du mit Englisch Probleme haben, dann bist du in allen Aspekten der Informatik grundlegend falsch. Sämtliche Dokumentation ist in Englisch. Die Sprachen basieren auf Englisch. Die Fachterminologie ist in Englisch.
Dachte dabei eben eher an diese Friseur-Klientel, Funktionalität gibts dort ja nicht viel, einzig Design sollte stimmen (im großen und ganzen ist für mich dort auch der Reiz).
Gerade ein Friseur braucht aber ein Design, das einfach nur BÄÄÄÄM ist. Bei einem Friseur kannst du nicht mit sowas lahmarschigen (aber funktionellem) wie hier auf CB ankommen. Ein Friseur will seine Arbeit als Kunst verstanden wissen (passende Frisur für jeden Typ), also sollte auch seine Seite so etwas repräsentieren.
Da muss schon was anderes kommen, eine Komplexität und Kreativität die wenigstens in dem Bereich hier liegt:
http://muumilaakso.tampere.fi/
http://www.erikford.me/
Wie gesagt will damit nicht meinen Lebensunterhalt verdienen, ggf. eben nur ein paar hundert € nebenbei.
Ich zerstöre nur ungern deine Träume, aber verabschiede dich von solchen Summen. Du trittst hier in einem Markt an, der komplett überlaufen ist. Der Bereich Webdesign/Webentwicklung mit der Zielgruppe "kleine Unternehmen & Vereine" ist rappelvoll mit Freelancern und Agenturen. Und gerade gegen die Agenturen hast du keine Chance. Die haben dir folgendes voraus:
- Bekanntheitsgrad
- Ein Mitarbeiterpool, in dem spezialisierte Designer und spezialisierte Entwickler existieren
- Viel viel viel praktische Erfahrung
- viele Referenzen
- ein großer Pool an bereits entworfenen Layout-Ideen, dazu ein großer Pool an Grafiken & Fotos für selbige Layouts
- Einen oder mehrere Mitarbeiter, die sich nur um Akquise kümmern
- Support für Kunden, Reaktionsfähigkeit auf Kundenwünsche
Ich wollte mich selbst mal als Webentwickler selbständig machen. Von 1-2 Bestandskunden, bei denen ich die Seiten noch für Kleingeld betreue, ist nichts übrig geblieben. Du kannst in dem Bereich niemals die Kosten veranschlagen, die du für wirtschaftliches Arbeiten veranschlagen müsstest. Du arbeitest entweder für eine Agentur und spezialisierst dich, oder du lässt es ganz.
Überleg dir z.B. mal, woher du die Zeit für die notwendige Akquise nehmen willst? Um EIN EINZIGES Projekt an Land zu ziehen, musst du im Zweifel 20-30 Stunden an Akquise aufbringen, eventuell sogar mehr. Und dann? Dann guckt der Friseur bei 1&1 oder so, sieht den Baukasten und klickt sich seine Homepage in ner Stunde für 50€ selbst zusammen. Dir fehlen die Referenzen und die Erfahrung, um ihm deinen Mehrpreis erklären zu können, denn unter 500€ brauchst du keinen Stift in die Hand zu nehmen.
Android App Entwicklung hatte ich auch schon überlegt, ... Denke aber da ist es viel schwieriger Fuß zu fassen.
Von wegen...
In dem Bereich hast du einen riesigen Vorteil: Keine Akquise-Arbeit. Schmeiß es in den Store und lass die Leute darüber stolpern oder auch nicht.
Was mir allerdings recht oft bei solchen Tutorials fehlt ist das drumherum. Man lernt zwar recht gut die Sprache selbst, allerdings nicht sonderlich eine Webseite zu "starten". Wo der Code überhaupt hin geschrieben/gespeichert wird (zur als Bsp.).
Für den Anfang: XAMPP angucken. Dann siehst du klarer.
Backslash schrieb:
Ich kann nur empfehlen, garnicht erst mit PHP anzufangen sondern gleich Python oder evtl. JS für's Backend zu verwenden.
JS fürs Backend? Was für ein Mumpitz. Das wäre dann, logischerweise, Node.JS. Node.JS mag gut sein, aber NUR da, wo es wirlich gebraucht wird.... Echtzeit-Anwendungen mit Sockets, das ist eines der Paradebeispiele für Node.JS, oder als BAckend für extrem spezialisierte Apps. Reine Webseiten hingegen, mit weitestgehend statischen Ressourcen? Schwachsinn. Node.JS erreicht hier nie die Leistungsfähigkeit von Apache, nginx oder Cherokee
Und Python? Wer nutzt shcon Python, Perl oder Ruby? Und wozu überhaupt? Ja, diese Sprachen existieren. Aber genau wie bei Node.JS brauchst du hier schon wieder Extrawurst-Hosting. Und zu welchem Zweck? Es ist nicht performanter als PHP. Es ist nicht sicherer als PHP. Es ist nicht übersichtlicher als PHP (kennste schon "{" und "}"?). Für Perl, Python, Ruby, ASP.NET hast du sogut wie keine CMS, die du als Grundgerüst nutzen kannst. Quasi jedes Open Source CMS basiert auf PHP. Die Dokumentation von PHP ist umfangreich und gut, User gibts wie Sand am Meer, jedes Forum ist voll von LEuten, die dir helfen können. Bei Python? Da findest du eher ne Nadel im Heuhaufen als ne Lösung für dein Problem.
Und nicht zuletzt: Willst du deinem Kunden am Ende echt sagen: "Ihre Webseite ist fertig, hier sehen sie eine Demo auf meinem Laptop. Sie können sie aber nur bei 1-2 sehr teuren Hostern in Deutschland überhaupt laufen lassen, weil nur diese Python anbieten."
Was für ein Mumpitz ist das dann bitte?
Suchbegriff "Python Hosting Deutschland": Ungefähr 227.000 Ergebnisse
Suchbegriff "PHP Hosting Deutschland": Ungefähr 7.570.000 Ergebnisse
Und klar, rate einem Anfänger nur dazu, eine Modeerscheinungssprache zu verwenden, anstatt den de-facto - Webstandard. Sehr praktisch gedacht von dir.