News Bundesnetzagentur liefert Schlupfloch für Routerzwang

Im Sinne des einfachen Kundensupports kann ich den Routerzwang seitens der Provider verstehen. Sollte der Techniker mal vorbeikommen, so muss dieser sich nicht anschließend in ein völlig fremdes Gerät einarbeiten, welches evtl. einfach nur schlecht konfiguriert wurde.

Bei meinen Eltern würde ich allerdings gerne ein anderes Modem mit Router installieren, da die Vodafone Easybox 802 als sehr unsicher gilt. WPS ist zwar aus und das Passwort ziemlich lang, die eine oder andere Hintertür wird das Gerät sicherlich aber noch haben. Nur kann ich das nicht, denn die Zugangsdaten haben meine Eltern nie erhalten, sondern stattdesssen einen 16-stelligen Zahlenschlüssel. Diesen tippt man beim Telefon ein und die Box zieht sich die Zugangsdaten selber.
Bequem, gleichzeitig werden aber viele Menüs im Router gesperrt (Wizard, QoS-Einstellungen, WAN, Erweiterte Einstellungen bei VoIP) "Diese Einstellung erfolgt durch Ihren Anbieter".
Bei Unitymedia sieht es ähnlich aus, da wir an die FritzBox Cable 6360 gefesselt sind. Gut, so viele Kabelmodems gibt es aber auch nicht auf dem Markt, ganz im Gegensatz zu DSL Modems. Aber keiner kennt die Einstellungen und wir sind bei Problemen auf Gedeih und Verderb den Technikern von Unitymedia ausgeliefert. Zumindest ist das Internet schön schnell...

Selbst wenn ich einen anderen Router benutzen könnte, so würde mir dies wenig bringen, denn ohne die relevanten Einstellungen kriege ich diesen nicht zum laufen. Internet würde ich ja problemlos zu einem anderen Router durchschleifen, nur bei VoIP bekommt man enorme Probleme.

Auch wenn bei Alice (gibt es schon nicht mehr) nicht alles so toll war, so konnte ich damals zumindest jeden Router anschließen, denn den Benutzernamen (Rufnummer) und das Passwort (Geburtsdatum des Leitungsinhabers) hatte ich. Also weg mit dem billigen Siemens Modem und ran mit der FritzBox! Telefon lief analog über den Splitter, weshalb VoIP nicht nötig war.

Wir brauchen zwei Dinge: Die Zugangsdaten (welche uns als zahlenden Kunden eigentlich zustehen sollten) und die Möglichkeit eigene Router/Modems anzuschließen. Was bringen uns Monstergeräte wie dieses, wenn man u.a. die Modemfunktion nicht wirklich benutzen kann?
 
troymcclure1 schrieb:
@braumeister:

Richtig Freude kommt auf wenn ein Provider wie Unitymedia einen Zwangsrouter mit eigener Firmware verschickt, bei dem der (eigentlich vom Hersteller vorgesehene) Bridge Modus im Routermenü nicht aktiviert werden kann.

Wenn man ihn mit härteren Methoden reinhackt verliert der Router nach ner Stunde die Verbindung zum Netz und Unitymedia klatscht per TR-069 wieder die eigene Firmware drauf. :utrocket:

Vgl.: http://www.unitymediakabelbwforum.de/viewtopic.php?f=53&t=27256&start=10#p285174

Ich brauch kein Bridged Modus. Routerfunktion einfach abschalten, heißt der Router arbeitet nur noch als Modem und an den WAN-Port von meinem Router kommt der Provider Router dran, fertig!
Ich mach das jetzt schon mit UnityMedia ;-)
 
4nt1h3ld schrieb:
Ich frage mich was es mir bringt das ich meinen Router frei wählen kann, wenn ich einem Modemzwang unterliege.
Das ganze war doch von vornherein Schwachsinn. Zur Not trennen die Provider eben wieder Router und Modem voneinander wenns ihnen so besser passt.

Also ich finde es schon mal einen Fortschritt, wenn man nur das nackte Modem aufgezwungen bekommt, aber den Router frei wählen kann.
(Wie im Artikel erwähnt, kann man ja darüber streiten, bis wo hin das Netz des Providers losgeht und ab wo es das Netzwerk des Kunden ist.)

Bei mir als Kabel-Kunde wars sowieso schon so. Ich hab ein reines Cisco-Kabel-Modem (mit minimalistischer Telefonfunktion) von Unitymedia gestellt bekommen und daran kann ich einen beliebigen WLAN-Router meiner Wahl hängen. Ursprünglich hatte ich sogar freiwillig einen Billig-WLAN-Router von Unitymedia mit gekauft, einfach weil ich sicher sein wollte, dass erstmal garantiert alles zusammen funktioniert. Quasi als Fallback-Lösung. Den habe ich dann gegen einen leistungsfähigen, modernen WLAN-Router von ASUS (ohne Modem) ausgetauscht und es funktioniert alles wunderbar und reicht im Gegensatz zum Unitymedia-Teil auch aus, um die 100MBit (anfangs waren es 64MBit) über WLAN rüber zu bringen.

Wäre mir irgendein Kombi-Gerät, gar nur zur Miete, aufgezwungen worden, das z.B. kein n/ac-WLAN beherrscht, und es keine Möglichkeit zum Aufrüsten gäbe, hätte mich das ziemlich geärgert.
 
Sollte der Techniker mal vorbeikommen, so muss dieser sich nicht anschließend in ein völlig fremdes Gerät einarbeiten, welches evtl. einfach nur schlecht konfiguriert wurde.

Der Markt an Routern ist relativ überschaubar. Die Frage die sich mir stellt wieso nennst du diesen Mann "Techniker" wenn für ihn ein Router ein unüberwindbares Hinderniss darstellt ?

Dieses Gesetz ist Murks, der typische Murks den unsere Politiker schon zeit Dekaden an verzapfen und der unserem Land mehr schadet als nutzt, es war doch von Anfang an ganz klar formuliert worden das jeder bitte seinen eigenen Router kaufen und nutzen kann bei jedem Provider. Mir fehlen echt die Worte wenn ich das hier schon wieder lese. Aber einige Provider betätigen sich halt gerne mitunter als Router und Modem Händler, da werden die Geräte für überteuerte Preise zum Vertrag gleich mitverkauft um einen Schnitt zu machen. Es ist was es immer war Bananenrepublik Deutschland !
 
MountWalker schrieb:
@ Redirion

Der Unterschied wäre, dass du bei Wahl eines Modems keine Routermietkosten bezahlen müsstest.

Muss man bei Kabeldeutschland auch nicht. Die Basis-Variante mit deaktiviertem WLAN ist immer kostenlos als Leihgabe. Das Gerät kann über das Kundenportal auf reinen Modem-Betrieb umgestellt werden, so dass du einen beliebigen eigenen Router verwenden kannst.
 
Miniami schrieb:
Im Sinne des einfachen Kundensupports kann ich den Routerzwang seitens der Provider verstehen. Sollte der Techniker mal vorbeikommen, so muss dieser sich nicht anschließend in ein völlig fremdes Gerät einarbeiten, welches evtl. einfach nur schlecht konfiguriert wurde.

Vonwegen... Wenn die Provider wenigstens mal den Anschein von Kundensupport erwecken würden aber nicht mal das passiert in vielen Fällen ;). Grade eben erst, Anruf beim Provider (sinngemäß und kurz gefasst):

Ich: Probleme beim Seitenaufbau (stockt oft bis hin zu Timeouts) und massig packet loss in Spielen, auch ohne Router. Das Problem scheint an einem bestimmten HOP aufzutreten (IP: ....) der gehört scheinbar zu Ihnen.
Prov: Woher wissen Sie das?
Ich: Ihr Name steht in der DNS-Auflösung!
Prov: Haben sie das mal ohne Router probiert?
Ich: wie Anfangs erwähnt, ja.
Prov: Ich kann hier keine Probleme erkennen, schließen Sie ihren PC bitte mal direkt an das Modem an!
Ich: Hab ich doch eben schon probiert, das Problem bleibt das gleiche. Das ist ein Netz seitiges Problem!Aber meinetwegen!
Prov: Ich sehe immer noch nichts, aber ich nehme das trotzdem mal auf!
....Tipp....

[30 Min später..]

SMS: Ihre Störung wurde beseitigt, viel Spaß noch! :rolleyes:

Soviel dazu ;). Wartet mal ab, das ist nur der Anfang. Ich bin mir mehr als sicher, wenn sich das erst mal mit dem Routerzwang etabliert hat, werden wir für jede Kleinigkeit Extra zur Kasse gebeten.

Sie wollen W-Lan? Kein Problem! Das macht 3,99 € extra im Monat!
Sie wollen QoS? Kein Problem! Das macht 2,99 € extra im Monat!
Sie wollen Port Forwarding? Kein Problem! Das macht 4,99 € extra im Monat!
...
 
Hallo CB,

wiso ist denn selbst bei diesem Mainstreamthema manuelles freischalten notwendig?

Zur Sache:

SoilentGruen schrieb:
Wieder so nen Fall von: Gute Idee durch Lobbyarbeit verhindert.

Genau deine Worte kamen mir in den Sinn als ich die Meldung gelesen hatte!
Die Sache hat noch ein paar weitere Facetten:
Zwangsrouter sind oft unsicher, kommen aus den USA, haben Hintertüren,
die nach der Entdeckung angeblich beseitigt wurden, dann aber doch nur
besser versteckt wurden.
Im Lichte der NSA Affaire muß man sich als User ja nicht nur Gedanken machen
wie man gewöhnliche Cyberkriminelle fernhält, sondern auch noch über Zugriffe
durch "befreundete" Geheimdienste.

Gruß, JoeCool
 
irgendwann reichts ... nur noch von deppen umgeben in diesem land

meine zuhause
meine stromverbrauch
meine Entscheidung

kümmert euch endlich um wichtige Sachen ...
 
braumeister schrieb:
Ich brauch kein Bridged Modus. Routerfunktion einfach abschalten, heißt der Router arbeitet nur noch als Modem und an den WAN-Port von meinem Router kommt der Provider Router dran, fertig!
Ich mach das jetzt schon mit UnityMedia ;-)

Welchen Router hast Du? Beim TC7200, der aktuell bei den Basispaketen ohne Horizon etc. versendet wird funktioniert das beschriebene Verfahren so nicht. Das unitymediakabelbwforum.de ist voll von Klagen über diesen besch... Router - dort wird er auch als "Zugangsverhinderungsgerät" beschimpft.

Wer einen halbwegs vernünftigen Router haben will muss bei Unitymedia für 5€ pro Monat die Telefon Komfort Funktion dazubuchen, dann bekommt er eine FRITZ!Box 6360 geliefert.
 
da merkt man mal wieder, daß die Regierung Wahlversprechen bricht.
 
Und das geben sie auch noch offen zu, siehe meine Signatur..

Zum Thema selbst, bin selbst bei KD und finde es eine Frechheit 2€/Monat mehr zu zahlen damit ich WLan nutzen kann, obwohl das der Router von Haus aus eh kann .Ging auch die ersten paar Tage bis sie es wohl abgeschaltet haben.
Ist ja nicht so, das KD dadurch irgendwelche Mehrkosten hätte.. Aber ein anderer Anbieter ist leider nicht verfügbar (abgesehen von der Telekom mit ihren lächerlichen 384 kbit/s)
 
Artikel-Update: Auf Anfrage von ComputerBase hat das Bundeswirtschaftsministerium erklärt,
dass sowohl die Bundesregierung als auch die Bundesnetzagentur nach wie vor das Ziel verfolgen, eine „Regelung zur freien Routerwahl in das Telekommunikationsgesetz aufzunehmen“. Im Rahmen der anstehenden Abstimmung wird das Wirtschaftsministerium nun prüfen, inwiefern „die vorgesehene Verordnungsregelung, die mit Blick auf die Transparenzvorgabe den aktuellen Stand wiedergibt, insoweit missverständlich ist“.

Zudem hat die parlamentarische Staatssekretärin Brigitte Zypries heute erklärt, es wäre einer der wichtigen Schritte hin zu mehr Transparenz, dass Internetprovider verpflichtet werden, die Kunden „in einem Informationsblatt genau über die Bedingungen ihres Internetvertrags zu informieren“. Die Abschaffung des Routerzwangs soll damit jedoch nicht ausgehebelt werden, denn:
Brigitte Zypries schrieb:
Ich setze mich parallel dafür ein, den Internetnutzern eine freie Routerwahl zu ermöglichen. Das Bundeswirtschaftsministerium erarbeitet dazu – wie auch im Koalitionsvertrag vereinbart – einen Gesetzentwurf.

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigen bereits die ersten Reaktionen. Kritik übte etwa der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi), der den aktuellen Entwurf „mit großem Befremden“ registriert hat. „Dass die Bundesnetzagentur jetzt mit einem solchen Entwurf aus der Deckung kommt, zeigt, dass die Politik dringend handeln muss. Der Verordnungsentwurf klingt nicht so, als ob man überhaupt noch Interesse an einer Abschaffung des Routerzwangs hat“, erklärte BITMi-Präsident Oliver Grün.
 
Das ist doch jedesmal das Gleiche , Politiker werden von Lobbysisten solange umworben bis diese wie kleine Hunde aus der Pfote fressen mit dem Gedanken an großzügige Belohnungen wie Geschenke oder Spenden oder anderweitige Sach oder Geldbezüge aus der reichen Wirtschaft.
Das sind trotzdem nichts anderes als bestechliche Marionetten , die von den Systemmedien auch noch gedeckt werden weil man von da erst recht nie was erfährt über solche Machenschaften und Eigenheiten des kapitalistischen Systems.
Was unterscheidet uns überhaupt von den Russen ? Der Russe weiss wenigstens woran er ist , das er in einer gelenkten Demokratie lebt.
 
von Schnitzel schrieb:
1)
2) Kann man - in Bezug auf die Sicherheitsfunktionen, wenn sich jemand ins WLAN hackt, Filme runterläd und man deswegen vor Gericht landet, darauf plädieren, dass man das Teil verwenden musste?

Das war auch mein Gedanke. Ich werde auf jeden Fall so argumentieren wenns so weit ist und wir alle deswegen verklagt werden^^
 
Sehr große Zweifel an der Fähigkeit der Politiker … Lobbyarbeit unterstützt die Bevölkerung nicht … Es ist echt zum kotzen was in der Politik abgeht
 
Ich frage mich wie die Provider den Zwang durchsetzen wollen? Ich mein egal was die Provider liefern, Routerfunktion abschalten, eigenen Router an den LAN Port dran und einrichten was man will fertig ist die Laube. Kontrollieren können die Provider das eh nicht.

Routerfunktion nicht mehr abschaltbar, Kontrolle der Konfiguration per Fernzugriff mit Zwangsrekonfiguration alle paar h ... da bleiben viele Möglichkeiten!
Das du das heute so einfach kannst bedeutet nicht das das morgen noch möglich ist!
 
MidwayCV41 schrieb:
Gibt es bei KDG schon. Wenn du bei deren Modem die WLAN Option nutzen möchtest zahlst du monatlich.

richtig, aber nur 1,99€, dafür bekommst du: schreckliches wlan und dein wlan wird öffentlich gemacht, damit sich jeder Dulli über einen Teil deiner Inet Leitung einloggen darf. Das ist die größte Frechheit überhaupt bei KD.....Gut das der (technisch schreckliche) Router den Bridge Modus unterstützt und es mir daher egal sein kann --> nutze meinen eigenen Router.
 
hardwarekäufer schrieb:
Wobei mich wundert, dass die Telekom als größter Anbieter keinen Routerzwang hat.

Weil sie zu geizig sind überhaupt mal einen Router zu liefern :)
Nachdem meine PCs mit Kabel Internet ständig von alleine aus dem Standby geholt wurden (trotz magic packet!), würde ich Kabelanbieter nur mit doppeltem Router nutzen.
 
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