News Bundesnetzagentur liefert Schlupfloch für Routerzwang

Hi,

die Regierung beugt sich den Lobbyisten und tritt die Rechte der Verbraucher mit Füßen? Warum wundert mich das jetzt nicht?

VG,
Mad
 
mhh wenn ich an die Hittron modem/router kombination von KD denke, bei der wlan nochmal 2€ oder 4€ monatlich mehr kosten, hätte ich das schon ganz nett gefunden.
 
Im Koalitionsvertrag heißt es etwa, Kunden sollen die „freie Auswahl an Routern behalten“.
Also war nie vorgesehen, den Kunden, die bereits mit einem Zwangsrouter beglückt sind, endlich die freie Wahl zu geben?

Ich will aber diesen Kabelmodemrouter, der nur meinen Strom frisst, endlich loswerden!
 
Also friss oder stirb! Entweder man nimmt den Router oder lässt den Anschluss gleich ganz sein.

Das geht meiner Ansicht nach weit am Sinn des Wettbewerbs vorbei, da er so gar nicht erst zu stande kommt.
Für die Menschen, die sich Routertechnisch unabhängig versorgen möchten, ist das echt eine Ohrfeige. :mad:
 
Wie auch immer die Bundesnetzagentur diesen Sinneswandel erklären will, für mich ist es eindeutig Korruption.

Wäre eigentlich ein Job für einen Staatsanwalt, wobei nee, die sind ja weisungsgebunden...
 
würde mich extrem stören wenn ich meinen router nicht frei wählen dürfte.
bin bei der t-com zuerst mit deren routern und dann mit fritzbox ganz gut gefahren. mein nachbar muss sich mit dem schrott begnügen dem ihm sein anbieter zugesteht. da frag ich mich doch...
 
Ich frage mich wie die Provider den Zwang durchsetzen wollen? Ich mein egal was die Provider liefern, Routerfunktion abschalten, eigenen Router an den LAN Port dran und einrichten was man will fertig ist die Laube. Kontrollieren können die Provider das eh nicht.

Davon ab wäre es Kinderleicht das im Gesetz so zu formulieren dass die Provider dem Kunden die Wahl zwischen einem Router und einem Modem zugestehen müssen. Ein Gerät kommt dann halt vom Provider, egal!
 
1) Wieso wundert mich dies nicht ...? Es ist wirklich traurig sagen zu müssen, dass so ein Verhalten typisch und zur Status quo geworden ist.
2) Kann man - in Bezug auf die Sicherheitsfunktionen, wenn sich jemand ins WLAN hackt, Filme runterläd und man deswegen vor Gericht landet, darauf plädieren, dass man das Teil verwenden musste?
 
Das ist doch immer wieder das Selbe, mit diesen Schlupflöchern. :rolleyes:

So wie im Gesetz, das die Abmahnsummen begrenzen sollte. Da haben sie extra ein Schlupfloch reingebaut, dass die Begrenzung der Summe für "besonders schwere Fälle" wieder aufhebt. Ohne jede Definition, was ein "besonders schwerer Fall" ist. Also kann sich jeder Abmahnanwalt weiterhin die geforderte Summe frei aussuchen. (Ob die Forderung berechtigt ist oder nicht, würde dann erst vor Gericht geklärt werden, aber die allermeisten Abmahnopfer werden lieber vorher bezahlen, als noch mehr Geld auszugeben, um vor Gericht mit ungewissem Ausgang für ihr Recht zu kämpfen.)
Das Gesetz bewirkt also gar nichts.

Oder der berühmt-berüchtige Fall beim Auskunftsanspruch gegenüber Providern. Der gilt nur bei Urheberrechtsverletzungen "in gewerblichem Ausmaß". Was ein "gewerbliches Ausmaß" ist, weiß allerdings kein Mensch, denn das Ausmaß gehört nicht zu den Kriterien der üblichen Definition eines Gewerbes. Was dazu führt, dass es effektiv gar keine Einschränkung beim Auskunftsanspruch gibt.

Oder auch beim "Leistungsschutzgesetz", wo es zwar eine Ausnahme gibt, für kurze Textauszüge, aber keine Definition, wie kurz die sein müssen. Also auch Feuer frei für die Abmahnanwälte.

usw. usw.

Der Gesetzgeber liebt es einfach, Gesetze zu formulieren, die so schwammig und löchrig sind, dass sie letztendlich gar nichts bewirken, oder sogar das Gegenteil von dem, was sie angeblich bewirken sollten. Das Einzige, für das sie immer gut sind, ist mehr Rechtsunsicherheit.

Ich bin mir nicht sicher, ob das an totaler Unfähigkeit der verantwortlichen Politiker liegt (was eigentlich erstaunlich wäre, da die meisten ja Juristen sind), oder ob es irgendwelche Lobbyisten im Hintergrund sind, die dafür sorgen, dass ihnen unliebsame Gesetze unwirksam bleiben. Und ich bin mir auch nicht sicher, was von beidem schlimmer wäre. :(
 
dann können sie es doch gleich bleiben lassen. vorher-nachher unterschied? hinweis auf den zwangsrouter vor vertragsabschluss oder was? super gemacht...
 
braumeister schrieb:
Davon ab wäre es Kinderleicht das im Gesetz so zu formulieren dass die Provider dem Kunden die Wahl zwischen einem Router und einem Modem zugestehen müssen. Ein Gerät kommt dann halt vom Provider, egal!

Klingt auf den ersten Blick zwar nach einer Lösung, aber genau das geht ja auch bei dem hier viel angeführten Kabeldeutschland. Man kann das Gerät auf "Modemmodus" umschalten und seinen eigenen Router verwenden. Es würde also auch effektiv gar nichts ändern.
 
Die Lobbyarbeit trägt Früchte - leider :( Wäre schon schön, wenn Kabel Deutschland den Mietzwang für die Fritzbox abschaffen würde :freak:
 
@von Schnitzel

Dein zweiter Punkt ist auch für mich interessant. Ich nutze hinter dem Cisco-Modem von KD eine Fritzbox um mich mit Wlan und besseren Features zu versorgen ohne die Miete an KD abdrücken zu müssen und die Update-Hoheit für wenigstens ein Zugangsgerät (Fritze liefert Wlan) behalten zu können.

Aber kann ich das mit der Fritze abfangen wenn jemand das Cisco-Teil hackt? Mein Wlan wird ja wenigstens nur durch die Fritze bereitgestellt und ist entsprechend gesichert - aber die Verbindung Fritze<->Cisco-Modem ist ja zwangsläufig komplett offen. Was kann man also, wenn man das Cisco-Modem fernsteuert, an Daten auf meiner Fritze auslesen und im allgemeinen am Datenstrom manipulieren?

Bin für jede Info dankbar!
 
Hoffe mal, dass AVM dagegen nochmal mit den hinter Ihnen stehenden Providern interveniert, ggf. sogar wegen Wettbewerbsverzerrung klagt!
 
Wie soll man denn bitte sonst dem Volk ein prepariertes Gerät unterjubeln? Mit Back- and Frontdoor for VII ( VeryImpotantInstitutions)
 
@braumeister:

Richtig Freude kommt auf wenn ein Provider wie Unitymedia einen Zwangsrouter mit eigener Firmware verschickt, bei dem der (eigentlich vom Hersteller vorgesehene) Bridge Modus im Routermenü nicht aktiviert werden kann.

Wenn man ihn mit härteren Methoden reinhackt verliert der Router nach ner Stunde die Verbindung zum Netz und Unitymedia klatscht per TR-069 wieder die eigene Firmware drauf. :utrocket:

Vgl.: http://www.unitymediakabelbwforum.de/viewtopic.php?f=53&t=27256&start=10#p285174
 
Ich hab eigentlich nichts gegen Routerzwang, solange er nur vertraglich existiert und nicht technisch. Hab an unserem Telefonanschluss zu Hause 3 unterschiedliche Geräte von unterschiedlichen Herstellern als Router (mit Modem) für einen Telekomanschluss ausprobiert und keins hat dauerhaft funktioniert. Die Übertragungsrate war hoch und ging dann Stück für Stück in den Keller. Nur der Telekom Mietrouter funktioniert einwandfrei.
Ich vermute dass das eine bewußte technische Maßnahme ist um Geräte die nicht von der Telekom gewollt sind auszubremsen.
Entweder das, oder die Telekom hat so ein superduperhypermodernes Netz dass kein Hersteller außer der der Telekom passende Endgeräte anbieten kann :D.

StarAce schrieb:
Wäre schon schön, wenn Kabel Deutschland den Mietzwang für die Fritzbox abschaffen würde

Es gibt keinen Mietzwang für die Fritzbox. Du kannst dir beim Vertrag auch einen Gratisrouter geben lassen und die Fritzbox selber kaufen, oder eben irgendeine andere Box die dir gefällt und ein passendes Modem eingebaut hat. Alternativ kann man den Gratisrouter auch als Modem benutzen und eine weitere Box als eigentlichen Router fürs Heimnetz.
 
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