Nun, jetzt tue ich auch mal etwas, das diametral auseinander liegt.
Einerseits stimme ich die nämlich zu: Dass was als rechtliche Praxis angewandt wird ist nicht immer richtig. Ein gutes Beispiel sind die oft "Gottgegebenen" Urteile des EuGH, welcher häufig Fehlentscheidungen getroffen hat, die auch noch heute unser Leben bestimmen.
Andererseits muss ich dir vehement widersprechen: Um beurteilen zu können, ob das, was in der Praxis geschieht auch tatsächlich richtig ist, welchen Grundsätzen sie entspricht und welche Auswirkungen sie hat - genau dazu braucht man doch das theoretische Wissen aus den Lehrbücher, die gar keine Zeitverschwendung sind (wenn man das richtige liest :-) )
Wichtig bei Rechtsfragen ist immer, dass man nicht sein subjektives Gerechtigkeitsempfinden als "gerecht" klassifiziert und das gesprochene Recht als "unrecht".
Tut man dieses unterliegt man wissenschaftlich betrachtet nicht nur einem Zirkelschluss, sondern setzt eben genau die Wirkung unserer Rechtsnormen außer Kraft - Sicherheit schaffen. Diese Sicherheit wird, wenn man Gerechtigkeit nur subjektiv definiert durch Selbstjustiz zerstört. Die Folge ist ein Rückschrittt in vorchristliche Zeiten - Homo homini lupus est (Thomas Hobbes).
Natürlich ist, dass nicht alles was vertraglich geschrieben steht auch tatsächlich rechtlich korekt ist. Menschen versuchen sich immer einen Vorteil zu verschaffen. Auch aus diesem Grund wird diese Klage aller Wahrscheinlichkeit mit einem Vergleich enden. Der sagt dann nicht, was "gerecht" ist, aber sagt, durch welche Summe Geld Microsoft bereit ist, auf ihre "Gerechtigkeit", ihre Rechte zu verzichten. Dieses ist durchaus legitim, so lange niemand zum Verzicht auf seine Rechte gezwungen wird.
Davon mal ganz abgesehen was glaubst du, wieviele Dinge heute illegal sind? Nur wo kein Kläger, da auch kein Richter. So ist das immer. Und: Verträge können auch nichtig sein, das heißt sie sind als nicht existent zu werten. Dies hat aber ein Gericht zu beantworten und zum glück nicht ich ...
In diesem Sinne,