Nach Informatik-Bachelor (FH) im Bereich "KI", "Maschinelles lernen" oder "Robotik"

KROKvsKROK

Ensign
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Ich befinde mich im letzten Drittel meines Informatik-Studiums (an einer FH).
Bislang war mein Plan eigentlich nach dem Bachelor als Java oder C# Programmierer irgendwo anzufangen.

Doch jetzt gegen Ende des Studiums, in denen man immer mehr Facetten der Informatik kennenlernt, komme ich ins Zweifeln, ob der Beruf des "Java/C# Programmierers" das richtige für mich ist.
Wenn ich so Themenbereiche wie:

- Künstliche Intelligenz
- Maschinelles lernen
- Robotik

höre, dann schlägt mein Herz direkt 10 Pulsschläge höher als es bei "Java/C# Programmierer" der Fall ist :D
Natürlich macht mir die normale SW-Programmierung in Java/C# nach wie vor Spaß. Aber ich frage mich ob es wirklich so spannend ist, in der Wirtschaft später dann ständig nur Programme ala "Tischresevierungssystem für ein Restaurant" zu programmieren. Gegen die 3 o.g. Bereiche stinkt das schon gewaltig ab nach meinem Geschmack.

Aber kann (nur) mit einem Bachelor in Informatik (FH) in den o.g. 3 Bereichen überhaupt Einstieg finden?
Oder sind das größtenteils eher noch Forschungsbereiche, was dann eher für Uni-Master-Absolventen geeignet wäre?
Jedenfalls finde ich bei z.B. Stepstone.de unter den Begriffen kaum bis keine Jobs...
 
In allen drei Bereichen wird aktuell noch stark geforscht. Es gibt aber auch bereits Firmen, die solche kommerziellen Produkte vertreiben/entwickeln.

Dennoch kann man auch als Bachelor in einem Forschungsinstitut oder solch einer Firma arbeiten. Wobei bei ersterem das Gehalt nicht so ansprechend sein dürfte.

Was du für deinen Einstieg tun könntest ist dir ein Werkstudentenjob in einem entsprechenden Bereich zu suchen und dort auch deine Thesis zu schreiben. Das setzt natürlich voraus, dass du auch bereit bist umzuziehen falls es in deiner FH Stadt keine solche Möglichkeit gibt. Zum Glück sind FHs da viel lockerer als Unis was Abschlussarbeiten bei Firmen oder weiteren Distanzen angeht.

Was spricht dabei denn eigentlich gegen einen Master mit entsprechender Vertiefung? (Außer die 2-3 Jahre?)
Sei es nun als Fernstudium oder als Spezialisierung an einer Uni. Eine FH dürfte das kaum anbieten. Zumindest kenne ich keine.
Falls du allerdings Auflagen für einen Wechsel bekommst solltest du vorsichtig sein. Solche Klausuren können es in sich haben.
 
NuminousDestiny schrieb:
Was spricht dabei denn eigentlich gegen einen Master mit entsprechender Vertiefung? (Außer die 2-3 Jahre?)
Sei es nun als Fernstudium oder als Spezialisierung an einer Uni. Eine FH dürfte das kaum anbieten. Zumindest kenne ich keine.
Falls du allerdings Auflagen für einen Wechsel bekommst solltest du vorsichtig sein. Solche Klausuren können es in sich haben.

Ich denke für diese 3 Themenbereiche kämen nur Unis für den Master in Frage, da dies ja (noch) eher Forschungsbereiche sind, wie du bereits sagtest. Dagegen habe ich auch erstmal nichts.

Was mich aber grundsätzlich vom Master (insbesondere an einer Uni) abschreckt ist der Nievauanstieg.
Ich habe in meinem Informatikstudium nur 2 Semester Mathe gehabt. Und insbesondere Mathe 1 beinhaltete bei uns einige Themen, die an Unis maximal im Vorkurs behandelt werden. Unser Matheprof sagte auch mehrfach, dass "die an der Uni sich über unsere Themen/Stoff-Niveau fast schon kaputtlachen würden, wenn sie hier wären"...
Unrecht hat er damit nicht. Wir haben z.B. garkeine Induktion oder Integralrechnung gehabt...

Wenn ich dann mit solchen Mathekenntnissen an die Uni in einen Masterstudiengang gehe, der auf den Uni-Bachelor aufbaut, in dem es 3-4 Semester Unimathe gab, dann sehe ich mit meinen 2 Semestern FH-Mathe extrem alt aus.

Meine größte Angst dabei wäre einfach die, dass ich zwar den Bachelor schaffe, dann aber im Master irgendwo 3x durchfalle und am Ende dann zwar mit Bachelor aber mit nicht bestandenem Master da stehe....Ich glaube nicht, dass das dann besonders gut bei Bewerbungen ankommt....

Allerdings gibt es z.B. an der TU Dortmund "Master in Angewandte Informatik", welches (anscheinend) garkein Mathe beinhaltet:

http://www.cs.tu-dortmund.de/nps/de...hluesse/Modulhandbuecher/Master_AI/index.html

Sowas wäre dann schon intressanter. Aber natürlich nur, wenn ich nichts nachholen müsste, was ich bei meinen nur 2 Semestern FH-Mathe aber bezweifle...
 
Zuletzt bearbeitet:
Diesen befürchteten Niveauanstieg wirst du im Normalfall nicht haben. Es sei denn deine FH ist unterirdisch schlecht, was ich mal nicht annehme.

Dass ihr gar keine Induktion/Integralrechnung hattet wundert mich allerdings schon. Zumindest einfache Induktionen sollten in jeder Analysis/LA Vorlesung auch an der FH vorkommen.
Der Unterschied zwischen Uni zu FH Mathe ist aber hauptsächlich das Führen von Beweisen und hierbei kann es für dich Probleme geben, wenn du solche Fächer nachholen müsstest. (Mathe/Algorithmen/Logik)
Das sollte allerdings auch kein Problem im eigentlichen Sinne sein, sofern es nicht die lieben Siebfächer wären, was diese aber i.d.R. sind.

Wenn du keine solche Auflagen bekommst dürften die Fächer im Master kein sonderlich großes Problem darstellen, sofern diese nicht mathelastig sind wie z.B. entsprechende Vertiefungen in Algorithmen und Komplexität. Mathevorlesungen im Informatikmaster gibt's eigentlich nur dann noch im Nebenfach, wenn man das möchte.

Zudem müsstest du erst mal schauen, ob dein Bachelor die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt. (Trotz Bologna funktioniert das nicht)

Ansonsten kannst du auch den Master an deiner FH machen und dann eine Promotion anstreben bzw. dich selbst in die Themen während Projektphasen und Seminararbeiten einarbeiten.
So wärst du vllt. auch schneller fertig, als wenn du an die Uni wechselst und das fehlende Wissen kannst du dir sicher auch selbst aneignen.
 
Habe den Wechsel sogar von BSc Winfo FH zu MSc Machine Learning / Data Mining gemacht. Den Master konnte ich an einer Top Uni machen im Ausland. Falls du mehr Details wissen willst, kannst du mir eine PM schicken.

Ich habe schwer gehofft, dass ich einen Job in einem studienrelevantem Themengebiet finden werde, da mich ML und DM wirklich interessiert. Jedoch gestaltete sich dies ausgesprochen schwierig, da ich wieder in der Schweiz arbeiten wollte, es sehr wenige Firmen gibt die entsprechende Leute suchen (viele Startups zwar) und man in dem Gebiet mit PhDs/Doktoren konkurrieren muss.
 
Bei der Ruhr-Universität Bochum wird für den Master in Angewandte Informatik (dort gibts meine gewünschten Bereiche als Wahlfächer) 30 ETCS Punkte aus dem Bereich Mathe gefordert. Ich komme mit meinen 2 Semestern Mathe nur auf 12 ETCS Punkte...

Im Bachelor-Studiengang Informatik an der Ruhr-Universität Bochum gibt es "Höhere Mathematik A" und "Höhere Mathematik B", beide jeweils mit 9 ETCS Punkten gewichtet. Ich denke diese beiden müsste ich z.B. nachholen.
Ich habe mir im Modulhandbuch mal angeschaut, was denn dort die Inhalte sind. Die Inhalte aus Teil A hatten wir fast alle auch gehabt und die Inhalte aus Teil B sind zu etwa 50% Neuland für mich. Zudem sind das 1. bzw. 2. Semester-Veranstaltungen, d.h. da wird wirklich bei 0 (bzw. ab Vorkurs-Niveau) angefangen.

Allerdings habe ich Mathe auch nicht gerade mit Links gemacht....
 
Ja das mit den 30ETCS ist von der Uni gewollt, da sie ihre Studienplätze nicht so einfach an "unifremde" Studenten vergeben möchte. So hält man sich auch Wechsler von dem Bologna Prozess vom Hals. Hinzu kommt ist dass man die Auflagen binnen 3 Semestern abgelegt haben muss.
Es gibt aber auch Unis die hier weniger fordern oder eben auch andere Blöcke wie Technische-, Theoretische- und Praktische-Informatik hinzuziehen.

Ob du bei 0 Anfangen musst ist nicht gesagt. Ggf. lehnt die Uni auch einfach die Bewerbung ab.
Aber in diesem Gebiet solltest du ja auch genügend andere zur Auswahl haben.
Klar ist aber, dass du den Wechsel nur selten geschenkt bekommen wirst.

Mag auch sein dass ihr die Inhalte fast alle hattet, aber die Übungs-/Prüfungsaufgaben werden doch wohl stark unterschiedlich sein.

Wenn du keine Uni findest, die dir den Wechsel recht einfach ermöglicht würde ich an deiner Stelle an der FH bleiben und dort den Master fertig machen. Du kannst ja in den Bereichen dann wie bereits erwähnt deine Thesen schreiben etc.
 
NuminousDestiny schrieb:
Ggf. lehnt die Uni auch einfach die Bewerbung ab.

Kommt das denn dennoch häufiger vor, auch wenn man den NC erfüllt? Welchen Grund sollten sie dazu haben?
Sooo viele alternativen habe ich (für mich in NRW) nicht gefunden. Bisher eigentlich nur die Ruhr-Uni Bochum und die TU Dortmund.

Wenn ich aber den Master machen würde, dann denke ich nur an einer Uni. Weil die Themen sind eher Forschungsgebiete.
Aber hier wäre auch wieder die Frage, wie realistisch die Chancen für einen Masterabsolventen in diesen Schwerpunkten überhaupt wären, irgendwo in dem Bereich Fuß zu fassen (sei es Forschung oder in der Wirtschaft)?
Weil wenn ich den Master machen würde, dann auf jedenfall mit dem Vorhaben auch in diesem Bereich arbeiten zu können. Wenn ich danach dann als normaler Java-Entwickler irgendwo anfange, dann hätte ich mir den Master auch sparen können.


Als weitere alternative könnte ich mir vielleicht noch den Master in IT-Sicherheit an der Ruhr-Uni Bochum (gilt ja als Hochburg für IT-Sicherheit) vorstellen. Da sähen die Arbeitschancen in dem Bereich denke ich deutlich größer aus, besonders in der Wirtschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
KROKvsKROK schrieb:
Als weitere alternative könnte ich mir vielleicht noch den Master in IT-Sicherheit an der Ruhr-Uni Bochum (gilt ja als Hochburg für IT-Sicherheit) vorstellen. Da sähen die Arbeitschancen in dem Bereich denke ich deutlich größer aus, besonders in der Wirtschaft.

Die RUB arbeitet in dem Bereich auch mit G Data zusammen, die ja auch in Bochum sitzen, da kann man dann ggf. den ersten Schritt in die Wirtschaft machen^^
 
KROKvsKROK schrieb:
Kommt das denn dennoch häufiger vor, auch wenn man den NC erfüllt? Welchen Grund sollten sie dazu haben?
Sooo viele alternativen habe ich (für mich in NRW) nicht gefunden. Bisher eigentlich nur die Ruhr-Uni Bochum und die TU

Ob man genommen wird oder nicht sollte nach Bologna tatsächlich nur von den Noten und ggf. NC abhängen.
Fakt ist aber, dass die Unis weitere Zulassungsvoraussetzungen festlegen und sich auf diese berufen können, wenn sie dich dann ablehnen.
Hier kann es eben sein, dass man strikt danach vorgeht und sagt, dass bei Nichterfüllung die Aufnahme nicht erfolgen kann oder eben nur unter Auflagen. Die Alternative ohne Auflagen ist selten, gibt es aber auch.


Deine Alternativen sind natürlich davon abhängig in wie sehr du bereit bist dich zu bewegen, wenn du das denn möchtest.
Aber das Risiko aufgrund von fehlendem Wissen manche Auflagen nicht zu bestehen solltest du nicht unberücksichtigt lassen.
 
Der Thread ist zwar schon ziemlich alt aber vielleicht interessiert es ja noch jemanden..

Ich habe meinen Master of Science an der Universität in Mannheim gemacht. Studiengang Wirtschaftsinformatik mit Spezialisierung auf Data and Web Science. Die Uni Mannheim bietet mittlerweile sogar einen eigenständigen Studiengang Data and Web Science an. Ich bin super zufrieden und kann es jeden der in die Richtung Machine Learning, AI und Data Mining gehen will wärmstens empfehlen. Falls sich jemand für die Inhalte interessiert, ich schreibe über die Themen aus der Uni einen Data Science Blog. Ansonsten kann man sich auch direkt bei der Uni informieren: http://dws.informatik.uni-mannheim.de/en/home/
:)
 
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