Leserartikel Yamaha HS7 (aktive Nahfeldmonitore)

BuzzGo

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Liebe Computerbase-Leser,

dieser Erfahrungsbericht soll euch meine Erfahrungen und Eindrücke über die "Neuauflage" des bekannten Yamaha NS10m Studiomonitors wiedergeben.

Für mein kleines Projektstudio habe ich nach hochwertigen, günstigen aktiven Nahfeldmonitoren gesucht, die mich nicht nur von den Klangeigenschaften, sondern auch von der Verarbeitung und Optik überzeugen.

In die engere Auswahl kamen für mich KRK Rokit 6" oder die Yamaha HS5 oder HS7. Nach Hörproben im Musikfachhandel, habe ich mich dann doch für die Yamaha HS7 entschieden.

Der Preis liegt derzeit bei 195,00 Euro pro Stück. Hier bietet der eine oder andere Fachhandel auch Bundles an.

Einleitung
Der Yamaha NS10m galt und gilt noch heute in vielen Studios als Referenz- bzw. Standard; und das schon seit bereits guten 30 Jahren.

Yamaha hat nach dem Ende der Produktion (2001) der NS10 Serie im Jahre 2006 bereits eine Neuauflage - zumindest optischer Natur - mit der HS-Serie (HS50m, HS80m) eingeläutet.

2013 hat Yamaha nun die Nachfolger der erfolgreichen HS50m und HS80m Serie veröffentlicht: HS5, HS7 und HS8 und Zusätzlich den Subwoofer HS8s.

Technische Daten
Kommen wir zu den technischen Daten des HS7:

  • Aktiver 2-Wege-Bassreflex-Nahfeldmonitor (Fullrange) mit 6,5''-Konus-Tieftöner und 1''-Kalottenhochtöner
  • Frequenzbereich 43 Hz - 30 kHz
  • 6,5 Zoll Tieftöner (60 Watt)
  • 1 Zoll Hochtöner (35 Watt)
  • Bi-Amp-System für 95-Watt-Leistungsverstärkung
  • Room-Control
  • High-Trim Klangregelung
  • Lautstärkenregelung
  • XLR- und Klinkeneingänge (symmetrisch oder unsymmetrisch)
  • Bass-Reflex-System
  • MDF-Chasis
  • 210 x 332 x 284 mm (BxHxT)
  • 8,2 KG Gewicht

Lieferumfang
Im Karton befindet sich neben dem Monitor noch ein Kaltgerätekabel zur Stromversorgung und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.

Optik
Hauptaugenmerk wird sicherlich die weiße Membran an der Front sein. Kenner werden sich sofort an den Urvater - NS10m - erinnern.

Der Hochtöner ist durch einem Drahtkorb vor äußere Beschädigungen geschützt.Unter dem Tieftöner befindet sich noch das Yamaha-Logo, welches auch bei eingeschalteter Stromversorgung auch sicherlich den einen oder anderen Blick auf sich zieht.

Auf der Rückseite fällt sofort der große Kühlkörper für den Verstärker auf.
Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich der Bassreflex-Ausgang, der Kaltgeräteanschluss, XLR und Klinkeneingang, ein Ein/Ausschalter und die Regler für die Lautstärke, High-Trim und Room-Control.

Insgesamt wirkt der Yamaha Monitor von der Verarbeitung und Optik her sehr hochwertig, nahezu edel.

Praxis
Wie bereits in meiner Einleitung beschrieben, konnte ich mir schon in einem Musikfachgeschäft erste Höreindrücke der Monitore verschaffen.

Natürlich ist der Klang in den eigenen vier Wänden nochmals anders, da hier die Räumlichkeiten auch eine direkte Auswirkung auf den Klang haben.

Um den Klang besser bewerten zu können, habe ich folgendes Audiomaterial für meine Beurteilung verwendet:

  • Audio CD Test CD 24Bit Ausgangsmaterial mit hohem Dynamikumfang, auf 20Bit reduziert für die Wiedergabe auf handelsüblichen CD-Playern
  • Audio-CD RMB: experience (DDD)
  • Audio-CD Guns n Roses: Use your illusion 2 (AAD)
  • 320Kbit MP3 (eigene Produktion)
  • 24Bit / 96 KHz Testsounds (eigene Produktion)
  • Soundcloud Wiedergabe
  • Testsignale wie Rosa Rauschen, Sinus-Töne (50Hz, 100Hz, 500Hz)

Was mir sofort aufgefallen ist, ist der unerwartete, lineare Klang des von mir getesteten Audiomaterials.
Gesang und die Höhen sind sehr klar, aber auch die Mitten sind sehr direkt und präsent.
Auch der Tiefton-Bereich bringt eine gehörige Portion "Druck" mit. Wobei man hier allerdings bau bedingt keine "Bass-Wunder" erwarten darf.

Insgesamt wirkte der Klang für mich recht ausgeglichen.

Einen Vergleich zu hochwertigeren Referenz-Monitoren wie Genelec oder Neumann kann ich nicht treffen - zumal diese auch in anderen Preisregionen angesiedelt sind.

Lediglich bei Testsignalen im Sub-Bass Bereich habe ich bei höheren Lautstärken Geräusche beim Bassreflex-Rohr wahrgenommen.

Fazit
Mixing und Masteringfehler fallen mir bei meinen eigenen Produktionen sehr schnell auf.
395 Euro das Paar (im Bundle) sind gut angelegt und man bekommt sehr viel Monitor für das Geld.

Ich kann die Yamaha HS7 empfehlen. Der Einsatzzweck ist meiner Meinung nach vielseitig: Homestudio, kleines Projektstudio oder auch im täglichen Studioeinsatz.

Wer mehr Bass benötigt, der sollte die 8 Zoll HS8 oder den Einsatz eines Subwoofers in Betracht ziehen.

Anmerkungen
Die derzeitige Aufstellung (siehe Bild 5) ist vorübergehend und natürlich nicht ideal.

Hier ein paar Bilder:
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Die überleg ich mir auch grad. Wie schließe ich die am Mainboard an? Gibts große/kleine Klinkenkabel?
 
traveller23 schrieb:
Die überleg ich mir auch grad. Wie schließe ich die am Mainboard an? Gibts große/kleine Klinkenkabel?

Am Mainboard? Du willst sie an an die OnBoard-Soundkarte anschließen? Ich weiss nicht ob es hier einen Adapter gibt, der zwei 6,3mm Mono-Klinke in einem Y-Adapter auf 3,5mm splittet.

Normalerweise nimmt man ein Audio-Interface (Intern, Extern) welches 6,3mm Klinkenausgänge hat. Und dann idealerweise symmetrische Audiokabel (XLR > 6,3mm Klinke)

Bedenke auch dass es sich hier nicht um Hifi-Lautsprecher handelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
hab meine alten monitore verkauft um mir neue zu holen ..hab mich aber für die krk rp6 g3 entschieden, wegen dem datenblatt nach mehr bass und das bassreflexrohr ist vorne so, dass das positionieren einfacher ist.. die boxen kommen aber erst die tage an.. kannst du vll sagen wieso du dich für die hs7 und nicht für die krks entschieden hast?
 
Jeje... Lautsprecher kauft man nicht anhand von Datenblättern!! Ich konnte die KRK rp6 g3, Yamaha HS7 und die ESI Unik08 probehören und habe mich am Schluss für die ESI entschieden. Wichtig war auch bei mir wie tief die Lautsprecher kommen, da ich auf einen Subwoofer verzichten will. Hier konnten in dem Testraum die KRK nicht mit den beiden anderen mithalten und dennoch waren es zu dem Zeitpunkt die teuersten Lautsprecher (die Yamaha und ESI waren im Angebot).

Die Yamaha und ESI lagen auf einem sehr ähnlichen Niveau, im A/B Vergleich konnte ich keinen eindeutigen 'Gewinner' feststellen. Habe mich dann für die ESI wegen dem größeren Korpus entschieden, da ich bei mir genug Platz zum aufstellen habe und ich mir dachte dass der Extrazoll vom Tiefmitteltöner bei mir in der Wohnung dann noch ein wenig zum Klangvolumen beiträgt. Ich hätte aber auch eine Münze werfen können, bereut hätte ich den Kauf so oder so nicht ;)

Ob der Bassreflexrohr vorne oder hinten ist, macht nun auch keinen wirklichen Unterschied da sich Schallwellen kugelförmig ausbreiten. Wichtiger ist hier die passende Unterlage der Lautsprecher, da der Schreibtisch gerne Auslöser fürs Dröhnen ist. Eine Entkopplung vom Tisch ist eigentlich Pflicht bei größeren Lautsprechern.

Sonst ein guter Beitrag! Du sagst ja selbst dass der Vergleich zu höherwertigen Lautsprechern fehlt, aber schaden tut es nicht wenn du deine alten Lautsprecher (was auch immer das war) als Vergleich nutzt.
 
Schöner Bericht :)
Direkt erstmal im Übersichts-Thread hinzugefügt.

Es wäre schön, falls du noch ein-zwei gute Bilder der Vorderseite und Rückseite machen könntest. Grade beim 4. Bild von dir ist es schwer, etwas zu erkennen.
edit: und du hast in den technischen Daten den Frequenzbereich zweimal gelistet^^
 
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Ja, ich will sie direkt an die onboard Soundkarte anschließen. Ich nutze den Pc auch zum Filmschauem beim Ergometerradln und guter Sound macht Spass. :)
 
Traveller du hast 2 Optionen:

*) Google -> Yamaha HS7 -> Bilder
*) es steht in Excaliburs Review ... wer sucht der findet.

Edit: Zu deinem Kabelproblem -> Klick. Kann aber sein dass Störgeräusche mit übertragen werden, muss aber nicht. Bei mir klappt es (mit Massetrennfilter) ohne Probleme.
 
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Ich hab meine Dynaudio mittels XLR - Chinch Kabel an meiner Essence STX angeschlossen. Mit meinem Soundinterface hatte ich nervige Bloppgeräusche beim Einschalten.
 
Die KRK hörten sich im direkten Vergleich zu den Yamaha und Adam an, als wenn eine Decke davor war. Kein linearer Klang, zu dumpf, die Mitten und. höhen irgendwie nicht brilliant. Das ist nicht nur mir, sondern auch dem Verkäufer und einem Arbeitskollegen aufgefallen.

@traveller23: Nochmal: Es sind keine Hifi-Lausprecher und für das Nahfeld ausgelegt. Der Einsatzbereich der Yamaha liegt woanders.
Ergänzung ()

Rickmer schrieb:
Es wäre schön, falls du noch ein-zwei gute Bilder der Vorderseite und Rückseite machen könntest. Grade beim 4. Bild von dir ist es schwer, etwas zu erkennen.
edit: und du hast in den technischen Daten den Frequenzbereich zweimal gelistet^^

Vielen Dank für die Hinweise und zum Hinzufügen.
Habe den Bericht angepasst / ergänzt. Bessere Bilder folgen noch ;)
Ergänzung ()

Cavalera90 schrieb:
Du sagst ja selbst dass der Vergleich zu höherwertigen Lautsprechern fehlt, aber schaden tut es nicht wenn du deine alten Lautsprecher (was auch immer das war) als Vergleich nutzt.

Der Vergleich wäre nicht gerechtfertigt oder fair. Die Behringer MS-20 spielten in einer ganz anderen Liga.
 
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traveller23 schrieb:
ja, ich kenne Studiomonitore. 80% der Zeit sitze ich 1m davor. Das passt schon.

Ok, super :) Dann verwirren mich nur die Fragen nach den Anschlußmöglichkeiten usw. :) Ich würde Dir echt empfehlen, dir die Monitore vor dm Kauf bei einem lokalen Fachhändler zu hören und auch ggf. Alternative Hersteller.

Gerade im Fall der KRK war ich überrascht, das diese doch merklich "schlechter" waren im direkten Hörvergleich. Wobei man die gelben "Brüllwürfel" in vielen Studios findet.
 
Das ich weiß wofür eine Studiobox ist, heißt noch lange nicht das ich weiß wie man das Ding an ein 08/15 Mainboard anschließt. :))
 
Alles gut, traveller23 :) Das Kabel "pro snake TPY 2060 KMM" aus dem Link im Beitrag von Cavalera90 wird genau das richtige sein. Wobei ich befürchte, es könnte unter Umständen zu Störsignalen kommen (Muss aber nicht).
 
Der Vergleich wäre nicht gerechtfertigt oder fair. Die Behringer MS-20 spielten in einer ganz anderen Liga.

Man könnte aber schon erwähnen ob die Yamaha die 400% Aufpreis Wert sind. Wäre zB relevant für einen der jetzt den 250 Euro Bereich anpeilt und sich dann fragt ob sich der Aufpreis zu den Yamaha lohnt ( wenn Probehören nicht möglich ist ). Dann könnte man die MS40 in Betracht ziehen und damit glücklich werden, anstatt 400 Euro für die Yamaha hinzulegen.

Und warum sollte man Nahfelder nicht als Hifi-Lautsprecher nutzen? Es spricht eigentlich gar nichts dagegen! Wenn man sich bei Logitech umschaut, findet man nichts gescheites bei Stereolautsprechern (und auch sonst nichts....). Bei Edifier hört es bei <200 Euro auf. Will man da eine Stufe höher steigen, bleiben fast nur Nahfeldmonitore über. Ich habe zB keinen Platz um irgendwo einen dicken Verstärker hinzustellen. Die Lautsprecher an sich kann man unterbringen, aber für die dicke Verstärkerbox wird es schwierig.
Der Sweet Spot bei meinen ESI ist hörbar, dennoch macht es keinen großen Unterschied ob ich jetzt genau mittig sitze, oder im Zimmer herumlaufe. Ein Nahfeldmonitor wird nicht schlechter wenn man nicht perfekt zu den Boxen steht. Ich kann locker meine Studentenbude beschallen und es klingt einfach überall gut. Im Badezimmer klangen meine alten Logitech Z2300 absolut bescheiden, weil nur der Subwoofer die Schallwellen so weit werfen konnte. Mit den Esi kann ich nun auch duschen ohne dass das ganze Wohnheim es mitbekommt!

Darum behaupte ich mal pauschal dass man bis 500 Euro Nahfelder als Hifi-Tröten nutzen kann! Alles was sich drüber ansiedelt geht dann zu sehr in den professionellen Bereich, wo man als normaler Nutzer keinen Mehrwert ziehen kann. Als Ausnahme würde ich evtl noch die M-Audio M3-8 zählen, die man mit den gegebenen Potis zu einem Hifi-Lautsprecher umstimmen kann. Auf die hab ich jedenfalls ein Auge geworfen und würde mir die als würdige Nachfolger für meine ESI vorstellen ;)
 
Wenn Du ordentlich Bass haben willst, dann macht der HS8S hier Druck.

Und Nahfeld als "Hifi" Brüller: Ja, im Nahfeld auch machbar. Wenn man über den Raum verteilt hören will, würde ich eher Midrange-Monitore empfehlen. Aber es ist letztendlich eine Frage des Geschmacks, des Geldbeutels.

Die Behringer sind nicht schlecht, aber Aufgrund der Konstruktion (Größe) nicht für mich mehr ausreichend gewesen. Zu wenig "Druck", keine hohen Lautstärken ohne "Kraftverlust", Störgeräusche bei den Bassreflex-Ausgängen und war der Klang nicht so linear im Vergleich zu den HS7.
Am Anfang haben die Behringer gereicht und ich konnte schon recht gut die feinen Nuancen raushören. Aber halt nicht fein genug.
Die MS-20 sind auch eher Multimedia-Lautsprecher - daher auch die Bezeichnung MS. Platzsparend, günstig und die Anschlußmöglichkeiten sind sehr umfangreich: Klinke (3,5mm), Cinch, Coaxial, Optisch, Kopfhörer (3,5mm Klinke).

Der Käufer meiner Behringer ist sehr zufrieden. Er benutzt diese als Lautsprecher für seine Playstation.
 
hab jetzt die krks bekommen.. die mitten tauchen total unter.. werde die gegen die hs7 tauschen
 
Mh, Nahfeldmonitore kaufen ohne sich diese mal selbst angehört zu haben, empfinde ich eher als schlecht..

Hatte ich auch mal vor. Vorher KRK RP5 G2 gehabt und wollte dann auf KRK VXT 6 updaten. Zum Glück bin ich vorher noch in einem Musikladen gefahren und hab mir mal die VXT-Reihe gegen die Dynaudio BM-Reihe und der Adam AX-Reihe angehört..

Wo Dynaudio und Adam sich noch ziemlich ähnlich klangen, klang der KRK total daneben.. Aber mit diesem "Untertauchen der Mitten" haben doch generell Zwei-Wege-Boxen ein Problem.
Die ein oder andere Box kriegt es eben nur besser hin, selbst die Event Opal klingt im Mittenbereich auch eher zurückhaltend, aber nicht so extrem.

Das wohl größte Loch im Mittenbereich hat wohl der Adam A8X, so eine richtige "badass Badewanne".. Gehypte Bässe und Höhen..

Von meiner Sicht aus, solltest du dir zumindestmal ein paar Nahfeldmonitore anhören.
 
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